934. Nr. 60 / Flammenstaub 12. Erschienen: August 2006 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 60060

 

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Das Schwert der Ordnung

  Michael Marcus Thurner




Zyklus:  

Flammenstaub-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Eschen

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.






Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide kämpft gegen einen übermächtigen Gegner.
Emion Das Schwert der Ordnung hat alles bis ins kleinste Detail geplant.
Sargon Das Kugelwesen fungiert als Haustier des Saqsurmaa.
Saryla Der Lordrichter ist ein äußerst unzuverlässiger Verbündeter.
Choch Der Rhoarxi aus der Intrawelt ist dem Wahnsinn nahe.
Ovaron Der Ewige Ganjo leistet auch als Bewusstseinssplitter noch wertvolle Hilfe.

Allgemein   
Titelzeichner: Arndt Drechsler
LKS: Leserbriefe

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Romaninhalt
Atlan wurde auf Eschen vom „Schwert der Ordnung“ gefangengenommen, bei dem es sich um das Saqsurmaa Emion handelt. Zusammen mit dem Arkoniden wird auch der Oberste Lordrichter Choch und Lordrichter Saryla an Bord von Emions Flaggschiff gebracht. Es handelt sich dabei um einen stark modifizierten Kirigalo mit der Bezeichnung HUM.
Emion zieht sich nach kurzer Zeit zurück, um ruhelos durch sein Raumschiff zu ziehen. Vierfünftel des Kirigalo wurden so umgebaut, dass sie eine für das Saqsurmaa halbwegs erträgliche Umgebung bieten. Was aus Saryla werden soll, ist zunächst völlig unklar und der Takerer leidet unter der Ungewissheit. Der geistig stark verwirrte Rhoarxi Choch zieht sich dagegen bereitwillig, von einem Schwarm Zusthoas umgeben, in seine Kabine zurück.
Atlan gelangt hingegen in die Obhut Sargons. Bei ihm handelt es sich um ein kugelförmiges Energiewesen, das entfernt an Harno erinnert, jedoch bedeutend jünger ist. Sargon fehlt jedes Selbstvertrauen und verlässt sich darauf, dass Emion ihm schon die richtigen Ratschläge und Befehle erteilt. Der aktuelle Befehl besagt, dass Sargon den Arkoniden entstofflichen und dessen geistige Essenz in sich aufnehmen, aber keinesfalls mit ihm kommunizieren dürfe. Das Energiewesen befolgt die Anweisung gewissenhaft und verweigert jede Kontaktaufnahme mit Atlan oder seinem Extrasinn. Anders sieht es jedoch mit dem Bewusstseinssplitter Ovarons im Körper des Unsterblichen aus. Emion wusste nichts von dessen Existenz und hat ihn daher in seinen Anweisungen nicht erwähnt. Schnell gewinnt Sargons Neugier die Überhand und das Energiewesen lässt sich auf einen längeren Dialog mit dem Bewusstseinssplitter des Ewigen Ganjos ein.
Atlan erfährt so als stiller Beobachter die Lebensgeschichte Sargons und Emions. Und er durchschaut die Pläne des „Schwerts der Ordnung“:

Sargon entstand aus einer Zusammenballung von Antimaterie in einem Antimaterie-Universum. Es ist unbekannt, wie das kugelförmige Energiewesen ins Standarduniversum gelangte. Sargon entwickelte nur langsam ein eigenes Bewusstsein und verbrachte danach die meiste Zeit mit Träumen. Erst als das Energiewesen vom Schwerefeld einer Sonne eingefangen wurde und in diese zu stürzen und zu verbrennen drohte, erwachte es aus diesem Zustand. Es stand jedoch der neuen Situation völlig verwirrt und hilflos gegenüber, bis Emion erschien und Sargon zeigte, wie er sich an andere, sicherere Orte teleportieren kann. In der folgenden Zeit lernte er zudem die Strahlung unterschiedlicher Sterne voneinander zu unterscheiden. Sein Verstand blieb jedoch der eines Kleinkindes, dem es schwer fällt Gut und Böse voneinander abzugrenzen. Wichtigster Leitfaden im Leben des Antimateriewesens blieb stets seine Dankbarkeit für die Rettung aus scheinbar aussichtsloser Lage und das daraus erwachsende grenzenlose Vertrauen in Emion.
Das Saqsurmaa ist keinesfalls so alt, wie bislang von Atlan angenommen wurde und das Wurmwesen war auch nicht der Diener Litraks. Ja, es stammt nicht einmal aus diesem Universum. Das Heimatuniversum des Saqsurmaa wird von diesem Goan genannt und befindet sich auf einer höheren Wahrscheinlichkeitseben. Dies bedeutet, dass es deutlich energiereicher und komplexer ist. In seiner Heimat war Emion nur ein Haustier auf dem Niveau eines Jagdhundes. Es selbst bezeichnet sich als Zystonie-Schnüffler und war laut eigener Aussage mit diesem Leben zufrieden. Doch 448 NGZ also vor 777 Jahren kam es, durch die Versetzung der Galaxis Hangay aus dem sterbenden Universum Tarkan ins Standarduniversum, zu einem Dimensionsriss, der das Saqsurmaa aus seinem angestammten Universum in tiefere Wahrscheinlichkeitsebenen stürzen ließ. Alle Versuche Emions aus eigener Kraft nach Goan zurückzukehren scheiterten. Letztlich strandete es am Rande des Schwarzen Loches Athaniyyon in der Galaxis Hangay im Standarduniversum. Doch das Saqsurmaa empfand seine Existenz als unerträglich. Obwohl es allen einheimischen Lebensformen haushoch überlegen ist, strebt es nach baldiger Rückkehr in angenehmere Gefilde.
Vancanar zählte einst zur Mächtigkeitsballung von Seth-Apophis, die dort herrschenden Lordrichter verstanden es jedoch, auch ohne die Unterstützung der Superintelligenz, ihre Macht abzusichern. Gegen das Saqsurmaa hatten die Oberste Lordrichterin Gonzagyar, eine Zaqoorin, und ihre Schergen dagegen keine Chance. Nach ihrer Niederlage wurden sie und andere Gegner Emions in Sargon zwischengelagert und später als biologischer Rohstoff für die Dubs verwendet. Bei diesen handelt es sich um die halbbiologischen Roboter an Bord der HUM. Anschließend übernahm das Saqsurmaa vor etwa 600 Jahren als „Schwert der Ordnung“ die Herrschaft über die Garbyor und ersetzte die alten Lordrichter durch treuergebene Vasallen. Bei den Eishaarfeldern der Lordrichter handelt es sich um Technik, die Emion aus seiner „Hundeleine“ gefertigt hatte.
Danach bereiste Emion das Universum und traf in der Milchstraße auf Trimotheus Ackaren, einem Cyno, der auch unter dem Namen Sardaengar bekannt ist. Es überredete ihn in die Obsidian-Kluft zurückzukehren und an der Reaktivierung des vor 546 Millionen Jahren gestrandeten Sternenschwarms Litrakduurn mitzuarbeiten. Der Kugelsternhaufen trägt inzwischen die Bezeichnung Omega-Centauri und würde, bei einem Start, in der Milchstraße extreme Verwüstungen anrichten. Das Saqsurmaa hoffte, so einen neuen Dimensionsriss verursachen zu können, der ihm die Rückkehr nach Goan ermöglicht. Der ehemalige Schwarmkommandant Litrak ließ sich leicht für diese Idee gewinnen, da dieser sich an seinen Herren, den Kosmokraten und ihren Helfern, rächen wollte. Damit Emion zugriff auf das Backup-System des Urschwarms im Kristallmond nehmen kann, wurde die Legende von dessen Tätigkeit als Helfer des ehemaligen Schwarmkommandanten erfunden. Danach entwickelte sich die Situation jedoch nicht wie gewünscht. So verweigerte Sardaengar nach einiger Zeit die weitere Zusammenarbeit mit dem Saqsurmaa. Schließlich griff der Kosmokratendiener Samkar ein und lockt Atlan in die Obsidian-Kluft und sabotierte Emions Pläne endgültig.
1225 NGZ hat das Saqsurmaa jedoch längst neue Pläne entwickelt. So plante es mit Hilfe des Dunkelsterns in den Mikrokosmos der Varganen vorzustoßen und dort nach einer Möglichkeit zur Heimkehr nach Goan zu suchen. Zur Aktivierung des Drugun-Umsetzers im Dunkelstern benötigte Emion jedoch unvorstellbargroße Energiemengen, die es aus den PSI-Quellen in der Milchstraße zu gewinnen hoffte. Doch auch hier kam Atlan dem Saqsurmaa in die Quere. Allerdings arbeitete das Wurmwesen bereits an einem Alternativplan.
Bereits zu beginn ihrer Aktivitäten in der Galaxie Dwingeloo I waren die Garbyor auf die Hinterlassenschaften der Rhoarxi gestoßen. Die Vogelwesen hatten vor langer Zeit in ihrem Bauwahn unzählige Planeten mit ausgedehnten Industrie- und Stadtanlagen bedeckt. Schließlich stieß Emion auf einer abgelegenen Bergwerkswelt auf Choch, einen Rhoarxi, der, aus Überdruss über die Verhältnisse in der Intrawelt, diese verlassen und das große Abenteuer gesucht hatte. Zu Beginn seiner Odyssee war Choch mit Flammenstaub aufgeladen gewesen, der das Vogelwesen nahezu allmächtig gemacht hatte. Doch als Emion auf den Rhoarxi stieß, hatte dieser den Flammenstaub bereits bis auf kleine Reste aufgebraucht und litt unter schweren Entzugserscheinungen. Das Saqsurmaa erkannte jedoch die Macht des Flammenstaubs und in ihm eine Möglichkeit zur Rückkehr nach Goan. So begab es sich auf die Suche nach der Intrawelt und einen Weg, eine große Portion Flammenstaub unter die eigene Kontrolle zu bringen. Obwohl Choch kaum noch Herr seiner Sinne war, wurde der Rhoarxi von Emion zum Obersten Lordrichter ernannt. Leider hatte Choch bereits den größten Teil seiner Erinnerungen verloren. So diente die Expedition der Garbyor in die Galaxie Gruelfin ausschließlich der Suche nach dem verschollenen vierten Stamm der Rhoarxi, von dem sich Emion Hilfe versprach. Der Privatkrieg Sarylas gegen die Ganjasen, diente aus dem Blickwinkel des „Schwerts der Ordnung“ nur dazu, vom eigentlichen Sinn des Unternehmens abzulenken. Als jedoch der vierte Stamm der Rhoarxi auf Eschen entdeckt wurde, musste das Saqsurmaa enttäuscht feststellen, dass die Vogelwesen zu halbintelligenten Haustieren degeneriert waren, die von den Wesakenos auf Eschen als Zusthoas bezeichnet wurden. Choch als Boten in die Intrawelt zu schicken, verbot sich angesichts dessen Gesundheitszustands von selbst. So schickte Emion unzählige Abenteurer auf die Suche nach dem Flammenstaub. Unter diesen Söldnern befand sich auch der Seelenvampir Peonu. Auch der Arkonide wurde in die Pläne des „Schwerts der Ordnung“ einbezogen und Emion nahm auf Maran’Thor als schwarzer Würfel direkten Kontakt auf. Allerdings erwies sich Atlan als zäher Gegner, der nicht leicht zu manipulieren war. Erst nachdem der Unsterbliche von der Konterkraft auf die Intrawelt aufmerksam gemacht wurde, verlief wieder alles nach Plan. Bei der Konterkraft handelt es sich um eine Widerstandsorganisation innerhalb der Reihen der Garbyor, die nur existieren konnte, weil sie vom „Schwert der Ordnung“ geduldet wurde. Emion hoffte, dass die Aktivitäten der Rebellen ihn über alle Schwachstellen in seinem Plan aufklären würden. Tatsächlich gelangte Atlan in den Besitz des Flammenstaubs, übergab diesen jedoch weder der Konterkraft, noch Peonu oder einem anderen Diener Emions. Allerdings gelang es dem „Schwert der Ordnung“ den Arkoniden nach Eschen in Gruelfin und in eine Falle zu locken. Die Gefangennahme des Unsterblichen hat Choch jedoch viel Kraft gekostet, daher erhielt Atlan noch eine letzte Gnadenfrist als Gefangener des Antimateriewesens Sargon.
Sobald Choch sich erholt hat, wird Atlan wieder von Sargon freigesetzt werden. Danach soll Saryla den Arkoniden eigenhändig Köpfen und so den Flammenstaub freisetzen, mit dessen Hilfe Emion in seine Heimat zurückkehren möchte. Allerdings ist sich das Saqsurmaa über die Gefahren bewusst, die mit dem Einsatz des Flammenstaubs verbunden sind. Daher soll der Zusthoa-Schwarm den Flammenstaub in sich aufnehmen. Anschließend soll der Rhoarxi Choch seine degenerierten Artgenossen dazu bewegen, sich selbst in die Intrawelt und Emion nach Goan (oder ein anderes dem Saqsurmaa angenehmes Universum) zu versetzen.

Dem Bewusstseinsplitter Ovarons gelingt es Sargon dazu zu überreden, Saryla vorübergehend in sich Aufzunehmen. Atlan versucht daraufhin den Lordrichter noch einmal auf seine Seite zu ziehen, scheinbar erfolgreich. Gleichzeitig bemüht sich das Fragment des Ewigen Ganjos darum das Energiewesen davon zu überzeugen, dass es von Emion ausgenutzt und hintergangen wurde. Sargon ist jedoch nicht bereit gegen einen Befehl seines Retters zu verstoßen.
Als Choch sich erholt hat, scheint daher zunächst alles nach Emions Plan zu verlaufen. Als Saryla jedoch das Schwert hebt, um Atlan damit zu töten, wird er vom Bewusstseinssplitter Ovarons übernommen. Unerwartet setzt er sein Schwert nicht gegen den Arkoniden sondern gegen die Dubs und Choch ein. Nach dem Tod des Rhoarxi befiehlt das Saqsurmaa Sargon, den Verräter zu stoppen. Das Antimateriewesen nimmt jedoch nicht Atlan in sich auf, sondern Emion selbst. Anschließend verschwindet das kugelförmige Energiewesen aus dem Standarduniversum. Es flieht in ein Paralleluniversum mit geringerem Energieniveau, in dem es sich wohler fühlen wird. Für das Saqsurmaa im Inneren Sargons bedeutet dies der Kältetod.
Nachdem der positive Bewusstseinssplitter Ovarons sein negatives Pendant im Bewusstsein Sarylas endgültig überwältigt hat, übernimmt er auch die dauerhafte Kontrolle über den Willen des Takerers. Der Lordrichter ist nun gleichzeitig der Sklave Ovarons und der alleinige Herr über die Garbyor in Vancanar, Gruelfin, Dwingeloo I und der Milchstraße und befiehlt diesen alle Kämpfe einzustellen und sich in die Heimatbasen zurückzuziehen. Atlan, vom Flammenstaub ohnehin körperlich stark angeschlagen, wurde bei den Kämpfen schwer verletzt.
Ein normales Lebewesen wäre an den Verwundungen gestorben und so entweicht der Flammenstaub langsam aus seinem Körper, während die Zusthoas an ihm zupfen und zerren und den mysteriösen Stoff in sich aufnehmen. Dank seines Zellaktivators erholt sich der Unsterbliche jedoch bald wieder und kehrt frisch gestärkt nach BOYSCH in der Freihandelszone Susch zurück. Dort wird er bereits sehnsüchtig von Carmyn Oshmosh und Abenwosch-Pecayl 966 erwartet. Saryla-Ovaron bleibt nicht lange dort, da in Vancanar noch große Aufgaben auf ihn als das neue „Schwert der Ordnung“ warten. Auch der Arkonide plant bald wieder in die Milchstraße zurückzukehren.

Handlungszeit: November 1225 NGZ bzw. November 4812 n. Chr.

Anmerkungen:

Mit diesem Heftroman gelang es Michael Marcus Thurner einen Bogen über die Handlung der gesamten neuen Atlan-Serie zu schlagen und die meisten offenen Fragen zu klären und fast alle Handlungsfäden zu einem grandiosen Finale zu verknüpfen. Man kann also von einem überaus gelungenem Abschluss der neuen Heftserie sprechen, der die vielen Durststrecken unterwegs weitgehend vergessen macht.

Allerdings handelt es sich bei Flammenstaub 12, wie schon beim letzten Heft des Traversan-Zyklus, um kein endgültiges Ende des Szenarios (um kein Tabula Rasa), wie man es inzwischen von den Zyklen der Rhodan-Serie (etwa dem „Sternenozean“ mit dem Abzug der dort heimischen Völker ins Ahandaba) gewohnt ist. Es bleiben viele Anknüpfungspunkte für nachträglich an- und eingefügte Abenteuer im Stil der Planetenromane. Eventuell erfahren wir später einmal im Rahmen der Atlan-Taschenbücher was zum Beispiel aus der AMENSOON und ihrer Besatzung, aus Ovarons Bewusstseinssplittern als neues „Schwert der Ordnung“ oder dem Kugelsternhaufen Omega-Centauri geworden ist. Interessant wäre vielleicht auch zu erfahren, was Atlan auf dem Rückweg aus Gruelfin in die Milchstraße erlebt hat und wie die Cappins die Hyperimpedanz verkraftet haben. Eventuell wird in der Hauptserie PERRY RHODAN auf einzelne Aspekte der NeoAtlan-Serie z. B. das Erbe der Varganen eingegangen. Ich persönlich halte dies alles jedoch in näherer Zukunft für eher unwahrscheinlich, schon wegen des großen zeitlichen Abstands von über 100 Handlungsjahren zwischen den beiden Serien.

So bleibt dem Atlan-Fan nur auf den Spätherbst 2006 zu warten, dann erscheint Band 29 „Die Versunkenen Welten“ der Hardcover zur klassischen Atlan-Serie und im November mit „Totentaucher“ von Wim Vademaan das erste Taschenbuch der neuen Atlan-Reihe von FanPro.

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Romanzusammenfassung von Bernd Labusch