Hyperimpedanz (I)


Kommentarnummer: 1931

Heftnummer: 2807

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Nachdem sich über Jahre hinweg diverse Probleme gesteigert hatten – etwa bei hypertechnischen Größen –, während gleichzeitig Hyperstürme stärker und größer geworden waren, kam es in der Nacht vom 10. auf den 11. September 1331 NGZ um 2.28 Uhr Terrania-Standardzeit mit einem letzten, heftigen Schub zur endgültigen Erhöhung der Hyperimpedanz. Angekündigt wurde das Ereignis bereits am 28. Mai 1312 NGZ durch Cairol III an Bord der SOL: Die Hohen Mächte haben entschieden, das Leben an sich darüber hinaus in einer wirksamen Weise einzuschränken. (...) Der hyperphysikalische Widerstand wird im gesamten Universum erhöht. (PR 2199)
 
Zweifel daran, ob es sich wirklich um eine Manipulation der Kosmokraten handelte, gab es vor wie nach diesem Hyperimpedanz-Schock. Viele Wissenschaftler vertraten die Ansicht, dass die Erhöhung der Hyperimpedanz »nur« eine gewaltige Naturkatastrophe sei. Dieser natürliche Prozess finde alle paar 100 Millionen oder gar Milliarden Jahre als zyklische Fluktuation statt und habe absolut nichts mit einer Manipulation der Kosmokraten zu tun – verbunden mit dem Hinweis, dass sich die Kosmokraten in Kenntnis dessen quasi mit »fremden Federn« geschmückt hätten.
 
Schon vor der Begegnung mit der Frequenz-Monarchie, durch die drei weitere Phasen einer solcher »Hyperdepression« in den vergangenen rund zehn Millionen Jahren bekannt wurden, sahen diese Wissenschaftler deshalb in den Hyperimpedanz-Fluktuationen natürliche Ausgleichprozesse beispielsweise der Kosmo- nukleotide unter anderem als Reaktion auf »exotische Gebilde« wie Negasphären, Materiequellen und -senken und dergleichen. Mit ein Grund für diese Einschätzung war, dass der Wert der Hyperimpedanz keineswegs eine universelle Konstante ist. Er hängt von vielen hyperphysikalischen Randbedingungen ab und korreliert bis zu einem gewissen Grad mit der Sternendichte der Umgebung– wobei unter dem Begriff »Sternendichte« diverse Faktoren einfließen: erhöhte Gesamthyperstrahlung der Sonnen, Gesamtgravitation der Sternballung und vieles mehr.
 
Lokal erhöhte oder stark schwankende Werte fanden sich stets in Gebieten hoher Sternendichte, verbunden mit den für diese Bereiche wie das Galaktische Zentrum typischen Hyperstürmen. Mit anderen Worten: In sternenreichen Sektoren wie dem Milchstraßenzentrum war der Wert von jeher erhöht – was im Umkehrschluss einen geringeren Wert im sternenarmen Leerraum bedeutet(e).
 
Hyperwiderstand ist die allgemeine Umschreibung; der Fachbegriff der Wissenschaftler lautet »hyperphysikalische Impedanz«, kurz »Hyperimpedanz« (Impedanz: »verstricken, hemmen«; in der konventionellen Technik der »frequenzabhängige Widerstand« eines Bauteils oder Systems, gemessen in Ohm, zum Beispiel als Angabe bei Lautsprechern).
 
Zu unterscheiden sind die Primäreffekte der erhöhten Hyperimpedanz selbst von den Sekundäreffekten der Hyperstürme. Beide können sich gegenseitig auf- schaukeln, mit der Folge, dass unter Umständen gar nichts mehr funktioniert – bis hin zu extremen Verzerrungen der Raum-Zeit-Struktur und absonderlichsten Phänomenen. »Nebenwirkungen« von Hyperstürmen gleichen mitunter einem starken EMP, also einem elektromagnetischen Puls, und können auch kon- ventionelle Technik und Geräte lahm legen oder zerstören.
 
Nach dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ wurde für die Erzeugung von hyperenergetischen Wirkungen ein signifikanter Anstieg der dazu benötigten Energiemenge bei gleichzeitig beschleunigter Auslaugung der verwendeten Hyperkristalle festgestellt. Letztere sind jedoch die Grundlage aller Geräte auf Hyperbasis und zeigen somit insgesamt einen deutlich reduzierten Wirkungsgrad. Allgemein musste deshalb von einem größeren Energieaufwand im gesamten unteren Bereich des hyperenergetischen Spektrums ausgegangen werden. Von diesem als »hyperresistorische Energieschwelle« umschriebenem Effekt betroffen ist vor allem der Hyperfrequenzbereich von etwa 1 mal 106 bis rund 1 mal 1015 Kalup.
 
Im Gegensatz dazu waren die weitaus weniger oder gar nicht von der Hyperimpedanz-Erhöhung betroffenen höheren Hyperfrequenzen ab dem UHF- Bereich von etwa 1 mal 1015 Kalup auch früher schon für die galaktische Wissen- schaft und Technik schwer zugänglich, somit seit dem Hyperimpedanz-Schock noch weit schwerer zu erreichen oder technisch auszunutzen. UHF- und SHF- Technik wie auch sechsdimensionale Anwendungen und dergleichen ver- schwanden deshalb weitestgehend aus der Hightech der Galaktiker. Andererseits aber waren und sind genau das die Bereiche des Hyperspektrums, die quasi unbeeinflusst weiterhin funktionieren und Völkern mit entsprechenden Kenntnissen und Möglichkeiten zur Verfügung stehen.


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