Nummer: 2724 Erschienen: 31.10.2013   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Zeitzeuge der Zukunft
Es ist der Triumph des Atopen - und wird der Prozess des Jahrtausends
Wim Vandemaan     

Zyklus:  

38 - Das Atopische Tribunal - Hefte: 2700 - 2799 - Handlungszeit: 15.06.1514 NGZ bis 17.11.1517 NGZ - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Terrania   Tender LORETTA-56            
Zeitraum: 19. - 23.September 1514 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 32724
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Report Nr.470
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Die Terraner – wie sich die Angehörigen der geeinten Menschheit nennen – sind längst in ferne Sterneninseln vorgestoßen. Immer wieder treffen Perry Rhodan und seine Gefährten auf raumfahrende Zivilisationen und auf die Spur kosmischer Mächte, die das Geschehen im Universum beeinflussen.
 
Im Jahr 1514 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Anfang des sechsten Jahrtausends entspricht, gehört die Erde zur Liga Freier Terraner. Tausende von Sonnensystemen, auf deren Welten Menschen siedeln, haben sich zu diesem Sternenstaat zusammengeschlossen.
 
Doch die Galaxis ist unruhig: Auf der einen Seite droht ein interstellarer Krieg, auf der anderen Seite ist das Atopische Tribunal in der Milchstraße aktiv. Seine ersten Repräsentanten sind die Onryonen, die die Auslieferung Perry Rhodans und Imperator Bostichs fordern.
 
Die beiden Männer gelten als die Hauptfraktoren eines in der Zukunft stattfindenden Weltenbrandes, und ebendies soll verhindert werden. Nach erheblichen Opfern sind Rhodan und Bostich nun in der Hand des Tribunals. Eine Verhandlung soll über ihr Schicksal entscheiden. Um die Beschuldigungen zu klären, ruft der Atopische Richter einen ganz besonderen Zeugen: Es ist der ZEITZEUGE DER ZUKUNFT …

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Terraner steht vor dem Gericht des Atopischen Tribunals.
Bostich I. Der Arkonide beginnt ein neues Leben.
Sichu Dorksteiger Die Ator macht eine befremdliche Entdeckung.
Attilar Leccore Der Direktor des TLD hat etwas zu sagen.
Matan Addaru Dannoer Der Atope fällt sein Urteil.

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   Horst Gotta
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Zellaktivatoren (II)
PR-Kommunikation: SOL - Das Magazin der Perry Rhodan-FanZentrale e.V.
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Peter Glasmacher / Holger Döring / Horst-Dieter Margies / Michel Wuethrich / Klaus Schulze
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen: Michel Wuethrich: PR NEO Band 52
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Delorian     Happytown      Materieprojektion     Tefroder     Tu-Ra-Cel                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
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Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 470 - Seiten: 11
Cartoon : Reinhard Habeck - Rüsselmops der Außerirdische (Folge 326)
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro / Michelle Stern: NEO 55 – Mein eigener Planet – Ein Werkstattbericht / Hubert Haensel: Buchhinweis »Rüsselmops der Außerirdische« / Olaf Brill: Vom Sputnik-Schock zum Kult-Comic – Vor PERRY gab es Hansrudi Wäschers »Nick der Weltraumfahrer« Teil 2: Seit 55 Jahren zu den Sternen / Hubert Haensel: »Nick der Weltraumfahrer« im Buch
Reportgrafik: Reinhard Habeck: Rüsselmops – malen nach Zahlen ?
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspupblikationen November 2013
Reportriss: :

Innenillustrationen

»Der Richter« Matan vom Atopischen Tribunal
Zeichner:  Dirk Schulz   Horst Gotta
Seite:15
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Sobald Matan Addaru Dannoer die auf dem Goshun Space Port stehende 232-COLPCOR verlässt, wird er angegriffen. Die Aktion wurde von Arun Joschannan gebilligt, obwohl Perry Rhodan dagegen war. Miniaturisierte autonome Waffensysteme bringen den ultraharten Bodenbelag des Raumhafens zum Kochen, aber dem Atopen wird keine Feder gekrümmt. Kleine Kügelchen fallen um ihn herum zu Boden, die sich langsam auflösen. Wie sich bei einer späteren Analyse herausstellt, kann Dannoer Strahlenschüsse sowie Projektile mitsamt ihrer kinetischen Energie aufnehmen, in materieprojektive Objekte umwandeln und ausscheiden. Er selbst nennt diese Kügelchen Transkremente.
 
Dannoer geht kommentarlos über den Vorfall hinweg. Für den Prozess gegen die Kardinal-Fraktoren Rhodan und Bostich werden Schöffen und ein Gerichtssaal gebraucht. Die Wahl des Richters für letzteres fällt auf das "Happy Betty", ein halbseidenes Etablissement in Happytown, das er nach eigenem Gutdünken umbaut und mit einer Variante des von Luna bekannten Technogeflechts auskleidet. Als Schöffen sollen alle möglichen Terraner tätig werden, also nicht nur Menschen jeden Alters, sondern auch eingebürgerte Fremdwesen, intelligenzoptimierte Tiere, intelligente Roboter und ein Futugen - das simulierte Bewusstsein einer noch nicht geborenen Person.
 
Für Cai Cheung wirkt das Ganze wie eine lächerliche Posse, aber es ist bitterer Ernst. Als Dannoer auch noch um Erlaubnis zur Untersuchung Sols und des Leichnams TAFALLAS durch den Raumvater ZAATRO bittet, winkt Cheung ab. Durch eine Volksabstimmung soll über dieses Ansinnen entschieden werden. Dass 51,01 Prozent der Terraner Dannoers Wunsch genehmigen werden, ist für Cheung zu diesem Zeitpunkt noch unvorstellbar, auch kann sie nicht voraussehen, dass Dannoer die Wähler via Trivid paramechanisch in seinem Sinne manipulieren wird. Als hätte Cheung somit nicht schon genug Sorgen, erscheinen nach und nach 1800 arkonidische Kampfschiffe unter dem Kommando der ehrgeizigen Mascantin Getray da Quertamagin am Rand des Kristallschirmes - Bostichs Elitetruppen! Arun Joschannan bittet Cheung, die Anwesenheit der Arkoniden zu dulden.
 
In der Zwischenzeit lassen sich Rhodan und Bostich, die in der 232-COLPCOR gefangen gehalten werden, vom Wächter Angakkuq durch das Schiff führen. Das nichthumanoide Wesen gibt bereitwillig Auskunft über die Funktionsweise des Schiffes und einige Hintergründe des Prozesses: Es existiert ein dritter, momentan nicht greifbarer Kardinal-Fraktor, den Angakkuq als Adaurest bezeichnet, und GA-yomaad ist nur ein anderer Name für die Milchstraße!
 
Am 19. September 1514 NGZ registriert der Tender LORETTA-56 die Ankunft des 135-Meter-Walzenraumers GAUPELLAR GUZDRIN. Kommandant ist ein Überschwerer, der sich als Flottenadmiral Fenckenzer vorstellt. Als das Walzenschiff den Kristallschirm problemlos durchdringt, hat der Überschwere Cai Cheungs volle Aufmerksamkeit - erst recht, als sich sein Passagier meldet: Julian Tifflor. Er wird auf Bitten Dannoers im Prozess als Zeuge aussagen.
 
Attilar Leccore lüftet das Geheimnis seiner Herkunft gegenüber Cai Cheung, als der Atope Gucky zu sprechen wünscht. Leccore nimmt die Gestalt des Mausbibers an und sammelt im Happy Betty so viele Proben wie er kann, vor allem vom Glivtor, einem mysteriösen "Spazierstock", den Dannoer stets bei sich trägt. Dannoer überzeugt sich seinerseits davon, dass "Gucky" keinerlei Parafähigkeiten mehr besitzt. Leccore versucht den Atopen so wahrzunehmen, wie es ein Koda Aratier tut, wenn er ein anderes Wesen kopieren will. Es gelingt ihm nicht ganz, aber er prägt sich Dannoers ÜBSEF-Konstante ein. Seine Erinnerung daran wird später mittels des SEMT-Verfahrens sichtbar gemacht. Sichu Dorksteiger meint, Dannoer sei nur eine Art Aktionskörper für ein anderes Wesen, dessen Persönlichkeit im Glivtor verborgen ist.
 
Das Gerichtsverfahren beginnt und endet am 20. September in Abwesenheit der Angeklagten. Nach terranischem Rechtsverständnis ist der Prozess eine Farce, denn das Urteil steht schon seit langer Zeit fest. Tifflor sagt aus, ARCHETIMS HORT habe es ihm ermöglicht, den Weltenbrand (also den Hauptanklagepunkt) mit eigenen Augen zu sehen. Den Ursprung der Ekpyrosis konnte er nicht erkennen, weil das Solsystem in der Epoche der Präekpyrosis von einem Korpuskularen Dunst getrübt ist. Tifflor meint, TAFALLA sei hieran nicht beteiligt. Schuld seien eher Rhodan und einige andere. Dannoer hört einige Schöffen an, dann verkündet er seine Entscheidung. Rhodan und Bostich werden zu 500 Jahren Mobilitäts- und Autoritätsentzug verurteilt, abzusitzen auf einer Welt des Atopischen Tribunals.
 
Nach der Urteilsverkündung spricht Dannoer mit den beiden Delinquenten. Durch geschickte Gesprächsführung bringt Rhodan den Richter dazu, wichtige Informationen preiszugeben. So wird klar, dass die Atopen selbst nicht wissen, was Rhodan und Bostich getan haben - oder vielmehr tun werden - um die Ekpyrosis auszulösen. Für Rhodan steht fest, dass das Atopische Tribunal keineswegs aus moralischen Gründen in der Milchstraße einmarschiert ist, sondern aus reinem Selbstschutz: Die Ekpyrosis würde die Existenz der Atopen bedrohen. Rhodan nimmt außerdem an, dass die Atopen einen Ersatz für ein eigenes Transportsystem brauchen und deshalb ihre Hände nach dem Polyport-Netz ausgestreckt haben.
 
Bevor die 232-COLPCOR das Solsystem am 23. September verlässt, wird es Rhodan gestattet, sich von Farye Sepheroa zu verabschieden, die mit der KRUSENSTERN nach Terra gekommen ist. Sie soll sich um seine Wohnung in Terrania kümmern. Dannoer hält eine Abschiedsrede. Die Milchstraße soll entmilitarisiert werden. Alle besetzten Welten gehen gemäß der Atopischen Ordo zurück an die Ureinwohner. Die Flotten der Onryonen sollen für innere und äußere Sicherheit sorgen. Mit Hilfe OTHERWISES entlarvt Sichu Dorksteiger Dannoers Holobild als Fälschung. In Wahrheit sieht der Atope aus, als sei er dem Tode nahe.
 
Gucky wird von Attilar Leccore ins 106. Stockwerk des TLD-Tower geführt. Dort liegt Toio Zindher im Koma. Als Paradieb könnte Gucky ihre Fähigkeit der Vitaltelepathie übernehmen, womit er sie gleichzeitig töten würde...

Johannes Kreis

 
Rezension

Wird Gucky zugreifen, um als Vitaltelepath Rhodans und Bostichs Spur folgen zu können? Wenn Dannoer nur ein (jetzt anscheinend "verbrauchter") Aktionskörper für eine andere Entität ist, wer ist er dann wirklich? Wohin werden Rhodan und Bostich gebracht, was erwartet sie dort? Warum haben die Atopen ein so großes Interesse an TAFALLAS Korpus, dass Dannoer eine Volksbefragung manipuliert und sich dabei sogar erwischen lässt? Welche Ziele verfolgt Getray da Quertamagin? Wer ist der Adaurest?
 
Diese offen bleibenden Fragen sind nur einige von vielen Faktoren, die mich den nächsten Romanen geradezu entgegenfiebern lassen. Das ist ein Gefühl, das ich in den letzten Jahren, wenn überhaupt, nur sehr, sehr selten bei der Perry Rhodan - Serie hatte! Ein Viertel des Zyklus liegt hinter uns, und PR 2724 ist genau der Schlüsselroman, den man zu diesem Zeitpunkt erwarten durfte. Die wichtigsten Aspekte sind wohl die von Tifflor und Dannoer preisgegebenen Informationen sowie die Ausblicke auf das Schicksal der Milchstraße.
 
Tifflors Stippvisite (ich nehme nicht an, dass er dauerhaft in die Handlung zurückkehrt) war ein sehr gelungener Aha-Effekt, vor allem ist es Hartmut Kasper ganz gut gelungen, seine Fremdartigkeit herauszustellen. Aber Tifflors Aussage ist eigentlich nicht geeignet, die gegen Rhodan und Bostich erhobene Anklage zu erhärten. Er sagt ja, das Wort "Schuld" sei nicht ganz zutreffend, weil zu oberflächlich. Und überhaupt: Schuld woran? An der Ekpyrosis, oder doch nur daran, dass die wahre Ursache der Ekpyrosis nicht erkennbar ist? Der Romantext ist an dieser Stelle etwas zweideutig. Außerdem lässt Tifflor durchblicken, dass die Zukunft, die er gesehen hat, nur eine von vielen möglichen Entwicklungen darstellt. Dannoer arbeitet wie alle Typen seines Schlages stets mit Gegenfragen, Ausflüchten, Anschuldigungen und anderen rhetorischen Tricks, wenn man versucht, ihn festzunageln. Aber diesmal zahlt Rhodan es ihm mit gleicher Münze heim, während Bostich (zur Ablenkung?) den übellaunigen Polterer gibt. Als Rhodan den Atopen auffordert, ihm einfach zu sagen, wodurch die Ekpyrosis ausgelöst wird, damit er genau das vermeiden kann, muss Dannoer zugeben, dass er es selbst nicht weiß. Natürlich wird dadurch die ganze Farce, die sich Gerichtsverhandlung schimpft, ad absurdum geführt. Rhodan zieht sicher die richtigen Schlüsse, wenn er annimmt, dass es den Atopen ausschließlich um die Sicherung der eigenen Existenz geht. Das ganze Gerede über die Sicherung von Ordnung, Frieden und Gerechtigkeit dient womöglich nur dazu, Hilfsvölker wie die Onryonen bei der Stange zu halten.
 
Dannoers Pläne für die Zukunft der Milchstraße passen da genau ins Bild. Durch die Entmilitarisierung wird jede denkbare Bedrohung für die Atopen beseitigt, denn die ihnen hörigen Onryonen wären dann die einzigen Waffenträger. Außerdem sollen die Terraner und Arkoniden alle Kolonialwelten räumen, sofern es Wesen gibt, die ältere Rechte an diesen Planeten haben. Damit kommen die Tefroder wieder ins Boot, denn Vetris-Molaud meint, gemäß der Atopischen Ordo müsste praktisch die gesamte Milchstraße geräumt und den Tefrodern überlassen werden. Schließlich sind die Tefroder die Nachkommen der Ersten Menschheit - der Lemurer. Das ist allerdings eine etwas gewagte Forderung, denn die jetzigen Terraner sowie die Arkoniden können von sich selbst das Gleiche behaupten. Von den Akonen ganz zu schweigen. Und die Lemurer waren ja nun einmal nicht das erste Intelligenzvolk in der Milchstraße. Wer war denn vor ihnen da? Mir fallen da zum Beispiel die Motana ein, deren Nachkommen jetzt in Anthuresta leben…

Johannes Kreis  02.11.2013

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Zellaktivatoren (II)

Bei Erschöpfungszuständen oder wenn der Stoffwechsel labil zu werden droht, beginnt ein Zellaktivator verstärkt zu arbeiten; er pulsiert heftiger, und ein Strom belebender Impulse durchrieselt den Körper. Das sind die sorgsam gesteuerten Reizimpulse, die in die natürlichen Lebensfunktionen eingreifen, wunschgemäß korrigieren und insbesondere die körpereigenen Abwehrkräfte massiv stärken. Der Zellaktivator hält hierbei nicht nur den körperlichen, sondern auch den geistigen Zerfall auf, die Erschöpfung, die Unlust und den Unwillen. Im Fall großer Leistungsabgabe kann ein rötliches Leuchten entstehen, und das Gerät wird deutlich wärmer.
 
Nachteil eines Zellaktivators ist, dass er permanent getragen werden muss: Bei Verlust des Gerätes tritt nach 62 Stunden ein rapider Zellverfall ein, der im Extrem zum Tod des Trägers führen würde. In diesem Sinne handelt es sich bei den Aktivatorträgern also um hochgradig »Süchtige«, die ohne ihre »Droge« gar nicht mehr leben können. Als die Laren im Jahr 3583 am Gen-Kode-Destruktionsfeld forschten, fanden sie heraus, was der Hintergrund dazu ist.
 
Die Tätigkeit des Aktivators bewirkt – in regelmäßigen Abständen und/oder bei Bedarf – die Erzeugung eines Enzyms, das in den Körperzellen die verschiedenen Repressoren von den Molekülen der Desoxiribonukleinsäure (DNS) entfernt und somit die gesamte Information über den Eiweißaufbau zur Verfügung stellt. Dadurch wird die Zelle, die beim normalen, sterblichen Menschen ihre Teilungsfähigkeit längst verloren hat, wieder teilungsfähig. Teilungsfähigkeit der Zellen aber ist die Grundbedingung für die Regeneration des Gewebes. Es gibt im Körper des organischen Wesens viele Arten von Zellen. In jeder Art ist die Erzeugung des Enzyms, mit dem die Repressoren entfernt werden, auf individuelle Art und Weise zu steuern. Nicht zuletzt dies macht die Komplexität des Zellaktivators aus. (PRC 793)
 
Das bedeutet allerdings auch: Der betreffende Organismus wird dadurch nach einer gewissen Zeit unfähig, seinen Genkode selbst aktiv zu erhalten. Daraus folgt, dass ein Aktivatorträger, dem man sein Gerät abnimmt, selbst dann innerhalb relativ kurzer Zeit stirbt, wenn seine natürliche Lebensspanne noch nicht abgelaufen ist. (PR 794)
 
Eine sekundäre Wirkung ist, dass jeder Träger nahezu schmerzfrei bleibt, solange er das Gerät trägt. Ausnahmen gibt es dabei natürlich, sofern es sich zum Beispiel um Schmerzen durch Faustschläge, Verwundungen oder Ähnliches handelt, das von außen herangetragen wird. Aber auch Schmerzen dieser Art werden kurzfristig eliminiert. Dagegen gilt es als ziemlich ausgeschlossen, Schmerzen oder Beschwerden zu empfinden, die aus dem Organismus kommen, da diese durch den Zellaktivator beseitigt werden.
 
Eine weitere Besonderheit ist – möglicherweise, weil Zellaktivatoren als Vitalenergiespeicher und -spender gelten –, dass sich Kinder von Zellaktivatorträgern als langlebig erwiesen haben. Ein Ausnahmefall dürfte hierbei Perry Rhodans Tochter Suzan gewesen sein – sie war nicht nur die Tochter zweier Aktivatorträger, sondern überdies mit einem weiteren verheiratet, nämlich mit Geoffry Abel Waringer, und profitierte analog zu Atlans Heilungserfolgen von dessen Aktivator. Waringer war ... fest davon überzeugt, dass es ihre Liebe war, die Suzan so lange leben ließ, jung, gesund und begehrenswert. Liebe, die so stark war, dass der Zellaktivator reagierte und seine Kräfte gewissermaßen aufspaltete und für beide reichte. Und vermutlich hätte es noch viele Jahrhunderte so weitergehen können ... (SOL 03 – Kurzgeschichte »Abschied«) Sie starb während des Panither-Aufstandes Ende Februar 2931 im Alter von 526 Jahren eines gewaltsamen Todes.
 
Im Zuge der ES-Verwirrung forderte die Superintelligenz 1169 NGZ alle Zellaktivatoren zurück (PR 1500, PR 1501). Von den Nakken zur Heilung eingesetzt und dabei zerstört, wurden die Zellaktivatoren von ES umgewandelt und am 21. Mai 1174 NGZ den neuen und alten Trägern in Form von Zellaktivatorchips unterhalb des linken Schüsselbeins eingepflanzt. Seither sind die viereckigen Gebilde flach und nicht größer als eineinhalb mal zwei Zentimeter (PR 1599); ihre Hülle schimmert grau, je nach Lichteinfall manchmal auch blau. Überdies gelten die Aktivatoren nicht mehr wie bei der Eiform als direkt übertragbar; beim Tod des Trägers kommt es zur Erscheinung einer Spiralgalaxis – und erst im Anschluss kann es eine Neuverleihung geben.
 
Bei den Zellaktivatoren von Perry Rhodan und Atlan handelt es sich im Kern nach wie vor um kosmokratische Sonderanfertigungen, denen allerdings ebenfalls die Chipform verliehen wurde.

Rainer Castor

   
NATHAN