Nummer: 2694 Erschienen: 05.04.2013   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Todeslabyrinth
Ein Terraner vor der letzten Entscheidung - sein Tod könnte ein Schlüssel werden
Susan Schwartz     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Terrania               
Zeitraum: 12. bis 14.Januar 1470 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 32694
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  STELLARIS: Folge 35: »Virelli« von Roman Schleifer
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Wir schreiben das Jahr 1470 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) – das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Auf bislang ungeklärte Weise verschwand das Solsystem mit seinen Planeten sowie allen Bewohnern aus dem bekannten Universum. Die Heimat der Menschheit wurde in ein eigenes kleines Universum transferiert, wo die Terraner auf seltsame Nachbarn treffen, die sich alles andere als freundlich verhalten. Nach zahlreichen Verwicklungen kann jedoch Reginald Bull einen Waffenstillstand erreichen. Nun müssen die Menschen mit einem Eindringen QIN SHIS rechnen, jener negativen Superintelligenz, die sich dieses Taschenuniversum geschaffen hat. Allerdings konnte der Feind nicht damit rechnen, dass sich seine ehemaligen Verbündeten neu orientiert haben und an der Seite Terras stehen. Einer jener Menschen, die am meisten unter den Ereignissen litten, ist Shamsur Routh – er wagte alles, um seine Tochter von den Sayporanern zurückzuholen. Und obwohl ohne ihn der Frieden kaum möglich gewesen wäre, verliert er persönlich dabei alles: seine Familie, seinen Verstand und sein Leben. Seine letzte Reise endet im TODESLABYRINTH …

 
Die Hauptpersonen
Shamsur Routh Der Journalist zerbricht und vergeht.
Saram Ialtek Ein Mediker nimmt seine Verantwortung ernst.
Palko Der Pfleger schließt Freundschaft mit einem Sterbenden.
Anicee Ybarri Shamsurs Tochter besucht ihn ein letztes Mal.
Chourtaird Der neue Herrscher der Sayporaner trifft seinen terranischen Ziehsohn.

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Sonnenzündung (II)
PR-Kommunikation: SOL - Das Magazin der Perry Rhodan-FanZentrale e.V.
Statistiken: Mutanten und ihre Probleme / Botschaften aus der Zukunft
Witzrakete: Lars Bublitz: Cartoon - Perry Weekly - Yps-Hefte & Frankenperry VI
Leserbriefe: Martin Kunze / Günther Steins / Jürgen Henk / Walter Groß / Martin Kunze
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Chourtaird     Fagesy     Kontinuierliches Sediment-Totenhirn    Ybarri, Hendrike                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Zeichnung
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Shamsur Routh wurde in die Ralph-Artur-Klinik in Terrania verlegt, denn sein Zustand verschlechtert sich rapide. Stationsleiter Saram Ialtek und der Pfleger Palko, der sich mit Routh anfreundet, können kaum etwas für ihren Patienten tun, denn sie wissen nicht, warum nach und nach alle Synapsen im Gehirn des Reporters absterben. Sein Kurzzeitgedächtnis ist bereits schwer in Mitleidenschaft gezogen, und oft ist Routh so verwirrt, dass er nicht weiß, wo oder wer er ist. Klare Momente, in denen sich Routh seiner Situation schmerzlich bewusst ist, werden immer seltener. Körperliche Beschwerden kommen hinzu. In dieser Situation bietet Chourtaird seine Hilfe an. Gegenüber Ialtek behauptet er, Routh habe noch eine wichtige Rolle zu spielen. Der Stationsleiter glaubt, der Sayporaner wolle lediglich Organe seines Patienten inkorporieren, und bleibt misstrauisch. Chourtaird darf aber in der Klinik auf Rouths Ende warten. Durch den Einsatz von Nanomaschinen wird Routh ein letztes Mal aus dem Abgrund des Vergessens herausgeholt. Seine Tochter Anicee besucht ihn, um Abschied von ihm zu nehmen. Henrike Ybarri ist zu beschäftigt; sie trifft am 14. Januar 1470 NGZ erst ein, als Routh bereits gestorben ist. Sie stellt fest, dass Chourtaird Rouths Gehirn mit Anicees Billigung entnommen und in Suspension versetzt hat. Nach anfänglichem Entsetzen lässt sie zu, dass Rouths Gehirn ins Kontinuierliche Sediment auf Faland integriert wird. Sie will ihre Regierungsgeschäfte ruhen lassen, um über ein Transitparkett selbst dorthin zu reisen. Mit Aiden Cranstouns Hilfe wird es vielleicht möglich sein, Kontakt mit Routh aufzunehmen. Nach seinem Tod findet sich Routh in einem alptraumartigen Labyrinth wieder, in dem er von schattenhaften Gestalten bedrängt wird. Ein Unbekannter, in dem Routh erst nach einiger Zeit Zachary Cranstoun erkennt, dem er auf Gadomenäa schon einmal begegnet ist, steht ihm bei. Routh wird vor die Wahl gestellt, entweder endgültig zu sterben oder wie Cranstoun im Totenhirn aufzugehen. Er entscheidet sich für letzteres, wobei er einen Teil von sich selbst aufgibt, der daraufhin für immer vergeht. Routh erfährt, dass Delorian Rhodan hinter der Entführung von ALLDARS Korpus steckt. Die tote Superintelligenz ist bereits Bestandteil des Totenhirns.

Johannes Kreis

 
Rezension

Wer erwartet hat, dass sich in der Zyklus-Endphase die epochalen Höhepunkte geradezu überschlagen, dass eine spektakuläre Enthüllung nach der anderen folgt, oder dass es zu entscheidenden Raumschlachten kommt, der wird von den letzten beiden Romanen möglicherweise enttäuscht sein. Ich finde es zwar auch nicht toll, wenn sich (wie sich allmählich abzeichnet) alles im letzten Roman eines Zyklus aufklärt, aber wenn ein Roman es schafft, mich zu berühren - und das ist Uschi Zietsch definitiv gelungen - dann brauche ich keine Geschehnisse von kosmischer Bedeutung, um ihn zu den Höhepunkten des Zyklus zu zählen. Rouths Dahinschwinden, das wir zugleich aus seiner Sicht als auch anhand der Reaktionen seiner Umwelt miterleben, wird so einfühlsam und bewegend geschildert, dass ich mich frage, ob Uschi hier etwa eigene Erfahrungen verarbeitet. Sie schildert ja in der ersten Hälfte des Romans nichts anderes als den auf wenige Tage komprimierten Verlauf einer Demenzerkrankung. Wer so etwas einmal miterlebt hat, vielleicht wie ich in der eigenen Familie, der weiß genau, was das bedeutet. Klasse, wie viel Uschi mit wenigen Absätzen zur Figurenentwicklung z.B. Anicee Ybarris beiträgt. Zu Science Fiction wird der Roman erst in der zweiten Hälfte. Rouths Erlebnisse im "Jenseits" sind ebenfalls sehr eindrucksvoll. Wie in einem echten Alptraum entsteht eine Atmosphäre der Bedrohung, vor der Routh nicht davonlaufen kann. Außerdem werden ja durchaus einige interessante Informationen vermittelt. Zum Beispiel erfährt man, dass die Besatzung der BOMBAY (vgl. PR 2632) mit sayporanischer Hilfe völlig geheilt werden konnte. Endlich wird auch wenigstens einmal kurz erwähnt, dass die Entführung des Solsystems negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Derartige Probleme wurden bisher fast völlig ausgeklammert. Tja, und dann kommt ganz am Ende noch ein hübscher Knalleffekt, über den man einmal genauer nachdenken muss. Dass Delorian hinter dem Verschwinden der Superintelligenzenleiche steckt, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte angenommen, die Sayporaner hätten das Ding geklaut und über die Ephemere Pforte in die Anomalie eingespeist, um diese zu stabilisieren. Wieder einmal zeigt sich also, dass Delorian mit gezinkten Karten spielt. Jetzt wissen wir, dass er Schuld an der Besetzung Terras durch Fagesy und Sayporaner ist! Die Fagesy haben geglaubt, der Korpus sei auf Terra versteckt. Delorian hätte das aufklären können. Somit hat Delorian jene Krise, in der Toufec glänzen und Sympathiepunkte bei den Terranern sammeln konnte, erst herbeigeführt! Wer hat also die Vernichtung von Mexico City (PR 2633) sowie alles Leid, das die Fagesy über Terra gebracht haben und wegen der Anschläge der terranischen Untergrundkämpfer selbst erfahren mussten, letzten Endes zu verantworten? Mal sehen, ob Henrike Ybarri noch einmal mit Routh wird sprechen können, und ob er diese Information dann an sie weitergibt... Wir erfahren nicht, warum ALLDARS Korpus dem Totenhirn hinzugefügt wurde. Die Superintelligenz ist schließlich praktisch nicht mehr vorhanden, jedenfalls wird sie dem Totenhirn vermutlich nicht bei der Denkarbeit helfen können - oder was immer das Totenhirn tun muss, damit das Neuroversum entstehen kann. Welchen Zweck hatte die Aktion also?

Johannes Kreis  07.04.2013

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Sonnenzündung (II)

Der Eingriff der Spenta zur Löschung der Sonne hatte eine rapide Inflation bewirkt, bei der der Sonnenkern um das Hundertfache aufgeblasen wurde, sodass der interne Druck nachließ und die Kernfusion zum Stillstand kam. Parallel dazu diente die weniger als hauchdünne, de facto nur noch zweidimensionale Schicht der Ephemeren Membran oder Fimbul-Kruste, die in gewisser Weise eine Art eigenes Universum bildete, in erster Linie dazu, den durch die Aufblähung freigesetzten uralten Photonenstrom aufzusaugen und zu unterbrechen. Für rund dreieinhalb Monate war Sol zum schwarzen Ball von 35 Millionen Kilometern Durchmesser aufgebläht und die bewohnten Welten auf Kunstsonnen angewiesen gewesen. Ein obszönes Gebilde, keine Sonne mehr im herkömmlichen Sinne, sondern gedämpft, überzogen von der ultragravitationellen Ephemeren Folie (...) (PR 2692)
 
Nur auf diese Weise hatte die Mosaikintelligenz der Sonnenhäusler den psimateriellen Korpus ARCHETIMS lösen und am 17. Dezember 1469 NGZ mit Nagelraumern abtransportieren können. Am gleichen Tag begannen die Spenta, die Löschung umzukehren – entsprechend angekündigt von der Sprecherin des Umbrischen Rates: »Die Sonne«, sagte Anicee, »wird wieder leuchten. Du wirst das schaffen. Du und Perry, ihr habt es am Ende immer geschafft.« Das Lächeln auf ihren Lippen sah aus wie ein Schatten. »Aber das ist nicht mehr unsere Sonne. Unsere Augen ertragen sie nicht.« (PR 2687)
 
Am 11. Januar 1470 NGZ um 3.36 Uhr Terrania-Standardzeit (TS) zeigte sich eine erste, leichte Kontraktion. Es waren nur wenige Tausend Kilometer, um die der Durchmesser schrumpfte; fast nichts angesichts der gewaltigen Proportionen. Welche Prozesse im Detail unter der Fimbul-Kruste abliefen, blieb ebenso unklar wie schon beim Vorgang der Löschung. Klar war nur, dass sich in den nächsten Stunden die Kontraktion der Fimbul-Kruste beschleunigte und gegen 10 Uhr TS nur noch einen Durchmesser von knapp zehn Millionen Kilometern erreichte. Mehr und mehr liefen minimale Verformungen über die bis dahin glatte, aber weiterhin schwarze Oberfläche – sich verändernde Strukturen, vergleichbar Meereswellen an einem flachen Sandstrand.
 
Um 11.30 Uhr TS erreichte der immer noch schwarze Ball nur noch einen Durchmesser von rund zwei Millionen Kilometern, begann nun allerdings durchlässig zu werden. Längst hatte sich der Prozess der Löschung umgekehrt – während die Fimbul-Kruste kontrahierte, wurde Ephemere Materie quasi aufgesaugt und abgebaut. Da die Gesamtmasse von Sol – sie entspricht mit rund 1,989 mal 10-hoch-30 Kilogramm etwa 333.000 Erdmassen – unverändert geblieben war, bedingte die Verkleinerung im Inneren eine höhere Dichte. Längst musste im Kern die Fusionszündung stattgefunden haben – und in der Tat, die kaum verständlichen Emissionen der Mosaikintelligenz wiesen in exakt diese Richtung. Noch wurde die immer grellere Helligkeit allerdings von der Membran eingeschlossen.
 
Gegen 11.45 Uhr TS war der Soldurchmesser auf rund 1,4 Millionen Kilometer geschrumpft und erreichte damit wieder etwa den Wert vor der Manipulation durch die Spenta. Kurz darauf war die Sonnenzündung abgeschlossen. Aufgrund der Lichtgeschwindigkeit dauerte es allerdings noch etliche Minuten, bis das freigesetzte Licht und die sonstige konventionelle Strahlung die inneren Planeten des Solsystems und schließlich auch die Erde erreichten. Parallel dazu standen Ingenieure und Aggregate bereit – selbstverständlich unterstützt von NATHAN –, um die Kunstsonnenpulks entsprechend herabzudimmen.
 
Nach zwei Minuten und 48 Sekunden hatte das Licht um 11.54:38 Uhr TS die Distanz bis zum Merkur überbrückt. Hyperfunkbilder zeigten zeitverlustfrei überall den glühenden Plasmaball Sols, riesig und doch klein im Vergleich zur vorher grotesk aufgeblähten Größe. Venus bekam, während gleichzeitig der dort stationierte Sonnenpulk heruntergefahren wurde, um 11.57:51 Uhr TS nach etwas mehr als sechs Minuten das Sonnenlicht. Um 11.59:55 Uhr TS erlosch auch der Sonnenpulk PRAETORIAS, während um 11.59:59 Uhr TS die erdabgewandte Seite Lunas hell wurde: An diesem Tag war Neumond, somit befand sich der Erdtrabant zwischen Terra und Sol.
 
Schließlich erreichte die Woge aus Licht und Strahlung um exakt 12 Uhr TS auch die Tagseite der Erde. Spenta und Sayporaner hatten Wort gehalten. Die Menschheit atmete noch ein, zwei Sekunden länger durch. Als hätten alle zugleich Luft geholt, entlud sich die Anspannung in kollektiver Ekstase. Alles schrie. Auch Bully ließ sich dazu hinreißen, lauthals mitzubrüllen. Sein Blick war verschleiert. Er hatte Tränen in den Augen ... (PR 2692)

Rainer Castor

   
NATHAN