Nummer: 2647 Erschienen: 11.05.2012   Kalenderwoche: Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Der Umbrische Gong
Jagd in Terrania City - ein Schatten kämpft gegen die ewige Dämmerung
Leo Lukas     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Terrania   Kastell            
Zeitraum: 4. bis 22.November 1469 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 22647
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Seit dem dramatischen Verschwinden des Solsystems mit all seinen Bewohnern hat sich die Situation in der Milchstraße grundsätzlich verändert.
 
 
Die Region um das verschwundene Sonnensystem wurde zum Sektor Null erklärt und von Raumschiffen des Galaktikums abgeriegelt. Fieberhaft versuchen die Verantwortlichen der galaktischen Völker herauszufinden, was geschehen ist. Dass derzeit auch Perry Rhodan mitsamt der BASIS auf bislang unbekannte Weise »entführt« worden ist, verkompliziert die Sachlage zusätzlich. Um die LFT nicht kopflos zu lassen, wurde eine neue provisorische Führung gewählt, die ihren Sitz auf dem Planeten Maharani hat.
 
 
Während Perry Rhodan und Alaska Saedelaere gegen die aus langem Schlaf erwachende Superintelligenz QIN SHI kämpfen müssen, befindet sich das Solsystem abgeschottet vom Rest des bekannten Universums in einer Anomalie und muss sich gegenüber drei fremden Völkern behaupten: Die Spenta hüllen Sol ein, die Fagesy besetzen Terra, und die Sayporaner entführen Kinder auf ihre Heimatwelt Gadomenäa, um sie zu »formatieren«. Als die Jugendlichen zurückkehren, bringen sie ein Geschenk mit. Dies ist DER UMBRISCHE GONG …

 
Die Hauptpersonen
Fydor Riordan Sein Duell mit dem Schattenmann geht in die nächste Runde.
Toufec Das Phantom von Terrania erweist sich als nicht unverwundbar.
Sharoun Beffegor Die Jahrgangskolleginnen verbindet eine herzliche Antipathie.
Undine Comerell Die Jahrgangskolleginnen verbindet eine herzliche Antipathie.
Reginald Bull Die Zellaktivatorträger tragen Puzzlestücke zusammen.
Homer G.Adams Die Zellaktivatorträger tragen Puzzlestücke zusammen.

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Exotischer Informationstrip (1)
PR-Kommunikation: ColoniaCon 20
Statistiken: Die ATLAN-Grünbände
Witzrakete:
Leserbriefe: Janis Merkes / Jürgen Gruschwitz / Frieder Mechlinsky / Karl Aigner /Paul Talbot / Christoph Esser / Dietmar Lorms / Klaus Schulze
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Dolan-Gedenkstätte     Kekolor, Ve      Otorongo, Kirte     Sayporaner     Toufec                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
Andreas Weiß : Urlaubsstation Luida-XVII - Terranische Technik

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Das Kastell (im Zentralasteroid der Ganymed-Rekonstruktion)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:23
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Mit Hilfe des Schattens entkommen Sharoun Beffegor, Barisch Ghada, der Matten-Willy Snacco und der Fagesy Oachono Fydor Riordans Häschern. Toufec zeigt sich Sharoun und verkündet, er arbeite für Rhodan. In Ghadas Wohnung können die Guerilleros nicht zurückkehren. Deshalb nimmt Sharoun Kontakt mit Undine Comerell auf, einer Jahrgangskollegin, die im Gegensatz zu ihr beim TLD geblieben ist. Die beiden waren zwar keine Freundinnen - tatsächlich haben sie sich 1466 NGZ einen echten Zickenkrieg geliefert - aber Undine hat das Vertrauen in Fydor Riordan spätestens nach Chakt-Vachtors Tod verloren. Der Topsider war seinerzeit Sharouns und Undines Ausbilder. Undine geht zu Recht davon aus, dass Riordan ihn ermordet hat. Deshalb verhilft sie Sharouns Gruppe zur Flucht.
 
Nach dem medienwirksamen Angriff des Schattens auf das Transitparkett im Dolan Memorial Park setzt Riordan alles daran, Toufec in die Hände zu bekommen. Der geheimnisvolle Mann wird zum Staatsfeind Nummer eins erklärt. Toufec stört das ebenso wenig wie seine Fans, die ihn zu imitieren beginnen. Er erregt weiterhin absichtlich Aufmerksamkeit. Mit seiner überlegenen Ausrüstung, die es ihm sogar ermöglicht, wie ein Strukturläufer durch feste Materie zu gehen, dreht er dem TLD und der Polizei immer wieder eine lange Nase. Um Toufec zu zwingen, sich zu stellen, braucht Riordan ein Druckmittel. Er glaubt, Sharoun und ihre Gefährten seien geeignete Geiseln. Schnell stellt er fest, dass es eine Verbindung zwischen Sharoun und Undine gibt. Letztere ist seit dem 5. November 1469 NGZ verschwunden, angeblich im Rahmen eines Zeugenschutzprogrammes für eine Unitherin, die untertauchen musste. Die Sicherheitsmaßnahmen dieses Programms sind so ausgefeilt, dass sich selbst der neue TLD-Chef etwas Besonderes einfallen lassen muss, um seine Opfer zu finden.
 
Zuvor steht jedoch die erste Sitzung des Umbrischen Rates an. Sie findet am 18. November vor 3000 Zuschauern im Kosmopolitan-Opernhaus statt. Es sind zahlreiche Journalisten anwesend, aber Zwischenfragen sind nicht erwünscht. Die ganze Veranstaltung ist eine Farce. Anicee Ybarri wird offiziell zur Ratssprecherin ernannt. Sie verkündet die Gründung eines neuen Staates der Menschheit namens Formatiertes Terra Umbra (FTU), in dem nichtformatierte Altterraner und Wesen aus anderen Völkern nur geduldet sind. Die ersten Maßnahmen der neuen Regierung bestehen in der Eröffnung zahlreicher Transitparkette, über die weitere Jugendliche zur Neuformatierung ins Weltenkranz-System geschickt werden können, sowie in der Verdunkelung des Sonnenpulks aus Rücksichtnahme auf die Vorlieben der Sayterraner. Als Einstandsgeschenk des Rates wird der Umbrische Gong geliefert. Diese elf Meter durchmessende zartrosa Folie wird in zwanzig Metern Höhe über der Solaren Residenz installiert. Der Gong schlägt Punkt 22 Uhr Ortszeit zum ersten Mal. Der überall hörbare Klang versetzt alle Terraner (sogar Toufec) für einige Minuten in eine angenehme Trance. Laut Pazuzu, Toufecs technischem Dschinn, sind einfache Ohrstöpsel ausreichend, um sich dagegen zu schützen.
 
Am 20. November besuchen Riordan und Ve Kekolor, die dem Residenz-Ministerium für Mutantenfragen vorsteht, das TIPI. Der parabegabte Terraner Ofner Kiwanika soll bei der Aufspürung der Guerilleros helfen. Der 22jähirge Mann ist traumatisiert und geistig zurückgeblieben, besitzt aber eine Fähigkeit, die der Orter-Gabe des Mutanten Fellmer Lloyd ähnelt. Kiwanika kann nur Personen orten, die ihm etwas bedeuten. Er muss sie allerdings nicht persönlich kennen. Deshalb zeigt man ihm im TLD-Tower, wie einem Fagesy zwei Arme abgetrennt werden (Oachono ist es genauso ergangen), während Kiwanikas Parafähigkeit gleichzeitig durch die Gabe einer experimentellen Hyperdroge gesteigert wird. Er spürt Oachono im Weltraumhabitat Nuevo Quito Orbital auf. Riordan leitet den Zugriff am Folgetag persönlich, aber Sharouns Gruppe kann sich rechtzeitig durch einen Käfigtransmitter absetzen. Undine hatte bereits Kontakt mit einem Mittelsmann der Society of Absent Friends aufgenommen. Die Flüchtlinge treffen sich am Heathrow Spaceport mit Homer G. Adams, der sie ins Kastell einlädt. Gemeinsam fliegen sie mit der LADY LAVERNA dorthin.
 
Am selben Tag schlägt der Umbrische Gong zum zweiten Mal. Er wird jedoch von Falken vernichtet - die "Tiere" bestehen aus Nanomaschinen und wurden von Toufec entsandt. Marrghiz steckt den Rückschlag lächelnd weg. Er glaubt, durch diese Aktion habe Toufec einiges an Popularität eingebüßt. Außerdem sollen neue Gongs installiert werden. Toufec legt jedoch nach. Er gibt Phaemonoe Eghoo (die bei dieser Gelegenheit öffentlich ihr Amt niederlegt) ein neues Interview, das auf allen Kanälen gesendet wird. Toufec warnt vor QIN SHI und dem drohenden Untergang der Anomalie. Er verkündet erneut, Rettung durch seinen Herrn, der sich bereits im Solsystem befinde, sei nahe. Der Name von Toufecs Herrn ist Rhodan! Nach dem Ende der Übertragung erschafft Pazuzu ein kleines Raumschiff. Toufec und Phaemonoe brechen damit auf, um Rhodan entgegenzufliegen.
 
Alle Ereignisse auf Terra werden aufmerksam vom Kastell aus beobachtet. In dieser bestens ausgestatteten und abgeschirmten Station inmitten der Baustelle des entstehenden Mondes Neu-Ganymed, in der sich Reginald Bull versteckt hält, werden die 23 schlafenden Besatzungsmitglieder der BOMBAY unter Quarantäne gehalten. Kirte Otorongo, Chefmediker des Kastells, bemüht sich, sie aufzuwecken. Nachtaugs Beisohn wird von Geronimo Abb und DayScha betreut. Er ist auf dem Wege der Besserung. Am 22. November werden Morsezeichen empfangen. Jemand bittet um Einflugerlaubnis für die TOLBA - gezeichnet: Rhodan! Bull erteilt die Erlaubnis, aber als er die TOLBA sieht - eine 110 Meter durchmessende transparente Sphäre mit einer darin eingebetteten, 75 Meter durchmessenden Kugel - kommen ihm Zweifel...

Johannes Kreis

 
Rezension

Endlich mal ein Doppelroman, den ich mir nicht kürzer gewünscht hätte. Im Gegenteil! Es dürfte gleich so weitergehen! Aber nein: Der Viererblock ist ja zu Ende, also muss schleunigst die Handlungsebene gewechselt werden...
 
"Formatiertes Terra Umbra", "Umbrischer Gong"... was damit wohl gemeint ist? Umbra ist ein brauner Farbstoff, aber ich glaube nicht, dass die Farbe in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt - ebenso wenig die italienische Region Umbrien. Als Umbra werden aber auch die dunklen Kerne der Sonnenflecken bezeichnet. Ich könnte mir vorstellen, dass hier ein Zusammenhang besteht, denn Sol ist ja komplett von einem Mega-Sonnenflecken bedeckt, wenn man so will, und auf Terra ist's derzeit ziemlich schattig.
 
Die Solsystem-Handlungsebene wurde, wie ich irgendwo gelesen habe, von Wim Vandemaan konzipiert. Ich finde, das merkt man deutlich. Alles ist gut durchdacht, immer wieder werden faszinierende neue Enthüllungen eingebaut und es zeichnen sich interessante Entwicklungen ab. Toufec behauptet, sein Herr sei Rhodan. Den Vornamen nennt er nicht. Perry kommt meiner Meinung nach nicht in Betracht, der ist ja erst am 17. November mit Ramoz in eine Anomalie eingeflogen (PR 2639). Gut, die TOLBA könnte eines der dort versteckten Schiffe sein, aber dann müsste es auch eine Direktverbindung zur Anomalie des Solsystems geben.
 
Wen hätten wir noch? Delorian bietet sich an, schließlich sind wir ihm in diesem Zyklus schon begegnet. Als ehemaliger Chronist von ES hatte er womöglich Gelegenheit, sich am Technik-Fundus der Superintelligenz zu bedienen, und vielleicht ist Toufec jemand aus der Vergangenheit wie Piet Rawland. Von Michael (Roi Danton) haben wir schon lange nichts mehr gehört, er ist seit Zyklusbeginn mit der SOL verschollen (PR 2600). Wie wäre es mit Kantiran? Man beachte: Bully denkt an ein Goldfischglas, als er die TOLBA sieht. Das erinnert an den Weltweisen von Azdun, den neuen Mentor der Friedensfahrer (PR 2499). Der Weltweise war ein Quallenwesen in einer Sphäre, die an ein von Schneegestöber erfülltes, 70 Meter durchmessendes Goldfischglas erinnert... Gut, er hat sich vergeistigt, aber er kann immer noch körperliche Gestalt annehmen. Vielleicht ist die größere Sphäre ein Transportmittel für den Avatar des Weltweisen?

Johannes Kreis  12.05.2012

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Exotischer Informationstrip (1)

Es ist eine bemerkenswerte Geschichte, die Shamsur Routh auf Gadomenäa bei seinem Trip im Universalen Spainkon der Sayporaner zu hören bekommen hat, dem kollektiven Gedächtnis dieser Kultur. Das Spainkon soll, wie Rouths Tochter Anicee sagte, dabei helfen, das Miniaturuniversum der Anomalie zu einer echten Heimat zu transformieren und zum Neuroversum zu erheben ...
 
Das Universale Spainkon unterscheidet sich von anderen Informationsnetzen der Sayporaner durch seine Möglichkeiten, sich mit anderen Archiven zu vernetzen – auch und vor allem mit nicht sayporanischen Entsprechungen. Routh bezeichnete es folgerichtig als Spionagesystem, während seine Tochter es lieber eine »informations-archäologische Technologie« nennen wollte.
 
Sofern Routh alles richtig mitbekam – was angesichts seines geistigen Zustands mit einem gewissen Fragezeichen zu versehen ist –, hat das Spainkon Kontakt zu einem ganz besonderen Hort von Informationen erhalten. Zu einem Archiv, das lange eingekapselt oder bewusstlos war. Jedenfalls für uns handelt es sich um einen »alten Bekannten« – nämlich um das Kontinuierliche Sediment der Brückenwelt Faland. Jenes Totenhirns, von dem der am 10. September 1469 NGZ gestorbene Zachary Cranstoun ein Teil geworden ist, nachdem sein Gehirn in das komplexe neuronale System von Gehirnen integriert wurde. Damit wurde er auch ein Teil der permanent aufgeschichteten Erinnerungs-Sedimente, die deutlich mehr sind als nur ein Depot von Gehirnmasse, sondern laut Cranstoun etwas, das sein eigenes Universum erschafft. Nicht aus Materie, sondern aus Erinnerungen – ein Mnemoversum.
 
Genau in diesem ist Cranstoun zu Bewusstsein gekommen – wörtlich: »Ich bin, obwohl ich mein Leben verloren habe.« Allerdings hat er Zweifel daran, ob es wirklich genau sein Bewusstsein ist, zu dem er gekommen ist.
 
Cranstoun weiter: »Die Gehirne in diesem Komplex leben. Ich habe immer noch nicht begriffen, wie viele Gehirne hier zusammengeschlossen sind. Vielleicht lassen sie sich gar nicht zählen. Sie leben schließlich kein isoliertes, individuelles Leben mehr. Ihre Synapsen verbinden sich. Sie verknüpfen sich mehr und mehr miteinander. Kannst du dir das vorstellen? Schon ein normales menschliches Gehirn mit seinen tausend Milliarden Nervenzellen bildet eine Billiarde Synapsen. In diesem Sediment vervielfältigen sich diese Verbindungen noch einmal, potenzieren sich. Die Gehirne werden ein großes neuronales Ganzes. Sie werden zu einem Totenhirn.« (PR 2645)
 
Dieses Totenhirn versucht sich das Informationsnetz der Sayporaner zu erschließen. Nur deshalb kam es zum Kontakt zwischen Routh und Cranstoun – und damit zu der Möglichkeit, die keineswegs lückenlos im Kontinuierlichen Sediment dokumentierte Vergangenheit zu erfahren. Das Gros ist bestimmt von Erinnerungen der Favadarei; ihr Leben auf Faland, die wunderlichen Erfindungen, ihre Versuche, auf die Brücke vorzustoßen. Die älteste Schicht führt dagegen in die Gedankenwelt der großen alten Gehirne, der allerersten Chaom-Gehirne – und damit zur Geschichte von ALLDAR.
 
In der Galaxis Khooch legten die Chaom ingichiy chaodhas buchesgha – was als Chaom – das funkelnde Diadem der Schöpfung übersetzt werden kann – den Ursprung, als sie Skulpturen von Dahingeschiedenen schufen. Diese enthielten einen Teil von ihnen, weil den Chaom der Gedanke eines restlosen Verlustes eines Verwandten oder Freundes unerträglich erschien. Die Aufgabe der Thanatotekten war die Herstellung von Statuen, deren Lebenserhaltungssysteme Kapseln für neuronale Substanzen und Strukturen und damit Teile des Gedächtnisses bewahrten. Die Wartung und die rituelle Betreuung der Skulpturen übernahmen die Wohlverwahrer.
 
Waren in manchen Glücksfällen Wohlverwahrer und Thanatotekt ein und dieselbe Person, genoss diese höchstes gesellschaftliches Ansehen. Solche Chaom waren hochrangige Mediker, Künstler und Seelsorger in einem.
 
Anfangs blieben Thanatotekten und die Raumfahrttechnologie getrennte Sphären. Das änderte sich, als Militärtechniker eine Positronik schufen, die, wie die Skulpturen, Hirnsubstanz von Chaom enthielt und zu eigenständigen Entscheidungen, Gefühlen und Intuition fähig war. Die so entstandene Mentronik entsprach in gewisser Weise also den auf terranischen Biopositroniken, unterschied sich jedoch insoweit, weil nicht irgendwelche Hirnsubstanz, sondern wahre zerebrale Schmuckstücke verwendet wurden: Hirne oder Hirnareale der erfahrensten Raumadmiräle, Strategen, Navigatoren und vergleichbaren Persönlichkeiten.
 
Das alles geschah vor drei, vier, vielleicht sogar fünf Millionen Jahren …

Rainer Castor

   
NATHAN