Nummer: 2433 Erschienen: 04.04.2008   Kalenderwoche: 14 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,85 €

Der Zorn des Duals
Auf dem Lagunenmond - das Leben eines Duals erlebt eine Wendung
Wim Vandemaan     

Zyklus:  

35 - Die Negasphäre - Hefte: 2400 - 2499 - Handlungszeit: 1346 - 1347 NGZ (4933 - 4934 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Tare-Scharm               
Zeitraum: 20.059.813 v.Chr.
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601852
EAN 2: 82433
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.416
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Farbbeihefter: Perry Rhodan Action als Hörspiel (Heftmitte)
"Seite 3"

Im Frühjahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Menschheit vor der größten Bedrohung ihrer Geschichte. Die Terminale Kolonne TRAITOR hat die Milchstraße besetzt und alle bewohnten Planeten unter ihre Kontrolle gebracht.
Die gigantische Raumflotte steht im Dienst der sogenannten Chaotarchen. Deren Ziel ist, die Ressourcen der Milchstraße auszubeuten, um die Existenz der Negasphäre in Hangay abzusichern: einem Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Der Kampf gegen TRAITOR wird an vielen Fronten und von vielen Lebewesen geführt: So sucht Perry Rhodan in fernster Vergangenheit nach dem Geheimnis der »Retroversion«. In der Galaxis Tare-Scharm findet er in Hobogey, dem Rächer, ebenso wie in den Cypron neue Verbündete - und ihm fällt Ekatus Atimoss in die Hände, ein hochrangiger Offizier TRAITORS. Womit er es nun zu tun bekommt, ist DER ZORN DES DUALS ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Terraner muss erfahren, wie lang und verschoben die Wege durch eine Proto-Negasphäre sein können
Randa Eiss Der Exponent setzt Kurs auf den Lagunenmond
Ekatus Atimoss Der Dual zweifelt am Begriff der Freiheit
Hobo Gey Der Letzte der Sartis sieht sich unter Wert behandelt

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: ... und Vibra-Psi
PR-Kommunikation: Kennst Du die Fantan-Laute ?
Statistiken: Arndt Ellmer: Im memoriam W.K.Giesa / Reader's Digest Wissenswelt - Perry, der Superheld / Die Welt von PR - Einstiegshilfe
Witzrakete:
Leserbriefe: Reinhold Glasl / Olaf Opitz / Benjamin Börgemann / Rolf Strer / Brandon Llanque / Adrian Kniel / Beate Halm / Roland Andrä
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Cypron    Eiss, Randa     Kralle des Laboraten    Tare'am                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 416 / Seiten: 4
Clubgrafik: Thomas Hofmann: Cover Andromeda Nachrichten 217
Nachrichten: Hermann Ritter: Vorwort
Fanzines: intravenös 172 - ACD - Rüdiger Schäfer / Basis 31/32 - www.stellarque.com / fandom oberserver 223 - Martin Kempf / Fanzine Kurier 136 - Armin Möhle / Gucky 20 - Degucky@zonnet.nl / ERB-Notizen 62 & Pügasse 13 & SF-Notizen 634 & SF-Cat-Notizen - Kurt S.Denkena / Bardioc 4 - Pascal Bothe / Andromeda Nachrichten 217 - SFCD - www.sfcd.de
Magazine: Abenteuer & Phantastik 46/47 - www.abenteuermedien.de / Magazin zur Tagung "Phantastik und Religion" - Phantastische Bibliothek Wetzlar / Mephisto 39 - Martin Ellermeier
Fan-Romane: Xun 16 - Bernd Walter / Star Gate 33 - hary-Production - www.harypro.de / Crachenbrief 137 - Dieter Steinseifer - www.ranabar.de
Internet: capricornus 64 - sfbooks.here.de / Terracom 106 - www.prog.org
Veranstaltungen: Denkpausen-Con - www.zelte-und-fahnen.de
Sonstiges:

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Innenillustrationen

»Auf dem Vektorplaneten«
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:17
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Kein Wind ging. Die Luft schmeckte elektrisch, nach einem Verdacht von Ozon. Der  Dual startete den Schmiegstuhl und glitt auf ein Gebäude zu, das sich in der Ferne erhob wie ein größenwahnsinniger Pilz.
Er erreichte es bald. Es war ein runder Turm, vielleicht vierzig Meter hoch, gekrönt von einem halbkugeligen Aufsatz. Ungefähr auf halber Höhe umlief den Pilzstiel ein langsam rotierender Balkon.
»Hallo?«, rief Atimoss.
Kurz darauf begann der Balkon unter lauten Summgeräuschen, sich in Richtung Boden zu senken. Er setzte scheppernd auf; ein Tor schwang auf. Heraus trat ein humanoides Wesen, dessen Kopf ein knochiger, zum Hals hin sich verjüngender Kelch war. Aus dem breiten Kranz des Kelches ragten etliche spinnenbeinige Fortsätze, die sich an ihren Gelenken bogen, knickten, wieder streckten.
»Oh«, sagte das Wesen. »Haben wir Besuch?« Es bediente sich der Kolonnen-Sprache, allerdings eines sehr altertümlichen Dialekts, in dem die erste Person Plural noch vielfältiger gestuft und schattiert war als im modernen TraiCom. Das Wesen hatte die subdominante Stufe gewählt, die Stufe des Horchenden Wir.
»Ich bin Ekatus Atimoss, Kommandant der Pressor-Garde Chada Saryeh. Ich stehe im Dienst der  Terminalen Kolonne TRAITOR.«


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Am 10. Dezember 1346 NGZ nach JULES-VERNE-Bordzeit nimmt Perry Rhodan Ekatus Atimoss gefangen. Das Dualwesen wird auf die SHARKUVA gebracht, das Flaggschiff des Cypron Randa Eiss, und dort untersucht. Rhodan, dem die Cypron auf Anhieb sympathisch sind und der von ihnen als Verbündeter akzeptiert wird, erfährt mehr über dieses Volk. Unter dem Einfluss des Vibra-Psi sind praktisch alle Cypron zu Mutanten geworden und haben verschiedene Paragaben entwickelt. So dienen die Sphäriker als Lotsen für die Navigation in der Negasphäre, mehrere Cypron mit Anti-Mutanten-Fähigkeiten verhindern, dass Ekatus Atimoss Parapolarisatoren erschafft, mit denen er sich befreien könnte. Die Cypron sind eine amphibische Lebensform und haben für einen mächtigen Alliierten, dessen Namen sie Rhodan nicht nennen, die Aufgabe übernommen, Tare-Scharm neu zu kartographieren. Nach ihren Informationen ist das Vibra-Psi eine Funktion des Psionischen Netzes, welches von den Chaotarchen im Bereich Tare-Scharms manipuliert und vom restlichen Netz abgetrennt worden ist. Die Sphäriker sind in der Lage, dieses Netz zu erspüren und somit dem Inkonsistenz-Effekt entgegenzuwirken.
 
Die Cypron kennen eine Möglichkeit, die Kralle des Laboraten unwirksam zu machen. Sie wenden dieses so genannte Atrentus-Verfahren an Ekatus Atimoss an, während der von der SHARKUVA angeführte Raumschiffsverband sich auf den Weg zum Lagunenmond macht, der als notwendiger Zwischenstopp eingehalten werden muss, wenn man Tarquina, die Zentralwelt der Cypron, erreichen will. Ekatus Atimoss erhält eine Injektion, die eine nanotechnologisch veränderte Zellkultur aus seinem eigenen Körpergewebe enthält. Diese Zellkultur beginnt sofort damit, die Kralle des Laboraten einzukapseln, um ihren Einfluss auf das Dualwesen zu unterbinden - es wäre unmöglich, die Kralle zu entfernen oder abzutöten, denn dabei würde auch Ekatus Atimoss sterben. Außerdem wird dem Dualwesen ein Peilsender eingesetzt, von dessen Existenz es nichts ahnt. Der Prozess der Verkapselung dauert mehrere Tage, in denen Ekatus Atimoss sich an eine Episode aus seiner Vergangenheit erinnert.
 
Seinerzeit war er auf einen Vektorplaneten gelangt, eine legendäre Welt, die einst Bestandteil eines gewaltigen Transportsystems war. Viele dieser Welten waren einst ihrer mehrdimensionalen Räumlichkeit entkleidet und in eine einzige Dimension eingebettet worden. Über diese Streckenwelt hatte man jeden beliebigen Punkt des Multiversums in Nullzeit erreichen können, sie war allerdings nach einer nicht näher bekannten Katastrophe in mehrere Teilstücke zerfallen - die Vektorplaneten. Auf der Welt, die Ekatus Atimoss erreicht, erhebt sich eine Art Pilzdom, der möglicherweise ein Bestandteil dieses Transportsystems war. Es gelingt dem Dualwesen erst nach einer beschwerlichen und von bizarren Ereignissen geprägten Reise, den Planeten wieder zu verlassen.
 
Endlich ist das Atrentus-Verfahren abgeschlossen. Rhodan bietet dem Chaosdiener einen Seitenwechsel an, aber wenn er denkt, die neu gewonnene Entscheidungsfreiheit würde Ekatus Atimoss automatisch zu einem Verbündeten machen, hat er sich geirrt. Nach einem unfreiwilligen Zwischenstopp am 14. Dezember, bei dem die SHARKUVA sich anhand mitgehörter Kursanweisungen eines Raum-Zeit-Routers neu orientieren muss, wird der Lagunenmond erreicht. Hier holen die Cypron von einem "Schläfer" Informationen über den aktuellen Standort Tarquinas ein - aus Sicherheitsgründen bleibt diese Welt nie lange an einem Ort. Hier zündet Ekatus Atimoss den ersten von zwei Parapolarisatoren, die er herstellen konnte, nachdem es ihm (wie er glaubt) gelungen war, seine Wächter einzulullen. Er flieht aus dem Schiff. Tatsächlich wollte Randa Eiss ihm die Flucht ermöglichen. Der Cypron hofft, dass Ekatus Atimoss einen Sinneswandel erleben wird. Andernfalls müsste das Dualwesen getötet werden.
 
Als Ekatus Atimoss in den Ozean hinabtaucht, stellt er plötzlich fest, dass er völlig schmerzfrei ist - ein Zustand, den er praktisch nicht mehr kannte. Er erkennt, dass er eigentlich ein Wasserwesen ist und dieses Element braucht, um keine Schmerzen zu haben. Ihm wird außerdem klar, dass auch TRAITOR dies gewusst haben muss, und dass alle Versprechungen, die ihm gemacht worden sind, nur Lügen waren. TRAITOR wollte ihn als schmerz- und deshalb hasserfülltes Wesen haben, um ihn so zu einem wirksameren Werkzeug zu machen. Diese Erkenntnis bringt Ekatus Atimoss dazu, sich aus freiem Entschluss auf die Seite der Kosmokratendiener zu stellen, da er ihre Hilfe braucht, um sich an TRAITOR zu rächen. Nachdem er sich gehäutet hat, kehrt er voller Vitalität und Tatendrang zur SHARKUVA zurück.
 
Am 22. Dezember bricht die SHARKUVA wieder auf, um zur "Tauchenden Welt" Tarquina zu fliegen, die zwei Tage später erreicht werden soll.

Johannes Kreis

 
Rezension

Perry Rhodan überlegt sich angesichts des zusammengestoppelten Körpers des Dualesens Ekatus Atimoss, dass viele Angehörige der Terminalen Kolonne grotesk seien. Sie seien zu klein (die Mikro-Bestien) oder zu groß (wie TRAITOR selbst) usw., und er bewertet das negativ. Er spricht von einem "Zerrspiegel der Schöpfung". Da legt Hartmut Kasper unserem guten Perry, der doch bekanntlich ein "kosmisches Bewusstsein" hat, einen ziemlich unpassenden Gedanken in den Kopf. Wie sieht es denn auf Seiten der Kosmokraten oder auch nur der Terraner aus? Gibt es da nicht auch groteske Wesen, wie die winzigen Siganesen, die riesigen Ertruser oder die deformierten Epsaler? Sind manche dieser Umweltangepassten denn nicht auch künstlich (durch Genmanipulation) erschaffen worden? Und was riesige Flotten angeht: War die Endlose Armada vielleicht klein? Wäre all das also auch negativ zu bewerten? Von wegen "Zerrspiegel der Schöpfung" - man könnte auch von natürlicher Vielfalt sprechen. Was nicht heißen soll, dass gequälte Kreaturen wie die Dualwesen "natürlich" seien. Ich hätte Perry nur ein wenig mehr Toleranz zugetraut.
 
Wieder einmal frage ich mich, welche Informationen, die man aus diesem Roman herauslesen konnte, als "kanonische Fakten" gelten können, und welche davon nur Hartmut Kaspers Fabulierwut geschuldet sind. Das gilt insbesondere für den Vektorplaneten und das an einen Pilzdom erinnernde Gebäude, das Ekatus Atimoss dort sieht. Bestehen hier Parallelen zur Brücke in die Unendlichkeit, ein Produkt der Algorrian, das für die Superintelligenz THOREGON hergestellt worden war? Ist die Brücke in die Unendlichkeit vielleicht nur der Abklatsch eines weit mächtigeren Transportsystems, das möglicherweise sowohl den Kosmokraten als auch den Chaotarchen bekannt war? Besteht evtl. auch ein Zusammenhang mit dem Transporthof der Halbspur-Changeure (siehe PR 2397)? Fragen über Fragen...
 
Natürlich ermöglichen die Abenteuer des Dualwesens auf dem Vektorplaneten es Kasper, mal wieder so richtig loszulegen. Biomechanische Flussschiffe, philosophische Supratroniken, eine Farm, auf der schwarze Löcher gezüchtet werden, lebendige Zahlen… Phantasie hat er, der Kasper, das kann man nicht anders sagen. Und er kann sie gut in Worte fassen - er formuliert erfrischend anders als die meisten anderen Autoren. Er schafft es, immer wieder ein Gefühl der Fremdartigkeit zu erzeugen, und zwar weniger durch die Beschreibung exotischer Körperformen, sondern mehr durch die Beschreibung dessen, was gesagt und was wie getan wird.
 
Dabei gibt es aber auch ein Problem: Kasper beschreibt manchmal einfach zu viel. Manchmal verliert er sich in bizarren Details, merkwürdigen Paradoxien und absonderlichen Dialogen. Darüber vergisst er dann, dass er eigentlich eine Geschichte erzählen sollte. Anders als Rainer Castor, dessen Romane auch nichts anderes sind als Zusammenstellungen irgendwelcher Beschreibungen, wird es bei Kasper aber fast nie langweilig. Das muss man ihm immerhin zugestehen. Außerdem liefert er in diesem Roman einmal mehr gute Charakterstudien ab. Perry bleibt zwar eher Statist, aber Randa Eiss und Ekatus Atimoss werden eindrucksvoll und vielschichtig vorgestellt.
 

Johannes Kreis  05.04.2008

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

... und Vibra-Psi

Bereits von sensiblen Wesen, mehr noch von Parabegabten wird das Vibra-Psi als eine Art wesenloses Vibrieren wahrgenommen - umschrieben als »eine enervierende innere Unruhe«, die im Standarduniversum auftritt, wo sonst nur »Ruhe« herrscht oder gar nichts vorhanden ist. Auf den ersten Blick »bewirkt« Vibra-Psi nichts, sondern ist »einfach da«, genau wie Tageslicht, eine bestimmte Temperatur oder die Luft zum Atmen. Seine Herkunft allerdings ist paranormaler beziehungsweise hyperenergetisch ultrahochfrequenter Natur, so dass es für »affine Lebensformen« unter dem Strich einen permanenten Kraftquell darstellt. Für sie transportiert Vibra-Psi eine fühlbare, aber (zunächst) nicht fassbare oder nutzbare Energie - und kann sogar süchtig machen. Erhöhte Werte von Vibra-Psi bedeuten für diese affinen Lebensformen Annehmlichkeit, Belohnung, Genuss; reduzierte Werte dagegen Mangel, Unruhe, Verlangen - vergleichbar Hunger oder Durst. Zahlreiche affine Wesen, die unter diesen Bedingungen aufgewachsen sind, sehen das Vibra-Psi als eine Bedingung ihrer Existenz an. Sie sind davon überzeugt, dass sie ohne Vibra-Psi nicht existieren können. Für die Terminale Kolonne TRAITOR also ein überaus angenehmer Effekt. Vibra-Psi bindet Loyalität und schafft Identität.
 
Das Vibrieren fügt keinen unmittelbaren Schaden zu. Es ist jedoch bekannt, dass es auf Dauer von zahlreichen Lebensformen des Standarduniversums nicht vertragen wird; sie sterben mit Beginn der Negasphären-Genese bereits in den ersten Jahrhunderten unter dem Einfluss von Vibra-Psi aus - von den GenproxAnalysten wird das »Chaotische Auslese« genannt. Andere Lebensformen passen sich dagegen an, so dass statt der ursprünglichen Bewohner dann neue, mutierte, angepasste Geschöpfe die Lebensräume der Proto-Negasphäre erobern können. Planeten, auf denen das Vibra-Psi sehr stark ist, sind bevorzugte Geburtsstätten von paranormal begabten Wesen oder Wesenheiten, die »unter den Bedingungen des Chaos« entstanden sind. Solche Wesen - Emanationen genannt - sind für die Herrscher der kommenden Negasphäre von großem Wert, da sie prädestiniert sind, als Diener des Chaos angeworben zu werden.
 
In der Proto-Negasphäre Tare-Scharm ist die Intensität des Vibra-Psi noch lokal sehr unterschiedlich ausgeprägt. In der vollendeten Negasphäre wird die Funktion, so heißt es, konstant sein. Bei genauerer Betrachtung ist auch klar, um was es sich bei Vibra-Psi tatsächlich handelt. Es ist eine Funktion des von den Chaosmächten manipulierten und im Bereich der entstehenden Negasphäre von Tare-Scharm abgekappten natürlichen Psionischen Netzes !
 
Inwieweit auch die übrigen Phänomene der entstehenden Negasphäre mit Vibra-Psi in Verbindung stehen oder gar verursacht werden, muss vorläufig offen bleiben. Zumindest ein weiteres Puzzleteilchen wird dem bisherigen Bild hinzugefügt. Als erste physikalische Bedingungwurde die Abschottung erkannt. Das Fehlen korrigierender Messenger sowie die Abriegelung vom natürlichen Psionischen Netz bedingen, dass es innerhalb des Grenzwalls keinen interaktiven Einfluss auf Raum, Zeit, Naturgesetze und dergleichen mehr gibt. Zweite physikalische Bedingung ist die Existenz von Proto-Chaotischen Zellen. Für die beschleunigte Umwandlung von Proto- in Chaotische Zellen ist der Einsatz von Entropischen Zyklonen notwendig, die On- und Noon-»Energie« aufsaugen und »ernten« und diese vor allem den Proto-Chaotischen Zellen zuführen, während als weitere Stufe jene des Chaotischen Geflechts genannt wird. Durchaus möglich, dass insbesondere Letzteres wiederum in vielfältiger Weise mit dem »veränderten Netz« von Vibra-Psi wechselwirkt und weitere Effekte nach sich zieht …
 
In Tare-Scharm jedenfalls sind bereits einige tausend Sektoren als gefährlich markiert. die Standorte bekannter Chaotischer Zellen und Chaotischer Geflechte. Mag es auch wie ein Flickenteppich wirken - unter dem Strich werden bereits rund 45 Prozent der Sonnen der Galaxis abgedeckt ! Es wird angenommen, dass diese Sektoren keinerlei normale Manöver mehr zulassen - und selbst für GESETZ-Geber problematische Bereiche darstellen, so dass maximal noch etwa 55 Prozent der Galaxis beziehungsweise ihrer Sonnen zum »freien« Manövrieren übrigbleiben, wenngleich durch Inkonsistenzeffekte, Temporale Jet-Ströme und dergleichen mehr behindert. An einigen Stellen, wie bei Bernabas und Bi-Xotoring, wird von TRAITOR offenbar eine Art lockerer Brückenschlag zwischen »Superballungen« hergestellt, die aus jeweils einigen Dutzend Chaotischen Geflechten auf engem Raum bestehen. Diesen Brückenschlag will ARCHETIM offensichtlich verhindern.

Rainer Castor

   
NATHAN