| Viibad-Riffe (1) |
Kommentarnummer: 1737 Heftnummer: 2613 Erschienen: 01.01.1970 |
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Betrifft die Begriffe: |
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Chanda erweist sich, je mehr Informationen die Terraner gewinnen, als ein Gebiet des Aufruhrs, im wörtlichen wie übertragenen Sinne. »Jeder gegen jeden«, scheint bei den hiesigen Völkern das Motto zu lauten. Und die konventionell wie hyperphysikalisch aufgewühlte Natur passt dazu wie die berüchtigte Faust aufs Auge.
Laut Ennerhahl handelt es sich bei Chanda um Alkagar – also um eine der beiden Galaxien, deren Polyport-Höfe nicht einmal von Rhodans anthurianischen Urcontrollers zu erreichen sind, in den Controlleranzeigen Zagadan und Alkagar genannt. Bei beiden werden von den Controllern seit Herbst 1463 NGZ nicht einmal mehr die Polyport-Stationen angezeigt. Es sieht so aus, als seien sämtliche Verbindungen nach Zagadan wie auch Alkagar komplett abgebrochen ...
Von Chanda sprechen die hier ansässigen Völker, wenn die Doppelgalaxis insgesamt gemeint ist. Die Einzelnamen der Teilgalaxien – Dosa und Zasao – werden mit Bezug zur Lokalität verwendet. Verbunden sind diese Sterneninseln durch die Materiebrücke Do-Chan-Za. Es handelt sich um ein rund 80.000 Lichtjahre langes und bis zu 20.000 Lichtjahre durchmessendes Gebiet, das von grellen, blau leuchtenden Sternentstehungsgebieten geprägt ist, in denen es heftig brodelt. Gewaltige Hyperstürme sind an der Tagesordnung.
Hinzu kommt das Phänomen, das von Nemo Partijan als Paraflimmern bezeichnet wird – eine geringe, aber auffällige Unstetigkeit im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums, die Auswirkungen auf Technik und Lebewesen hat. Meist funktioniert alles wie üblich, dann aber schlägt die »allgemeine Instabilität« unvermittelt zu. Durchaus möglich, dass sich die allgemeine Hyperimpedanz-Erhöhung, die damit verbundenen Hyperstürme und lokale Besonderheiten gegenseitig beeinflussen und unter Umständen aufschaukeln.
Insbesondere in den Sternentstehungsgebieten, die ohnehin alles andere als ruhige Zonen sind, scheint sich das allgemeine Chaos nochmals zu konzentrieren. Aus aufgefangenen und entschlüsselten Funksprüchen geht hervor, dass diese Gebiete Viibad-Riff genannt werden. Der Rematerialisationsort der BASIS befindet sich am Rand eines solchen – Kollaron-Viibad genannt. Es ist ein hochaktiver Komplex von grob ellipsoider Form mit einer Länge von etwa 10.000 Lichtjahren und einem größten Durchmesser von rund 5500 Lichtjahren.
Die Sterne sind fast durchgängig Quellen für starke Radio- und Hyperstrahlung; junge Sonnen des Spektraltyps O5 bis etwa A0 dominieren. Die hellsten sind Unterriesen des Typs B0 IV. Hinzu kommen Flare-Sterne oder Flackersterne: lichtschwache rote Zwerge, die über kurze Zeit von einigen Minuten einen Helligkeitsanstieg bis zu mehreren Größenklassen erfahren und innerhalb von etwa einer Stunde wieder auf ihre alte Helligkeit zurückfallen. Eine Untergruppe sind die T-Tauri-Sterne, bei denen es sich um sehr junge Sterne der Spektralklassen F bis M handelt, die sich gerade zu Hauptreihensternen weiterentwickeln und sich durch einen regellosen Lichtwechsel kleiner Amplitude ganz spezieller spektraler Eigenschaften auszeichnen.
Eingebettet ist das alles in interstellare Gaswolken, Dunkel-, Emissions- und Reflexionsnebel. HII-Regionen genannte große Wasserstoffgebiete geringer Dichte werden durch nahe Sterne zum Leuchten angeregt, weil der Wasserstoff durch die UV-Strahlung ionisiert wird. Kaum weniger große »staubige« Molekülwolken kommen hinzu. Insgesamt umfasst das Kollaron-Viibad mehrere Millionen Sonnenmassen. Zonen von Dunkel- und Staubwolken erreichen einen Durchmesser von teilweise mehreren Lichtjahren. Kleiner sind kollabierende dunkle protostellare Wolken von rund 10.000 Astronomischen Einheiten beziehungsweise etwa zwei Lichtmonaten Durchmesser – die sogenannten Bok-Globulen.
Trifft starke Strahlung auf die Oberfläche der umliegenden Wolken aus Wasserstoff und Staub, entstehen in dieser insgesamt hochaktiven Umgebung mehrere Lichtjahre lange interstellare »Wirbelstürme«, verbunden mit gewaltigen stellaren Winden, welche die kühlen Wolken zerreißen. Analog zu irdischen Wetter-Phänomenen führt die große Temperaturdifferenz zwischen der heißen Oberfläche und dem kühlen Inneren der Wolken, kombiniert mit dem Druck des Sternenlichts, zu starken Scherkräften, die die dunklen Wolkenschläuche zu einem tornadoförmigen Gebilde verwirbeln, die wie überdimensionierte »Pfeiler« aufragen.
Kommen intensive Hyperfelder als Überlagerung der hyperenergetischen Emissionen der Sterne hinzu, sind Tryortan-Schlünde vorprogrammiert, welche in Chanda allerdings extrem stabil sind und hier Viibad-Kluft genannt werden.
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