Nummer: 1973 Erschienen: 15.06.1999   Kalenderwoche: 24 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

MATERIA
Unter dem Ereignishorizont - Galaktiker in der Kosmischen Fabrik
Rainer Castor     

Zyklus:  

30 - MATERIA - Hefte: 1950 - 1999 - Handlungszeit: August 1290 - Mai 1291 NGZ (4877 - 4878 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Zentrumssektor               
Zeitraum: Januar 1291 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 91973
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.305
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Im Frühjahr 1291 Neuer Galaktischer Zeitrechnung strebt ein Konflikt seinem Höhepunkt entgegen: Auf der einen Seite kämpft die Koalition Thoregon, die sich für den Frieden im Kosmos einsetzt, auf der anderen Seite wirkt ein Wesen namens Shabazza, hinter dem bisher unbekannte Mächte agieren.
 
Das Ziel dieser Mächte ist die Zerstörung Thoregons - und diese Zerstörung will Perry Rhodan verhindern. DerTerraner, seit einiger Zeit als Sechster Bote von Thoregon in Amt und Würden, weiß, daß die Terraner und ihre Verbündeten in verschiedenen Bereichen des Kosmos kämpfen müssen. Während in der Galaxis Chearth die GILGAMESCH unter dem Kommando des Arkoniden Atlan operiert, um die Völker dieser Sternen insei sowohl gegen die Invasion der Algiotischen Wanderer als auch gegen die Guan a Var zu verteidigen, sehen sich in der Galaxis DaGlausch die Menschen von Alashan einer neuen Gefahr ausgesetzt: Die komplette Sternen insei wird in absehbarer Zeit von einem sogenannten Superbeben vernichtet werden.
 
Um ganz andere Konflikte geht es in der heimatlichen Milchstraße. Die Kosmische Fabrik MATERIA bedroht im Zentrum der Menschheitsgalaxis eine bisher noch unbekannte Superintelligenz - zugleich ist MATERIA die wichtigste Bastion jener Kräfte, die gegen Thoregon kämpfen. Deshalb sucht Perry Rhodan die Entscheidung am Schwarzen Loch.
 
Nachdem erste Versuche, gegen MATERIA vorzugehen, fehlgeschlagen sind, bleibt nur noch ein Kommandounternehmen übrig. Drei Galaktiker starten gegen MATERIA …

 
Die Hauptpersonen
Blo Rakane Der weiße Haluter geht in einen riskanten Einsatz
Gucky Der Mausbiber nimmt unverhofften Kontakt auf
Monkey Der Oxtorner legt Bomben
Ki thaRao Der Letztgeborene der Erranten träumt von einer großen Aufgabe

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Semi-Manifestation II
PR-Kommunikation: Das PR-Jahrbuch 1999 / Die Perry Rhodan FanZentrale
Statistiken: Autorenporträt - Rainer Castor / Lausbiberalarm / Hörspiel-Revival
Witzrakete:
Leserbriefe: Ricky Blankenaufulland / Rainer Zandt / Alex Frankenberger / Thomas Friedrich / Thorsten Schleer
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Erranternohre    Gucky     Hathor    Hüter des Lichts    Laire    Meister der Insel    OLD MAN                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 305 / Seiten: 4
Clubgrafik: Linda Michaels: Titelbild von Solar-X 111
Nachrichten: Christian Schmidt / SF Gruppe Hannover - Fred Körper / PR-Stammtisch Dresden - Uwe Schillbach
Fanzines: The Alien Critic - Dirk van den Boom / Fanzine-Kurier - Armin Möhle / R.T.H.A.N. Strange Fiction - Frank Schubert / Kleine Reihe - Thomas Martner / Trek World 60 - Dirk Bartholomä / Arkon Lifestyle Magazine 10 - Robert Lißack / SF Okular 183 - Matthias Pätzhold / Edition Albeto 0,39 - Kuno Liesegang / Clubnachrichten 250 - Briefclub Bullys Schreibtisch - Uwe Brunzlow / Traversan Spezial 1- Frank Zeiger
Magazine:
Fan-Romane:
Internet: Story-E-Mail-Forum - Kren-Tork@T-Online.de
Veranstaltungen: Reisende in der Welt der Phantastik - Äon-Team - Ludger Otten / 1.Internationaler SF und Fantasy Event - ? / Austria-Con II - Marcus M.Thurner
Sonstiges: Sonderstempel Rainer Castor - Dieter Wengenmayr

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
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Innenillustrationen

Ki thaRao - Treffen (des Erranten mit Gucky)
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:29
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Ki thaRao schüttelt sich. Teleporter, Telekinet und Telepath...! Kein Zweifel, der Fremde beherrscht mindestens drei paranormale Spektralabschnitte perfekt!


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Das kleine Einsatzkommando, bestehend aus Gucky, Monkey und dem weißen Haluter Blo Rakane, wirken wie winzige Staubkörner auf der Oberfläche MATERIAs, als die Kosmische Fabrik wieder hinter den Ereignishorizont Dengejaa Uvesos abtaucht um Jagd auf die unbekannte Superintelligenz zu machen. Was während des Fluges in dieser Umgebung genau passiert, kann selbst von dem Haluter mit seinen zwei Gehirnen nicht annähernd erfaßt werden. Die bekannten physikalischen Gesetze sind gegenstandslos geworden. Gucky, Monkey und Blo Rakane müssen so schnell wie möglich einen Weg ins Innere MATERIAs finden, um den unvorhersehbaren Einflüssen während der Abtauchphase zu entgehen. Da Gucky von der Belastung der Teleportation noch immer bewußtlos ist, beginnt Blo Rakane die Lage zu analysieren. Der Haluter entdeckt schließlich den Schacht einer ausfahrbaren Antenne, die periodisch mit dem Abtauchen hinter den Ereignishorizont ausfährt und wieder einzieht. Blo Rakane und Monkey beschließen den Schacht als Einstieg zu verwenden und finden tatsächlich eine Schleusenkammer, die sie ins Innere von MATERIA bringt.
 
Vorsichtig beginnt Rakane mit ersten Tast- und Ortungsversuchen. Innerhalb MATERIAs gibt es offenbar eine verwirrende Robot-Aktivität, deren Sinn Rakane nicht verständlich wird. Blo Rakane und Monkey entschließen sich vorerst nicht weiter vorzustoßen und auf Gucky zu warten, der noch immer in tiefer Ohnmacht liegt. Erst 3 Stunden später erwacht der Mausbiber und wartet sofort mit interesanten Neuigkeiten auf. Neben Shabazza und seinem Meister gibt es eine große Zahl weiterer Individualimpulse. MATERIA scheint vor Leben fast überzuquellen!
Ohne zu zögern folgt der Mausbiber einem Individualmuster und teleportiert. Am Ziel macht Gucky erneut die schmerzhafte Erfahrung, besser nicht in einer Umgebung mit CARIT zu teleportieren. Er erfaßt sogleich die Individualmuster von Shabazza, Cairol dem Zweiten und Torr Samaho. Gucky bezeichnet das Triumvirat fortan als das Dreigestirn des Schreckens. Doch noch etwas nimmt Gucky auf, Gedankenimpulse die ihm seltsam vertraut vorkommen. Sie stammen von einem Wesen das sich Ki thaRao nennt und zum Volk der Erranten gehört. Die Gedankenimpulse verraten Angst und Panik. Ki thaRao fürchtet offensichtlich Entdeckung und sieht sein Leben bedroht, ein Umstand der den Fremden vielleicht zum potentiellen Verbündeten macht. Als Gucky auf den Fremden trifft glaubt er seinen Augen nicht zu trauen. Kein Wunder das ihm die Gedankenmuster bekannt vorkommen, es ist ein Paddler! Gucky rettet den von Robots in die Enge getriebenen Kosmischen Ingenieur mit einem Teleportersprung und schafft Ki thaRao aus der Gefahrenzone. Wenn Ki thaRao auch mit der Bezeichnung "Paddler" nichts anfangen kann und sich selbst als Erranter bezeichnet, so hat Gucky keinen Zweifel einen Kosmischen Ingenieur vor sich zu haben.
 
Über die Enzyklopädie der Erranter, auch der Almanach der Erranten genannt, sowie aus den Gedankengängen Ki thaRaos erfährt Gucky, wie die Kosmische Ingenieure zu MATERIA kamen, wo sie für Wartung, Instandsetzung und Reparaturen verantwortlich waren. Verbindungen zu ihrem Volk außerhalb MATERIAs rissen gänzlich ab. Viel Zeit verging und schließlich kam Cairol der Zweite auf der Kosmischen Fabrik an. Mit seiner Ankunft änderte sich alles. Mehr und mehr übernahmen Roboter die Arbeiten der Erranter und verdrängten sie aus wichtigen Positionen. Die Kosmischen Ingenieure zogen sich zurück, schafften sich eine eigene Lebensphäre innerhalb MATERIAs und wurden weitgehend von den Machthabern der Fabrik ignoriert. Zu aller letzt stellte sich ein verhängnisvoller Effekt ein - es wurden immer weniger Kinder unter den Erranten geboren. Das Volk drohte auszusterben. Ki thaRao war der vorläufig "Letztgeborene".
 
Es kostet Gucky, Monkey und Blo Rakane nicht viel Überredungskunst Ki thaRao zum Beistand zu bewegen. Neben wichtigen Informationen über die Vergangenheit erfahren die 3 Galaktiker einiges über den inneren Aufbau von MATERIA. Demnach befinden sich im Plattformbereich MATERIAs viele maßgebliche Einrichtungen wie etwa Permanent-Zapfer, Hypertakt-Triebwerke sowie Offensiv- und Defensiv-Systeme. Unterhalb des "Innenhofs" befinden sich Werft-, Hangar- und Ausrüstungssektionen. Dieser Bereich ist fast 9 Kilometer hoch und mißt fast 20 Kilometer im Durchmesser. Die Zentrale der Kosmischen Fabrik befindet sich im geometrischen Mittelpunkt der Plattform, hat die Form einer Kugel und einen Durchmesser von 500 Metern. Nur wenige Schleusen durchbrechen die dicke Panzerung der Zentraleinheit und gewähren Zugang zum Inneren. Die 5 Ecktürme der Plattform beherbergen Großzapfer mitsamt der notwendigen Peripherietechnik. Rings um den Innenhof sind 7 Türme angeordnet, die zwischen 55 und 60 Kilometer in die Höhe ragen und 7,1 Kilometer durchmessen. An der Basis dieser Türme sind 6 Kilometer große Hohlkugeln angeordnet, die sogenannten Vakupressor-Dome, die zum Einfangen des Ultimativen Stoffes dienen.
Zusammen mit Ki thaRao brechen die 3 Galaktiker zum Lebensbereich der Erranten auf, dem sogenannten Errantadhur. Errantadhur ist eine Stadt mit einer "Seele", das spürt selbst Monkey auf eigentümliche Weise. Während MATERIA immer wieder hinter den Ereignishorizont abtaucht um nach der Position der vermeintlichen Superintelligenz zu suchen, wirbt Ki thaRao unter seinen Landsleuten für Unterstützung der Galaktiker im Kampf gegen die Machthaber MATERIAs. Die Abstimmung der Erranten fällt zugunsten der Galaktiker aus. Noch während Gucky, Monkey und Blo Rakane die Nachricht über die Unterstützung durch die Erranten erhalten, wird das Objekt sichtbar auf das es MATERIA abgesehen hat. Es ist Wanderer! Die bedrängte Superintelligenz ist ES!

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Blo Rakane erklärt seinen beiden Begleitern Gucky und Monkey, MATERIA befinde sich in einer 200 Kilometer messenden Ultrasemi-Manifestation, wo sich quasi die Bedingungen der normalen Raumzeit, die für die Kosmische Fabrik gilt, mit den Begebenheiten der Singularität überlappt. Außerhalb dieser Zone können sie ein hellgraues Rotationsellipsoid beobachten, der wahrscheinliche Standort der Superintelligenz ES.
 
Über einen Antennenschacht gelangen die drei Personen ins Innere der Fabrik, wo der Ilt mental die Anwesenheit von Shabazza, Torr Samaho und Cairol dem Zweiten wahrnimmt. Er spürt aber auch weitere Gedanken und geht auf Erkundung.
 
Im so genannten Maschinensektor MaTha 17-01, wie er hört, stößt Gucky auf den Erranten Ki thaRao, der an einen Paddler erinnert. Dieser wollte soeben einen Hypertropzapfer sabotieren, doch nun holt der Ilt Rakane und Monkey herbei. Von thaRao hören sie die »Lange Überlieferung«, die Geschichte der Erranten:
 
Die Kosmischen Ingenieure bzw. Erranten stammen aus der Verbindung primitiver humanoider Wesen mit den Bewusstseinen jener Porleyter, die getötet wurden, als sie in Hathorjan (M 31) die vom Frostrubin ausgehende Katastrophe beobachteten. Nach dem Rückzug der anderen Porleyter und der Gründung des Ordens der Ritter der Tiefe durch Terak Terakdschan erhielten die Kosmischen Ingenieure erste Aufträge von den hathorischen Rittern. Sie schufen Flotten, Stützpunkte, Waffen und mehr. Mit ihren Werftinseln zogen sie von Galaxie zu Galaxie, und schließlich übernahmen 80 Prozent aller Erranten einen Großauftrag und erschufen mit 35 weiteren Völkern einen Schwarm. Diese vergeistigten anschließend und wurden zu den Querionen.
 
Jene Querionen, die später wieder körperlich wurden, um das Suprahet abzuwehren, trafen in Hathorjan auf die übrigen Erranten. Gleichzeitig wurde in der Nachbargalaxie die Abwehr der Horden von Garbesch vorbereitet. Das geschah durch den Ritter Armadan von Harpoon und die Petronier, aus Querionen hervor gegangene Galaktische Ingenieure.
 
In Hathorjan traten die Hüter des Lichts auf. Angesichts des Elends, das in dieser Zeit über viele Völker hereinbrach, gaben die Hathorjan-Querionen mit Unterstützung der Kosmischen Ingenieure ihre Körperlichkeit auf und wurden zu anorganisch-hyperenergetischen Lebewesen, den Sonneningenieuren. Als solche gruppierten sie Sonnen zu mächtigen Abwehrbastionen um.
 
Nach der Abwehr der Garbeschianer riss der Kontakt zwischen den zwei Galaxien ab, und es begann eine Phase des Niedergangs. Die Sonneningenieure vergaßen ihre Herkunft, viele Erranten kehrten nach Hathorjan zurück, weil sie von den Ordnungsmächten keine Aufträge mehr bekamen. Dort kam es dann zu einer Invasion von Wesen aus einem anderen Kontinuum. Von den Hütern des Lichts überlebten nur Yuga und Marduk Lethos, auch viele Kosmische Ingenieure vielen den Invasoren zum Opfer. Ihre Population schrumpfte, dann kamen kleine humanoide Beauftragte der Kosmokraten und nahmen sie größtenteils fort, um eine neue Generation Kosmischer Fabriken zu erbauen. Dazu zählte auch MATERIA, von Erranten betreut. Erst als Torr Samaho das Kommando übernahm, wurde die Wartung an Roboter delegiert. Die Erranten zogen sich in ruhige Zonen MATERIAS zurück und verfolgten die weiteren Entwicklungen. Sie erlebten den Umbau der SOL und die Verschleppung der Solaner. Gleichzeitig wurden sie immer weniger, und thaRao ist inzwischen der Letztgeborene. Es gibt nur noch 202 Erranten.
 
Durch die Sabotage wollte thaRao beweisen, dass die Erranten bessere Reparaturen durchführen können als Roboter, rückt jetzt aber von seinem Vorhaben ab. Mit seinem Allzweckwerkzeug Errantghom, das an das altägyptische Anch-Symbol erinnert, lässt der Strukturläufer eine Transportkugel entstehen. Diese kann ebenfalls feste Materie durchdringen. Auf dem Weg zum Refugium der Erranten im Sektor ReBeo 2973-12, Errantadhur genannt, die wie die STADT am See Talsamon über eine Seele verfügt, durchqueren sie auch einen Vakupressor-Dom. Dieser dient der Gewinnung des Ultimaten Stoffes, der in kleinen Kapseln verwahrt wird und später hinter die Materiequellen transportiert werden soll.
 
Am 20. Januar 1291 NGZ beraten die Erranten, ob sie mit ihren drei Gästen zusammen MATERIA für immer verlassen sollen. Derweil beobachten Rakane, Gucky und Monkey, wie MATERIA in das Zentrums-Black-Hole eintaucht, wobei modifizierte Drugun-Umsetzer zum Einsatz kommen. Jenseits des Ereignishorizonts dringt die Kosmische Fabrik in das hellgraue Ellipsoid ein – und Wanderer wird erkennbar.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Semi-Manifestation II

Es ist schon ein sonderbares Team, das sich da im Vorfeld des Kommandounternehmens »Eindringen in MATERIA« zusammengefunden hat: einerseits Blo Rakane, der weiße Haluter, der sich zunehmend als der wichtigste Wissenschaftler seines Volkes erweist - andererseits Tautmo Aagenfelt, dessen hyperphysikalische Reputation angesichts seiner offensichtlichen Schwächen (insbesondere der »Feigheit« im Rahmen von Risikoeinsätzen) viel zu häufig keine Beachtung fand. Sich gegenseitig befruchtend, kann vor allem Tautmo zur Hochform auflaufen, denn hier bewegt er sich auf »vertrautem«, seiner Ausbildung und seinen geistigen Fähigkeiten entsprechendem Terrain. An Bord eines Raumschiffes wie der SOL, scheinbar ohne direkte Bedrohung für Leib und Leben, geht der Hyperphysiker ganz in seiner Aufgabe auf; nicht zuletzt wohl auch deshalb, um allen zu beweisen, daß er nicht nur der angstbibbernde Schwächling ist, sondern »was auf dem Kasten hat«. Schon die ersten Messungen, die die beiden Wissenschaftler vornehmen, bringen erstaunliche Ergebnisse. Sie belegen schwarz auf weiß, was zwar qualitativ bekannt, nicht jedoch in dieser Form quantitativ erfaßt war: Die bei der Kosmischen Fabrik zur Anwendung kommende Technologie ist die der Milchstraßenvölker um etliche Stufen überlegen!
 
Da die SOL in MATERIA ihre neue Form erhielt, ist es nicht weit hergeholt anzunehmen, daß Dinge wie Hypertakt-Triebwerk, leistungsunabhängig-kontinuierliche Hyperzapfung und verschiedenste Anwendungsformen des Carits Mindeststandard sein müssen, sofern nicht sogar deutlich bessere Umsetzungen vorhanden sind. Es handelt sich hier auch und nicht zuletzt um eine Frage des Vertrauens und von Sicherheitsaspekten: Cairol der Zweite und der MATERIA-Befehlshaber>Torr Samaho werden schwerlich den Fehler machen, ihren »Dienern« wie Shabazza das Nonplusultra mitzugeben, das sich unter Umständen für sie selbst zur Gefahr entwickeln könnte ... Auffallendster Aspekt MATERIAS ist die als »beruhigte Zone« umschriebene Enklave, die im Kern zwar eng an die Gestalt der Kosmischen Fabrik gebunden scheint, in ihren Ausläufern jedoch insgesamt einen Durchmesser von grob ermittelten rund 200 Kilometern erreicht. Es handelt sich, dessen sind sich Tautmo und Blo rasch sicher, um einen Effekt extrem feinjustierter Semi-Manifestation, der die Möglichkeiten der Galaktiker deutlich übersteigt. Inwieweit hierbei Wirkungen von Prozessen gekoppelt sind, die mit denen eines Hypertakt-Triebwerks zu tun haben, läßt sich zunächst nicht ermitteln, doch auszuschließen ist es nicht - immerhin »taucht« MATERIA in physikalisch nicht exakt definierbare Bereiche unter den Ereignishorizont des Dengejaa Uveso ab, und da sind schützende Sphären in der Art von Grigoroff- oder Paratronblasen fast zwingend notwendig, sofern nicht die extreme Feinjustierung der Semi-Manifestation diese Funktion übernimmt. Semi-Manifestation ist ein im Grunde nur modellhaft erfaßbares Phänomen, darauf beruhend, daß sich im Standarduniversum jede konventionelle Wechselwirkung nur mit maximal Lichtgeschwindigkeit ausbreiten kann.
 
Nimmt aufgrund der Entrückung, bei der im Verhältnis zum übrigen Weltraum das feldumschlossene Objekt quasi eine pseudosubstantielle Struktur annimmt, die relative Distanz den Wert von einigen Lichtstunden an, muß jeder Einfluß zwangsläufig unwirksam bleiben, weil er Stunden benötigen würde, um überhaupt das Objekt zu erreichen. Konventionell läßt sich diese Relativdistanz natürlich gar nicht abmessen - es handelt sich bei der millimeterdünnen Grenzschicht des unvollständig geschlossenen Strukturfeldes schließlich um einen Prozeß auf übergeordneter Basis, zu dessen Beschreibung es der Formalismen der Hyperphysik bedarf. Faustregel ist hierbei aber: Je extremer die Feinjustierung wird, desto größer der Wert der Relativdistanz - theoretischer Grenzwert ist die Annäherung an unendlich ... Bemerkenswert ist vor allem die Entdeckung, die den Einsatz des Kommandounternehmens überhaupt erst ermöglicht: Streuemissionen lassen den Schluß zu, daß maßgeblich an der Ausbildung der »beruhigten Zone« MATERIAS ein mit dem Carit verbundener Prozeß beteiligt sein muß.
 
Dieses ist, soweit bislang bekannt, ein exotisches Material, zu dessen Herstellung der »Ultimate Stoff« benötigt wird; Carit kann bis zu einem unbekannten Grad Energie aufnehmen und nicht meßbar speichern und diese bei Erreichen eines Sättigungswertes in den Hyperraum abstrahlen. Wird Carit nun einer exakt eingestellten hyperenergetisch-ultrahochfrequenten Induktion ausgesetzt (lateinisch inductio, inducere: »das Hineinführen, -leiten«), kommt es permanent zu Abstrahlungseffekten, deren primäre Wirkung noch offen ist. Als Sekundäreffekt jedenfalls ergibt sich die Erstellung der »Ultrasemi-Manifestation«. Hervorrufen läßt sich dieses, indem man die Emissionen von Hypertakt-Projektoren modifiziert und mit der Carithülle hyperenergetisch »kurzschließt«. In der Kürze der Zeit lassen sich diese Prozesse naturgemäß nicht bis ins letzte Detail nachvollziehen, zumal überdies die theoretischen Grundlagen unbekannt sind. Tautmo und Blo müssen deshalb mit Modellen arbeiten, die Annäherungswerte liefern - aber die Ergebnisse sprechen für sich.
 
Apropos 1973: In Paris wird das Vietnam-Abkommen unterzeichnet; der Schauspieler Edward G. Robinson stirbt; die »Sesamstraße« wird zu einem Riesenerfolg; Marlon Brando erhält den Oscar für seine Rolle im »Paten«; der Watergate-Skandal zieht weitere Kreise und wird zum Rücktritt Präsident Nixons führen; Pablo Picasso stirbt; das Himmelslabor SKYLAB I erreicht die Umlaufbahn; PIONEER 10 schickt Jupiterfotos zur Erde

Rainer Castor

   
NATHAN