353. 1. Auflage: Juni 1978 Seiten: 63 Preis 1. Auflage: 1,60 DM

 

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Der Krüppel von Arsyhk

Ein Tyrann wird geboren

  Kurt Mahr


Unterzyklus:  

30.  Der Tyrann von Wolcion (Atlan 339 bis 355)

Großzyklus:  3.  König von Atlantis
Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Arsyhk, Rultäner, Roppoc

ca. 1600 n.Chr. - 2649 n.Chr.


Die Hauptpersonen
Sperco Ein Braisling wird zum Tyrannen
Öpner Spercos Zwillingsbruder
Ningon Einer von Spercos ersten Gefolgsleuten
Soquon Einer von Spercos ersten Gefolgsleuten
Srikor Einer von Spercos ersten Gefolgsleuten
Piryu Einer von Spercos ersten Gefolgsleuten
Sajdor Kommandant eines Raumschiffs der Kääts
Allgemein   
Titelzeichner: Johnny Bruck
Innenillus: Tais Teng
LKS: Leserbriefe, Leserzeichnung von Holger Heifert

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Romaninhalt
Die Lebensgeschichte des Tyrannen von Wolcion ist lang. Vor vielen Jahrhunderten wurde der Braise als Sohn des Königs Kirstan der Wolkenstadt Nikhor auf dem Planeten Arsyhk geboren. Die Braisen waren zu dieser Zeit ein einfaches Volk von an Fledermäusen erinnernden Wesen, die lediglich über eine mittelalterliche Zivilisation verfügten und entsprechend abergläubisch waren.
Entsprechend geschockt und abgestoßen war das Volk der Braisen, als die Königin zwei Söhne gebar: Öpner, ein äußerlich sehr wohlgeratener und kräftiger Braisling, aber auch extrem dumm. Und eben Sperco, nicht sehr kräftig, mit von Geburt an verkrüppelten Flügen, aber hoch intelligent. Den jungen Sperco schlägt von Anbeginn an eine Mischung aus Mitleid und Haß entgegen. Während Öpner als Kronprinz dem Unterricht nur widerwillig folgt, entwickelt sich der ausgestoßene Sperco zum Musterschüler. Jeder noch so kleine Lernerfolg Öpners wird gefeiert. Die Leistungen des Krüppels dagegen nicht anerkannt. Im Lauf der Jahre wächst in Sperco ein extremer Haß auf seinen Zwillingsbruder heran. Der Kronprinz entwickelt sich zu einer Sportskanone, die alle Sympathien der Braisen auf ihrer Seite hat, während dem Monster Sperco nur Verachtung entgegen schlägt. Als die Brüder 15 Jahre alt und damit volljährig werden, dürfen sie am Fest der Sieben Ringe teilnehmen. Zu diesem Fest gehört ein Flugwettbewerb, bei dem die Jugendlichen ihre Reife damit beweisen, daß sie sieben Ringe im Flug von einer Stange angeln. Favorit des Turniers ist natürlich Öpner. Und der gewinnt auch, während Sperco als Krüppel nicht einmal teilnehmen kann und von den Braisen als Braisling - Kind - verspottet wird.
Es folgen zahlreiche, vergebliche Versuche das Fliegen doch zu erlernen. Bei einem Unfall stürzt Sperco in die Tiefe auf die Ebene unter der Stadt Nikhor hinab. Er wird dort von dem Squooner und Arzt Ningon gefunden und gesund gepflegt. Der Prinz entdeckt dabei, daß er über eine geradezu magische Fähigkeit besitzt. Er kann die Squooner mit Hilfe von Hypnosuggestion unterwerfen und zu willfährigen Dienern machen. Nachdem er das Oberhaupt der Squooner den Großen Weisen Pirjus geistig unterworfen hat, ergreift Sperco die Macht über das gesamte Volk der Bodenbewohner. Als der Ritter Omidion sich zum Großen Weisen der Squooner begibt, um mit diesen zu verhandeln, versucht Sperco hin zu überwältigen und ebenfalls in seinen Bann zu zwingen. Doch es wirkt nicht, mehr noch droht Omidion damit, Spercos Fähigkeiten zu verraten und dessen Tyrannei zu beenden. Der Braise sieht sich gezwungen, den Ritter töten zu lassen. Eine darauf folgende Strafaktion der Braisen gegen die Squooner, können diese unter der Führung Spercos abwehren. Der Braisling glaubt nun mit seinen Jüngern, sein eigenes Volk angreifen und besiegen zu können. Wenn er sie schon nicht zu glühenden Anhängern machen kann, will er sie wenigstens unterwerfen. Doch die Braisen erweisen sich als überraschend wehrhaft.
Nur ein Jahr nach dem Krieg stirbt Kirstan, König der Braisen und Vater von Öpner und Sperco. Während der Trauerfeier soll Öpner zum neuen König gekrönt werden. Sperco nutzt die Gelegenheit für einen Überraschungsangriff, der Kronzprinz wird vom Braisling selbst mit einem Dolch ermordet. Gegen ihre eigene Überzeugung, doch der Tradition gehorchend, krönen die Braisen Sperco zum neuen Monarchen, der damit als erster Bewohner seiner Welt, den gesamten Planeten Arsyhk beherrscht. Alle wichtigen Posten in der Wolkenstadt Nikhor, werden von Sperco mit Squoonern besetzt. Feinde und Spötter von einst werden in einer Nacht der Langen Messer beseitigt. Vereinzelte Widerstandsnester aufrechter Braisen werden in einem zwei Jahre währenden Bürgerkrieg ausgetreten.
Mit nur 19 Jahren hat Sperco seine Macht auf dem Planeten soweit gefestigt, daß er nach den Sternen zu greifen beginnt. Die Versuche der Squooner, eine eigene Raumfahrt zu entwickeln, scheitern immer wieder aufs neue. Die Jahre vergehen und als Pirju an Altersschwäche stirbt, ernennt sich Sperco selbst zum neuen Großen Weisen. Jahrzehnte nachdem der Braisling zum Herrscher über Arsyhk wurde, kommt es schließlich zur Landung eines unbekannten Raumschiffs. Die Fremden bezeichnen sich als Kääts und reisen mit etwa 500 Meter hohen Raumschiffen, die an riesige Fingerhüte erinnern. Sie besitzen ein eigenes Sternenreich und verfügen über eine hochstehende Technik. Gegen die hypnosuggestiven Kräfte Spercos sind sie jedoch hilflos. Binnen weniger Jahre wird ihr Volk unterworfen und in das Reich Spercos eingegliedert. Schließlich verlegt Sperco seine Residenz als Tyrann von Wolcion zur Heimatwelt der Kääts zum Planeten Rultäner.
Jahrzehnte vergehen, Sperco dehnt sein Reich über immer weitere Bereiche der Galaxis Wolcion aus. Das nächste Opfer, ist das Volk der an Raubsaurier erinnernden Taniami, deren Reich in nur 24 Jahren unterworfen wird. In dieser Zeit entstand der Erkennungsspruch aller Spercoanhänger: “Sperco ist die Macht - die Spercotisierten sind seine Diener!” Der Tyrann selbst leidet hingegen darunter, daß er noch immer nicht aus eigener Kraft zu fliegen gelernt hat. Ein Volk von Wolcion nach dem Anderen wird fast widerstandslos von ihm unterworfen. Aber einen Weg seine verkrüppelten und verwachsenen Schwingen zu heilen, finden selbst die genialsten Mediziner nicht. Dafür gelingt es Sperco auf mysteriösem Weg von einer unbekannten Macht die relative Unsterblichkeit zu erlangen.
Als Demonstration seiner neuen Rolle verlegt der Braisling seine Residenz zum Planeten Roppoc. Dort errichtet er die Festung MOAC. In dessen Thronsaal er beständig neue erfolglose Flugversuche unternimmt. Arsyhk, Spercos Heimatwelt sinkt im Lauf der Jahrhunderte zur reinen Provinzwelt hinab. Die Braisen vergessen fast ihre gesamte Geschichte. Auf Weisung des Tyrannen, wird festgelegt, daß jedem neugeborenen Braisling die Schwingen zu stutzen sind. Die Squooner blühen hingegen zunächst auf, werden das wichtigste Hilfsvolk Spercos. Doch der beständige Aufenthalt im Weltraum führt im Laufe der Jahrhunderte zu schweren Mutationen. Die Squooner degenerieren so weit, daß sie ohne die von den Kääts entwickelten Raumrüstungen als Exoskelette nicht mehr überleben können. Einige Jahre später beginnen die Squooner zu rebellieren. Sie sind gegen die hypnosuggestiven Kräfte Spercos immun geworden und wollen nun ein Reich der Tugend errichten. Als ersten Schritt geben sie ihren Schiffen die Namen von Tugenden, denen sie sich nun verpflichtet fühlen, wie TREUE, WAHRHAFTIGKEIT und MILDE. Danach nehmen sie den offenen Kampf gegen den Tyrannen auf. Der Braisling muß die Entwicklung zunächst hilflos beobachten, bis eine Expedition, die noch vor der Eroberung von Rultäner von den Kääts ausgesandt wurde, aus einer Nachbargalaxie zurückkehrt. Die Raumfahrer unter dem Kommando von Rawalpidor haben unter anderem einige wahre Wunderblumen mitgebracht. Darunter die Dimensionsblumen von Far-a-lian, mit deren Hilfe man in fremde Dimensionen reisen kann, aber eben auch den Squoonern ihre Persönlichkeit und ihren freien Willen rauben kann. Sperco befiehlt, alle Squooner entsprechend zu behandeln. Dies ist die Geburtsstunde der Spercoiden, die willfährige Schergen des Tyrannen sind. Allein die Sitte ihre Raumschiffe nach Tugenden zu benennen, behalten die Squooner bei.
Doch ein Jahrhundert nach der Entstehung der Spercoiden kommt es erneut zu einer Revolte. Im Jahre 2649 n. Chr. gelingt es, mit den Borg und den Tekrothen, auch die letzten Rebellen in die Enge zu treiben. Doch da erscheint der Dimensionsfahrstuhl Pthor auf Loors. Atlan mischt sich ein und stiftet Chaos. Schließlich wird sogar Sperco auf ihn aufmerksam. Der Tyrann von Wolcion verlangt seinen neuen Erzfeind selbst zu verhören.

Handlungszeit: Keine exakte Datierung des Zeitraums möglich! Etwa 1600 n.Chr. bis Mai 2649 n.Chr.

Anmerkung: Welches Geheimnis hinter der relativen Unsterblichkeit Spercos verborgen ist, wird leider nie aufgeklärt. Da Wolcion bereits zum Einflußbereich des Dunklen Oheims gezählt wird, wäre es naheliegend die negative Superintelligenz als Urheber zu vermuten.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch