Neues aus der LFT: Der Mars wird erneut kolonisiert, die Aarus sind noch in der Milchstraße und Mondra Diamond ist Staatssekretärin im Stab des Liga-Außenministers Julian Tifflor. Die nicht mehr wegzuleugnenden Veränderungen des Hyperkontinuums haben wenigstens einen positiven Aspekt: Die Talfahrt der Wirtschaft ist aufgehalten worden, denn die Maßnahmen der Terraner scheinen zu greifen. Ansonsten gibt es nur schlechte Nachrichten. Der Transmitterverkehr liegt brach (Perry Rhodan verbietet die Beförderung von Personen mit Transmittern ganz), was für einen Aufschwung bei der Handelsraumfahrt führt. Es wurde bereits ein Begriff für die Störungen geprägt: Hyperphysikalische Impedanz ist die Bezeichnung für den Effekt, der auch dafür sorgt, daß Schiffe immer öfter einfach aus dem Hyperraum geschleudert werden oder gar nicht erst auf Überlicht gehen können. Die Überlichtfaktoren sind generell um bis zu sieben Prozent reduziert, der Hyperfunk ist gestört. Es wird immer mehr Energie benötigt, um bestimmte hyperenergetische Wirkungen zu erzielen, gleichzeitig werden die verwendeten Kristalle (z.B. Howalgonium) schneller ausgelaugt als gewöhnlich. Die Nachrichten dieser Tage werden aber von einem ganz anderen Ereignis beherrscht - die Hochzeit von Reginald Bull und Fran Imith (siehe PR-Odyssee-Taschenbuchzyklus) steht unmittelbar bevor! Die Feier muß allerdings verschoben werden, denn Bull muß ein neues, unerklärliches Phänomen untersuchen. Heftige Raumbeben erschüttern viele Sektoren der Galaxis, und zwar nur solche, in denen nahezu keine Sonnen vorkommen. Bull beobachtet in einem dieser Bereiche in der Nähe des Hayok-Sternenarchipels einen plötzlich erscheinenden Asteroidenschwarm. Auf einem der Brocken befindet sich eine metallene Funkkuppel, die an die 2000 Jahre alt sein muß und unbekannte Schriftzeichen trägt. Auch die verwendete Technologie erscheint völlig fremd.
Kantiran und Mal Detair (der übrigens Kolonialarkonide vom Planeten Fuerto ist), haben ihren Transmitterdurchgang gut überstanden, müssen aber eine Notlandung auf Quovan-7 bauen. Sie buchen so schnell wie möglich einen Flug, ein terranisches Schiff bringt sie zu der Freihandelswelt Reno 25. Dort erwirbt Kant ein gebrauchtes Schiff: Die zwar 120 Jahre alte, technisch aber einwandfreie Space-Jet DIRICI. Die „alte Dame“ verfügt sogar über eine Transformkanone und durchmißt 30 Meter. Kant verliebt sich sofort in das leichte, schnelle Schiffchen. Bald darauf fliegen er und Mal nach Terra. Kant will sich Rhodan offenbaren und in der LFT bleiben, denn für das Kristallimperium hat er nur noch Abscheu übrig. Zu ihrer Überraschung gelangen die beiden ohne weitere Umstände bis in die Solare Residenz - die terranische Gastfreundschaft kennt man bei den Arkoniden nicht. In der Residenz wird Kant aber fast sofort verhaftet und Mondra Diamond vorgeführt. Sie konfrontiert Kant mit einem Holobild, auf welchem die verstümmelte, aber lebendige Ascari da Vivo in einem Krankenzimmer zu sehen ist. Kant, der sich nun nicht mehr als Muttermörder fühlen muß, wurde anhand eines vom TLD erbeuteten Steckbriefs erkannt. Er bittet formell um Asyl in der LFT und in diesem Moment trifft Perry Rhodan ein. Kant erwirkt ein Vier-Augen-Gespräch mit ihm und erzählt ihm alles, da er seinem Vater vertraut. Ein Gentest beweist seine Worte. Sein Vertrauen wird nicht enttäuscht: Rhodan gewährt ihm und Mal Asyl. Kant soll seine politischem Zündstoff gleichende Identität aber zunächst noch geheimhalten. Vater und Sohn sprechen sich aus, Rhodan scheint recht angetan von Kantiran zu sein, denn er lädt ihn sogar zu Bullys Hochzeitsfeier ein, die für den 02.09.1331 NGZ anberaumt wurde.
Maurenzi Curtiz hat die Zeremonie schon eingeleitet, da läßt eine wichtige Nachricht erneut alles platzen! Ein Ereignis kosmischen Ausmaßes bahnt sich in der Nähe des Hayok-Sternenarchipels an, alle wichtigen Personen der LFT begeben sich mit der LEIF ERIKSSON dorthin. Die Raumbeben verstärken sich extre- - und dann erscheinen aus dem Nichts plötzlich unzählige Sterne und Sonnensysteme, bis der vormals leere Raumsektor von einem neuen Sternhaufen ausgefüllt ist!
Johannes Kreis |
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Dies ist der letzte Perry Rhod-n - Roman von Uschi Zietsch alias Susan Schwartz und auch er zeigt, wie groß dieser Verlust für die PR-Serie ist. Viel besser als Hans Kneifel im vorherigen Roman gelingt es ihr, die Charaktere der Hauptpersonen so zu schildern, daß man sie als menschliche Wesen mit eigener Persönlichkeit erkennen kann. Romane von Susan Schwartz haben immer zu meiner Lieblingslektüre in der PR-Serie gehört und ich werde sie sehr vermissen.
Nur ein kleiner Kritikpunkt: Wieso darf Kantiran bei Bullys Hochzeit dabei sein und im Rampenlicht stehen, wo die Feier doch galaxisweit ausgestrahlt werden dürfte? Gut, die Arkoniden wären früher oder später auch von selbst darauf gekommen, daß der flüchtige Beinahe-Muttermörder in der LFT ein neues Zuhause gefunden hat, aber mußte man sie gleich am ersten Tag mit der Nase darauf stoßen?
Johannes Kreis
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Am 30. August 1331 NGZ ist Kantiran immer noch gemeinsam mit Mal Detair vor Shallowain dem »Hund« auf der Flucht. Sie haben trotz der Störungen im Hyperraum mit ihrem Gleiter den Durchgang durch einen Großtransmitter gewagt und sind auf Quovan-7 angekommen. Nach der missglückten Landung, mehr ein Absturz, versuchen sie, an Bord eines Frachters zu gelangen, der nicht in Richtung Thantur-Lok fliegt. Bei der Kommandantin Juela Machin kauft Kantiran eine Passage, auf dem Frachtraumer DROSOPHILA, für sich und seinen Begleiter, da deren Flugziel Reno 25 in die richtige Richtung führt.
Als sie Reno 25 erreichen, versuchen sie, im Stadtkern einer riesigen Stadt, die den ganzen Kontinent umfasst, unterzutauchen. Sie verändern mit einfachen Mitteln ihr Aussehen, um als Arkoniden zu gelten. Sie kaufen sich eine alte gebrauchte Space-Jet, die DIRICI. Mit dieser starten sie und fliegen wieder weiter weg von Thantur-Lok. Sie bekommen aber Schwierigkeiten, da es im Hyperraum zu immer größeren Störungen kommt. Kantiran erzählt Mal während des Fluges von seiner Verachtung für die Arkoniden und seine Mutter, die ihn in vitro auf die Welt kommen ließ, und entschließt sich, zu seinem Vater zu gehen, Perry Rhodan.
Kantiran und sein Begleiter fliegen mit der DIRICI nach Terra. Sie geben sich als Touristen aus, die die Hochzeit von Reginald Bull mitverfolgen wollen. Sie werden noch nicht erkannt, aber willkommen geheißen, obwohl sie aus dem Kristallimperium anreisen. Das beeindruckt Kantiran tief. Später erreichen sie die Solare Residenz, die einen großartigen Anblick bietet.
Sie versuchen, zum Residenten Perry Rhodan in der Solaren Residenz vorgelassen zu werden, werden verhaftet und zu Mondra Diamond gebracht. Kantiran bittet sie formell um Asyl und wird zum Residenten gebracht.
Unbemerkt von den anderen, gibt er Perry Rhodan den Hinweis, dass er der Sohn von Ascari da Vivo ist. Daraufhin überprüft dieser die Identität von Kantiran und stellt fest, dass jener die Wahrheit gesagt hat. Es kommt zur Aussprache zwischen Vater und Sohn. Er teilt Rhodan mit, dass er seine Mutter gehasst und deshalb einen Anschlag auf sie verübt hat, weil sie ihn nur manipulieren wollte. Perry akzeptiert sein Verhalten nicht, hat aber Verständnis für die Tat. Er bietet Kantiran seine väterliche Freundschaft an und gewährt ihm Asyl.
(Das Ereignis des Jahrhunderts)
Am 2. September 1331 NGZ berichten Sender auf Terra live von der geplanten Hochzeit zwischen Fran Imith und Reginald Bull. Kantiran und Mal Detair sind bei den Feierlichkeiten dabei. Dann wird die Hochzeit zum zweiten Mal abgeblasen, da etwas Unglaubliches passiert ist. Kantiran und sein Freund treffen auf der ROALD AMUNDSEN mit Bully und seiner Noch-nicht-Frau zusammen. Sie fliegen zum Sektor Hayok, wo das Auftreten immer stärkerer Raumbeben gemeldet wurde. Trim Marath, der schon seit einiger Zeit etwas gespürt hat, wird auf einmal von Krämpfen geschüttelt. Dann passiert es: Ein ganzer Sternhaufen taucht plötzlich auf.
Perrypedia
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Die LFT 1331 NGZ
Im Jahr 1331 NGZ, das dem Jahr 4918 alter Zeitrechnung entspricht, besteht die LFT aus 3045 Welten, die sich voll und ganz der Liga Freier Terraner angeschlossen haben. Schon 3430 waren bereits mehrals 5000 Welten von Menschen besiedelt, teils »far out« in der Milchstraße. Viele fielen in der Zeit der Monos-Herrschaft den verschiedensten Umständen zum Opfer. Tötung der Bevölkerung, Umsiedlungen, Aufgabe von Siedlungen mangels Versorgung und Dinge dieser Art. Eine »Gesundschrumpfung« durch Aufgabe unökonomischer Standorte ist weiterhin zu beobachten. Die politische Entwicklung der letzten vierzig Jahre seit 1291 NGZ hatte anfangs den »Drang zu Terra« verstärkt. Die Drohung, als blockfreie Welt vom weiterhin, wenngleich langsamer wachsenden Kristallimperium als »leichter Happen« vereinnahmt zu werden, zog diese Systeme zur LFT. Die meisten waren ausschließlich von Terranern und deren Nachkommen besiedelt. Es gibt aber etliche Welten und Systeme von Fremdvölkern -wie beispielsweise Ferrol im Wega-System -, die seit Jahrtausenden zum terranischen Einflussbereich gehören und damit keine Probleme haben.
Der Kernbereich der LFT umfasst die 5000-Lichtjahre-Kugel, unterteilt in den 2000 Lichtjahre durchmessenden Innensektor und den diesen umgebenden Außensektor. Die LFT-Systeme sind in ihrer Außen- und Sicherheitspolitik der Solaren Residenz unterstellt. Die Zahl der assoziierten Welten und Systeme beträgt 1905, mit stagnierender Tendenz. Angesichts der von Perry Rhodan eingeleiteten Maßnahmen und Entwicklungen ist dieser Stand seit 1326 NGZ unverändert. Sämtliche Beitrittskandidaten zögern und warten ab. Unbedeutende Planeten wie Efrem gehören zu den Assoziierten, ebenso größere Systeme oder gar kleine Sternenreiche. Innenpolitisch sind diese Systeme absolut autark, sie stimmen allerdings ihre Außen- und Sicherheitspolitik mit Terra ab. Weiterhin gibt es terranische Exklaven wie Plophos, die außerhalb des Kernbereichs liegen, und natürlich autonome Enklaven von Fremdvölkern innerhalb dieses Bereiches wie Ferrol, Topsid, Swoofon und andere.
Darüber hinaus ist von einem erweiterten Einflussbereich der LFT zu sprechen, der deutlich größer ist. Er bezieht sich auf kleine Sternenreiche und ehemalige terranische, arkonidische oder Kolonialwelten sonstiger Völker, die längst unabhängig sind und sich häufig »mal eben so« durchschlagen. Im Zweifelsfall richten sich diese Welten, sofern sie Kontakt zur übrigen Galaxis haben, nach den großen Staaten. Vermutlich würden sie bei einem Angriff feindlicher Mächte schön brav stillhalten und sich nicht rühren. Dennoch ist es richtig, sie derzeit zum erweiterten terranischen Einflussbereich zu zählen, der einem Bereich von weit über 5000 Lichtjahren Durchmesser entspricht. Seit Perry Rhodan von der »Modifikation des Hyperphysikalischen Widerstandes« erfahren hat, ließ die LFT-Regierung keine Gelegenheit aus, vor den damit verbundenen Gefahren zu warnen. Immerhin soll es eine Modifikation sein, die angeblich von den Kosmokraten zur Einbremsung des Lebens an sich vorgenommen wurde!
Rhodan hat Boten in die Magellanschen Wolken, nach Andromeda, Ardustaar, Hangay, DaGlausch, Plantagoo und zu weiteren Galaxien geschickt. Auch in Tradom weiß man selbstverständlich Bescheid - über das Sternenfenster im Sektor Hayok findet ein reger Austausch mit Anguela statt. Mit exorbitantem finanziellen Aufwand versucht die LFT sämtliche Planeten in den wichtigsten Grundlagen zu Selbstversorgern zu machen -verbunden mit dem typischen extremen Gegenwind einer Demokratie. Ein großerTeil derTerranerglaubt nicht an die Prophezeiung, hält Rhodans konsequente Planung im günstigen Fall für Hysterie, im ungünstigen Fall für Uberwesen-Aberglauben, Motto. »Würde man bei jedem Furz, den die Superintelligenz ES lässt, gleich die Erde aufden Kopf stellen, hätte man viel zu tun...« Oppositionsgruppen schürten und schüren gezielt die berechtigten Zweifel. Warum sollen Generationen eben erwachsen werdender LFT-Bürger mit vermindertem Wohlstand auskommen, nur weil Rhodan in einer Hunderte von Lichtjahrmillionen entfernten Galaxis einen zweifelhaften »Tipp« bekam ? Rhodans Einsatz für etwas, das vielleicht in tausend Jahren, vielleicht auch niemals eintritt, setzt ihrer aller Zukunft aufs Spiel, verbunden mit riesiger Verbitterung, insbesondere bei der jungen Generation. Was aber, wenn Rhodans Einschätzung des Bevorstehenden richtig ist .…
Rainer Castor
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