| Handelssterne (2) |
Kommentarnummer: 1669 Heftnummer: 2545 Erschienen: 01.01.1970 |
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Der zuvor im Bengar-Sternhaufen am Rand des Sicatemo-Systems stationierte Handelsstern FATICO ist jener der vier von Andromeda, der noch voll funktionsfähig ist. Die »Sonnentarnung« lässt ihn rein äußerlich wie einen Hauptreihenstern vom Typ M5V erscheinen – das Gebilde erreicht also einen Durchmesser von knapp
700.000 Kilometern und hat eine Oberflächentemperatur von rund 2800 Kelvin. Das Ganze ist allerdings nur im Sinne einer pseudomateriellen Projektion aufzufassen. Im Hyperspektrum stimmten viele Bereiche nicht. Es gibt seltsame Kurven im oberen UHF-, SHF- sowie Dakkar-Bereich – und nur dank des Meta-Orters der JULES VERNE ließ sich ermitteln, dass sie sich als Emissionsspitzen außerhalb des Messumfangs selbst der Kantor-Sextanten zeigten.
Vom Pedophysiker Ponson Merez stammt daher die durchaus treffende Umschreibung: Wäre er künstlich, könnten wir ihn ja wenigstens zu einem Großteil analysieren und seine Parameter bestimmen. Aber er ist nicht einmal das. Er ist eine Imitation. Etwas, das aussieht wie ein Schweineschnitzel, aber keines ist. Auch kein Algenschnitzel, kein Sojaschnitzel – einfach ein Schnitzel, das für träge menschliche Augen aussieht wie ein Schnitzel. Unter dem Mikroskop stellt sich dann heraus, dass es sich um hyperenergetisches Kondensat handelt. Du kannst es nicht essen, es frisst im Gegenteil dich. (PR 2527) Fest steht, dass im eigentlichen Kernobjekt eine beachtliche Menge Psi-Materie angemessen werden kann. Bei einem funktionstüchtigen Handelsstern wird diese unablässig in niedere Hyperenergieformen degeneriert, sodass das Äußere der scheinbaren Sonne Ergebnis dieser Phänomene ist. Im Rahmen einer quasi »permanenten Explosion« wird Energie und zum Teil auch Masse ins Standarduniversum rund um den Kern des Handelssterns geleitet – aber nur ein marginaler Prozentsatz davon erscheint als Licht- oder Wärmestrahlung. Immerhin kommt der Energiegehalt von nur zehn Gramm Psi-Materie etwa der Größenordnung eines Nova-Ausbruchs gleich und entspricht in konventionellen Einheiten rund 1,54 mal 1037 Joule. Der untersuchte »ausgebrannte« Handelsstern verfügte im Mittelpunkt über eine grob kugelförmige Konstruktion mit einem Durchmesser von 16,5 Kilometern.
Davon ausgehend, ragten in alle Richtungen Stacheln, korkenzieherartige Spiralen, dünne Türme, schlanke Obelisken und dergleichen mehr bis zu einer Länge von 117 Kilometern scheinbar willkürlich angeordnet in den Raum. Der maximale Gesamtdurchmesser beträgt also 250,5 Kilometer. Pral, der Grek 1 der Schattenmaahks, beschrieb ihn Rhodan gegenüber als »ausgeglüht und verzehrt« – und vermutete als Verursacher VATROXVAMU, ohne jedoch konkreter zu werden. Im Gegensatz dazu erreicht das Kernobjekt von FATICO einen Durchmesser von circa 1520 Kilometern. Die Oberfläche ist keineswegs glatt, sondern rau und strukturiert. Insgesamt 62 grob kegelförmige Zapfen oder Stachel ragen von der Oberfläche auf; sie erreichen an der Basis einen Durchmesser von rund 200 Kilometern und sind bis zu 340 Kilometer hoch. Der Gesamtdurchmesser beträgt somit etwa 2200 Kilometer. Nur wenige Kilometer groß sind die zwischen den Hauptstacheln angeordneten Ausleger – auch hier in der Form von Korkenzieherspiralen, dünnen Türmen, schlanken Obelisken, Säulen mit ausgedehnten »Pilzhüten« und dergleichen mehr gestaltet. Der Farbeindruck FATICOS beinhaltet diverse Graunuancen zwischen schmutzigem Weiß bis hin zu einem fast schwarzen Dunkelgrau. Insgesamt erinnert die Gesamtform an ein ins Gigantische vergrößertes Virus, genauer: eines Virions. Die Zentralkugel entspricht dem viralen Nukleokapsid, in dessen Hülle eine unterschiedliche Anzahl an Proteinen und Glykoproteinen eingelagert ist.
Letztere ragen als Spikes oder Peplomere genannte Fortsätze über die Virusoberfl äche hinaus. Die Emissionen der »permanent explodierenden« Psi-Materie gehen von den Spitzen der 62 Hauptstacheln aus. In ihrem unteren Drittel befinden sich ausgedehnte Hohlräume. Soweit bislang herausgefunden wurde, enthält FATICO Dutzende Transferdecks, allesamt vom Standardtyp, wie er von den Polyport-Höfen her bekannt ist. Sie befinden sich an der Basis der Hauptstacheln, meist umgeben von Hangarbereichen. Das »bordinterne Polyport-Netz« beruht auf einer den Transferkaminen vergleichbaren Technik – umschrieben als »raumtemporaler Saugtunnel« oder »raumzeitlose Saugschnellung«. Darüber hinaus muss es deutlich leistungsfähigere Transporteinrichtungen geben. Schließlich heißt es, dass mit Handelssternen auch Großobjekte oder gar ganze Flotten verschickt werden können …
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