Nummer: 2030 Erschienen: 18.07.2000   Kalenderwoche: 29 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Radio Freies Ertrus
Am Tag danach - ein Planet gibt sich nicht geschlagen
Robert Feldhoff     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Kreit-System               
Zeitraum: Oktober 1303 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 02030
Ausstattung:  Journal Nr.29
Anmerkungen: 
Enthalten in Edition Terrania Band 8
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Der Aufbruch der Terraner in das Universum begann mit der Mondlandung Perry Rhodans und dem ersten Kontakt zu den Arkoniden. Letztlich war es arkonidische Technik, die den Menschen bei ihren ersten Vorstößen in das All half, und jahrtausendelang waren Terraner und Arkoniden gute Nachbarn, ja oft genug sogar Freunde. Doch das scheint sich derzeit endgültig ins Gegenteil zu verkehren.
Nachdem die Truppen des Kristallimperiums im September des Jahres 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung den Planeten Ertrus handstreichartig besetzt und die komplette selbständige Kreit-Koalition annektiert haben, steht die Milchstraße kurz vor dem Ausbruch eines galaktischen Krieges. Die Liga Freier Terraner und das Kristallimperium belauern sich als erbitterte Feinde.
Auf der Schwerkraftwelt Ertrus ist Perry Rhodan verschollen, viele glauben sogar, daß der unsterbliche Terraner längst tot sei. Und Reginald Bull, Rhodans ältester Freund seit den Tagen der Mondlandung, muß mit sich ringen, um den Arkoniden nicht den Krieg zu erklären.
Dabei haben die Ertruser noch lange nicht aufgegeben. In der unwirtlichen Natur ihres Planeten leisten die umweltangepaßten Riesen einen zähen Widerstand. Dazu hilft ihnen sogar vergleichsweise primitive Technik wie das RADIO FREIES ERTRUS ...

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Terraner muß auf der Extremwelt Ertrus überleben
Rock Mozun Der Emotionaut wird zum Begleiter auf Gedeih und Verderb
Kraschyn Der Mascant bekommt eine unwillkommene Verstärkung
Eden Arukitch Der alte Händler fühlt sich für seine Welt verantwortlich
Forman da Ricce Der neue Tato setzt auf neue Methoden
Kim Tasmaene Der Bürgermeister von Fin Calley übernimmt eine große Aufgabe

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Rainer Castor   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Ertrus fällt nicht !
PR-Kommunikation: SOL Multimedia
Statistiken: Rainer Castor: Karte Nordwest-Baedhro
Witzrakete:
Leserbriefe: Andrej Kilian / Achim Schäfer / Udo Bartz / Christoph Ohsenbruegge / Herbert Lippmann / Alwin-Jürgen Müller / Matthias Fondati / Gerd Gruchalski / Thomas Oetjen / Rudy Hagmann / Armin Keller / Peter Büttner / Markus Schürmann
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Barkennt    Barkennto-Quelle     Ertrusische Kratzdistel    Ertrusische Riesenspitzmaus    Ertrusischer Bär    Ertrusisches Laubmoos    da Ricce, Forman    Katsugos    Mattun-Gor-Vulkanland    Mattunis    Tato                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 29 / Seite: 10
Journalgrafik: Foto: NASA
Journaltitel: Daniela Rost: Objekte am Rand des Universums / Markus Landgraf & Sven Knuth: Mars Polar Lander
Journalnews: Rüdiger Vaas: Geisterbilder im Quantenbereich / Zwei Millionen suchen nach ET / SOHOs hunderster Komet

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
Reporttitel:
Reportgrafik:
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau:
Reportriss: :

Innenillustrationen

Karte Nordwest-Baedhro
Zeichner:  Rainer Castor  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


-


Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeicher:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


 

 
 
 
Inhaltsangabe

Noch während Rhodan und die überlebenden ertrusischen Emotionauten sich aus der Nähe der zerstörten Hauptstadt absetzen, erreicht Mascant Kraschyn ein Hyperfunkruf von Arkon. Es ist Bostich persönlich, der sich über die Entwicklung auf Ertrus äußerst unzufrieden zeigt. Die Zerstörung der Hauptstadt wird von Bostich nicht gut geheißen und der Mascant erntet strenge Kritik. Für Kraschyn ist diese Situation lebensgefährlich, denn sollte er bei Bostich in Ungnade  fallen, dann ist sein Leben keinen Chroners mehr wert. Bostich entscheidet einen Tato zu entsenden, der sich um den Aufbau und die Verwaltung von Ertrus kümmert. Kraschyn soll weiterhin den Befehl über die 4. Flotte behalten.
 
Als der neue Tato im Kreit System eintrifft und erstmals Kraschyn gegenüber steht, ist dem Mascant sofort klar, das er sich mit dem Tato niemals arrangieren wird. Ein tiefer Graben von gegenseitiger Feindseeligkeit baut sich zwischen den beiden Männern auf und Formann da Ricce erkennt später, das Bostich dies in seinen Plan einbezogen hat. Der Imperator spielt beide Führer bewusst gegeneinander aus.
 
Nachdem  Forman da Ricce seine Residenz nahe dem zerstörten Zentrum der ehemaligen Hauptstadt bezogen hat, erkennt der Tato das der Widerstand der Bevölkerung längst nicht gebrochen ist. Überfälle auf Lebensmittellager und Patrouillen sind an der Tagesordnung. Der Plan des neuen Tato, möglichst schnell einen Strohmann als Präsidenten einzusetzen, misslingt mangels Kandidaten. Zu allem Übel speist ein unbekannter Ertruser, der sich einfach »der Reporter« nennt, Botschaften der Widerstandsbewegung in das öffentliche Kommunikationsnetz ein, dessen Kernaussage sich in einem Satz manifestiert: Ertrus fällt nicht! Der Reporter, hinter dem sich der alte Händler Eden Arukitch verbirgt, hält sich im Gebiet des Buckligen Reiters auf und trifft auf eine Gruppe ertrusischer Widerstandskämpfer, die ihm von der Wahl einer neuen Untergrundsregierung berichten. Die Sendungen des Reporters werden stehts mit Spannung erwartet und halten den Widerstandswillen der Bevölkerung aufrecht. So lädt die Gruppe der Kämpfer Eden Arukitch ein, bei der Wahl der Untergrundregierung dabei zu sein.
 
Rhodan und die kleine Gruppe von Emotionauten bewegen sich in Richtung der Stadt Fin Calley, nach der Zerstörung von Baretus nun die größte Stadt auf Ertrus. Unterwegs finden sie einen schwer verletzten Ertruser zwischen den Felsen und identifizieren ihn als Kim Tasmaene, dem Bürgermeister von Fin Calley! Tasmaene ist einer der populärsten Persönlichkeiten auf Ertrus und offensichtlich vor den Besatzern geflohen. Die Gruppe kann den halb verhungerten Ertruser mit den Resten der Nahrungsreserven wieder ins Leben zurückholen. Nachdem sich Tasmaene erholt hat eröffnet er Rhodan das er keineswegs geflohen sei, sondern auf dem Weg ins Mattun Gor Vulkanland ist, um für das Amt des neuen Präsidenten der Untergrundregierung zu kandidieren. Er fordert Rhodan auf ihn zu begleiten und die Sache der Ertruser zu unterstützen. Rhodan hat schwerste Bedenken, willigt aber ein und schließt sich mit seiner Gruppe Tasmaene an. Mit einem uralten Gefährt, einem getarnten Getreidetransporter, machen sie sich auf den Weg. Als die Gruppe zu Fuß weiter marschieren muss, wird es für Rhodan kritisch, denn er muss wegen Ortungsgefahr seinen Antigrav über längere Zeit abschalten. Die Schwerkraft von Ertrus ist auf Dauer tödlich und Rhodan geht bis an die Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit um die Gruppe nicht zu gefährden. Als die Gruppe schließlich den Versammlungsort erreicht und Tasmaene sich zur Wahl stellen kann, sind bereits Tausende Ertruser eingetroffen, die im Freien campieren und ihre Stimme abgeben wollen.
 
Forman da Ricces Bemühungen einen Kollaborateur zu finden, der als neuer Präsident eingesetzt werden könnte bleibt weiterhin erfolglos. Schließlich greift der Tato zu einem unkonventionellen Mittel und setzt einen »virtuellen Präsidenten« ein, der seinen Amtsantritt in die gesamte Milchstraße verkündet.
Am 15. Oktober 1303 NGZ wird Kim Tasmaene mit überwiegender Mehrheit der anwesenden Ertruser zum Gegenpräsident der Widerstandsbewegung gewählt und wird von Rhodan persönlich vereidigt.

 
Rezension

-

 

   
Inhaltsangabe 2

Nach der Vernichtung der Hauptstadt Baretus tadelt Imperator Bostich I. über Funk Mascant Kraschyn, weil er dadurch nicht nur die für Arkon wichtige Wirtschaftskraft von Ertrus geschädigt, sondern auch Märtyrer geschaffen hat. Kraschyn rechtfertigt sein Handeln, in dem er darauf hinweist, dass der Einsatz von Raumlandetruppen viel Zeit und Geld gekostet hätte. Trotzdem will der Tai Moas zur Verwaltung der neuen Kolonie den erfahrenen Tato Forman da Ricce entsenden und reduziert dadurch Kraschyns Einfluss im Kreit-System.
 
Der Tato trifft am 7. Oktober 1303 NGZ auf Ertrus ein und erklärt, schnell Ruhe schaffen zu wollen. Die Infrastruktur soll schnell gestärkt werden, damit der Planet profitabel für das Kristallimperium wird. Als Druckmittel gegen die Ertruser nutzt er deren hohen Nahrungsbedarf und setzt bei der eingeführten Essensausgabe Identitätskontrollen ein.
 
In den Bergen des Buckligen Reiters formiert sich indessen eine neue Rebellengruppe. Der alte Händler Eden Arukitch, dessen Söhne in Baretus gestorben sind, gründet einen mobilen Rebellensender, den er allein betreibt und Radio Freies Ertrus nennt. Seine Sendungen übermittelt er in das bestehende Satellitennetz, das die Arkoniden nicht abbauen können, weil sie es ebenfalls benötigen. Als einige Zeit später eine arkonidische Patrouille seine Riesenspitzmaus Baroness erschießt, beschließt Arukitch, sich den Rebellen anzuschließen, die im Mattun-Gor-Vulkanland eine Untergrundregierung wählen wollen.
 
Nachdem sich Rock Mozun, Ikarius Jopro, Embo Jason und die übrigen Emotionauten von dem Schock über die Vernichtung ihrer Hauptstadt erholt haben, brechen sie mit Perry Rhodan nach Fin Calley auf, der zweitgrößten Stadt des Planeten. Unterwegs weichen sie Patrouillen aus, begegnen dafür aber Kim Tasmaene, dem Bürgermeister von Fin Calley. Er ist unterwegs zum Mattun Gor, um sich der Wahl zu stellen. Rhodans Gruppe schließt sich ihm an.
 
Da der Tato keinen Ertruser findet, der mit ihm kollaboriert, lässt er in den KOMEDUS-Raumern, Spezialschiffen für Logistik und Administration, einen virtuellen Präsidenten namens Yokun Paragy entwickeln. Paragy existiert nur in den Syntrons der KOMEDUS-Schiffe, wirkt aber in Funksendungen wie ein echter Ertruser. In einer galaxisweit ausgestrahlten Ansprache erklärt er die Rechtmäßigkeit der arkonidischen Strafexpedition und unterstellt Ertrus dem Kristallimperium.
 
Es ist der 12. Oktober, als Rhodan, Tasmaene und die Emotionauten Reug Erredet mit ihrer Ti'Rakka Marix-Herde begegnen. Erredet gehört zu den Mattunis, ertrusischen Bauern, die im Vulkanland leben und sehr eigensinnig sind. Die nashornähnlichen, zehn Meter großen Ti'Rakka erlauben ihnen ein schnelleres Vorankommen. Zwei Tage später erreichen sie das Ziel, die Gor-Oase von Chug.
 
Insgesamt versammeln sich 14.099 Ertruser und wählen am 15. Oktober Tasmaene zu ihrem Präsidenten. Rhodan führt ihn offiziell in sein Amt ein, und Radio Freies Ertrus überträgt die Zeremonie.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Ertrus fällt nicht !

Warnung: zuerst Roman lesen!
 
In der historischen Betrachtung ist es meist recht einfach, jene Schlüsselszenen festzumachen, die als geschichtliche Wendepunkte auf die weitere Entwicklung maßgeblichen Einfluß hatten. Für den einzelnen am Geschehen Beteiligten ist eine solche Beurteilung schon aufgrund seiner Einbindung im allgemeinen weniger eindeutig und klar. Aber es gibt auch Ereignisse, die durch ihre besondere »Stimmung« einen solch tiefen Eindruck hinterlassen, so daß über ihre Bedeutung kein Zweifel besteht. Die Wahl der ertrusischen Untergrundregierung mit Kim Tasmaene als Präsidenten und Perry Rhodans Auftritt in der Gor-Oase von Chug gehören ganz sicher zu einem solchen Ereignis. Selbst wenn zuvor Zweifel bestanden haben sollten, spätestens mit der von Radio Freies Ertrus verbreiteten Information über die Vorgänge ist jedem auf Ertrus klar, daß der markige Ausspruch: »Ertrus fällt nicht!« alles andere als eine hohle Phrase ist. Die Welt der umweltangepaßten Terra-Nachkommen dürfte sich zu genau jenem Brocken entwickeln, an dem sich - langfristig gesehen - Imperator Bostich I. und sein Kristallimperium tüchtig verschlucken.
 
Mögen noch so viele Raumschiffe im Kreit-System stationiert sein, die Besatzer brutalste Härte an den Tag legen - unter dem Strich werden sie angesichts der ertrusischen Mentalität eher das Gegenteil erreichen. Das Joch der Unterdrückung läßt sich selbstverständlich durch markige Parolen alleine nicht abschütteln, bedeutsamer als kurzfristige äußere Erfolge sind in einer solchen Situation aber Moral und Verfassung der Betroffenen. Seit ihren ersten Vorstößen in die Galaxis sind die Terraner für ihre Hartnäckigkeit, ihre Chuzpe, ihren Freiheitsdrang und auch für ihren Durchhaltewillen bekannt. Für ihre auf andere Planeten ausgewanderten Nachkommen gilt das in keinem geringeren Maß - was interne Zwiste durchaus mit einschloß, wie schon Iratio Hondro und seine Plophoser bewiesen und was sich nach dem Dolan-Desaster in der Gründung der diversen, vom Solaren Imperium abgespaltenen Nachfolgereiche fortsetzte.
 
Daß damals mit dem Carsualschen Bund gerade die Ertruser zu einer mächtigen eigenständigen Kraft heranwuchsen, ist den kristallimperialistischen Planern der Operation Stiller Riese natürlich ebenso bekannt wie die grundlegende terranische und terra-stämmige Mentalität. Ob die damit verbundenen Konsequenzen auf den Arkon-Welten und bei Bostich jedoch bis in die Einzelheiten hinein verstanden sind, dürfte bezweifelt werden. Atlan, der die Entwicklung der »Barbaren von Larsaf III« über mehr als zehntausend Jahre hinweg beobachtete, hätte seinen Artgenossen auf dem Kristallthron zweifellos eindringlich gewarnt: Mag die Tendenz der Terraner, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, auch recht ausgeprägt sein - wehe aber, wenn jemand von außen kommt und sich einzumischen anmaßt oder gar meint, die Herrschaft übernehmen zu können. Dann nämlich stehen selbst die zerstrittenen »Barbaren« wie ein Mann Seite an Seite.
 
Beim Anblick der von Radio Freies Ertrus übertragenen Ereignisse in der Oase hätte Atlan wohl nur bedeutungsvoll genickt - und zweifellos gegen starke Impulse seines photographischen Gedächtnis anzukämpfen gehabt. Dem informierten Beobachter will sich nämlich ein vergleichbares Geschehen aufdrängen, prägnant umschrieben als der legendäre Rütlischwur« von 1291. Bei diesem schlossen kurz nach dem Tod Rudolfs von Habsburg die drei Talgemeinden Uri, Schwyz und Nidwalden einen »ewigen Landfriedensbund«. Ein Bündnis, das zunächst zur Verhinderung von Fehden in den Tälern gedacht war, sich aber zunehmend zu einem Verteidigungspakt gegen die habsburgische Vorherrschaft entwickelte und über Jahrhunderte das Selbstverständnis der schweizer Eidgenossen prägte. Die Ähnlichkeiten in Szenerie, heraufbeschworenem Mythos und unübersehbarer Eindringlichkeit gehen sogar noch weiter. Vor diesem Hintergrund müßte sich Gaumarol da Bostich wohl Friedrich Schillers Wilhelm Tell genauer ansehen; dort ist im II. Aufzug,2. Szene zu hören:
 
Laßt uns den Eid des neuen Bundes schwören.
Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
In keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein wie die Väter waren,
Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
 
 
Und sollte diese Passage noch nicht Warnung genug sein, dürfte das Schicksal des Tyrannen Hermann Geßler, Reichsvogt in Schwyz und Uri, letzte Zweifel beseitigen, was die Besatzer von den Ertrusern zu erwarten haben. Auch hierzu das Zitat aus Wilhelm Tell, IV. Aufzug, 3. Szene:
 
Ein allzu milder Herrscher bin ich noch
Gegen dies Volk - die Zungen sind noch frei.
Es ist noch nicht ganz wie es soll gebändigt -
Doch es soll anders werden, ich gelob' es,
Ich will ihn brechen diesen starren Sinn.
Den kecken Geist der Freiheit will ich beugen.
Ein neu Gesetz will ich in diesen Landen
Verkünden - Ich will.
Dann wird Geßler von Wilhelm Tells Pfeil durchbohrt!
 
Es ist »nur« ein Kürzel, eine auf wenige Worte zusammengefaßte Aussage, wenn überall und zu jeder Zeit das Ertrus fällt nicht! ausgesprochen wird. Doch was sich wirklich dahinter verbirgt, welche Widerstandskraft, Leidensfähigkeit und nicht zuletzt das unbedingte Durchhaltevermögen, werden die Besatzer des Kristallimperiums, die Gos'Tussanii, recht schnell zu spüren bekommen. Es ist das Symbol des freien Willens, der ungeahnte Kräfte frei setzt. Und es ist eine Botschaft an die gesamte Galaxis und alle anderen Völker. Der 15. Oktober 1303 NGZ ist in jeder Hinsicht ein Schlüsseldatum, ein geschichtlicher Wendepunkt. Denn: Ertrus fällt nicht! - mag die Besatzung des Kristallimperiums noch so lange dauern

Rainer Castor

   
NATHAN