Nummer: 2818 Erschienen: 21.08.2015   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 2,10 €

Flucht einer Welt
Die Purpur-Teufe wird aktiv - sie löst den asynchronen Impuls aus
Christian Montillon     

Zyklus:  

39 - Die Jenzeitigen Lande - Hefte: 2800 - 2874 - Handlungszeit: 17.11.1517 NGZ bis Januar 1519 NGZ (mit Reisen in Bereiche jenseits der Zeit sowie Abstechern in die Jahre 20.103.191 v. Chr., 99.781 v. Chr., 8050 v. Chr., 971 NGZ und 2577 NGZ) - Handlungsebene: Phariske-Erigon

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Mitraiasystem               
Zeitraum: 20.103.191 v.Chr. - (10.Dezember 1517 NGZ RAS TSCHUBAI-Bordzeit)
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 52818
EAN 2: 4199124602101
Ausstattung:  Journal Nr.157
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1517 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Menschen haben Teile der Milchstraße besiedelt, Tausende Welten zählen zur Liga Freier Terraner. Man treibt Handel mit anderen Völkern der Milchstraße, es herrscht weitestgehend Frieden zwischen den Sternen.
 
Doch wirklich frei sind die Menschen nicht. Die Galaxis steht unter der Herrschaft des Atopischen Tribunals. Seine Gesandten behaupten, nur sie könnten den Frieden in der Milchstraße sichern.
 
Wollen Perry Rhodan und seine Gefährten gegen diese Macht vorgehen, müssen sie herausfinden, woher die Richter kommen. Ihr Ursprung liegt in den Jenzeitigen Landen, in einer Region des Universums, über die bislang niemand etwas weiß.
 
Auf dem Weg dorthin kommt es zu einem Unfall, der Perry Rhodan in die Vergangenheit der Milchstraße verschlägt, mehr als 20 Millionen Jahre vor seiner Geburt. In dieser Zeit tobt ein verzweifelter Abwehrkampf gegen die kriegerischen Tiuphoren. Um die Völker der Galaxis vor den Tiuphoren zu schützen, setzt man sogenannte Purpur-Teufen ein – es kommt zur FLUCHT EINER WELT …

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Terraner hält sich in der entschwundenen Heimat auf.
Poxvorr Karrok Der Tiuphore lässt sich beim besten Willen nicht aufhalten.
Kamona Hai Der Herreach lässt sich ebenfalls nicht aufhalten.
Musas-Arron Der Lare lässt sich erst recht nicht aufhalten.
Gucky Der Mausiber hält sich nicht mit bloßen Sprüchen auf.

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   Horst Gotta
Kommentar / Computer: Rainer Castor: SERUNS (II)
PR-Kommunikation: Werde Fan !
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Klaus Schmedemann / Marco Z. / Frank Westermann / G. Bàn / Dietmar Mahlkuch
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Ator    Breiskoll, Bjo     Herreach    Kamash    Kamashiten                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 157 / Seite: 11
Journalgrafik: Illustration: Hypernova / Gammablitz (D. Berry / NASA)
Journaltitel: Rüdiger Vaas: Intro / Killerstrahlen aus dem All / QUAESTIO: Die Große Frage!
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
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Report

Titelbild:


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Innenillustrationen

Gucky in den Kavernen Medusas
Zeichner:  Dirk Schulz   Horst Gotta
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Poxvorr Karrok befindet sich als Gefangener in der BJO BREISKOLL. Selbst ohne Brünne gelingt es ihm, seine Gedanken abzuschirmen, so dass Gucky ihn nicht telepathisch aushorchen kann. Auch Kamona Hai, ein als Konsultant in der BJO BREISKOLL tätiger Herreach, kann nichts ausrichten. Grim Sternhell, der kamashitische Sicherheitschef des Schlachtkreuzers, kann nur erkennen, dass die Inhörigkeit des Tiuphoren einer Psi-Begabung ähnelt. Sternhell kann spüren, wenn jemand Parafähigkeiten hat. In der Nähe solcher Personen bekommt er Zahnschmerzen. Das hält er allerdings geheim, nur sein Freund Kamona ist eingeweiht. Mit Hilfe von Indoktrinatoren gelingt es Karrok, die Kontrolle über vier TARA-Kampfroboter zu übernehmen und zu entkommen. Er verschwindet irgendwo in der BJO BREISKOLL. Wie sich herausstellt, hat er es auf besondere Beute abgesehen, zum Beispiel Sternhell und Hai. Der Kamashite liefert dem Tiuphoren einen beeindruckenden Kampf. Sternhell, Hai und Gucky gehen vermeintlich in eine Falle des Tiuphoren, drehen den Spieß jedoch um. Als sich Karrok mit weiteren Indoktrinatoren wehrt, nutzt Hai die Kraft der Gebetstrance, um den Toten Gott zu erschaffen, die schlimmste aller Kreaturen der Herreach. Der Tote Gott zerquetscht Karrok mühelos.
 
Währenddessen trifft sich Perry Rhodan mit Musas-Arron, dem Ex-Kommandanten der larischen Sternenmission TAAROS BOTE 119. Musas-Arron hat gekündigt, weil er Phariske-Erigon im Gegensatz zu seinen Artgenossen noch nicht für verloren hält. Alle anderen Laren wollen die Galaxie verlassen, doch er will mit seinem Beiboot 119-A und einer kleinen Mannschaft bleiben. Von ihm erfährt Rhodan, dass die Heimatwelt der ersten Larenzivilisation den Namen Noular trägt und die Sonne Taaro in der Galaxie Noularhatoon umkreist. Die Laren haben dort 235 Planeten besiedelt, ihre Anführerin mit dem Titel Helaar heißt Maan-Moohemi. Rhodan und Musas-Arron verstehen sich gut. Allerdings kann der Terraner nicht ganz offen sprechen. Er muss dem Laren verschweigen, dass dessen Zivilisation untergehen wird - er vermutet sogar, dass die Laren die Tiuphoren durch ihre Aktionen in Phariske-Erigon erst auf sich aufmerksam gemacht haben und bis in ihre Heimatgalaxie verfolgt worden sind.
 
Nachdem ein einzelner Sternspringer im Mitraiasystem erschienen ist und beim Anflug auf die QUAMQUOZ mit Hilfe der Lainlién vernichtet wurde, beteiligt sich Rhodan an der Verwirklichung eines von Sichu Dorksteiger und Gholdorodyn entwickelten Planes. Eine Space-Jet der LAURIN-Staffel wurde mit perfektionierten Ortungs- und Funksystemen ausgestattet und so modifiziert, dass ihr System (Iceman) lange Zeit - wenn auch keine Jahrmillionen - im Dämmerschlaf verharren kann. 25 miteinander verschaltete SCOUT-Drohnen wurden angekoppelt. Zwei Posbis mit Plasmazusatz (Peach und Cherry) sowie zwei ohne (Ice-one und Ice-two) bilden die Besatzung. Die Jet wird auf Sheheena versteckt. Sollte der Planet von der Purpur-Teufe weit genug in die Relativzukunft versetzt werden, dann soll Iceman im Jahre 1518 NGZ erwachen und Kontakt mit Viccor Bughassidow aufnehmen. Rhodan und Dorksteiger, mit Winkern markiert, werden von Gholdorodyn per Kran in die BJO BREISKOLL zurückgeholt.
 
Noch am 10. Dezember greifen 50 tiuphorische Sterngewerke das Mitraiasystem an. Die Ziquama brauchen nur noch knapp drei Minuten bis zur Aktivierung der Teufe. Die Verteidiger verschaffen ihnen diese Zeit, doch der Preis ist hoch: Das larische Generationenraumschiff TAAROS BOTE 107 wird vernichtet. Als es soweit ist, fliehen alle anderen Einheiten, auch die BJO BREISKOLL. Die Teufe zapft Mitraia an und erzeugt einen Dimensionstunnel, in dem Sheheena verschwindet. Als der Tunnel kollabiert, rasen eine gravomechanische Schockwelle und ein sextadimensional-asynchroner Impuls durch das System. Kein tiuphorisches Schiff übersteht diese Tortur unbeschadet. Gleichzeitig sendet die Sonne einen unfassbar starken 6D-Impuls aus, der im Konterplan der Rayonen wahrscheinlich nicht vorgesehen war. Möglicherweise ist es zu einer Rückkopplung mit dem Sonnensiegel gekommen, von dessen Existenz die Rayonen nichts wussten. Sichu Dorksteiger meint, der Impuls sei Milliarden von Lichtjahren weit ortbar gewesen - so auch von ARCHETIM. Es könnte sein, dass die Superintelligenz erst hierdurch auf ihre künftige Heimat aufmerksam geworden ist.

Johannes Kreis

 
Rezension

Soso, ich soll also glauben, dass die Besatzung der BJO BREISKOLL immer noch nicht weiß, was es mit den tiuphorischen Indoktrinatoren auf sich hat. Dabei konnte sich Rhodan doch gerade erst von der Gefährlichkeit dieser Nanoroboter überzeugen. Karrok wurde permanent von Kameras gefilmt, aber niemand scheint sich für die Aufnahmen interessiert zu haben. Erst im Nachhinein sehen Grim und Kamona auf den Aufzeichnungen, wie Karrok die Indoktrinatoren zusammensetzt. Ich soll also auch noch glauben, dass im 16. Jahrhundert NGZ noch Wachmänner gebraucht werden, die auf Bildschirme starren. Das ist ein Job, den die Bordpositronik problemlos erledigen können müsste, und die hätte bei den Hantierungen des Tiuphoren sofort Alarm schlagen müssen. Außerdem soll ich glauben, dass Karrok mehrere TARA-Kampfroboter und mit Kampf-SERUNS ausgerüstete Soldaten gleichzeitig matt setzt, dann aber von einem kleinen Kamashiten (ohne SERUN) im Nahkampf in Bedrängnis gebracht wird. Das ist ein bisschen zu viel auf einmal.
 
Gucky wurde endgültig in den Witzereißer-Sprücheklopfer-Überallzugleichtöter-Modus zurückversetzt. Wieder eine Leserwunsch-Erfüllung? Sichu und Perry begeben sich in allerletzter Minute vor dem Eintritt zweier Katastrophen (Angriff der Tiuphoren, Aktivierung der Teufe) wieder einmal höchstpersönlich in Gefahr. Natürlich war das überhaupt nicht nötig, die Space-Jet hätte ebenso gut auch robotgesteuert auf Sheheena abgesetzt werden können. Wozu das Ganze? Meiner Meinung nach ist das Seitenschinderei. Nun wurde Sheheena also aus dem Solsystem und aus dem Jahre 20.103.191 v. Chr. entfernt. Selbst die Laren gehen davon aus, dass die Tiuphoren ohne die Hüter der Zeiten nicht mehr aufzuhalten sein werden. Warum um alles in der Welt also die Versetzung des Planeten, auf dem sich die einzigen schon erweckten Hüter befinden? Und welche Ironie: Eigentlich sollten die Kerouten vor den Tiuphoren gerettet werden. Tja, ein Teil wurde auf eine Reise mit ungewissem Ziel geschickt (niemand weiß, ob Lebewesen die Versetzung eines Planeten per Purpur-Teufe überhaupt überleben), der andere Teil wird demnächst aussterben. Toller Plan! Übrigens: Ich könnte mir vorstellen, dass der Schacht - siehe PR 2701 - von einer Purpur-Teufe erzeugt wurde.
 
Ansonsten werden uns kapitelweise Nichtigkeiten und Wiederholungen zugemutet, sogar aus dem Roman der letzten Woche. Wortreich erörtern Grim und Kamona bei einem Tässchen Tee, warum sie glauben, dass Karrok Arges plant. Derweil plant Karrok fröhlich weiter bzw. ist schon zur Tat geschritten. Wieso setzen die beiden sich nicht sofort mit der Schiffsführung in Verbindung? Als das Kind in den Brunnen gefallen ist, verlieren Gucky und Kamona wertvolle Zeit, indem sie dulden, dass Grim oberlehrerhaft dozierend erklärt, wie sich Karrok befreien konnte, und sich dabei jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen lässt. Gut, schiffsweiter Alarm wurde zuvor schon gegeben, aber hätten nicht gerade die einzigen Wesen, die wissen was passiert ist und dem Tiuphoren ernsthaft Widerstand leisten können, sofort zur Tat schreiten müssen? Auf derart geschwätzige Weise werden weitere Seiten gefüllt, für die kein sinnvollerer Inhalt vorhanden ist.
 
Warum gehen mir die Tiuphoren eigentlich derart auf die Nerven? An ihren Taten liegt es nicht. Ich glaube, mir geht gar nicht das am meisten gegen den Strich, was die Tiuphoren anstellen, sondern vielmehr die Art und Weise, wie unsere Helden auf die Tiuphoren reagieren. Siehe hierzu schon meinen Kommentar zu PR 2800. Der aktuelle Roman schlägt in dieselbe Kerbe. Montillon lässt Perry auf den ersten Seiten denken, dass Mitleid oder Rücksichtnahme im Umgang mit dem Gefangenen (Poxvorr Karrok) angesichts des von den Tiuphoren ausgeübten "Terrors" nicht angezeigt sind. Was bitte ist denn das für ein zynischer, reaktionärer Gedankengang - um es mal beschönigend auszudrücken?
 
Über die Gewaltdarstellung in der PR-Serie kann man nicht erst seit Einführung der Tiuphoren geteilter Meinung sein. Müssen Kampfhandlungen, Tötungen, Folterungen und so weiter bis ins Detail beschrieben werden? Sind explizite, quasi zeitlupenartige Beschreibungen von Strahlschusswunden, abgetrennten Gliedmaßen, spritzendem Blut und dergleichen "schlimmer" als das nüchterne Aufzählen vernichteter Kampfschiffe während einer Raumschlacht, wobei es dem Leser überlassen bleibt, sich vorzustellen, was die gefallenen Besatzungsmitglieder in ihren letzten Sekunden erlebt haben mögen? Das vermag ich nicht zu entscheiden. Jedenfalls lehne ich Gewaltverherrlichung schon aus Geschmacksgründen ab. Metzeleien um ihrer selbst willen sind schlicht langweilig. Wenn so etwas der Handlung oder Figurenzeichnung dient, wenn es für Spannung sorgt, dann habe ich damit kein Problem. Das würde grundsätzlich auch für die Grausamkeiten der Tiuphoren gelten, wenn die genannten Ziele denn damit erreicht worden wären. Das ist aber nicht der Fall. Zumindest finde ich die stereotype, mehrfach wiederholte Schilderung des Tiuphorengeballers eher ermüdend.
 
Wahrscheinlich sollten die Tiuphoren zwar als Feind erkennbar sein, aber doch so dargestellt werden, dass man ihre Beweggründe verstehen kann. Das ist den Autoren nicht gelungen. Daran haben auch verschiedene "Innenansichten" nichts geändert, Kapitel mit Poxvorr Karroks Perspektive zum Beispiel. Ihm geht es doch auch nur darum, schleunigst inhörig zu werden und Erfolge im Kampf zu erzielen. Hätte man ihn nicht als Beispiel für einen Tiuphoren nehmen können, der seine eigene Motivation kritisch hinterfragt? Wenigstens hätte man ihm Gedanken und Gefühle zubilligen können, die sich ein wenig abseits des Bösewicht-Klischees bewegen. Nein, auch im vorliegenden Roman ist er ein maliziös grinsender Killer mit kalten Augen und ohne jegliche "mennschliche" Regung. Es reicht nicht, zu behaupten, für die Tiuphoren sei Kampf dasselbe wie Kunst, ihr Lebensinhalt sei das Streben nach Ruhm und Ehre und ihr höchstes Ziel bestehe darin, ins Catiuphat einzugehen. Solche Behauptungen müssen mit Leben gefüllt werden, und das haben die Autoren bis jetzt nicht geschafft. Warum ist es so wichtig für die Tiuphoren, die Banner ihrer Raumschiffe mit Seelen zu füllen? Warum müssen die Seelen in den Bannern endlose Qualen erleiden? Was haben die Tiuphoren konkret von alldem? Das konnte bisher noch kein Autor überzeugend erklären.
 
Die Tiuphoren erfüllen lediglich dieselbe Funktion, die jedes beliebige andere Volk von Aggressoren in den letzten Jahren erfüllt hat, seien es nun Xylthen, Vatrox, Darturka, Traitoristas, Kybb-Völker, Valenter-Spezies oder andere: Sie müssen böse sein, und zwar so böse, dass sie von unseren Helden bedenkenlos bekämpft und en masse ins Jenseits befördert werden können. Und so wird jeder einzelne von ihnen als gefühlloser, gemeiner, gar kranker Killer charakterisiert. Vielleicht ist es die x-te Wiederholung dieses antiquierten Handlungsschemas, die mich so nervt. Ich befürchte übrigens, dass viele Leser sich genau solche Feinde für Perry wünschen. Dass sie keine Lust haben, sich auf Gegner wie zum Beispiel die Onryonen einzulassen, denen ich abnehme, dass sie absolut davon überzeugt sind, das Richtige zu tun und der Milchstraße den Frieden bringen zu müssen. Ein wenig mehr Ambivalenz auf Seiten der Tiuphoren hätte nicht geschadet. Bis jetzt sind sie allesamt austauschbare 08/15-Schurken, nach denen spätestens im nächsten Zyklus kein Hahn mehr krähen wird.

Johannes Kreis  23.08.2015

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

SERUNS (II)

In Ergänzung zu den »normalen« Bordkombis kommen die unterschiedlichen SERUN-Modelle zum Einsatz. Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Varianten gibt es selbstverständlich Unterschiede zwischen zivilen, Expeditions- und Militärversionen; es fließen immer wieder Neuentwicklungen und Verbesserungen oder einsatzspezifische Zusatzmodule ein. Beispielsweise führten die technischen Anforderungen der Hyperimpedanz-Erhöhung von 1331 NGZ zur Neuentwicklung des sogenannten PHIS-SERUN (PHIS: Post-Hyperimpedanz-Schock) in diversen Ausfertigungen und Versionen wie zum Beispiel dem Modell Standard-SERUN 1340-05 »Warrior III (PHIS)« als »schwerer Kombinations-Schutz- und Kampfanzug«. Fast zwei Jahrhunderte nach dem Hyperimpedanz-Schock wird der Zusatz PHIS längst nicht mehr verwendet.
 
Für alle Gefahrenbereiche wie Hangaranlagen sowie Maschinen- und Aggregathallen sind leichte Bord-SERUNS vorgeschrieben, deren Ausführung und Geräteausstattung die einfachen Bordkombinationen übertrifft. Unter anderem ergänzen ein- oder beidseitige Schulterblöcke die Geräte der Aggregatgürtel wie beim SERUN-Modell 1515-01 »Worker I«, onboard-light.
 
Personal bei Außen- und Sondereinsätzen sowie die Einheiten der Raumlandebataillone greifen je nach Bedarf und Einsatzbedingungen auf andere SERUN-Modelle zurück: »Worker«, »Protector« und »Guardian« in der Version als reiner Schutzanzug – onboard and extravehicular activity protection suit – und »Warrior« als kombinierte Schutz- und Kampfanzugversion – onboard and extravehicular activity protection and combat suit. Dies alles gibt es jeweils in der leichten bis überschweren Ausführung: light (I), basic oder medium heavy (II), heavy (III), extra- und ultraheavy (IV und V).
 
Als Standardausstattung gilt die schwere Schutz- und Kampfanzugversion Modell 1515-01 »Warrior III«. Schließlich ist selbst mit Exoskelett-Kraftverstärkern die Verwendung vor allem in den Ausführungen extra- und ultraheavy der »Warrior IV« und »Warrior V« anstrengend.
 
Übereinstimmendes Merkmal der SERUNS ist unter anderem, dass ein durch gesteuerte elektrische Mikroströme kontraktions- und relaxationsfähiges Material zum Einsatz kommt. Es spricht einerseits Muskelkraft verstärkend auf motorische Nervenimpulse an, simuliert andererseits bei Bedarf »smarte« Bindegewebseigenschaften wie bei Seegurkenhaut, die im beliebigen Wechsel von weichem zu hartem Außenpanzer variieren kann.
 
Grundlage sind die in die Außenanzugunterschichten eingewebten haardünnen Polymergel-Spiralfasern und Nanotube-Raster von »synthetischen Muskeln« sowie die Nutzung von entsprechenden Synthoplast-Verbundstoffen. Letztere enthalten auch die lokal steuerbare Verhärtung bei auftretenden Druckimpulsen: je intensiver der Druck oder schneller die Druckänderung, desto härter. Genutzt wird diese Materialkomponente im Allgemeinen in Verbindung mit einer zweiten Schicht, die als Polsterung und Wattierung dient und sich ihrerseits durch Memory-Morphing blitzschnell zur Stoßabsorption aufbläht.
 
Kombiniert mit einer zusätzlichen, allerdings energieaufwendigen Kristallfeldintensivierung zur Kohäsionsverstärkung ergibt sich ein Schutzfaktor, der bei tragbaren Kombinationen schwer überboten werden kann. Zudem kommen die Individualfelder auf Prallfeld- wie auch HÜ-Schirmbasis in sphärischer Projektion oder flexibel-körpernaher Konturschaltung hinzu (»Kontraktionspotenzial gekrümmter hyperpolarisierter Feldstrukturen hin zum geometrischen Projektionsausgangspunkt«, dem konventionelle Masse bis zu einer kritischen Dichte entgegenwirkt – im Raumfahrerjargon »Gummihauteffekt« genannt).
 
Mit anderen Worten: Probleme, mit denen Raumanzüge in den Anfängen der Raumfahrt zu tun hatten – wie beispielsweise der Gefahr des Aufblähens samt massiv eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten und den damit verbundenen notwendigen Anpassungen der Atemgaszusammensetzung – gibt es bei SERUNS nicht. Der Träger steigt unter Normalbedingungen ein und ist, unabhängig von der Einsatzumgebung, wie von einem Panzer geschützt, ohne die Beweglichkeit zu verlieren. Hinzu kommt, dass genormte Anschlüsse und Verbindungen sowie das Modulkonzept an sich beste Kompatibilität und rasche Anpassungen an den jeweiligen Einsatzbedarf ermöglichen.
 
Grundsätzlich gilt dennoch, dass das Tragen eines solchen Anzugs auf längere Dauer und insbesondere mit Blick auf die sanitäre Aufbereitung natürlich nicht angenehm ist.

Rainer Castor

   
NATHAN