Die Paten TANEDRARS (I)
Alaska Saedelaere begegnete erstmals den Peanern, als er ein Mittel gegen seine verworrenen Erinnerungen und seine eingeschränkte mentale Leistungsfähigkeit benötigte. Durch die Hilfe der zweieinhalb bis drei Meter großen Baumwesen wurde sein Verstand restrukturiert und geheilt (PR 2622, 2623). Es handelt sich bei den Peanern um ein parabegabtes Volk von Suggestoren, deren dunkelgraue, borkenähnliche Haut sie wie Bäume erscheinen lässt. Ein stammähnlicher Körper und der direkt aufliegende, etwa einen halben Meter durchmessende Kopf ruhen auf drei Beinen. Ein in der Mitte angeordneter Arm ergänzt die beiden seitlichen Arme. Drei blutrote Augen haben borkige Lider.
Eigenen Aussagen zufolge sind die Peaner ein sehr altes Volk, das in Harmonie mit sich und seinem Planeten lebt, auf dem es beachtliche Lagerstätten von Hyperkristallen gibt – vor allem von Howalgonium. Die in hoher Konzentration für normale Wesen keineswegs ungefährliche hyperphysikalische Strahlung dürfte bei der Entwicklung der Peaner und ihrer paranormalen Fähigkeiten eine entscheidende Rolle gespielt haben. Durchaus möglich sogar, dass die Hyperkristalle dazu beitrugen, dass die Baumwesen ihre Welt nie verließen.
Große Mengen von Hyperkristallen sind, wie wir inzwischen wissen, bei den Polyport-Galaxien ein übereinstimmendes Merkmal. Vor diesem Hintergrund braucht es also nicht zu verwundern, dass es Planeten wie Pean gibt: Je mehr Hyperkristalle an sich vorhanden sind, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, Orte anzutreffen, die sich durch besonders hohe Konzentration und Menge auszeichnen.
Zweites übereinstimmendes Merkmal der Polyport-Galaxien ist der ihnen eigene »Aufruhr« als Folge von zum Teil überaus heftigen Galaxienkollisionen und -durchdringungen. Damit verbunden wiederum sind »Turbulenzzonen« und überall ausgedehnte und starke Hyperorkane; sämtliche Naturkräfte sind extrem aufgewühlt, und das ohne jeden Zweifel bereits seit vielen Jahrmillionen und unabhängig von den wiederholten Phasen erhöhter Hyperimpedanz. Letztere wiederum haben die Effekte im gegenseitigen Aufschaukeln eher noch verstärkt, sodass es zu gewaltigen intergalaktischen Entmaterialisations- und Verzerrungsphänomenen kam. Unter anderem entstand ein System von Hyperraum-Aufrissen, Super-Tryortan-Schlünden ähnlich, das die späteren Polyport-Galaxien miteinander verband, bei denen wiederum die gewaltigen Mengen hochwertiger Hyperkristalle quasi einen besonderen »Anziehungspol« darstellten.
Durchaus möglich, dass wir es hier mit einem weiteren Rückkopplungsmechanismus zu tun haben – dass also die besonderen Bedingungen in den ohnehin aufgewühlten Galaxien die natürliche Entstehung und hohe Dichte von Hyperkristallen begünstigt haben, welche ihrerseits die Effekte aufrechterhalten oder sogar noch verstärken. Fest steht, dass die besonderen Kräfte und Phänomene, entsprechend kanalisiert und genutzt, Grundlage für das von den Anthurianern aufgebaute Polyport-Netz waren. Sie ermöglichen dessen Bestand wie Funktion unabhängig von Zeiten erhöhter Hyperimpedanz. Handelssterne, Distribut-Depots und Polyport-Höfe sind seither über die betroffenen Galaxien verstreute Knoten eines extrem weitmaschigen Geflechts, das letztlich auf die Kraftlinien des natürlichen Psionischen Netzes zurückgreift.
Besonders heftig fielen und fallen die Effekte bei den Polyport-Galaxien Zagadan und Alkagar aus. Aus Alkagar wurde später Chalkada und dann Chanda, die rund 37 Millionen Lichtjahre von Anthuresta und 633 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernte Konstellation aus zwei sich voneinander entfernenden Teilgalaxien und der sie verbindenden Do-Chan-Zo-Materiebrücke.
Im Fall von Zagadan – heute Escalian, das Reich der Harmonie, nur knapp 23 Millionen Lichtjahre von Anthuresta, etwa 54 Millionen Lichtjahre von Alkagar, allerdings 672 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt – haben wir es mit einer Doppelgalaxis zu tun, deren Tafalla und Netbura genannten Teile sich zu einem beträchtlichen Teil durchdrungen haben. Hinzu kommen zwei weitere, wenngleich deutlich kleinere Satellitengalaxien, Arden und Dranat. Letztere hat vor rund 9,8 Millionen Jahren die Überlappungszone der beiden großen Galaxien senkrecht durchstoßen und eine Ringstruktur gebildet.
Was in den Jahrmillionen zwischen den Phasen der Hyperimpedanz-Erhöhungen geschah, bleibt bislang im Dunkel der Geschichte verborgen – für Alkagar und Zagadan jedoch gab es einen Wendepunkt, als VATROX-VAMU im Jahr 297.388 vor Christus versuchte, auf das PARALOX-ARSENAL zuzugreifen …
Rainer Castor
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