Nummer: 2029 Erschienen: 11.07.2000   Kalenderwoche: 28 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Ein Planet im Visier
Arkon greift nach Ertrus - der Kampf um die Schwerkrafthölle
Hubert Haensel     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Kreit               
Zeitraum: September/Oktober 1303 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 02029
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.319
Anmerkungen: 
Enthalten in Edition Terrania Band 8
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Die Milchstraße des Jahres 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 4890 alter Zeit - scheint am Vorabend eines großen galaktischen Krieges zu stehen. Zwei ehemals verbündete Mächte belauern sich: Das Kristallimperium der Arkoniden setzt zum Großangriff auf die Liga Freier Terraner an.
Spätestens seit der verheerenden Raumschlacht im Kreit-System und dem Angriff der Arkoniden auf den Planeten Ertrus ist klar, daß Bostich I., der Imperator des Kristallimperiums, nach der Macht über die Galaxis greift. Dabei liefen die Vorbereitungen schon lange: In den letzten Monaten besetzten die Arkoniden den Hayok-Sternenarchipel und das kleine Imperium der Topsider in direkter Nähe Terras, es kam sogar zu einem gescheiterten Angriff auf Olymp. Zuletzt jedoch konnte vor allem die Neue USO dem Kristallimperium einige Nadelstiche versetzen.
Dank verschiedener Agenteneinsätze wissen die Terraner und ihre Freunde, daß die Arkoniden weitere große Pläne vorbereiten. Der Angriff auf Ertrus unter dem Decknamen »Operation Stiller Riese« war nur einer davon. Ebenso bedeutend sind beispielsweise der Umzug des Flottenzentralkommandos sowie größere Aktivitäten im Arkonsystem, die bisher keiner erklären kann. Nun aber muß sich das Augenmerk aller Menschen der bekannten Milchstraße auf das Kreit-System richten. Dort ist mit Ertrus EIN PLANET IM VISIER ...

 
Die Hauptpersonen
Reginald Bull Der Residenz-Minister für Liga-Verteidigung schickt eine Flotte ins Kreit-System
Tam Sorayto Der ertrusische Präsident beginnt mit einer überraschenden Offensive
Perry Rhodan Der Terraner muß sich auf der Schwerkraftwelt verstecken
Kraschyn Der Mascant geht mit harten Mitteln gegen die Rebellen vor

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Raumflotte des Gos'Tussan (II)
PR-Kommunikation: Der Perry Rhodan Infotransmitter
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Andreas Runge / Martin Smetanig / Kolja Dimmek / Martin Köppen / Renate Lamoart / Daniela Bochmann / Dieter Dvorak / Jürgen Demas / Torsten Lange
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Ertrus    Gefirnen     Jopprott    Kraschyn    Kreit    Operation "Huhany'Tussan"    Operation "Toor'agh Taion"    Sorayto, Tam                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 319 / Seiten: 3
Clubgrafik: Christiane Lieke: Titelbild von Geschichten der Nacht 29
Nachrichten: Tobias Kersten / SFC Baden-Württemberg - Michael Baumgartner / PRFC Red Star - Markus Müller / Äon - Thomas Recktenwald
Fanzines: Exterra 17 - Claudia Höfs / New Worlds 33 - Milan Knezevic & Marco Erhard / The Alien Critic 12/13 - Dirk van den Boom / Basis 2 - Claude Lamy / Festak-Fanzine 17 - Dieter Reich
Magazine:
Fan-Romane: Java-Trilogie - Marc Schneider / Am Ende der Unendlichkeit - Dr.Holger Eckhardt
Internet:
Veranstaltungen: Lomnitz-Con 2000 - Urania SFC - Ralf P.Krämer
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
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Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
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Reportriss: :

Innenillustrationen

Ertrus - Unfall (beim Transmitterdurchgang)
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:17
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Ungläubig starrte Rhodan auf das zweite, unvollständig ausgebildete Gesicht auf der rechten Schädelseite. Aus dem rechten Schulterblatt des Ertrusers wuchsen zudem zwei Armstümpfe hervor. Und der tonnenförmig aufgedunsene Leib, der sogar das nahezu unzerreißbare Gewebe des Raumanzugs aufgesprengt hatte, verriet endgültig, wie schrecklich das Schicksal zugeschlagen hatte.


Zeichner:  
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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Die Meldung der LEIF ERIKSSON trifft Reginald Bull wie ein Schlag: Rhodan ist gefallen! Bully gerät einen Moment aus dem Gleichgewicht und wird von Gedanken der Rache beherrscht, Minuten später hat sich der Minister für Liga-Verteidigung wieder unter Kontrolle. Die Trauer und der Schmerz um seinen Freund jedoch sitzt tief.  Bully ist sich im klaren, das Bostich nur auf eine Kriegserklärung von Seiten der LFT wartet, um seine militärischen Aktionen zu rechtfertigen. Bully muss an das Wohl der Terraner denken und nach anderen Wegen suchen, um den Diktator in seine Grenzen zu verweisen. Der unsterbliche Terraner entsendet in seiner Funktion als Minister für Liga-Verteidigung eine LFT Flotte zum Kreit System, um den Ertrusern den Beistand der LFT zu signalisieren. Mehr als eine Geste ist es zunächst nicht, denn den 950 Schiffen der LFT stehen nahezu 32000 Schiffe der Arkoniden entgegen, die das Kreit System fest in ihrer Umklammerung halten.
 
Als Rhodan nach dem Transmitterdurchgang wieder zu Bewusstsein kommt, fühlt sein Körper entsetzliche Schmerzen. Die Faust eines Riesen drückt ihn auf den Boden und dem Unsterblichen wird bewusst, das er sich auf Ertrus befinden muss. Der Antigrav seines Anzuges hat versagt und der Terraner ist der Schwerkrafthölle von ungeschützt ausgeliefert. Als sein Schwerefeld wieder einsetzt, erkennt Rhodan die entsetzliche Wahrheit. Durch die Fehlfunktion des Transmitters ist es zu zahlreichen Fehltransporten und Toten gekommen. Verunstaltete Ertruser taumeln aus dem Transmitterfeld und brechen unter starken Qualen zusammen. Vor Rhodan spielt sich ein Albtraum ab. Ein Ertruser, dessen Kopf mit einem anderen verschmolzen ist, ruft Rhodan noch zu: "Hilf Ertrus!", bevor er sich selbst das Leben nimmt. Nur 60 Personen überleben den Untergang der MELBAR KASOM, darunter 10 Emotionaten. Schnell wird ermittelt das der Empfangstransmitter in einer Polizeistation nahe der Hauptstadt Baretus steht. Der ertrusische Präsdent Tam Sorayto ordnet an, das die 10 Emotionauten, Rhodan und er selbst schnellstens in Sicherheit gebracht werden, noch bevor die Arkoniden die Besetzung der Hauptstadt vollenden. Überall setzen die arkonidischen Kampfschiffe auf, als die Ertruser und Rhodan mit einem Polizeigleiter entkommen.
 
Reginald Bull hat mittlerweile eine Flotte von 8000 Schiffen aller Größenklassen in der Nähe des Kreit Systems  versammelt. Die Arkoniden ignorieren den Aufmarsch bislang und sind sich ihrer Übermacht bewusst. Bullys über Hyperfunk ausgestrahlte Aufforderung an die Arkoniden, das Kreit System innerhalb 3 Stunden zu verlassen, wird ebenso ignoriert. Statt dessen meldet sich kurz vor Ablauf der frist der Mascant und bietet einzig an, das 100 Schiffe der Ertruser die Toten und Verletzten der Raumschlacht bergen dürfen, die noch immer in den Schiffswracks durch das System driften. Danach unterbricht Kraschyn die Verbindung.
Als Kraschyn seine Truppen über die Hauptstadt ausschwärmen lässt, kommt es zu neuen Flüchtlingswellen. Hunderttausende Ertruser versuchen sich aus dem Zentrum abzusetzen. Plötzlich einsetzende Angriffe und Selbstmordkommandos bewaffneter Ertruser, halten ihm den ungebrochenen Freiheitswillen dieses Volkes vor Augen. Trotz allem ist der Mascant sicher, das Arkons macht die Dinge auf Ertrus in kürze regeln wird. Kraschyn lässt KATSUGO-Kampfroboter ausschleusen, speziell für den Einsatz auf Ertrus konstruierte Kampfmaschinen, welche die einheimische Bevölkerung durch Größe und Bewaffnung beeindrucken sollen. Die kurz aufflammenden Kämpfe erlöschen bald darauf wieder und der Mascant gesteht sich ein, das er mit wesentlich mehr Widerstand und Verlusten gerechnet hat.
 
Tam Sorayto, Rhodan und die übrigen überlebenden der MELBAR KASOM habe sich in die nahen Gebirge geflüchtet. Sorayto lässt über Mundpropagande verbreiten, das er eine Rebellenarmee aufstellen will, um Ertrus von seinen Besatzern zu befreien. Bald darauf setzt ein Zustrom Tausender Ertruser ein, die ihren Präsidenten mit ihrem Leben bei den bevorstehenden Kämpfen unterstützen wollen. Rhodan ist beeindruckt mit welcher Entschlossenheit die Ertruser an die Befreiung des eigenen Planeten gehen wollen, obwohl sie wissen, das viele von ihnen nicht zurückkehren werden. Bald schon hat sich in den Bergen eine kleine Armee gesammelt, die unter freiem Himmel kampieren muss und die wenigen Nahrungs- und Trinkreserven unter sich aufteilt.
 
Kurz darauf gehen die Ertruser zum Gegenangriff über und führen den Arkoniden im  Bodenkampf empfindliche Schläge zu. Selbst die engsten Berater des Mascant geben zu, das die Rebellenarmee den Besatzern ernsthafte Probleme bereitet. Als die Rebellenarmee das Stadtzentrum von Baretus besetzen können und sich die Arkoniden plötzlich zurückziehen, bricht Jubel aus. Die Kampfschiffe in der Nähe der Hauptstadt heben ab und starten in den Weltraum. Tam Sorayto kann sogar eine Hyperfunk Verbindung herstellen und Reginald Bull und der wartenden Flotte eine Nachricht zukommen lassen. Die wichtigste Neuigkeit ist: Rhodan lebt! Dann reißt die Verbindung plötzlich ab....
 
Was Reginald Bull nicht ahnen kann wird auf Ertrus zur schockierenden Gewissheit. Im selben Moment in dem die Funkverbindung abreißt, erhellt ein blendendes Licht die Hauptstadt. Mascant Kraschyn hat sich entschlossen die Rebellenarmee, die das Stadtzentrum besetzt hält, mit einem einzigen Schlag auszulöschen. Eine durch eine Transformkanone abgefeuerte Intervallbombe löscht den gesamten Zentrumsbereich von Beratus in einer Sekunde aus und hinterlässt nur noch feinen Staub. Präsident Tam Sorayto und seine stolze Rebellenarmee wurden innerhalb einer Sekunde durch einen einzigen, brutalen Akt vernichtet. Kurz darauf landen die arkonidischen Kampfschiffe wieder nahe der Hauptstadt, deren Zentrum faktisch ausgelöscht wurde. Rhodan und die Überlebenden sind schockiert!

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Während Perry Rhodan mit Tam Sorayto und weiteren Ertrusern den Transmitter-Durchgang unbeschadet überstehen, werden die Nachfolgenden grausam verstümmelt. Es weist darauf hin, dass die Arkoniden den Vorgang stören. Umgehend versucht Sorayto, den Widerstand zu organisieren. Doch im Umkreis der ertrusischen Hauptstadt Baretus herrscht Chaos, weil alle Syntroniken versagen. Der Präsident lässt verbreiten, dass sich alle kampfeswilligen Ertruser innerhalb der nächsten Tage in der Gebirgsregion des Buckligen Reiters sammeln sollen.
 
Reginald Bull, geschockt über den vermeintlichen Tod Rhodans, versammelt 8000 LFT-Schiffe am 28. September 1303 NGZ nahe dem Kreit-System. Hinzu kommen 1800 ertrusische Einheiten. Außerdem versammeln sich dort Frachtschiffe und -flöße, denn die 810 Millionen Ertruser müssen ständig von außen versorgt werden. Von der VASCO DA GAMA aus fordert Bull Mascant Kraschyn auf, die Invasion abzubrechen. Der Arkonide lehnt ab, gestattet aber immerhin die Bergung von Überlebenden aus den Wracks, die durch das Kreit-System treiben. Zeitgleich setzt er Truppen auf Ertrus ab, die jeden beginnenden Widerstand niederkämpfen. Besonderen Schrecken erregen die neuartigen drei Meter großen Katsugo-Roboter, die äußerlich Ertrusern gleichen. Es scheint sich jedoch um Maschinen in der Testphase zu handeln, denn sie werden fernüberwacht. Zusätzlich setzen die Arkoniden eine Syntronik ein, um die von ihnen zerstörte ARBOSSA zu ersetzen.
 
Am 4. Oktober beginnt Sorayto mit Zehntausenden Männern und Frauen einen heimlichen Marsch auf Baretus. Weder Rhodan noch die anwesenden Emotionauten dürfen daran teilnehmen. Im Handstreich werden in der Hauptstadt Kontrollstationen, Warenlager, Funkumsetzer und Transmitter zurückerobert. Sie werden aber schnell wieder geräumt, denn Sorayto kommt es nur auf den psychologischen Effekt an. Seine Guerillas verschanzen sich stattdessen in der LFT-Botschaft. Als Kraschyn daraufhin alle Katsugos gegen die Botschaft schickt, ziehen sich die Ertruser über ein geheimes Gangsystem zurück und sprengen das Gebäude. Wenig später lässt Sorayto seinen Regierungssitz beschießen, in dem sich der Mascant eingerichtet hat. Dieser befiehlt Stunden später die Räumung von Ertrus, und die arkonidischen Schiffe gehen in einen Parkorbit.
 
Sorayto fühlt sich schon als Sieger und kann trotz Funkstörung Bull erreichen und informieren. Mitten im Gespräch lässt Kraschyn eine Intervallbombe abfeuern, die im Zentrum Baretus' explodiert und alles im Umkreis von 26 Kilometern auslöscht. Sorayto und seine Armee existieren nicht mehr.
 
Nicht nur, dass die Arkoniden anschließend wieder landen, als Zeichen der Niederlage versiegt auch die Fontäne der Barkennto-Quelle, ein 200 Meter hochschießender Geysir, der das Wahrzeichen der Hauptstadt war.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die Raumflotte des Gos'Tussan (II)

Mit Gaumarol da Bostich wurde nach der Ermordung der Imperatrice Theta da Ariga von Arkon am 5. März 1240 NGZ ein Mann als Imperator Bostich I. inthronisiert, der zunächst als »blasser, etwas farbloser Verwaltungsfachmann« und Marionette der eigentlichen Drahtzieher im Hintergrund galt. Das von den Ersten Terranern Buddcio Grigor und Medros Eavan aufwendig in Angriff genommene »Verteidigungsprogramm« - begründet in der arkonidischen Bedrohung - wurde von entsprechenden Gegenprogrammen des Kristallimperiums beantwortet. Nachträglich betrachtet kann als sicher gelten, daß sich Arkon schon in den 60er Jahren des 13. Jahrhunderts NGZ als stärkste Militärmacht in der Galaxis etablierte. Ins Bewußtsein der Öffentlichkeit trat diese Tatsache vor allem deshalb nicht so sehr, weil sich nach außen hin Arkons Politik etwas mäßigte. Die Expansion der zurückliegenden Jahrzehnte in Verbindung mit dem Ausbau der Flotte war selbst mit der gewaltigen Wirtschaftskraft des Gos'Tussan nicht so ohne weiteres zu meistern.
 
Am 15. Januar 1278 NGZ unterlag in einer vorgezogenen Neuwahl des Ersten Terraners Medros Eavan der bis dato unbekannten Kandidation Paola Daschmagan. Fortan verzichtete die LFT darauf, öffentlich die Muskeln spielen zu lassen. Dieses Vorgehen sicherte Paola zwar auf lange Zeit den Posten der Ersten Terranerin, hinderte aber weder Kristallimperium noch Forum Raglund daran, auf rege Agententätigkeit, feindselige Drohgebärden und eine weiterhin forcierte Aufrüstung zu setzen. In einem Flottenneubauprogramm erfolgte im Kristallimperium die Erweiterung des ATLANTIS-Grundtyps auch auf Einheiten von 800 Metern und schließlich von 1500 Metern Durchmesser. Trotz ihrer grundsätzlichen Zurückhaltung setzte die Erste Terranerin ebenfalls auf die LFT-Flotte: 1281 NGZ wurde mit der PAPERMOON die neue, noch von Geo Sheremdoc auf den Weg gebrachte NOVA-Klasse in Dienst gestellt, die Gesamt»flotte« jedoch auf 60 Einheiten begrenzt. Andererseits beschritt man mit der Entwicklung der LFT-Experimentalflotten und weiterer Prototypen neue Wege: Ende der 80er Jahre wurden die 1. und 2. LFT-Experimentalflotte in Dienst gestellt - jeweils 126 Schiffe, von denen 120 als 200-Meter-Typen der REMOTE-Klasse auf der Basis von PROTOS-Raumern vollständig unbemannt waren, während die Steuerung die sechs HOST-Schiffe vom 500-Meter-ODIN-Typ übernahmen.
 
Wie die Strategieplanungen für den Angriff auf MATERIA ergaben, war das terranische HOST-REMOTE-System von Agenten des Tu-Ra-Cel ausspioniert worden. Auf Arkon liefen aber ohnehin vergleichbare Forschungen, schließlich basierte das Prinzip auf dem Vorbild der Flotte des arkonidischen Robotregenten. Mit Blick auf die Indienststellung der NOVA-Raumer hatte man im Kristallimperium zur selben Zeit vor allem den Bau von 800-Meter-Schlachtschiffen der KOBAN-Klasse vorangetrieben, dann jene der Tender-Bauweise nach dem Vorbild der ATLANTIS-Basisversion. Geplant war zunächst, daß diese Raumer als Geschwader jeweils mit einem Mega-Flottentender von 4800 Metern Durchmesser in den Einsatz gehen sollten - doch bereits Entwicklung, Bau und Unterhaltung des ersten und einzigen Prototyps machte klar, daß dieses Vorhaben in eine Sackgasse lief: Die SHE'HUAN wurde dann bekanntlich an die Haluter verkauft.
 
Schon im Frühjahr 1290 NGZ hatte Imperator Bostich erklärt, daß »die« Arkoniden als die rechtmäßigen Erben der Milchstraße deutliche Zeichen zu setzen beabsichtigten, die ihre Führungsrolle nicht nur herausstrichen, sondern auch unstrittig machen sollten. Im Januar 1291 NGZ erreichte allein die im Arkonsystem stationierte Heimatflotte einen Umfang von 100.000 Einheiten. Bei der Schlacht gegen MATERIA setzte Bostich darüber hinaus neben der Thronflotte ARK'IMPEROIN insgesamt 88.075 Kampfschiffe ein. Sein expansionistisches Gebaren bis zur Gegenwart basierte zwangsläufig auf dem weiter forcierten Flottenausbau, bei dem unter anderem verstärkt auf HOST-REMOTE-Geschwader gesetzt wurde. Hierbei waren deutlich weniger Besatzungen nötig, ohne daß die Kampfkraft sonderlich eingeschränkt gewesen wäre - überdies fragten »Roboter« nicht, wenn Straf- und ähnliche Aktionen befohlen wurden. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, daß Imperator Bostich inzwischen an die 500.000 dezentralisiert stationierte Kampfeinheiten aller Größen zur Verfügung stehen.
 
Zum Kristallimperium gehören im Jahr 1303 NGZ 12.500 bewohnte Planeten, hinzu kommen gut 20.000 Welten unter wirtschaftlicher Kontrolle. Von den direkt unterworfenen Systemen und Welten sind etwa 1000 im Kugelsternhaufen Thantur-Lok selbst zu finden - hierbei kommt in der Sicherungs- und Überwachungsfunktion die Heimatflotte zum Tragen, so daß die Schiffe bei Bedarf sehr schnell im Arkonsystem zusammengezogen werden können. Um die anderen 11.500 Systeme »unter dem Deckel« zu halten, sind allein schon 200.000 Einheiten direkt gebunden; fest stationiert je System zwar jeweils »nur« 11 - insgesamt dennoch 126.500, während die verbleibenden 73.500 der Patrouille und als Krisenunterstützung für die übrigen dienen.
 
Mit jedem weiteren vom Kristallimperium unterworfenen Sonnensystem wird also die »Manövriermasse« der eigentlichen mobilen Kampfverbände der Imperiumsflotten kleiner, und es ist abzusehen, wann trotz hochgradig angekurbelter weiterer Raumschiffproduktion sämtliche Einheiten vor Ort gebunden sind. Imperator Bostich steckt angesichts seiner überaus ehrgeizigen Pläne also gleich in mehrfacher Hinsicht in der Klemme, denn die wirtschaftlichen Auswirkungen, die das ganze Vorhanden zeitigt, sind ebenfalls nicht zu verachten. Sie reichen von galoppierender Inflation bis hin zur drohenden Pleite des Kristallimperiums insgesamt. Von den Personalproblemen und den durch Verluste entstehenden Schwierigkeiten ganz zu schweigen.

Rainer Castor

   
NATHAN