Die GILGAMESCH (I)


Kommentarnummer: 1149

Heftnummer: 2025

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

GILGAMESCH    

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

2025

Weitere Teile:

2027            



Die GILGAMESCH wurde als absolut neuer Schiffstyp auf Camelot entwickelt, bestehend aus insgesamt dreizehn Modulen, von denen jedes einzelne ein autarkes Raumschiff ist. Als Kern dient das zwanzigeckige Zentralmodul MERLIN mit einem Durchmesser von 500 Metern, an dessen zwölf pentagonale Außenflächen je ein Andockmodul ankoppeln kann; die Diagonale einer der Flächen beläuft sich auf 303 Meter und die Seitenlänge auf 178 Meter. Da jedes der Docking-Elemente 1000 Meter lang ist und sie eine gemeinsame Formenergie-Außenfläche projizieren können, ergibt die GILGAMESCH in ihrer Gesamtheit des geschlossenen Verbundes ein Polyeder mit zwölf Fünfeckflächen. Dieses Pentagondodekaeder erreicht einen Durchmesser von 2500 Metern - jede Fünfeckdiagonale mißt hierbei 1500 Meter, eine Seitenlänge erreicht 900 Meter, der eigentliche Bugdurchmesser der Module beträgt 400 Meter. Als Bug eines jeden Moduls fungiert die Außenseite mit den Formenergie-Projektoren, dem Waffen-Projektorkopf mit einem Durchmesser von 200 Metern mit je fünf Mega-Transformkanonen und dem Aufsatz des Kommandobereichs. Mittschiffs finden sich gürtelförmig fünzig schubladenähnlich verankerte Steckmodule, die im allgemeinen Waffensysteme aufnehmen, jedoch auch als Roll-on-Roll-off-Hangar genutzt werden können - mit durch Prallfelder beziehungsweise Formenergieluken zu verschließenden Öffnungen. Zwanzig davon wurden mit Transformkanonen bestückt, fünf mit Minor Globes besetzt. Ebenfalls mittschiffs sind die Beiboot-Hangars zu finden, unter anderem die für VESTA-Kreuzer.
 
Im Heckbereich mit einem Durchmesser von 300 Metern und den eigentlichen Dockelementen sind die Maschinenräume, Metagrav-Aggregate - bis ÜL-Faktor achtzig Millionen - und Sublicht-Hyperkon-Triebwerke, Hypertrop-Zapfer, Gravitraf-Speicher sowie die verschiedenen Schutzschirm-, Zugstrahl-, Fesselfeld- und Antigrav-Aggregate untergebracht. Gesteuert und überwacht wird die gesamte GILGAMESCH von einem Zehn-Komponenten-Syntronverbund. Diesem wurde von Myles Kantor bei seiner Herstellung eine Biokomponente beigefügt, der aus dem Syntron einen recht eigenwilligen, völlig humorlosen Gesprächspartner mit dem Namen Merlin machte. Einer der Syntrons in diesem Zehnerverbund ist ein Kontracomputer, wie er bereits von den TSUNAMIS her bekannt war und für Schaltungen gedacht ist, wenn normale Berechnungen keine Lösungsvorschläge mehr ergeben. Jedes Modulschiff verfügt als Beiboote über fünf VESTA-Kreuzer von 100 Metern Durchmesser, fünf Minor-Globes, zehn Space-Jets von dreißig Metern Durchmesser, zwanzig Space-Jets des Typs Gun-Jet sowie zwanzig Kleinst-Spaces. Diese Einheiten sind mit Metagravantrieb, Paratronschirmen und Transformgeschützen ausgestattet. Weiterhin vorhanden sind zehn Shifts und zehn Planetenfähren. Die Standard-Besatzung eines jeden Moduls besteht aus mindestens 100 Personen. Nach der Rückkehr der GILGAMESCH aus Chearth in die Milchstraße am 11. Januar 1292 NGZ wurden im Zuge der Umbau- und Abrüstungsmaßnahmen durch die USO folgende Änderungen vorgenommen:
 
Die Dockelemente der Module sind fest miteinander verschweißt, so daß keine Trennung in die Einzelmodule mehr möglich ist, sondern nur noch die Nutzung als Gesamt-Pentagondodekaeder. Sämtliche Beiboote wurden abgezogen und in den Dienst der USO gestellt; mit den letzten vorhandenen verließ die Besatzung das Arkon-System nach der Übergabe am 26. August 1292 NGZ.
 
Die bei den Einzelmodulen mittschiffs gürtelförmig angeordneten Steckmodule wurden allesamt entfernt und durch Prallfelder verschlossen - sie können also durchaus als Hangar benutzt werden, mehr aber auch nicht. Demontiert sind somit auch sämtliche Transform-Waffensysteme einschließlich des großen Bug-Projektorkopfes. Die zehn für den zehnfach gestaffelten Paratronschirm benötigten Paratronkonverter wurden zum Teil ausgebaut; verblieben sind drei Paratronkonverter, die maximal noch eine Dreifachstaffelung zulassen.
 
Aus dem Syntronverbund wurde die spezielle Biokomponente entnommen; die Nutzung einer der Syntronkomponenten als Kontracomputer durch Neuprogrammierung aufgehoben. Demontiert wurden Virtuellbildner, Maximex-Orter und der seinerzeit neuentwickelte Hyperraum-Resonator. Ebenfalls ausgebaut wurden sämtliche auf Camelot-High-Tech basierenden Aggregate und Ausstattungsteile.
 
Trotz all dieser Maßnahmen bleibt die GILGAMESCH - zumal nach entsprechender Nachrüstung durch die Kristallimperialisten! - ein Raumschiff vom Status eines Ultraschlachtschiffes, das dem der früheren terranischen 2500-Meter-Galaxisraumer keineswegs nachsteht.
 
Als Zusatzausstattung kommt es vor allem zum Einbau der eigentlich planetengestützten Transformgeschütze, bei der die externe Munitionszufuhr normalerweise subplanetarisch in den Sockel hinein erfolgt und die Energieversorgung ebenfalls extern gelegen ist. Beides muß nun durch die GILGAMESCH geleistet werden: Auf jeder der zwölf Seitenflächen wird für die demontierten Projektorköpfe je ein Geschütz angebracht, an die raumschiffseigene Energieversorgung angeschlossen, und als Munitionszubringer werden Transmitter installiert.
 
Die Geschütze selbst besitzen eine beachtliche Ausdehnung: über einem Sockel von 300 mal 300 Metern Bodenfläche, einer Höhe von fünfzig Metern und einer Dachfläche von 250 mal 250 Metern befindet sich der diskusförmige Multiprojektorkopf von 200 Metern Durchmesser und fünfzig Metern Dicke. Es ist davon auszugehen, daß die zwölf Transformgeschütze weiterhin in der Lage sind, Bomben bis zu 8000 Gigatonnen Vergleichs-TNT bei einer Kernschußdistanz von bis zu 25 Millionen Kilometern zu verschießen - ein Machtmittel also, das keinesfalls unterschätzt werden darf...


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