873. Centauri Nr. 11. Mai 2003 Seiten: 61 Preis: 1,65 Euro EAN 1: 4194727401656 EAN 2: 30011

 

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Der Tamrat

  Rainer Castor



Zyklus:  

Centauri-Miniserie  (Heftliste)

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Hardcover:

Kharag-Stahlwelt, Terra alias Lemuria, Zeut

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr. /
6332 bis 6412 dha-Tamar bzw. 50.068 bis 49.988 v. Chr.



Allgemein   
Titelzeichner: Hank Wolf
LKS: Portrait von Hank Wolf: Romantiker am Zeichenstift, Illustration von Hank Wolf: Die Maahks, Leserbriefe, Leserzeichnung: Li da Zoltral von Anne F. Friedrich.

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Romaninhalt
Atlan erreicht via Transmitter die Geheimwelt im Zentrum des Sonnentransmitters. Ihre Bezeichnung lautet Kharag-Stahlwelt und sie ist ähnlich wie Temur-Station, die Atlan 2420 n. Chr. entdeckte, ein ausgehölter Asteroid, der zu einer Festung ausgebaut und in einer Halbraumblase entrückt wurde. Die Steuerpositronik erkennt Atlan, wegen seines Krish'un, als Tamrat an. Mit Hilfe einer Hypnoschulung erfährt der Arkonide die Lebensgeschichte des Hohen Tamrats Nevus Mercova-Ban, dessen Krish'un einst von Epetran auf Acharr entdeckt worden war und sich nun im Besitz von Crest-Tharo da Zoltral befindet.
Nevus Mercova-Ban ist ein Zeut-Ellwen, dabei handelt es sich um einen auf dem Planeten Zeut geborenen Lemurer, der zudem noch über hervorragende Psi-Fähigkeiten verfügt. Die Aufgabe der Zeut-Ellwen ist es, auf telepathischen Wege zwischen den Lemurern und der Paradox-Intelligenz von Zeut zu verhandeln. Zeut ist ein extrem PEW haltiger Planet. Beim PEW handelt es sich um ein Metall, daß Psi-Energien speichern kann und ab einer gewissen Masse sogar ein eigenes Bewustsein entwickelt.
Im Jahre 50.068 v. Chr. ist Nevus genau 12 Jahre alt, so alt wie der Krieg der Haluter gegen die Lemurer bereits andauert. Kein Lemurer weiß wieso die Haluter das Sol-System so unvermittelt und ohne Vorwahrnung angriffen. Und ohne das Eingreifen der Paradox-Intelligenz hätten die Bestien wohl, den Sieg davon getragen. So aber ziehen sich die Auseinandersetzungen in die Länge. In diesem Jahr jedoch, ausgerechnet an jenem Tag, an dem Nevus Mercova-Ban, als Kontakter zur Paradox-Intelligenz von Zeut geweiht werden soll, greifen die Haluter erneut an und es gelingt ihnen Zeut zu vernichten.
Sieben Jahre später wird Nevus der Assistent des lemurischen Chefwissenschaftlers Noral Atorem, dessen Tochter ihn einst beim Untergang von Zeut gerettet hatte. Seit dem ist Nevus unglücklich in Shurya Atorem verliebt. Sie weist seine Zuneigung ab. Noral Atorem ist Hoher Tamrat des Großen Tamaniums und war z. B. der Entdecker der Krish'uns und der Vermittler zwischen den Lemurern und den Sonneningenieuren, die die Straße der Sonnentransmitter zwischen Andromeda und der Milchstraße errichteten. Während des Haluterkriegs wird nun jedes der 111 Teilreiche mit einem eigenen Sonnentransmitter ausgerüstet. Nevus Mercova-Ban erhält den Auftrag, das Erbe der Cappins zu untersuchen und sich insbesondere mit der Verwendung von Psi-Techniken für die Kriegsführung zu beschäftigen.
Im Jahre 50.025 v. Chr. erfährt, Nevus, daß 22.000 Raumschiffe wegen einer Fehlschaltung Norals vom Sonnensechsecktransmitter im Zentrum der Milchstraße ins Nichts transportiert wurden. Nevus wird mit der Untersuchung des Falls beauftragt, bei ihm wachsen Zweifel, daß es sich dabei um einen Unfall gehandelt hat. Sogar der Angriff auf Zeut, der zur Vernichtung des Planeten führte, war wohl von der politischen Führung provoziert worden. Noral erwähnt gegenüber Nevus den Konflikt zwischen ES und Anti-ES. Seltsam erscheint Nevus auch, daß Noral in einem Sonnendreieck eine zusätzliche Sonne installieren läßt. Einen winzigen weißen Zwerg, mit dem Namen Kobolt. Kurze Zeit später bricht Noral Atorem in die Kleingalaxis Mhagro auf, um dort einen Sonnentransmitter feinzujustieren. Nevus Mercova-Ban reist hingegen zum Temur-Sonnenfünfeck und erfährt von der Errichtung der Sternengarde durch eine alte Freundin namens Touja Kehoe, der Tamrätin des Sektors, sie ist wie Nevus eine überlebende Zeut-Ellwen. Nevus eigene Forschungen an dem Erbe der Cappins scheinen hingegen stecken geblieben zu sein, woran Noral nicht ganz unschuldig ist, greifte er doch regelmäßig in Politik und Wissenschaft ein, um Entwicklungen die ihm nicht passen zu stoppen oder solche, die ihm zu langsam gehen zu fördern. Es wirkt fast so, als hätte er auf biegen und brechen einen festen Fahrplan einzuhalten.
Atlan versucht in diesem Moment erstmals Bilanz des gehörten zu ziehen. Und sieht verschiedene Verbindungen, zwischen Ereignissen seines eigenen Lebens und dem Gehörten. Atlan ist fest davon überzeugt, daß Shurya und Neral Atorem mit den Tefrodern Selaron und Ermigoa Merota identisch sind, die nach der Machtergreifung der MdI unter Mirona Thetin mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit flohen. Er glaubt, daß sie eine der zahlreichen Zeitschleifen schufen.
Im Jahre 50.009 v. Chr. erfährt Nevus von den Plänen des Wissenschaftlers Maranothar auf Di'akir, mit Hilfe von Psi-Kristallen, die in die Stirn der Bewohner Di'akirs eingepflanzt sind, Psi-Energien zu erzeugen und so zu bündeln, daß ein Raumzeitriß entsteht, der angreifende Haluter vernichten soll. Bei dieser Gelegenheit lernt Nevus Mercova-Ban auch die Bio-Wissenschaftlerin Naglyna Vunar kennen, die auf dem Planeten Tarik im Omega-Centauri-Sternenhaufen, ein Volk von Amphibienmenschen aus den Genen von azgonischen Präbios zu züchten versucht. Di'akir liegt am äußersten Rand des Tamaniums von Omega-Centauri. Nervus ist erst vor kurzem zum Hohen Tamrat für Psi-Forschung ernannt worden.
Als Ergebnis der Forschungen von Nevus entstanden unter anderem 144 Psionische Bastionen, deren Positionen und Funktionsweise vom Hohen Tamrat Mercova-Ban auf Weisung von Noral im sog. Lemurischen Kriegskalender festhielt. Die Planeten Goslania und Drorah sollen bereits erfolgreich von den Psi-Bastionen geschützt worden sein. Da greift Noral Atorem erneut ein, er läßt alle Pläne über die Psi-Bastionen in einem Archiv der Stadt Marro-Marro sammeln. Nevus reist frustriert nach Omega-Centauri und Temur und beobachtet den Fortgang an den dortigen Arbeiten, an den Hyperschwall-Generatoren in Omega-Centauri und an der Sternengarde in Temur.
50.000 v. Chr. erfährt Nevus, daß seine gesamten Unterlagen über die Psi-Bastionen vernichtet sind. Ein Unbekannter hat das Archiv und weite Teile der Stadt mit einer Bombe, heimtückisch vernichtet. Bei seinen Nachforschungen stellt sich heraus, daß Naral Atorem der Täter war. Dieser begründet diese Tat damit, daß er dies hätte tun müssen, weil es sonst zum Sieg der Lemurer und zu einem Zeitparadoxon gekommen wäre. Nevus erinnert sich zudem, im Zusammenhang mit einer Zuchtstation für Klon-Krieger, an einen ähnlichen Vorgang. Schließlich erfährt der Wissenschaftler, daß Zeitexperimente auf dem Mond durch den Luna-Clan einst den Haluter-Krieg auslösten.
49.998 v. Chr. sind die Arbeiten in Omega-Centauri abgeschlossen. Die Bio-Wissenschaflerin Naglyna Vunar, die nach der ständigen Ablehnung durch Shurya, von Nevus zur Lebensgefährtin ausgewählt wurde, ist seit einem Angriff der Haluter verschollen. Das Ulbradan-Sonnendreieck war zudem von einer neuen Technik der Haluter, dem Paratron vernichtet worden. Dafür tauchte unvermittelt ein riesiges Raumschiff der Tefroder im Zentralen Sonnensechseck der Galaxis auf. Die Besatzung des Schiffs, stiftete Verwirrung und tötete gar den Hohen Tamrat Orghon, was Noral Atorem mit verhaltener Freude aufnahm. Verärgerung löst hingegen der Wissenschaftler Scimor aus, der entgegen den Anweisungen Norals den Psychogen-Regenerator entwickelte. Tatsächlich brachte dieses Gerät erfolg, den Anhängern Scimors gelang es sogar eine eigene Zeitmaschine zu entwickeln und nach Halut zu gelangen. Für einen Sieg der Lemurer kommen diese Erfolge jedoch zu spät. Längst hat Noral die Evakuierung aller Lemurer nach Andromeda eingeleitet. Bei einem erneuten Angriff der Haluter, gelingt es Nevus Mercova-Ban mit Hilfe seiner telepathischen Begabung und dank technischer Unterstützung in den Geist eines der angreifenden Bestien vorzudringen. Er muß feststellen, daß das von ihm angegriffene Wesen selbst über Parakräfte verfügt und sich selbst Uleb nennt. Die Uleb waren die Auftraggeber der Haluter. Bei diesem Kampf auf parapsychischer Ebene wurde Nevus so stark geschwächt, daß er stirbt. Als letzten Dienst bringt ihn Shurya Atorem nach Acharr, wo er seine letzte Ruhe findet.
Damit bricht der Bericht ab. Atlan erhält von der Positronik der Kharak-Stahlwelt alle Zugriffsrechte, gleichzeitig erklärt diese, sich nicht in die Streitigkeiten zwischen Crest-Tharo da Zoltral und Atlan einzumischen. Als Zanargun, Ulbagimuun, Phazagrilaath, Karusan Gorro und Li da Zoltral als Verstärkung für Atlan Kharak erreichen, werden die Eindringlinge von Crest-Tharo entdeckt. Das Duell um die Macht in Omega-Centauri ist damit eröffnet.

Handlungszeit: 14. März 1225 NGZ bzw. 14. März 4812 n. Chr. / 6332 bis 6412 dha-Tamar bzw. 50.068 bis 49.988 v. Chr

Anmerkungen:
Rainer Castor bietet den Lesern hier einen fast erschöpfenden Überblick über die Geschichte der Lemurer von den Anfängen bis kurz vor Ende des Haluterkriegs, der insgesamt 99 Jahre dauerte und mit der Versenkung des Inselkontinents Lemuria im Pazifik, durch den Dimensionsfahrstuhl Pthor endet.
Die eigentliche Handlung des Centauri-Zyklus kommt jedoch vollständig zum Erliegen. Und der Roman mag für Altleser wie mich, fantastisch zu lesen sein. Für Neuleser ist es hingegen grausam, mit all den für ihn nichtssagenden Namen konfrontiert zu werden. Selbst ein Perry Rhodan-Vielleser dürfte so manche Querverbindung überlesen.

- Die Geschichte der MdI, des Kampfes der Terraner gegen deren Herrschaft in Andromeda und Rhodans unfreiwillige Zeitreise auf die Erde der Haluterkriege ist Thema der Perry Rhodan-Hefte 200 bis 299.
- Die Geschichte Selarons und Ermigoas ist Thema des Taschenbuchs Nr. 288, außerdem von Traversan 12.
- Die Geschichte der Psi-Bastionen und des Grauen ist Thema der Atlan-Romane 79 bis 99.
- Das PEW, die Paradoxintelligenz und die vergessene Klon-Fabrik sind Thema des Altmutanten-Zyklus der PR-Serie (Hefte 570 bis 599).
- Die Vorgeschichte Lemurias als Kolonie der Cappins, die Erschaffung der Präbios, die Verhältnisse auf Zeut vor der Korrektur der Umlaufbahn durch die Lemurer. Sind unter anderem Thema des Cappin-Zyklus (PR-Hefte 400 bis 499)
- Die Sternengarde und der Temur-Sonnentransmitter sind Thema der Temur-Trilogie von Rainer Castor (Taschenbücher 396, 402, 411)
- Die Uleb, ihre Geschichte und ihre Motive, die Zeitpolizei zu gründen. Sind Thema des Uleb-Zyklus (PR-Hefte 300 bis 399)
- Die 22.000 verschollenen Raumschiffe der Lemurer verschlägt es in den Mahlstrom der Sterne (PR-Heft Nr. 686)
- Mit Hilfe von Kobolt, wird die Erde selbst, während der Laren-Invasion, in den Mahlstrom versetzt. (PR-672)
- Die Kleingalaxis Mhagro ist mit der Galaxis Sagittarius identisch, einer Galaxis oberhalb des Herrschaftsbereichs der Blues. Sie taucht bislang noch in keinem VPM-Heft auf. Unter dem Namen Drakhon ist sie jedoch ein wichtiger Handlungsschauplatz der Serie Ren Dhark.
- Di'akir war Schauplatz der Handlung der vier Perry Rhodan-Comics von Uwe Anton und Carl Altstaetter.
- Goslania ist der lemurische Name für den Planeten Formar (Altan 89).
- Zur Schlacht um den Hauptplaneten der Akonen kommte es, als der Dimensionsfahrstuhl Dorkh sich dem System nähert. Beim erscheinen der fliegenden Insel kommte es zu extremen Erschütterungen der Raumzeit, die sowohl ein Schiff der Uleb, als auch eine lemurische Evakuierungsflotte unter dem Kommando der Tamrätin Drorah, anlockt. Die Lemurer des Akonsystems sind Siegreich und benennen ihren Hauptplaneten nach der Tamrätin. Die Uleb flüchten auf das Weltenfragment, von einigen Tausend lemurischen Soldaten verfolgt. (Atlan 464)
- Beim ermordeten Tamrat Orghon dürfte es sich um den MdI Toser-Ban, alias Faktor VI gehandelt haben.
- Der Vhrato Kult um den Sonnenboten wird erstmals im Perry Rhodan-Heft Nr. 706 erwähnt und im Perry Rhodan-Computer von Heft 707 von Kurt Mahr näher beleuchtet. Daß es eine engere Verbindung zum Dagor-Kult der Arkoniden gibt, wurde von Rainer Castor erstmals in der Temur-Trilogie erwähnt.
- Hinzu kommen kurze Absätze in denen die Schauplätze des Atlan-Centauri-Zyklus in den Gesamtzusammenhang eingearbeitet werden. So sind die speziellen Hyperstürme Omega-Centauris erst durch Manipulationen der Lemurer entstanden. Das Plasma von Othmura ist ein Vorläufer des Urplasmas, aus dem das Plasmagehirn der Hundertsonnenwelt der Posbis hervorging. Die Mograks waren ursprünglich nur ein unterentwickeltes Hilfsvolk der Lemurer usw.

Nur was es so besonderes in der Kharag-Stahlwelt zu finden gibt, daß selbst der Kosmokratendiener Samkar ein Eingreifen für notwendig hält (Atlan-Centauri 1 und 5), bleibt unerwähnt.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch