Nummer: 2459 Erschienen: 02.10.2008   Kalenderwoche: 40 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,85 €

Komplex Astrovent
Auf der Hundertsonnenwelt - das Zentrum der kybernetischen Konspiration
Wim Vandemaan     

Zyklus:  

35 - Die Negasphäre - Hefte: 2400 - 2499 - Handlungszeit: 1346 - 1347 NGZ (4933 - 4934 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Hundertsonnenwelt               
Zeitraum: Ende Mai bis 3.Juni 1347 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601852
EAN 2: 82459
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Die Lage für Perry Rhodan und die Menschheit ist verzweifelt: Eine gigantische Raumflotte, die Terminale Kolonne TRAITOR, hat die Planeten der Milchstraße besetzt. Sie wirkt im Auftrag der Chaotarchen, und ihr Ziel ist kompromisslose Ausbeutung. Die Milchstraße mit all ihren Sonnen und Planeten soll als Ressource genutzt werden, um die Existenz einer Negasphäre abzusichern. Dieses kosmische Gebilde entsteht in der nahen Galaxis Hangay - ein Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Mit verzweifelten Aktionen gelingt es den Menschen auf Terra und den Planeten des Sonnensystems, dem Zugriff der Terminalen Kolonne standzuhalten. Sie verschanzen sich hinter dem TERRANOVA-Schirm und versuchen, die Terminale Kolonne zumindest zu stören.
Die Rückkehr des tot geglaubten Roi Danton aus den Fängen TRAITORS eröffnet der Menschheit neue Möglichkeiten, zumal er in seinem Gefolge rund 1800 Mikro-Bestien hat, die sich gegen die Terminale Kolonne stellen. Eine gewagte Expedition des als Dantyren maskierten Danton erbringt den Hinweis auf einen geheimnisvollen Ort - auch bekannt als KOMPLEX ASTROVENT ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Roi Danton Dem Terraner gehen statt eines Lichtes gleich hundert Sonnen auf
Goran Frownie Zwei TLD-Agenten an Bord eines Traitanks
Ustinoth Zwei TLD-Agenten an Bord eines Traitanks
Ecktim Der Kalbaron empfängt einen seltsamen Gast
Gessounin Zwei Posbis
Zaubilski Zwei Posbis
Kirmizz Der Chaotender-Pilot fühlt sich ausspioniert

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Welt im Leerraum
PR-Kommunikation: Perry Rhodan-FanEdition - Nr.8 Das Ta Ra El
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / BuchmesseCon 23
Witzrakete:
Leserbriefe: Heiko Langhans / Sven Oehme / Andreas Tonner / Aaron Digulla / Dirk Schierbaum / Brandon Llanque / Axel Kluge / Stefan Robijn / Peter Glasmacher / Gerald Hanker
LKSgrafik: Gerd Gruchalski: 35-Meter-Space-Jet
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Plasmakommandant  - Fragmentraumer   Plasmakommandant  - LFT-BOX    Posbis    Traitank 1.199.188  - Zusatzausrüstung                                                      
Computerecke:
Preisauschreiben:
Daniel Schwarz : Trimaran der Kartanin - Extraterrestrische Raumschiffe

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Innenillustrationen

»Die Kavallerie«
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:41
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Der eine  Posbi hatte die Grundform einer senkrecht stehenden Röhre. Die Röhre schwebte auf einem Prallfeldpolster. Aus ihrem oberen Ende entsprang ein metallisches Dreieck und schwankte wie eine Fahne im Wind. An beiden Seiten der Fahne saßen mandelförmige Augen. Der spitze, vordere Teil der Fahne lief in ein trompetenförmiges Endstück aus. Links und rechts des Röhrenleibes entsprang je ein Tentakel. Der eine davon endete in einer Hand mit erstaunlich feingliedrigen Fingern, die mit Biomolplast überzogen waren. Am Ende des anderen Tentakels saß eine Art feinmaschige Fliegenpatsche.
Der zweite Roboter ähnelte einem dunkelblauen Ei, das hochkant auf zwei Metallbandspiralen dahinrollte. Die beiden spiraligen Räder waren anscheinend von verschiedener Größe, denn der Körper des  Posbis eierte bei der Fahrt. Sichtbare Extremitäten hatte er nicht. Im oberen, verjüngten Drittel des Eis saß ein einzelnes Auge, das, obwohl es groß war wie eine Faust, mit seiner kornblumenblauen Iris und der schwarzen Pupille nicht nur lebendig, sondern geradezu menschlich wirkte.
Begleitet wurden die beiden von einem Matten-Willy, der sich dem Röhren-Ei wie eine Schärpe um den Leib gewickelt hatte


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Inhaltsangabe

Als sich Traitank 1.199.188 - von Roi Danton auf den Namen DARK GHOUL getauft - der Hundertsonnenwelt bis auf 300 Lichtjahre genähert hat und zu orten beginnt, erleben die Terraner eine Überraschung: Die Zentralwelt der Posbis ist verschwunden. Man ortet lediglich schwere Störungen des Raum-Zeit-Gefüges in diesem Bereich. Der Traitank fliegt weiter und durchstößt in ca. 10 Lichtminuten Entfernung zur Hundertsonnenwelt offenbar eine Art Barriere, denn plötzlich sind sowohl der von Kunstsonnen beleuchtete Planet als auch 300.000 deaktivierte Fragmentraumer, 536 Chaos-Geschwader, 38 Kolonnen-Forts und ein vollständiges Fabrik-Ensemble zu sehen. Auch Aarus-Zorm ist noch zugegen. Dann wird ein 24.000 Kilometer durchmessender Ring aus 2121 im ultrahohen Frequenzbereich strahlende Energiefelder gefunden. Roi Danton begreift sofort, dass es sich um Kabinette handelt - die Hundertsonnenwelt ist also der Bauplatz für VULTAPHER! Damit ist klar, wofür die Kodebezeichnung Komplex Astrovent steht. Tatsächlich trifft wenig später ein weiteres Kabinett ein.
 
Am liebsten würden die Terraner gleich wieder verschwinden und diese Nachricht zum Solsystem bringen, um einen Angriff auf den entstehenden Chaotender mit Strukturbrenner-Torpedos in die Wege zu leiten. Dummerweise wurde aber schon Funkkontakt mit den Kolonnen-Kräften aufgenommen, so dass eine Umkehr von diesen sofort als Fluchtversuch erkannt werden würde. Danton ist daher gezwungen, sich mit seinem Gefolge zur Kolonnen-Fabrik TRAIGOT-1105 zu begeben und den überheblichen Dualen Kapitän Dantyren zu spielen. Er wird von Kalbaron Ecktim mit dem Kolonnen-Geometer Noryn Chapan bekannt gemacht. Dieser hat die Hundertsonnenwelt wegen ihrer Abgelegenheit und aufgrund einer in diesem Sektor herrschenden außergewöhnlichen hyperphysikalischen Stabilität als idealen Bauplatz für VULTAPHER identifiziert. Wie auf's Stichwort erscheint ein gewaltiges UHF-Potential, das vor kurzem auch in der Nähe des Solsystems geortet worden ist. Es handelt sich um MINATERG, das Herz des Chaotenders. Mit ihm trifft auch Kirmizz bei der Hundertsonnenwelt ein. Dieser beordert Roi Danton alias Dantyren zu einem persönlichen Treffen unter vier (bzw. sechs) Augen. Danton hat keine Wahl, er muss dieser Aufforderung folgen, obwohl die von seiner Kokonhülle verursachten Schmerzen ihn schon fast überwältigen. Er durchschreitet ein Transmitterfeld und findet sich auf der Hundertsonnenwelt wieder, aber von Kirmizz ist keine Spur zu sehen.
 
Kaum noch bei Bewusstsein versteckt Danton sich in einer Art Hütte. Er begegnet den Posbis Gessounin und Zaubilski, die ihm helfen. Gessounin ist der vermutlich erste positronisch-biologische Roboter, der Paragaben entwickelt hat. Er ist Relevanzdetektor (er kann spüren, wo und wann sich etwas Wichtiges ereignen wird) und Temporalremovator (er kann die Zeit anhalten und quasi "zurückdrehen"). Als Danton wieder bei Kräften ist, kann er Kirmizz gegenübertreten. Allerdings verläuft das Gespräch mehr als ungünstig. Der Chaotenderpilot durchschaut Dantons Maskerade und bricht ihm das Genick. Kurz vor Dantons Tod greift Gessounin ein, der die Zeit zurückdreht. Danton darf weiterleben und das Gespräch mit Kirmizz erneut führen, um Fehler zu vermeiden. Er spielt diesmal die halb wahnsinnige Missgeburt, die der echte Dantyren-2 ja tatsächlich war. Seine Schmerzen, die ihn am Ende die Besinnung verlieren lassen, helfen ihm diesmal ausnahmsweise. Kirmizz wendet sich mit einer verächtlichen Bemerkung ab und lässt Dantyren liegen - er gönnt dem verhassten Progress-Wahrer einen solch minderwertigen Diener. Er veranlasst deshalb sogar, dass "Dantyren" auf die DARK GHOUL zurückgeschafft wird, die am 3. Juni 1347 NGZ endlich zur Milchstraße zurückfliegen kann. Danton muss operiert werden, denn die durch die Kokonmaske aufgezwungene Fehlhaltung hat zum Absterben größerer Gewebemengen im Unterleibsbereich geführt.
 
Von allen unbemerkt spielt sich gleichzeitig etwas ab, das die Posbis als "kybernetische Konspiration" bezeichnen. Die Hyperinpotronik der Hundertsonnenwelt hat Kontakt zur Supratronik eines Traitanks erhalten und es fertig gebracht, diese zu einer Art Wettkampf herauszufordern, mit dem festgestellt werden soll, welche der beiden künstlichen Intelligenzen der anderen überlegen ist. Die Hyperinpotronik verliert zwar, behauptet aber, nur einen Teil von sich selbst für das Spiel eingesetzt zu haben. Die offenbar durch den somit zu leicht errungenen Sieg in ihrer Ehre gekränkte Supratronik verlangt daraufhin, die Hyperinpotronik solle all ihre Kräfte zusammenziehen. Darauf hat die Hyperinpotronik nur gewartet, denn zu den Fragmenten, die sie nun zur Hilfe ruft, gehört auch der mit Zaubilski verschmolzene Gessounin. Dieser manipuliert einige Speicherinhalte und Programmbestandteile mit seiner Paragabe der Temporalremovation derart, dass die Supratronik nicht mehr zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft unterscheiden kann. Sie wird somit durch totale Verwirrung komplett lahm gelegt. Die Hyperinpotronik hofft, dass diese Lähmung auf alle miteinander vernetzten Supratroniken TRAITORS übergreifen wird, aber so weit kommt es nicht. Eine andere Supratronik hat Verdacht geschöpft und den "infizierten" Traitank rechtzeitig vernichtet. Da die Hundertsonnenwelt ebenfalls zu einem Kabinett VULTAPHERS umgewandelt werden soll, bleibt TRAITORS Strafe milde. Nur Gessounin und Zaubilski werden vernichtet. Tatsächlich fallen aber nur ihre Robotkörper den Feuerschlägen eines Traitanks zum Opfer. Ihr künstliches Bewusstsein wurde Millisekunden zuvor insgeheim per Datentransfer an eine Drohne übertragen und somit gerettet. Wenig später erhalten sie neue Körper.

Johannes Kreis

 
Rezension

Wieder einmal stellt Hartmut Kasper unter Beweis, dass er nicht nur ungewöhnliche Ideen hat, sondern diese auch in wohlgesetzten Formulierungen vermitteln kann. Er schafft es, den Maschinen-Intelligenzen der Hundertsonnenwelt und TRAITORS eine besondere Note zu verleihen, durch die sie bei aller Vermenschlichung der Posbis ein wenig fremdartig wirken. Kasper stopft seine Romane immer mit unzähligen Details voll, die zwar nicht unbedingt relevant für die Handlung sind, aber doch so gut dazu passen, dass man nicht auf sie verzichten möchte. So nimmt er die Kampfspiele der beiden Supercomputer als Aufhänger, um einige bizarre Szenen zu konstruieren. Außerdem fügt er dem Bild der Posbis einige neue Details hinzu. Wer hätte gedacht, dass sie jemals Paragaben entwickeln würden? Mich würde mal interessieren, ob das nur wegen Gessounins Bioplasmazusatz möglich ist, oder ob Kasper meint, auch ein reiner Roboter könne mit seinem künstlichen Bewusstsein psionische Energie nutzen.
 
Egal: Das ist ein sehr schöner Roman, den ich mit größtem Vergnügen gelesen habe. Nur eine Sache hat mich gestört: Dantons vermeintlicher Tod. Ich habe es allmählich satt, dass die Autoren diverse Hauptpersonen immer wieder in vermeintlich definitiv ausweglose Situationen bringen oder sie sogar tatsächlich sterben lassen, nur um das Ganze danach auf mehr oder weniger fadenscheinige Weise ungeschehen zu machen. Mal stellt sich alles als Traum, Vision oder Trugbild heraus, mal wird es auf noch abstrusere Weise rückgängig gemacht wie in diesem Roman - diesmal wurde buchstäblich die Zeit zurückgedreht. Ätsch! Veräppelt! Solche billigen Effekte könnten die Autoren sich wirklich sparen. Wenn schon, dann sollten sie den Mut haben, wirklich einen Unsterblichen abzuservieren. "Wunschkandidaten" hätte ich schon: Dao-Lin-H'ay zum Beispiel.
 
Nun kennen wir den Bauplatz VULTAPHERS und die Bedeutung von Komplex Astrovent - es war zwar nahe liegend, aber ich bin ehrlich gesagt nicht darauf gekommen. Zu Recht fragen die Terraner sich, wie weit der Chaotender schon fertig gestellt sein mag. Man muss sich klar machen, dass die Anwesenheit von 2122 Kabinetten vermutlich bedeutet, dass wohl schon ebenso viele Planeten vernichtet worden sind! Welche Planeten das sein mögen? Ob sie alle aus der Milchstraße stammen? Allerdings zweifle ich nicht daran, dass es den Terranern gelingen wird, VULTAPHER zu vernichten bzw. seine Entstehung zu verhindern. Damit verpufft diese Bedrohung schon wieder. Nur: Wie genau wollen sie vorgehen? Einfach alle UHF-Potentiale mit Strukturbrennern zerstören? Schon mal daran gedacht, dass zu diesen Kabinetten z.B. auch Drorah gehört? Durch ihre Erfahrungen mit ZENTAPHER sollte den Terranern klar sein, dass in diesem Kabinett durchaus noch Akonen leben...
 

Johannes Kreis  03.10.2008

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Welt im Leerraum

Im Frühjahr 2114 nach Christus wurde die Zentralwelt der Posbis erstmals von Menschen betreten - damals gelangten Perry Rhodan, Atlan und Fellmer Lloyd, vom Zentralplasma wegen der sogenannten Hass-Schaltung um Hilfe gebeten, zur Hundertsonnenwelt (PRK 2065). Die Position dieser Welt befindet sich, 311.625 Lichtjahre vom Solsystem und 289.412 Lichtjahre von Arkon entfernt, 63.704 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene. Die Milchstraße selbst hat bei den Posbis die Kennung 00-101 101-01 (PR 131).
 
Genau wie bei anderen Posbiplaneten umkreist die isolierte Welt im Leerraum zwischen den Sterneninseln der Lokalen Gruppe keine eigene Sonne. Hauptkennzeichen sind vielmehr die ähnlich wie beim Saturn in einem Doppelring in einer Entfernung von etwa 100.000 Kilometern über dem Äquator positionierten 200 Kunstsonnen - ihnen verdankt die Welt ihren Namen (PR 144). Es ist ein erdähnlicher Sauerstoffplanet mit einer Schwerkraft von 1,13 Gravos, der jedoch im Gegensatz zu anderen Leerraum- oder Dunkelwelten wie Frago oder Everblack nicht »total verbaut« ist, sondern ein durchaus naturbelassener, blühender Planet mit ausgedehnten Meeren, Wäldern, Ebenen und Gebirgen - obwohl es Industrieanlagen, Werften, Raumhäfen und dergleichen von enormer Ausdehnung gibt. Wegen der Kunstsonnenbeleuchtung gibt es keinen Tag- und Nachtwechsel, nur an den eisfreien Polen selbst herrscht ewige Dunkelheit, umgeben von einer Zone der Dämmerung. Wie leistungsfähig die Atomsonnen sind, zeigt sich darin, dass die Durchschnittstemperatur bei rund 23 Grad Celsius liegt. Von den drei großen Hauptkontinenten verfügt einer über eine etwa 2000 Meter hohe Steilküste, hinter der das Land abfällt und in eine weite Ebene übergeht, die von Flüssen durchzogen und von riesigen Waldgebieten aufgeteilt ist - im Zentrum liegen die Anlagen des Zentralplasmas.
 
Insgesamt 80 Kuppeln von 20 Metern Höhe sind über einen Platz von etwa zehn Kilometern Durchmesser verteilt. Untergebracht ist die Masse des Zentralplasmas in Tanks, die subplanetarisch einen Zylinder von 40 Metern Durchmesser und 500 Metern Höhe bilden. Jeder verfügt über eine eigene Energie- und Klimaversorgung. Die früher vorhandenen, 200 Meter hohen Kuppeln wurden im Zuge des Umbaus bei der Rückkehr nach dem Ende der Monos-Diktatur nicht mehr verwendet - während der Dunklen Jahrhunderte waren Rijaal im Habuur-System zwischen Andromeda und Andro-Beta sowie Dongan als zweiter Planet des im Halo Andromedas gelegenen Halpora-Systems vorübergehend Exilwelten des Zentralplasmas gewesen. Umgeben und durchdrungen ist das Plasma von den obligatorischen Ver- und Entsorgungseinrichtungen, die das Überleben gewährleisten. Die semitransparent-blassbraun bis -bläulich gefärbte, nervenähnliche Masse ist mit insgesamt rund 50 Millionen Kubikmetern ausreichend groß, um echte Intelligenz zu entwickeln und damit die eigentliche »Seele« des Systems. Im Prinzip handelt es sich um eine amorphe Zellmasse, die jedoch zeitlich variable, extrem regenerative Binnenstrukturen im Sinne eines neuronalen Netzes ausbilden kann. Obwohl sich dieses Netz permanent verändert, überdauern mnemnotische Engramme, die ihm ein dauerhaftes Gedächtnis samt eigener Persönlichkeit verleihen.
 
Die Verbindung zwischen Plasma und den angeschlossenen Rechnern stellen Abermillionen Bioponblöcke sicher, deren vernetzte Ausläufer die Zellmasse durchziehen - Balpirol-Halbleiter genannte synthoorganische Verbindungseinheiten zwischen organischen Nervenbahnen und positronischen Leitern. Die Umsetzungvon organischen Impulsen in technisch nutzbare Symbolgruppen und umgekehrt erfolgt über die sogenannte Hypertoyktische Verzahnung. Vor allem bei Einzelposbis wird jedoch seit der Aktivieriing des Chronofossils Hundertsonnenwelt im Jahr 428 NGZ von einer »bionischen Vernetzung« gesprochen.
 
Zeitweise hatte es eine Umrüstung von den positronischen zur syntronischen Betriebsweise gegeben, doch bereits die KorraVir-Gefahr bedingte eine positronisch-syntronische Hybridtechnik. Weitere Umbauten fanden in den Jahren ab 1304 NGZ statt, ab etwa 1320 NGZ erfolgte dann in Vorbereitung auf die erwartete Hyperimpedanz-Erhöhung die komplette Zurückrüstung auf positronischen Betrieb. Stets aber war das Zentralplasma als biologisch lebender Bestandteil des Steuergehirns die zentrale Intelligenz und lenkende Instanz der Posbis. Kontaktstelle zum Zentralplasma ist unter anderem ein 20 Meter hoher, 15 Meter durchmessender Turm, während sich die Steuereinheit der Zentralpositronik in eiher Kuppel im Zentrum des Areals befindet - ein Gebäude aus flamingofarbenem Ynkonit von 250 Metern Höhe und 500 Metern Durchmesser

Rainer Castor

   
NATHAN