Die Meister der Insel (VI)


Kommentarnummer: 1920

Heftnummer: 2796

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Selaron Merota gelang es, aufbauend auf dem Wissen der Eingeborenen- Nomaden – und damit letztlich dem von ES und/oder ANTI-ES aufgrund der ihm nicht bewussten Beeinflussung –, technisch auf der Basis des Altrit-Hyperkristalls Zellregeneration und Duplikation in den Griff zu bekommen. Die durch den Zellaktivator unsterbliche Agaia Thetin gründete als ursprünglicher Faktor I den Geheimbund der Meister der Insel als eine Rebellengruppe gegen das lemurisch-tefrodische Tamanium in Andromeda. Nach neuesten Erkenntnissen geschah das um das Jahr 18.500 vor Christus. Später entdeckte Selaron Merota die Sonneningenieure im Eyhoe- oder Drei-Mütter-System und lernte, die Fähigkeiten der Sonneningenieure in Form der Stoßfeld-Generatoren technisch zu kopieren und so Sonnentransmitter zu erbauen.
 
Zweihundertsiebzig Jahre waren nötig gewesen (...) Das Tamanium war zerfallen. Die Renegaten hatten die Macht übernommen. Angeblich war das Tamanium in mehrere Teilreiche zerfallen – in Wirklichkeit wurde das zerbröckelte Machtgebilde, das einmal das Tamanium der Lemurer gewesen war, von den Faktoren perfekt kontrolliert. Scheinherrscher führten die Befehle aus, die sie von Agaia und den anderen Renegaten bekamen. Die Existenz der Faktoren war strengstes Geheimnis und wurde dementsprechend gehütet. Nicht einmal Selaron wusste, wer die anderen Faktoren waren. Sie kannten einander nicht – die einzige Person, die alle Zusammenhänge überschaute, war Faktor I. Vielleicht war Mirona informiert – Selaron wusste es nicht ...
 
(...) Verändert hatte sich auch Lemuria, die frühere Zentralwelt der Lemurer in dieser Galaxis. Beim Zusammenbruch waren Hunderte von Millionen Lemurern von dieser Welt geflohen – der Rest war einigermaßen sanft, aber doch sehr nachdrücklich von Faktor I vertrieben worden. Der Planet mit seinem perfekten positronisch gesteuerten Ökosystem war verödet. Agaia hatte dort den großen Zeittransmitter aufbauen lassen, der seine Energie von der blauen Sonne bezog, die früher die Lemurer beschienen hatte. Dieser Transmitter, an dessen Konstruktion Selaron und seine Mitarbeiter länger als ein Jahrhundert gearbeitet hatten, hatte die Expedition der Sonneningenieure in die Vergangenheit geschickt – exakt nach dem Plan, den Agaia ausgearbeitet hatte. Es war jedem klar gewesen, dass es eine Fahrt ohne Wiederkehr war – aber das hatte weder den gutmütigen Sonneningenieuren noch den Duplos etwas ausgemacht. Die Sonneningenieure nahmen das in Kauf, weil sie vom technischen Aspekt des Unternehmens hingerissen waren – und Duplos wagten es ohnehin nie, sich Befehlen zu widersetzen. Sie wären dazu auch nicht in der Lage gewesen. (TB 288)
 
Ziel der Expedition war um 50.500 vor Christus der Bau der beiden Sonnen- sechseck-Transmitter in der Milchstraße und in Andromeda. Dass die Erstellung dieser Sonnentransmitter-»Hauptstraße« das Ergebnis der Zeitschleife war, blieb – bis auf wenige Ausnahmen – den Tefrod-Lemurern in Andromeda unbekannt. Ebenso geriet das grundsätzliche Wissen um ihre Herkunft und ihren Bau nach Jahrtausenden in Vergessenheit: Die Transmitter waren den Lemurern (in Andromeda) stets ein Geheimnis gewesen. Niemand wusste, wer sie gebaut hatte und warum. Sie waren einfach gefunden und benutzt worden. Über diese Verbindung zwischen zwei Galaxien war es den Lemurern gelungen, die Reste ihres geschlagenen Volkes vor der Wut der Haluter in Sicherheit zu bringen. Einzelheiten dieses galaktischen Exodus waren nur in den streng geheimen Staatsarchiven zu finden, zu denen nicht einmal die Tamräte ohne Weiteres Zutritt hatten ...
 
(...) Auf Schleichwegen wurden die Sonneningenieure aus der alten Galaxis wieder in ihre Heimat zurückgeschafft. Der Plan sah vor, dass sie zu der Welt zwischen den blauen Riesensonnen zurückgebracht wurden. Dort konnten sie dann ihr Wissen um den Bau von Sonnentransmittern an ihr Volk weitergeben – und sie damit befähigen, später die Spezialisten zu stellen, die für dieses Werk nötig waren. Eine weitere, perfekte Schleife durch Raum und Zeit, ein sich selbst erfüllendes und bestätigendes Unternehmen. (TB 288)
 
Mirona Thetin, die Tochter Agaia Thetins und Selaron Merotas, missbrauchte um 18.000 vor Christus den Zellaktivator ihrer Mutter zu einem Multiduplikator- Experiment, tötete sie auf diese Weise und übernahm selbst die Rolle von Faktor I. Selaron und seine Tochter Ermigoa, deren Mutter die Tamanium-Nomadin Ermia war, tauchten in den Wirren der Machtübernahme unter. »Wir werden diese Galaxis verlassen (...) Der Zeittransmitter wird uns in die Vergangenheit schleudern. Und dann werden wir eine weite Reise machen – hinüber in die Galaxis unserer Väter.« (TB 288)


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