Angewandte Halbraum-Technologie (II)


Kommentarnummer: 1559

Heftnummer: 2435

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Der Begriff Halbraum ist ein Synonym für Zwischenraum, Linearraum, Librationsraum oder instabile Librationszone - wobei Libration (vom lateinischen Libra gleich Waage) ursprünglich in der Astronomie das scheinbare Pendeln des Mondes um eine oder zwei innere Achsen bezeichnet.
 
Dem entspricht der Halbraumeffekt - die Kombination einer Koordinatenverzerrung (vor allem im Bereich der j-Achse) und der Rotation des Feldsystems, wobei das Maß der Verzerrung wiederum eine stetige Funktion der Rotationsgeschwindigkeit ist. Beobachtet wurde das beim Kunstplaneten Wanderer während seiner 3,6-stündigen Rotation (PR 69) ebenso wie bei den Druuf-Raumern. Bei Letzteren hatte es stets gewirkt, als seien die Schiffe halb im Hyperraum und halb im Standarduniversum. Die Ortungsergebnisse zeigten Werte, als würde jemand ununterbrochen, aber ganz gemächlich und langsam aus dem Hyperraum kommen.
 
Später wurde deshalb von einem künstlich stabilisierten Schwingungszustand zwischen Normal- und Hyperraum gesprochen. Andererseits ließ sich die beim Halbraumfeld kombinierte Verzerrung und Rotation bis zu einem gewissen Grad auch als »fraktale Faltung« des Raum-Zeit-Gefüges interpretieren. Die eigentliche Feldgrenzschicht nahm eine Struktur an, die die in Verbindung mit dem Halbraum und dem Lineartriebwerk häufig genannte gebrochene Dimensionszahl von »4,5« erklärt - und für jenes Kontinuum steht, dessen übergeordnete Struktur sich »zwischen« der des Standarduniversums und des fünfdimensionalen Hyperraums befindet. Dort betrug die Überlichtgeschwindigkeit vor dem Hyperimpedanz- Schock theoretisch unendlich, während inzwischen für den Halbraum (!) als »maximaler Linear-Überlichtfaktor« ein Wert von 572.666.467 ermittelt wurde. Zur Erzeugung eines Halbraumfeldes dienen multifrequent abgestrahlte Hyperschwingungen, deren Maximum im Spektralband zwischen 41.000 und 42.000 Kalup angesiedelt ist. Als Minimal-Rotation ergibt sich der Wert von einer pro Halbraumaufenthalt. Die Steigerung der Drehzahl (korrekter. Drehfrequenz) ist proportional der energetischen Aufladung des Gesamtfeldes. Anders formuliert. Da der Verzerrungsfaktor des Halbraumeffekts abhängig von der Rotation ist, bedeutet eine geringere Drehfrequenz einen geringeren Verzerrungsfaktor und somit einen geringeren Halbraumeffekt mit geringerem erreichbaren Überlichtfaktor. Die Verzerrung an sich ist extrem energieaufwendig und der Wirkungsgrad des Halbraumfelds entsprechend abhängig von seinem Energiegehalt. Je besser die Abschirmung durch die variable energetische Aufladung, umso vollendeter fügt sich ein entsprechendes Objekt in den Halbraum ein. Ein tatsächliches Eindringen in »den« Hyperraum wird vermieden, das Raumschiff befindet sich in einem künstlich aufrechterhaltenen Miniaturuniversum und ist somit in eine Enklave eingebettet, deren Grenzschicht zwar dem Halbraum entspricht - im Kernbereich jedoch ein Gebiet mit vertrauten raumzeitlichen Bedingungen bleibt. Die Materie ist stabil, Dilatationseffekte bleiben aus - es handelt sich quasi um die Mitnahme eines Stücks des Standarduniversums, während der linear-direkte Anflug eines Zielsterns mit hohem Überlichtfaktor anstelle eines rabiaten Transitionsmanövers eine viel sanftere Methode ist.
 
Zwar richtete sich die Aufmerksamkeit bevorzugt auf diese Technik der Fortbewegung, doch bereits die von Halbraumfeldern abgeleiteten HÜ-Schirme zeigten, dass die Möglichkeiten viel weiter reichen. So handelt es sich bei den Situationstransmittern (auch. Stoßimpuls-Generator oder Tele-Transporter genannt) nicht um »Transmitter« im eigentlichen Sinne, sondern um die Möglichkeit, einen von außen angeregten Linearflug durchzuführen, was eine Gegenstation überflüssig macht. Andererseits erwies sich die stationäre Einbettung in den Halbraum mit einem konkreten Bezugspunkt im Standarduniversum als geeignete Schutz- und Tarnmaßnahme - wie beispielsweise bei Halbraumblasen diverser Lemurer-Stützpunkte oder der im Reich Tradom eingesetzten Halbraumblase der Letzten Stadt der Eltanen.
 
Und nun auch bei der »Tauchenden Welt« der Cypron. Die von ihnen eingesetzten Cy-Strukturfelder - durchaus inspiriert von den diversen Parafähigkeiten im Sinne entsprechender paramechanischer Anwendungen - kommen auf vielfältige Weise im kleinen wie großen Maßstab zum Einsatz. Sie bewirken Ent- und Rematerialisationen oder erstellen schützende mikrouniverselle Blasen im Halb- oder Hyperraum, die als Halb- und Hyperraumnischen auch »Raum neben dem Raum« schaffen können und per »Hyperröhre« mit dem Standarduniversum verbunden sind


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