Nummer: 2820 Erschienen: 04.09.2015   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 2,10 €

Der Geniferen-Krieg
Unterwegs in der Synchronie - sie bevölkern das Schiff des Atopen
Michelle Stern     

Zyklus:  

39 - Die Jenzeitigen Lande - Hefte: 2800 - 2874 - Handlungszeit: 17.11.1517 NGZ bis Januar 1519 NGZ (mit Reisen in Bereiche jenseits der Zeit sowie Abstechern in die Jahre 20.103.191 v. Chr., 99.781 v. Chr., 8050 v. Chr., 971 NGZ und 2577 NGZ) - Handlungsebene: Die Reise der ATLANC

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: ATLANC in der Synchronie               
Zeitraum: 2264 NGZ und 2269 NGZ (ATLANC-Bordzeit)
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 52820
EAN 2: 4199124602101
Ausstattung:  Report Nr.491
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1518 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Menschen haben Teile der Milchstraße besiedelt, Tausende Welten zählen zur Liga Freier Terraner. Man treibt Handel mit anderen Völkern der Milchstraße, es herrscht weitestgehend Frieden zwischen den Sternen.
 
Doch wirklich frei sind die Menschen nicht. Die Galaxis steht unter der Herrschaft des Atopischen Tribunals. Seine Gesandten behaupten, nur sie könnten den Frieden in der Milchstraße sichern.
 
Wollen Perry Rhodan und seine Gefährten gegen diese Macht vorgehen, müssen sie herausfinden, woher die Richter kommen. Ihr Ursprung liegt in den Jenzeitigen Landen, in einer Region des Universums, über die bislang niemand etwas weiß.
 
Dorthin unterwegs ist der unsterbliche Arkonide Atlan mit einem ehemaligen Richterschiff, der ATLANC. Es ist eine überaus seltsame Reise, und in deren Verlauf droht DER GENIFEREN-KRIEG …

 
Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide entdeckt das Unerwartete.
Vogel Ziellos Der Singuläre will ein Genifer werden.
Virginie Ziellos Die Geniferen-Mutter macht sich Sorgen.
Lua Virtanen Die Unschläferin sorgt für Unruhe.

Allgemein
Titelbildzeichner: Arndt Drechsler
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Purpur-Teufe (I)
PR-Kommunikation: Perry Rhodan InfoTransmitter
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Franz Wick / Gorm Jordan / Jochen Gramann / Reinhard Stamm
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: ANC    ATLANC     Dimensionsgarn    Geniferen    Kryoschlaf                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
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Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 491 - Seiten: 11
Cartoon :
Reporttitel: Rainer Castor: Report-Intro / “AMBITION“ – Die Europäische Weltraumbehörde ESA veröffentlicht ihren ersten Science-Fiction-Kurzfilm – Ein Werkstattbericht von Robert Vogel / Terranisches Kampf-Ensemble TARA-X-T (TXT) Detail Peripherie-II-Einheiten von Holger Logemann / As time goes by … Über Zeitreisen im Perryversum
Reportgrafik: Grafik: „Erzfrachter“ von Hans Jochen Badura
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen September 2015
Reportriss: :

Innenillustrationen

Die ATLANC im freien Weltraum
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Die ATLANC ist zum Generationsraumschiff geworden. Seit mehr als 700 Jahren ist sie in der Synchronie unterwegs zu den Jenzeitigen Landen. Mehr als 100.000 Personen leben auf engstem Raum zusammen, wodurch immer wieder Konflikte zwischen den eigenständigen Sektoren entstehen. Viele Schiffsbürger betrachten sich nicht mehr als Terraner, sondern als Transterraner und Neu-Onryonen. Durch unterschiedlich ausgeprägte genetische Modifikationen haben sie sich mehr oder weniger stark von ihren biologischen Wurzeln entfernt. Die Erinnerung an ihre Herkunft ist längst verblasst. Hinzu kommen kleinere Gruppen wie die Pioniere, denen die Erforschung der Synkavernen obliegt. Diese CyboGen-Transterraner sind allen anderen ein Rätsel. Man weiß nicht, wie viele Pioniere es gibt und ob sie überhaupt noch als menschlich bezeichnet werden können. Ihre Anführerin Guineva Sternenwaag verlässt die Synkavernen nie, tritt nur als holografischer Avatar in Erscheinung und präsentiert sich als Humanoide mit bronzefarbener Gesichtsmaske, deren gesamter Körper von Kunstmetall umhüllt ist. Die Tolocesten bleiben nach wie vor in ihrem abgeriegelten Lebensbereich unter sich.
 
Ungefähr 60.000 Transterraner bezeichnen sich als Markleute. Sie übertreten bei der von ihnen propagierten Genolution immer wieder Grenzen und entwickeln sich stetig weiter. Aus diesem Grund halten sie sich für überlegen, brauchen aber ständig frisches Genmaterial. Zu diesem Zweck wollen sie unbedingt das in einem Tresor aufbewahrte Erbgut Chuvs in ihren Besitz bringen, doch das wird ihnen von der Schiffsführung verweigert. Tycho Boltsman, das Oberhaupt der Markleute, will die Synchronie im Grunde gar nicht mehr verlassen. Er glaubt, hier herrsche ein Einfluss, der die Weiterentwicklung begünstige. Das Verhältnis zwischen den Markleuten und den mehr als 50.000 übrigen Schiffsbürgern ist angespannt. Ein länger zurückliegender Vorfall, bei dem mehrere Dutzend Menschen gestorben sind, wird den Markleuten zur Last gelegt, Beweise für ihre Schuld existieren jedoch nicht.
 
Eine besonders wichtige Rolle an Bord kommt den Geniferen zu, denn ohne sie kann der alltägliche Schiffsbetrieb nicht aufrechterhalten werden. Samu Battashee und Tauro Lacobacci wurden in Kryostase versetzt. Sie werden nur selten geweckt, um auf den neuesten Stand gebracht zu werden. Avan Tacrol ist aktiv geblieben, lebt aber seit einiger Zeit sehr zurückgezogen und ist bereits vergreist. Deshalb werden alle fünf Jahre neue Anwärter verpflichtet. Oberhaupt der Prüfungskommission ist die 120 Jahre alte Geniferin Thora Hwang. Die Gen-Architektin Oona Fahrenhayd, eine Neu-Onryonin, gehört zu Hwangs Stab. Neue Anwärter werden in einer Art Internat namens Geniferenhorst in der Nähe der Zentrale ausgebildet. Tacrol wird gebeten, sich an der Geniferenausbildung zu beteiligen. Die elfjährige Lua Virtanen (eine Kandidatin aus den Reihen der Markleute) und ihr Altersgenosse Anassiou Ziellos sind die vielversprechendsten Anwärter ihrer Generation. Anassious Brüder Shukard und Vogel treten die Ausbildung ebenfalls an. Ihre Mutter Virginie, eine besonders begabte Geniferin, erhält von dem möglicherweise mit der Gabe der Zukunftsdeutung begabten Transterraner Takeru Koski die Prophezeiung, dass Anassiou jung sterben werde. Sie setzt ihrem Sohn deshalb insgeheim einen Peilsender ein.
 
Atlans Zustand hat sich über die Jahrhunderte hinweg verschlechtert. Der Arkonide ist nur noch ein Schatten seiner selbst, ausgezehrt und abgemagert. Er trägt silberne Armschienen zur Injektion von Medo-Nanogenten, die seine Körperfunktionen stabilisieren, denn der Zellaktivator hilft ihm nicht. Im Jahre 2264 NGZ ist die Situation besonders schlimm. Irgendetwas zehrt so stark an Atlan, dass stündlich Nanogenten in seinen Körper abgegeben werden müssen. Der Toloceste RaumRandloser und das ANC haben eine Erklärung für Atlans Probleme. Die ATLANC nähert sich dem Planeten Andrabasch und hat die ihn umgebende Zehrzone bereits erreicht. Schon früher, als das Schiff noch den Namen MAYDHANC getragen hat, soll es hier zu ähnlichen Phänomenen gekommen sein. Mehr erfährt Atlan vorerst nicht, aber das ANC sagt, das Ziel werde in maximal 25 Jahren erreicht sein.
 
Fünf Jahre später versucht Atlan zwischen Markleuten und Schiffsbürgern zu vermitteln. Er konferiert mit der Terranerin Deena Ledoyen und Tycho Boltsman. Die Sprecherin der Schiffsbürger erklärt ihre grundsätzliche Bereitschaft, zur Erweiterung des Genpools der Markleute beizutragen. Im Gegenzug würde Boltsman dafür sorgen, dass eine Wohnkolonie für die Schiffsbürger geräumt wird. Die Besprechung muss unterbrochen werden, denn es wird gemeldet, 14 Geniferenschüler seien verschwunden. Es stellt sich heraus, dass sie in Fallen gelockt wurden. An den betreffenden Stellen ist das Symbol der Genolution zu sehen. Außerdem wurden chimärenartige Tiere beobachtet, die dasselbe Zeichen tragen. Sowohl Boltsman als auch die Transterranerin Terri Dhofee, die vor kurzem beim Spionieren überrascht worden ist, leugnen eine Beteiligung der Markleute. Boltsman vermutet, die radikale Splittergruppe Genolution X könne etwas mit der Sache zu tun haben. Angeblich hält diese Gruppe Boltsmans Kurs für zu weich; sie will Chuvs Genmaterial mit Gewalt an sich bringen. Dhofee glaubt nicht an die Existenz von Genolution X. Sie meint, jemand wolle für Unruhe sorgen und dies den Markleuten in die Schuhe schieben. Atlans Extrasinn hegt den Verdacht, dass Boltsman doppeltes Spiel treibt. Atlan weckt Battashee und Lacobacci aus dem Kryoschlaf, denn sie sind die einzigen Geniferen, denen er hundertprozentig vertrauen kann. Inzwischen hat Virginie Ziellos fast einen Aufstand angezettelt. Atlan und Tacrol müssen persönlich eingreifen, um zu verhindern, dass es zu einem Kampf zwischen 300 Schiffsbürgern und 100 Markleuten kommt. Bei dieser Gelegenheit nimmt Atlan Virginies Peilgerät an sich.
 
Die Ziellos-Brüder und Lua Virtanen sind unter den entführten Jugendlichen. Lua outet sich als Boltsmans Tochter. Von ihrem Vater hat sie eine aus tt-Progenitoren bestehende Haarsträhne erhalten, die sie zu Spionagezwecken hätte einsetzen sollen, worauf sie aber stets verzichtet hat. Es gelingt ihr, die Strähne mit den tt-Progenitoren zu verbinden, aus denen praktisch das ganze Schiff besteht. Sie muss sich allerdings restlos verausgaben, um eine kleine Öffnung in der Wand des abgeschirmten Raumes zu erzeugen, in den die jungen Leute gebracht worden sind. Die Öffnung schließt sich sehr schnell wieder, dennoch kann Atlan Anassious Peilsender orten. Tacrol durchbricht die Wand und befreit die Schüler. Da erscheint Boltsman, gleichzeitig tauchen mehrere pferdegroße Chimären auf. Atlan glaubt an einen Angriff Boltsmans, doch der opfert sich, um den Arkoniden zu retten. Tacrol kann nicht helfen, denn er hängt in der sich schon wieder schließenden Wand fest. Somit können Atlan und der Haluter nicht verhindern, dass die Chimären Anassiou töten und dessen Brüder sowie Lua entführen. Die Chimären schleppen Anassious Leiche mit, so dass Atlan dem Peilsignal folgen und feststellen kann, dass die genetisch veränderten Tiere direkt in Richtung des Wohnbereichs der Tolocesten laufen.

Johannes Kreis

 
Rezension

Nach Bordzeit der ATLANC sind schon 700 Jahre vergangen?!? Wenn das kein Trick ist, also nicht etwa ein Fiebertraum Atlans, ein Messingwelt-Abenteuer oder eine potentielle Zukunft, deren Eintreten im Nachhinein verhindert wird, dann muss ich sagen: Die Überraschung ist gelungen! Ebenso effektvoll hätte der Vierteiler "Die falsche Welt" beginnen können. Diesmal gab es keine Vorab-Ankündigung epochaler Veränderungen mit großem Trara. Umso verblüffter war ich bei der Lektüre! Heimlich, still und leise wird Atlans Lebensuhr ein paar Jahrhunderte weitergedreht und die ATLANC wird zum Generationenschiff. Wenn ich mich recht erinnere, waren ursprünglich nicht viele Menschen an Bord - nur 500 sind von der RAS TSCHUBAI übergewechselt. Da mussten anscheinend einige gentechnische Tricks und Kniffe angewendet werden, um Inzucht zu verhindern ... Man hat sich wahrscheinlich auch an Chuvs Leiche bedient. Bekanntlich besteht seine DNS ja aus fast kompletten Gensätzen der verschiedensten Völker.
 
Michelle Stern hält sich nicht mit langen Rückblicken und Beschreibungen auf. Sie erklärt fast nichts, sondern konfrontiert den Leser einfach mit der neuen Situation und geht gleich in die Vollen. Viele unbekannte Namen und Begriffe werden in den Raum geworfen; obige Zusammenfassung enthält nur einen kleinen Teil davon. Natürlich ist das erst einmal verwirrennd. Man versteht größtenteils Bahnhof und muss sich vieles selbst zusammenreimen. Ich für mein Teil habe kein Problem damit, im Gegenteil: Mir gefällt's! Das Prinzip "Show, don't tell" funktioniert sehr gut. Dazu dann noch die undurchsichtige Verschwörungsgeschichte mit einem Hauptverdächtigen (Boltsman), der sich am Ende als unschuldig erweist, sofern sein Tod nicht nur vorgetäuscht ist - nett! Die neue ATLANC weckt bei mir wehmütige Erinnerungen an die SOL in der alten Atlan-Heftromanserie ab Band 500. Damals haben im berühmtesten Generationsschiff des Perryversums vergleichbare, allerdings weit schlimmere Zustände geherrscht. Ich finde diese Ausgangssituation höchst faszinierend. Sie birgt Potential für spannende Storys.
 
Allerdings habe ich das Geplänkel bei den Geniferen-Azubis als ermüdend, manchmal sogar nervtötend empfunden. Präpubertäre Kabbeleien und Eifersüchteleien (zwischen Anassiou und Vogel kommt es zum Streit um Luas Gunst) sind leider nichts für so alte Knochen wie mich. Außerdem habe ich mich gefragt, ob der Flug in die Jenzeitigen Lande jedes Mal 700 Jahre oder länger dauert. Wenn ja, dann ist es nicht verwunderlich, dass die Atopen dabei schrullig und altersstarrsinnig werden! Oder zieht sich der Flug nur wegen der Abwesenheit eines Atopen im Richterschiff so sehr hin?

Johannes Kreis  03.09.2015

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Die Purpur-Teufe (I)

Der Planet Sheheena, aus dem die Dunkelwelt Medusa entstehen wird, nach der Viccor Bughassidow schon seit langem sucht, wurde per Purpur-Teufe aus dem angestammten Sonnensystem gerissen. Es ist davon auszugehen, dass in der Vergangenheit des Jahres 20.103.191 vor Christus eine ganze Reihe weiterer Planeten auf diese Weise vor den Attacken der Tiuphoren in Sicherheit gebracht werden.
 
Die für diese Versetzungen durch Raum und Zeit verwendete Technik stammt von den Ziquama. Diese sehen und verstehen sich als Sternenarchitekten, sind von stellaren Objekten fasziniert, untersuchen und erforschen sie, versuchen suchen sie zu manipulieren oder gar zu neuen Konstellationen zusammenzustellen. Die Ziquama fühlen sich berufen, dem Universum – und sei es zunächst auch nur in kleinen Segmenten – eine ästhetische Gestalt zu geben, als Beweis, dass es Bewusstsein hervorgebracht hat. In der aktiven Gestaltung des Kosmos sehen sie ihren Auftrag.
 
Mit den Purpur-Teufen können sie jedenfalls nach Art eines Fiktivtransmitters ganze Planeten aus ihren Sonnensystemen reißen und in die Sicherheit des Raumes zwischen den Sternen befördern. Die Ator Sichu Dorksteiger äußerte sich allerdings skeptisch, ob die Wirkung tatsächlich mit einem Fiktivtransmitter vergleichbar ist. Ihrer Ansicht nach konnte es ebenso eine besondere Art von Transition sein wie mit Blick auf den Begriff Purpur-Tunnel eine den Situationstransmittern vergleichbare Funktionsweise. Diese sind bekanntlich im eigentlichen Sinne gar keine Transmitter, sondern basieren auf Halbraumtechnik und erzeugen extern ebenfalls einen Tunnel, durch den die Transportobjekte vielfach überlichtschnell ans Ziel gelangen.
 
Hauptunterschied zu diesen durchaus ähnlichen Verfahren ist, dass per Purpur-Teufe nicht nur die räumliche Versetzung stattfindet, sondern ebenso eine zeitliche. Wie viele Jahre genau, hängt von der jeweiligen Teufentiefe ab. Bislang wurde keiner der versetzten Planeten zeitlich wieder eingeholt; sie befinden sich »irgendwann in der Zukunft«. Versuche mit quasiplanetaren Objekten, die über einige Lichttage versetzt wurden, haben zu Zeitversetzungen von einigen Jahren geführt. Die Ziquama gehen bei Ferntransporten von einer Versetzung um mindestens eintausend Jahre aus. Je nach räumlicher Transportweite können es also erheblich mehr sein. Jahrzehntausende oder gar Jahrmillionen! Von Gucky stammt in diesem Zusammenhang die Vermutung, dass es unter Umständen gar kein überlichtschneller beziehungsweise zeitverlustfreier Transport ist, sondern nur ein quasi-lichtschneller, verbunden mit einem Dilatationseffekt (PR 2817).
Auf der zu transportierenden Welt werden für den Transport sogenannte Purpur-Bojen gesetzt – Generatoren, die den hyperphysikalischen Ansatzpunkt für die eigentliche Purpur-Teufe erzeugen. Rein optisch oder materiell betrachtet, sind die Anlagen zylindrische Objekte. Durchmesser und Höhe betragen jeweils fünfhundert Meter. Das Material leuchtet rötlich aus sich selbst heraus – wie Patronit. Die Oberfläche bleibt hierbei allerdings sonderbar verschwommen und wirkt wie unter einem Schleier. Masse- und Energieortung belegen, dass die Normalraumausdehnung der Zylinder nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs ist: Tatsächlich sind sie eigentlich viel ausgedehnter, aber das Hauptvolumen ist in Raumzeitnischen ausgelagert und nur indirekt nachweisbar.
 
Unter optimalen Bedingungen kommen vierzehn Purpur-Bojen zum Einsatz. Sechs arbeiten als Primäranlage und bilden die Eckpunkte eines Oktaeders – vier entlang des Äquators, je eine an den Polen. Hinzu kommen weitere acht in verstärkender oder unterstützender Sekundärfunktion – jeweils vier auf der südlichen und nördlichen Hemisphäre entlang des fünfundvierzigsten Breitengrads. Im Fall von Sheheena konnte diese Komplettausstattung nicht errichtet werden. Zwar wurden die grundlegenden sechs Bojen installiert, aber nur die südliche Hemisphäre des Planeten trug ihre vier weiteren Bojen, die aber noch nicht betriebsbereit waren – und die deswegen Proto-Bojen genannt wurden. Die vier Bojen der nördlichen Hemisphäre des Planeten fehlten vollständig und wurden auch nicht mehr installiert.
 
Die vom rayonischen Waffenmeister Coyner Cosherryc manipulierten vier Proto-Bojen sorgten dafür, dass mit der Eröffnung der Purpur-Teufe eine gravomechanische Schockwelle durch das Solsystem raste. Der Transport selbst löste darüber hinaus – als eine Art Rückkopplung zwischen der Purpur-Teufe und der Sonne – einen sechsdimensionalen Schock aus, den sextadimensional-asynchronen Impuls: Dieser legte höherdimensionale Maschinen und Betriebssysteme lahm.

Rainer Castor

   
NATHAN