Paragaben


Kommentarnummer: 1894

Heftnummer: 2770

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Um 15.600 vor Christus bezeichnete der arkonidische Paraphysiker Belzikaan die Paraforschung offiziell als »zwiespältige Wissenschaft«, um den Unterschied und die Trennung von den übrigen konventionellen und hyperphysikalischen Fakultäten zu markieren. Hintergrund war, dass sich die rein phänomenologisch orientierte Hyperphysik der Arkoniden eher auf die pragmatische Seite der Anwendung beobachteter und ausgewerteter Phänomene beschränkte. Andererseits mussten die Arkoniden aber immer wieder erkennen und akzeptieren, dass es Dinge gibt, die sich nicht so einfach in die gängigen Modellbilder einordnen ließen – vor allem, wenn sie mit dem verbunden waren, was vereinfachend als Bewusstsein umschrieben wurde.
 
Die Gesamtheit der mit Gehirnwellenmustern und Bewusstseinsprozessen verbundenen Strukturen und Felder, die weitgehend hyperphysikalischer Natur sind, wurden im allgemeinen Sprachgebrauch meist unter dem Begriff Individualschwingungsmuster oder kurz Individualmuster zusammengefasst, wenn paramechanische Geräte wie Individualorter und -taster sie erfassten, oder als Individualauren, sofern sie auf paranormalem Weg wahrgenommen wurden.
 
Dieses »Schwingungsmuster« kann bis zu einem gewissen Grad als dem Bewusstsein äquivalente Ausdrucks- oder Darstellungsform von Lebewesen betrachtet werden, als mehr oder weniger gut interpretierbares Modell ihrer Seele, ihres Geistes, ihrer Vitalkraft, des »latenten Zhy«, wie es beim Dagor heißt. Es handelt sich um jene Komponente, die den höher geordneten Bereich widerspiegelt und mangels einer besseren Bezeichnung manchmal als »fünfdimensionaler Appendix« umschrieben wurde. Bei geeigneter Darstellungsform erscheinen die Muster als Glühen und Leuchten hyperenergetischer Koronen – beim Dagor dann als »Leuchten der Individualauren« umschrieben. Die Bewusstseinsfelder umspielen hierbei den eigentlichen Körper, durchdringen und überdeckten die vage-flockige Struktur von Materie, die ja nur für die groben menschlichen Sinne scheinbar fest und stabil ist.
 
Praxisorientiert, wie die Arkoniden nun einmal waren, wurde versucht, die neuen Erkenntnisse zu nutzen. Gelang es, war es prima. Gelang es nicht, ließ es sich halt nicht ändern. Weitere Gedanken zu verschwenden, blieb dann bestenfalls kleinen und wenig beachteten Zirkeln von Theoretikern vorbehalten, die – wie die alt-arkonidische Hyperthorik wiederholt zeigte – durchaus interessante Ergebnisse erzielten, aber im rein theoretischen Rahmen blieben. Somit gab es zwar die geheime Paraforschung, da aber die Reproduktion der Phänomene rasch an Grenzen stieß, hielten sich die Ergebnisse in Grenzen – mal von der Hypnoschulung, vom Psychostrahler oder der späteren paramechanischen Anwendung der Fiktiv- und Simulationsspiele abgesehen.
 
Dass die Arkoniden andererseits bei vielen Fremdvölkern mit paranormalen Fähigkeiten konfrontiert wurden, änderte daran ebenso wenig wie die Aus- einandersetzung mit den Individualverformern, die für Jahrtausende als Erzgegner betrachtet wurden. Die auch VeCoRat XaKu-ZeFToNa-CiZ – kurz Vecorat – genannten Insektoiden hatten die beängstigende Fähigkeit, rein geistig den eigenen Individualkörper zu verlassen und auf einen anderen überzuspringen. Hierbei kam es zum Austausch mit dem Bewusstsein des Opfers, das im Vecorat-Körper zur Handlungsunfähigkeit verurteilt war. Die Arkoniden wussten sich nur durch eine Bekämpfung auf große Distanz und durch Robotschiffe zu helfen …
 
Kräfte des Paranormalen sind gar nicht so selten, wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht. Vor allen Dingen sind sie keineswegs zwangsläufig Ausdruck einer wie auch immer gearteten »Mutation«, sodass die Aussage »Parabegabter gleich Mutant« ein etwas schiefes Bild erzeugt. Grundsätzlich handelt es sich bei Paragaben zunächst einmal um Dinge, die zumindest latent jedem Bewusstsein zu eigen sind. Ob und inwieweit der Einzelne sich dieser Kräfte und Fähigkeiten bewusst ist oder gar aktiv bedienen kann, ist eine andere Frage.
 
Bei den Lemurern wurde von Abjin-Kräften gesprochen – was dem Sanskrit- begriff abhijñâ entspricht und für »übernormales Gesicht und Gehör, Gedankenlesen, Kenntnis von wunderbarer Kraft und die Erinnerung an frühere Existenzen« steht. Als direkte Nachkommen der Lemurer verfügen die Tefroder über eine auf Erbsengröße verkümmerte Drüse, die minimal auf hyperenergetischer Basis und bei den Menschen nicht vorhanden ist. Die Strahlung wird von den Tefrodern Sagh-Quote genannt und dient als Identitätsnachweis in Form eines Hyperfrequenz-»Fingerabdrucks«. Dieser wiederum ist mit dem Emissionsspektrum identisch, mit der die Paradrüse auf übergeordneter Basis strahlt.


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