874. Centauri Nr. 12. Juni 2003 Seiten: 61 Preis: 1,65 Euro EAN 1: 4194727401656 EAN 2: 30012

 

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Finale am Sonnentransmitter

  Uwe Anton



Zyklus:  

Centauri-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Kharag-Stahlwelt

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Allgemein   
Titelzeichner: Hank Wolf
LKS: Portrait von Rainer Castor, Leserbriefe, Leserzeichnung: Atlan, von Anne F. Friedrich.

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Romaninhalt
Nachdem Atlan die Kharag-Stahlwelt erreicht hat, von der Zentralpositronik der Festungswelt als Tamrat anerkannt wird und, dank einer Hypnoschulung, im Schnellverfahren die Geschichte des Wissenschaftlers und Hohen Tamrats Nevus Mercova-Ban erfuhr, kann er sich endlich seinem eigentlichem Ziel widmen, dem Kampf gegen Crest-Tharo da Zoltral und seinen Helfershelfern. Die Zentralpositronik hat jedoch auch Crest-Tharo zuvor als Tamrat anerkannt und weigert sich zu Gunsten eines der beiden Kontrahenten einzugreifen. Immerhin gelingt es Atlan noch fünf seiner Begleiter zur Kharag-Stahlwelt nachzuholen. Als Zanargun, Ulbagimuun, Phazagrilaath, Karusan Gorro und Li da Zoltral als Verstärkung für Atlan Kharak erreichen, werden die Eindringlinge von Crest-Tharo entdeckt. Das Duell um die Macht in Omega-Centauri ist damit eröffnet.
Es gelingt dem Unsterblichen und seinen Begleitern zunächst einer direkten Konfrontation mit den Häschern des arkonidischen Patriarchen auszuweichen. Eher nebenbei wird die Umgebung erkundet, und die Eindringlinge stoßen auf einen Zoo, in dem Crest-Tharo die Opfer seiner mißglückten Genversuche untergebracht hat. Atlan kämpft verzweifelt gegen seine Erinnerungen, an die Erlebnisse des Jahres 2406 n. Chr., während seines Duells mit Mirona Thetin auf der Hauptwelt der Meister der Insel Tamanium und gegen die Flut von neuen Informationen über das Leben von Nevus, an. Li verhält sich weiterhin merkwürdig, bleibt zunächst jedoch loyal gegenüber Atlan. Der Unsterbliche bricht fast zusammen, als er unter anderem auch einen Primaten entdeckt, der Atlan sehr an Krantar erinnert, ein Wesen, das er während seines Duells gegen Mirona kennenlernte. Dem er seinerzeit das Leben rettete, woraufhin er von ihm gerettet wurde. Besonders schmerzhaft ist jedoch die Erinnerung an den Tod Mironas, durch den Speer Krantars.
Als die Gruppe doch noch von Söldnern Crest-Tharos gestellt wird, trennen sich die Eindringlinge in drei Paare. Atlan wird von Li da Zoltral begleitet, stellt in seinem gegenwärtigen Zustand, jedoch eher eine Behinderung für die junge Arkonidin da. Mehrmals muß sie den Unsterblichen retten. Durch den Verrat von Karusan Gorra gelingt es Crest-Tharo die Eindringlinge mit Ausnahme von Zanargun gefangen zu nehmen. Der Patriarch empfängt Atlan in einem Labor der Stahlwelt, und erklärt, daß er die Pedopolmaschine, die einst Nevus Mercova-Ban als lemurischer Chefwissenschaftler aus den Hinterlassenschaften der Cappins entwickelte, in seine Gewalt gebracht habe. Mit Hilfe dieser Maschine hätte er die Kontrolle über den Geist von Karusan ergriffen und diesen zum Verrat gezwungen. Crest erklärt zudem, daß er solche Versuche bereits früher mehrfach unternommen habe, jedoch jedesmal am Geist von Li da Zoltral gescheitert sei.
Er will diesen Umstand nun näher ergründen und läßt Li zu diesem Zweck an die Pedopolmaschine anschließen. Zuvor erklärt Crest-Tharo dem Unsterblichen, daß er mit diesem Gerät auch einen vollständigen Bewußtseinstausch zwischen zwei Personen vornehmen kann. Jedesmal so sein Plan, wenn er alt und schwach geworden sei, würde er also in Zukunft, seinen Geist auf den Körper eines jüngeren, gesünderen Opfers übertragen und so unsterblich.
Atlan hat beim Anflug auf Shahana einen solchen Übernahmeversuch durch Crest-Tharo erlebt, aber da er mentalstabilisiert ist, konnte dieser Versuch nicht gelingen. Wieso auch die Experimente mit Li scheiterten, ist Crest-Tharo ein Rätsel. Nun will er herausfinden, ob sich die Arkonidin auch gegen einen Bewußtseinstausch wehren kann, wenn sie direkt an die Pedopolmaschine angeschlossen ist. An die Gegenseite des Geräts läßt der Patriarch den vergreisten Körper von Nevus Mercova-Ban anschließen. Der Lemurer wirkt wesentlich älter als Atlan ihn aus den Aufzeichnungen in Erinnerung hatte. Entweder konnte er nach dem Ende der Aufzeichnungen doch noch gerettet werden und wurde erst Jahrzehnte später in den Tiefschlaf gelegt. Oder die Medizinischen Anlagen der Kharag-Stahlwelt sind defekt. Gegen alle Bedenken, läßt Crest-Tharo die Maschine aktivieren und tatsächlich scheint das Experiment zunächst, trotz dramatischer Umstände, zu gelingen. Der Geist von Li wird auf den alten, todgeweihten Lemurer übertragen. Doch der Geist von Nevus verweht im Hyperraum, es stellt sich heraus, daß noch ein zweites Bewußtsein in Li lebt und dieses unter den parapsychischen Ansturm wahnsinnig wurde. Während Crest-Tharo und seine Anhänger fliehen, muß Atlan erkennen, daß Li gegen ihn arbeitet und vermutlich nicht einmal mehr Li ist. Er wird von ihr gewaltsam zurückgebracht in die Halle der Pedopolmaschine, sie versucht darauf, seinen Körper zu übernehmen, um zu werden, wie "ER". Atlan wird sich zunächst nicht recht klar darüber, wer gemeint ist. Und bevor das Wesens in Li seinen Plan umsetzen kann, erscheint Krantar wieder. Erinnerungen an das Duell mit Mirona Thetin werden in Atlan lebendig, als er beobachten muß, wie ein Speer den Körper der geliebten durchdringt und sie tödlich getroffen niedersinkt. Nun versucht der alte Lemurer aktiv zu werden, erst jetzt erkennt Atlan, daß im Körper des Hohen Tamrats der Geist der echten Li steckt. Doch er kann ihr nicht helfen. Nicht nur, daß die Pedopolmaschine beschädigt ist, der Körper Li da Zotrals wird von dem plötzlich erscheinenden Samkar geraubt. Bevor dieser wieder verschwinden kann, erfährt Atlan vom Androiden, daß das zweite Bewußtsein Lis von den UFO-nauten im Auftrag der Kosmokraten eingepflanzt wurde. Li sollte auf den Ritter der Tiefe acht geben, da dieser sich in große Gefahr begeben würde, er aber noch gebraucht werde.
Angesichts seiner Hilflosigkeit gegen die Machenschaften der Kosmokraten und den Tod Li da Zoltrals, droht der Unsterbliche endgültig den Verstand zu verlieren. Atlan verfolgt die geflüchteten Verbrecher um Crest-Tharo da Zoltral bis in den hintersten Winkel der Station und will blutige Rache nehmen. Im letzten Augenblick verzichtet er darauf, den arkonidischen Hochedlen zu töten und paralysiert ihn nur. Die Zoltrals sind besiegt und die Station ist in der Hand der Getreuen von Atlan. Als einzig Berechtigter sperrt er die Station, jedoch sollen später arkonidische Wissenschaftler im Dienst des Imperiums das Erbe der Lemurer bergen, das eigentliche Abenteuer beginnt nun erst. Krantar wird auf Wunsch Atlans in die Besatzung des Spähkreuzers aufgenommen.
Nach der Rückkehr auf die TOSOMA verabschiedet sich Atlan mit einer ergreifenden Weltraumbestattung vom Leichnam des Hohen Tamrats Nevus Mercova-Ban, in dem für Minuten der Geist von Li da Zoltral gelebt hatte.

Handlungszeit: Mitte März 1225 NGZ bzw. Mitte März 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Das Duell zwischen Atlan und Mirona Thetin als Letzte der Meister der Insel, fand im Perry Rhodan-Heft Nr. 299 statt. Die Handlung ist dennoch deutlich mehr als nur eine Nacherzählung von PR-299. Vielmehr handelt es sich um einen spannend erzählten Roman mit einer dichten und ereignisreichen Handlung. Eine positive Überraschung ist, daß der Hohe Tamrat Nevus Mercova-Ban, doch mehr als eine Lückenfüllerfigur war und in diesem Heft noch eine Rolle spielte. Ebenso seine Hinterlassenschaften. Eine reine Geschmacksfrage ist das, meiner Ansicht nach, etwas kitschige Ende des Romans. Auf jedem Fall, hinterließ dieser Roman einen starken emotionalen Eindruck beim Lesen. An den Abschlußband der Traversan-Miniserie reicht dieser Roman trotz aller Bemühungen dennoch nicht heran. Dies liegt sicher auch am unbefriedigendem Ende.
- Crest-Tharo da Zoltral ist zwar eingefangen, aber die Verschwörung gegen Theta da Ariga, findet damit noch nicht ihren Höhepunkt.
- Und was war den nun alles in den Monumenten der Lemurer versteckt? Die Pedopolmaschine ist ja beeindruckend, reicht jedoch nicht um einen solchen Aufwand zu begründen bzw. um drei Pyramiden (auf Acharr, Theka und Khaba) zu füllen.
- Warum griff das Zweitbewußtsein Li da Zoltrals Atlan an, wenn es damit beauftragt war - diesen zu schützen? Im Atlan-Centauri 12 kann auf Wahnsinn plädiert werden. Doch was war zuvor?
- Und die größte Enttäuschung ist Samkar - Atlan muß geschützt werden, weil er noch gebraucht wird. Wohl damit ihm einige Jahre später Hismoon und seine Thoregon-Jäger nach dem Leben trachten können. Da scheint etwas in der Argumentationskette zu fehlen. Oder soll dieses Heft auf die Perry Rhodan-Handlung nach Heft 2200 hinweisen?
- Außerdem kommt mir in diesem Roman das Wort Wahnsinn, als Beschreibung des geistigen Zustands einer Romanfigur, etwas zu oft vor.

Damit endet die Centauri-Miniserie mit einem offenen Ende und einer doch recht breiten Lücke zur weiteren Handlung um die Verschwörung gegen Imperatrice Theta da Ariga. Deren eigentlicher Sturz ist Thema des Perry Rhodan-Taschenbuchs Nr. 409: Geheimkommando Iprasa, von Peter Terrid. Der Roman spielt, aus der Sicht des Centauri-Zyklus nach einem Zeitsprung von 15 Erdjahren im Jahre 1240 NGZ.

Ausblick: Es kommt zur Ermordung der Imperatrice. Neuer Imperator wird nicht Crest-Tharo sondern Gaumarol da Bostich als Bostich I. (Erste Erwähnung im PR-Heft 1800 / Das Heft Nr. 2039 enthält eine Schilderung der Umstände aus der Sicht Bostichs.) Crest-Tharo landet mit dem Verkauf von Klonelefanten seinen wirtschaftlichen Durchbruch. Laut PR-Heft 1883 sind im Jahre 1289 NGZ diese Mini-Elefanten überall auf dem indischen Subkontinent zu finden und zählen zu den beliebtesten Haustieren, zumindest in der Stadt Kalkutta. Kurz vor der Vesetzung des Stadteils Kalkutta-Nord auf das Kenteullen-Rad der Nonggo, erwirbt die Artistin Mondra Diamond einen Klonelefanten, dem sie den Namen Norman gibt. Im Heft 1885 stoßen sie zur Besatzung der KAURRANG, damit wird Norman zu einem beständigen Begleiter Perry Rhodans bis in die zweite Hälfte des Tradom-Zyklus hinein. Im PR-Heft 2160 erfährt der Leser, daß Crest-Tharo bei seiner letzten spektakulären Aktion den Leichnam von Thora da Zoltral (verstorben im Jahre 2044 n. Chr / PR-Heft 78) aus ihrem Mausoleum auf dem Mond raubte, (wohl 1312 NGZ im Umfeld von PR-2148, als Reginald Bull einer Fabrik der Arkoniden, zur Herstellung von speziellen für den Bau der Paradim-Jäger notwendigen Kristallen, die Landung auf dem Mond erlaubt), um aus diesem ein Unsterblichkeitsserum zu gewinnen. Ob erfolgreich ist unbekannt, allerdings wurde auch Norman in den folgenden Tumulten infiziert und könnte so eine Lebenserwartung von über 2000 Jahren erreicht haben.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch