Zur Eroberung der CHEMMA DHURGA entwickeln Perry Rhodan und seine Gefährten einen mehrstufigen Plan, bei dem auch die zwölf toten Proto-Hetosten eine Rolle spielen sollen. Es wurde festgestellt, dass ein ÜBSEF-Äquivalent der Ordischen Stelen mit den Laren verschmolzen ist. Gucky meint, es habe die Attentäter retten wollen. Zusammen mit der hyperphysikalischen "Verschmierung" der Leichen, so meint Rhodan, wäre dies ein geeigneter Köder für Saeqaer, die bekanntlich gern Schiffbrüchige rettet. Die zwölf Toten werden in den Schweren Kreuzer ECELLU gebracht, der bereits für den Einsatz auf 50.000 als Raumschiff der Ningen getarnt worden ist und jetzt so umgebaut wird, dass er einem Wrack gleicht, aber noch einsatzfähig ist. Zwei TARA-X-T-Kampfroboter werden in dezentralisiertem Zustand im Kreuzer versteckt. Für die Suche nach dem Atopen-Raumschiff soll das Vektorion eingesetzt werden. Rhodan geht davon aus, dass das Vektorion nicht nur den Weg zur Urheimat der Laren anzeigen wird, sondern auch die Richtung, in der sich das in der CHEMMA DHURGA aufbewahrte von dieser Welt stammende Artefakt befindet.
Entscheidende Bedeutung kommt jedoch dem von Gholdorodyn weiter perfektionierten Kran zu. Perry Rhodans Einsatzteam wird nicht an Bord der ECELLU sein, sondern soll mit dem Fiktivtransmitter direkt in Globus-1 des Richterschiffes versetzt werden, denn ein Vorbeikommen an den "Engeln der Schmiege" ist unmöglich. Gholdorodyn hat ein neues Zubehörteil konstruiert: Das Paukhestral. Dieses wie eine Kanne mit einer Wandung aus modulierten Mivelum-Hyperkristallen geformte Gerät dient als Messgerät und 6D-Hochleistungsrechner. Es wird auf paramechanischem Wege mit dem Bewusstsein des Keloskers verbunden. Zur Vervollkommnung des Paukhestrals wird ein wenig von ANANSIS Substanz benötigt. Der Rechner stellt nach kurzem Zögern die benötigte Menge aus seinem Backup-Vorrat zur Verfügung. Avestry-Pasik, dessen 75-Meter-Beiboot VERNYS-VERC in einem abgeschirmten Ringwulsthangar der RAS TSCHUBAI untergebracht wird, soll am Kaperversuch teilnehmen. In den Verhandlungen mit dem Anführer der Proto-Hetosten entwickelt sich Nonon-Kior zum Vermittler.
Nach Abschluss aller Vorbereitungen fliegt die RAS TSCHUBAI am 14. Mai 1517 NGZ zum Planeten Kaidhan. Erwartungsgemäß ist die CHEMMA DHURGA nicht mehr dort, sondern, wie das Vektorion anzeigt, im einige Dutzend Lichtjahre entfernten Sektor Terrmenott. Die ECELLU wird ausgeschleust. Wie erhofft nimmt sich die CHEMMA DHURGA der vermeintlichen Schiffbrüchigen an. Das "Wrack" wird ins Innere von Globus-2 geholt. Dort kümmern sich Struugh und dessen Schüler Woo Pi Ta Äl-Khen aus dem Volk der Atreoponten um die Neuankömmlinge. Atreoponten sind große, empathisch veranlagte Schlangenwesen aus Stätte Nullnullacht. Sie haben schon vor langer Zeit von Saeqaer den Auftrag erhalten, alle neuen Schiffbrüchigen zu untersuchen und Empfehlungen darüber abzugeben, wie weiter mit ihnen verfahren werden soll. Währenddessen werden Perry Rhodan, Atlan, Gholdorodyn, Sichu Dorksteiger, Gucky und Avestry-Pasik mitsamt dem Kran in den anderen Globus versetzt. Der Transfer erfolgt nicht in Nullzeit, stattdessen hängen die Passagiere in einer undefinierbaren Umgebung fest, können sich kaum noch bewegen und unterliegen einem Einfluss, der alle Nicht-Zellaktivatorträger das Bewusstsein verlieren lässt. Nur Atlan nimmt schließlich so etwas wie einen Pfad wahr und kann seine Gefährten ans Ziel führen.
Dort stehen sie plötzlich einem seltsamen Wesen gegenüber, das wie eine Mischung aus Baum und Krake aussieht. Zahlreiche pyramidenförmige Kampfroboter kommen hinzu. Atlan gibt sich zu erkennen und tut seinen Wunsch kund, als Pilot des Richterschiffes zu fungieren. Seine Ritteraura bleibt nicht unbemerkt. Das Fremdwesen ist bereit, den Arkoniden in die Steuerzentrale zu führen. Atlan und seine Begleiter ahnen nicht, dass das merkwürdige Wesen der Weiße Bacctou ist und mit Saeqaer in ständigem Kontakt steht. Die Richterin und ihr ungeborenes Kind meinen, Atlan könne ein Geschenk sein, das von der CHEMMA DHURGA bereits erwartet wurde...
Johannes Kreis |
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Hatte die CHEMMA DHURGA bisher keinen gescheiten Piloten, oder warum freut sie sich auf Atlans Ankunft? Welche Beziehung gibt es zwischen Schwarzem und Weißem Bacctou? Ist das Kraken-Baum-Wesen die Quelle für Rohlinge wie den, aus dem Bacctou-Rhodan entstanden ist? Warum konnte nur Atlan die Spur finden, die es dem Einsatzteam ermöglicht hat, aus dem Dauer-Transfer zu entkommen - weil er schon einmal hinter den Materiequellen war? Welchen Sinn hat das Ablenkungsmanöver mit den zwölf toten Proto-Hetosten? Gut, der Kreuzer dient als Trojanisches Pferd für die beiden TARA-X-T-Kampfroboter, aber man darf angesichts der Tatsache, dass sie erst einmal an den Engeln der Schmiege vorbeikommen müssten, doch bezweifeln, dass es ihnen möglich sein wird, Perry und seinen Freunden zu helfen. Was ist das für eine ominöse ANANSI-Substanz, die man mal eben mit einer Kanne buchstäblich abschöpfen kann? Und welche Wunderwaffen wird Gholdorodyn wohl noch für seine neuen Freunde aus dem Ärmel schütteln? Ich fürchte, nicht alle Fragen werden in der zweiten Hälfte des aktuellen Doppelbandes beantwortet werden. Das größte Fragezeichen ist der Kaperversuch selbst. Perry und Gefolgschaft sind drin, aber was jetzt? Saeqaer weiß Bescheid und es kommt mir nicht so vor, als sei die CHEMMA DHURGA in Gefahr, bald den Besitzer zu wechseln!
Ein Großteil des Romans besteht aus einer amüsanten Nebenhandlung, in der Woo Pi Ta Äl-Khen seine Lehrstelle bei Struugh antritt und dann so einiges durchmachen muss, bis er erkennt, dass sein Meister gar nicht der Soziopath ist, für den er ihn gehalten hat. Auf einer Art Jahrmarkt begegnet er Kharingo (siehe PR 2756), die ihm von Perry erzählt. Witzig: Je mehr sich ein Atreopont in für sein Volk wertvollen Disziplinen auszeichnet, desto mehr wird sein ursprünglich aus vielen Silben bestehender Name abgekürzt. Je einsilbiger, desto angesehener, könnte man also sagen! Struugh berichtet, Saeqaer trete nur bei wichtigen Anlässen persönlich in Erscheinung. Zuletzt habe er direkt mit ihr gesprochen, als es um die Bergung des in der Akkretionsscheibe eines Schwarzen Loches gestrandeten Virenraumschiffes CADDFAYER gegangen sei. Oha! Von einem Virenraumer mit diesem Namen wissen weder ich noch die Perrypedia etwas. Vielleicht liest ja jemand von euch gerade den Zyklus "Die Gänger des Netzes" und kann sagen, ob die CADDFAYER dort erwähnt wird? Ich glaube allerdings nicht, dass dies für den aktuellen Zyklus noch von Bedeutung sein wird. Außerdem erfahren wir, dass Saeqaer aus dem Infinitum stammt, einer 70 Milliarden Jahre entfernten Zukunft, in der sich Larhatoon in eine Chronosingularität verwandelt haben wird. Das ist wieder so eine ominöse Angabe wie fast alle anderen, die wir im Zusammenhang mit den Atopen bisher erhalten haben. Damit kann ich wenig anfangen.
Zwischendurch erzählt Atlan jemandem (wer das ist, werden wir wohl im nächsten Heft erfahren) aus seiner bewegten Vergangenheit. Das ist für Neuleser, die gar nicht wissen, was an diesem Typen so toll sein soll, sicher nicht schlecht. Sein Wiedereinstieg in die aktuelle Handlung war ja bis jetzt alles andere als spektakulär und geleistet hat er noch kaum etwas. Allerdings kratzt Leo Lukas hier natürlich nur an der Oberfläche. Mehr wäre aber auch zu viel gewesen.
Übrigens: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der echte Rhodan mit in den Einsatz gegangen ist…
Johannes Kreis 27.12.2014
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Mit Hilfe des Vektorions kann das Richterschiff CHEMMA DHURGA lokalisiert werden. Mit Gholdorodyns Kran können Perry Rhodan, Atlan, Gholdorodyn, Sichu Dorksteiger, Gucky und Avestry-Pasik auf das Richterschiff in Globus Eins und damit in die Nähe der Steuerzentrale gelangen. Erwartet werden sie vom Weißen Bacctou, der in ständigem Kontakt mit Richterin Saeqaer steht.
Perrypedia
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Posbi-Geschichte (III)
Anfang 2115 alter Zeitrechnung schloss das Zentralplasma mit dem Vereinten Imperium, das aus dem Solaren Imperium der Terraner und dem Tai Ark'Tussan der Arkoniden hervorgegangen war, einen Freundschaftsvertrag. Die Posbis wurden die treuesten Verbündeten der Terraner und traten im Februar 2115, wie auch die Springer und Aras, der Galaktischen Allianz bei. Rückwirkend betrachtet zeigten sie damit eine gesamtgalaktische Verantwortung, die sie in der Gegenwart zum Hauptpart der dem Galaktikum unterstellten Kriegsflotte mit annähernd 400.000 Fragmentraumern macht. Hinzu kam, dass die Hundertsonnenwelt durch den damaligen Friedensschluss, wie sich viel später herausstellte, ein Chronofossil wurde.
Als solches wurde die Hundertsonnenwelt im August 427 NGZ allerdings zum speziellen Angriffsziel des Dekalogs der Elemente. Das Element der Technik ließ durch den Sextadim-Aktivkodierer eine Sextadim-Strahlung auf die Posbi-Zentral- welt einwirken. Durch vorübergehende Dekodierung der ÜBSEF-Konstante des Zellplasmas wurde der einstige Hasseffekt reaktiviert, sodass die Posbis ihre GAVÖK-Verbündeten angriffen.
Mit modifiziertem Plasma der Urzelle des Planeten Rando I, den Kazzenkatt unmittelbar vor seiner Zerstörung vorübergehend durch das Element der Zeit aus dem Jahr 2402 holen ließ, stabilisierte der Herr des Dekalogs den Hasseffekt. Anin An des Elements der Technik tauschten die Plasmakomponenten der Posbis und das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt selbst gegen das genveränderte Material der Urzelle aus – das sogenannte Hassplasma.
Das echte Zentralplasma wurde in der Dekalog-Basis BRÜTER untergebracht. Bei Andro-Beta wurde überdies aus den Bruchstücken der zerstörte Planet Rando I wiederhergestellt und mit Millionen Tonnen Hassplasma versehen, das die Anin An aus Material der Urzelle gezüchtet hatten – eine Falle für Perry Rhodan und die Endlose Armada. In der Maske des Kosmokraten Tiryk lockte Kazzenkatt Perry Rhodan und die Endlose Armada dann im März 428 NGZ zu dieser Chronodegeneration Rando I. Dort geriet die Besatzung der BASIS unter den mentalen Einfluss des Hass- plasmas. Der Oxtorner Stalion Dove und das Psi-Ei Zeitkind/Shiva/Lullog durchkreuzten allerdings Kazzenkatts Pläne. Dove sorgte dafür, dass das in BRÜTER gelagerte Zentralplasma nach Rando I abgestrahlt wurde. Es neutralisierte das Hassplasma und vereinigte sich mit diesem zu einem neuen Urplasma. Per Transmitter wurden Teile des neuen Urplasmas von Rando I über die ehemalige Dekalog-Basis des VERSTÄRKER zur Hundertsonnenwelt transportiert, wo es das Hassplasma ebenfalls in normales Plasma zurückverwandelte.
Da sich die Gesamtplasmamenge dadurch verdoppelte, wurde die Intelligenz des Plasmas erheblich gesteigert. Bei der Aktivierung des Chronofossils Hundertsonnenwelt durch die Endlose Armada kam es zu einem evolutionären Sprung nicht nur des Zentralplasmas, sondern aller Posbis: Bisher Maschinen mit einer bio- logischen Komponente, wurde aus der hypertoyktischen Verzahnung von Positronik und Plasma nun eine bionische Vernetzung, die die Posbis wie organische Wesen Gefühle empfinden, Stimmungen unterliegen und irrationale Wünsche hegen ließen.
Das Zellplasma der Posbis an sich ist weiterhin eine semitransparent-blassbraun bis -bläulich gefärbte amorphe Masse, die dennoch ein neuronales Netz mit hoch regenerativen Binnenstrukturen und trotz der immensen Flexibilität dauerhaften, zellulären mnemonischen Engrammen bildet. Obwohl sich dieses Netz permanent verändert, überdauern die mnemonischen Engramme, die ihm ein dauerhaftes Gedächtnis samt eigener Persönlichkeit verleihen. Das Plasma ist vor allem eins: ein Lebewesen. Als solches hat es einen Stoffwechsel; es atmet, nimmt Nahrungsstoffe auf und muss Stoffwechselendprodukte abgeben.
Allerdings ist das Plasma zu einer hoch entwickelten Art von Autorecycling fähig: Absterbende Zellen werden weitgehend wiederverwertet. In jeder Biopositronik/ Hyperinpotronik ist der Plasmabereich dennoch umgeben und durchdrungen von den obligatorischen Ver- und Entsorgungseinrichtungen, die das Überleben des Zellplasmas gewährleisten. Das Zellplasma selbst ist auf diese Weise von der Außenwelt isoliert – die Ver- und Entsorgungsanlagen haben aber zwangsläufig Verbindungen, die keineswegs komplett autark sind, sondern in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen »aufgefüllt« beziehungsweise »entleert« sowie gewartet werden müssen. Und damit anfällig für Fremdzugriffe und -einflüsse wie die Balpirol-Proteindirigenten genannten prionenartigen Fremdstoffe der Tefroder sind, die in der Region der Balpirol-Halbleiter konzentriert nachgewiesen werden können.
Rainer Castor
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