Gholdorodyns Kran (II)


Kommentarnummer: 1910

Heftnummer: 2786

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Der Begriff Fiktivtransmitter wie auch das damit verbundene Prinzip wurde bereits von den Arkoniden in der Theorie als Möglichkeit beschrieben, aber niemals praktisch ausgewertet. Arbeitet auf dem Prinzip fünfdimensionaler Dimensions- geometrik. Mechanische Teleportation mit Erfassungsimpulsstrahlen. Man soll damit Dinge teleportieren können, die sich beliebig weit entfernt aufhalten. (PR 14) Rhodan & Co. wurden mit solchen Geräten erstmals im Zusammenhang mit dem Galaktischen Rätsel im Wegasystem konfrontiert, später erhielten die Terraner zeitweise solche Geräte von der Superintelligenz ES.
 
Besonderes Kennzeichen war damals eine ovale, in allen Farben schillernde Riesenlinse als Teil einer Kugel, die auf schmalen und zerbrechlich erscheinenden Füßen auf einem rechteckigen, massiven Podium ruhte (...) ihr Durchmesser betrug kaum fünf Meter (...) Sie besaß Vorsprünge und Ausbuchtungen. Unregelmäßigkeiten in Form ausgefahrener Antennen und Anbauten. (...) auf der Frontseite einer wuchtigen Metallnase saß eine ovale Riesenlinse, die in allen Farben schillerte (...) Die Kugel war massiv oder zumindest mit Apparaturen angefüllt. Man stieg nicht in den Transmitter hinein, sondern er teleportierte mithilfe der von ihm erzeugten fünfdimensionalen Erfassungsimpulsstrahlen. (PR 14)
 
Nachdem Torbogentransmitter als Nachfolgemodell der ursprünglichen – und seit dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ wiederum eingesetzten – Käfigmodelle entwickelt wurden, gab es zahlreiche neue Erkenntnisse, unter anderem von den Akonen. Weitere technische Umsetzungen resultierten aus der Forschung an den Transformkanonen. Doch trotz dieser Entwicklungen und Bemühungen scheiterte ein Nachbau der Fiktivtransmitter daran, dass die gezielte Projektion von Ent- und Rematerialisationsfeldern über beliebige Distanz nicht einwandfrei gelingt. Dabei scheint es sich vom Prinzip her »eigentlich nur« um extern induzierte Transitionen zu handeln ...
 
Genau wie beim Transitionstriebwerk kommt bei einem Transmitter ein hyper- physikalisches Strukturfeld zum Einsatz, das das Objekt vollständig einhüllt und zum Bestandteil des höhergeordneten Kontinuums macht. Wird ein beliebiges Objekt befördert, ist der Unterschied zur Transition, dass der notwendige »Abstoßimpuls« einerseits von außen verliehen wird, während zum anderen im Allgemeinen ein »Empfänger« erforderlich ist, um dem auch im Hyperraum weiterhin von dem Strukturfeld umschlossenen, wenn auch entmaterialisierten Objekt seine Stofflichkeit zurückzugeben (was bei der Transition »automatisch« passiert).
Hinzu kommt, dass es sich im Gegensatz zur Transition beim Transmitterdurchgang um einen Prozess handelt, der quasi »von Null auf Überlicht« springt und nicht auf die von Sublichttriebwerken vermittelte Sprunggeschwindigkeit zurückgreifen kann. Deshalb ist hierbei der Vektor des Abstoßimpulses und die ihm immanente hypermotorische Kraft nur die halbe Miete. Um am angestrebten Ziel wieder stofflich stabil zu werden, bedarf es zur Rekonstitution des Eingriffes beim Empfangsgerät, der quasi einem »Käscher« gleichkommt.
 
Normalerweise werden deshalb Transmitter eingesetzt, die neben dem »Sender« auch des »Empfängers« bedürfen. Sie liegen also in einpolarer Form vor, weil jeweils eine Funktionsseite als ein Pol fungiert und auf die Gegenseite angewiesen ist, um den Transport von A nach B abzuschließen. Ein zweipolarer Transmitter kann als »Grundstufe« des Fiktivtransmitters gelten: Nun ist die Ent- oder die Rematerialisationszone frei wählbar; ein Objekt kann also entweder vom Gerät an einen »beliebigen« Ort befördert oder von diesem zum Gerät transmittiert werden. Es handelt sich hierbei um ein modifiziertes »Transitions-Aggregat«, das aus dem »Stand heraus« Transitionen einleiten kann, zentimetergenau auf das angestrebte Ziel ausrichtet und den von außen induzierten Abstoßimpuls überdies so exakt bestimmt, dass die Wiederverstofflichung wie bei der Transition zwangsläufig eintritt.
 
Bei diesen Bedingungen wird klar, weshalb die technische Umsetzung derart schwierig ist – von der Transformkanone einmal abgesehen. Neben der »Fein- justierung« ist vor allem eine Beherrschung der Hyperfeldstruktur Voraussetzung, die trotz der Fernprojektion von Ent- oder Rematerialisationsbereich ein extern induzierter Vorgang bleibt.
 
Schließlich gibt es die dreipolare Form des »echten« Fiktivtransmitters: Hier sind Ent- und Rematerialisierungspunkt frei wählbar und nicht mit dem Standort des Geräts identisch, so dass von »bezugsvariablen Ent- und Rematerialisationszonen« gesprochen wird. Gholdorodyns Kran arbeitet überdies als autoportabler Fiktivtransmitter, der sich selbst ebenfalls versetzen kann.


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