Nummer: 2492 Erschienen: 22.05.2009   Kalenderwoche: 21 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,85 €

KOLTOROC
Geboren in der Lichtstadt - ein Potenzialfeld pervertiert
Uwe Anton     

Zyklus:  

35 - Die Negasphäre - Hefte: 2400 - 2499 - Handlungszeit: 1346 - 1347 NGZ (4933 - 4934 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Serdragon   Lichtstadt Paragor   Hangay         
Zeitraum: 5. bis 10.November 1347 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601852
EAN 2: 92492
Ausstattung:  Report Nr.422 / STARDUST-Modellbaubogen Teil 3
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Im Mittelteil der STARDUST-Modellbaubogen (Teil 3)
"Seite 3"

Die Lage für Perry Rhodan und die Menschheit ist verzweifelt: Eine gigantische Raumflotte, die Terminale Kolonne TRAITOR, hat die Milchstraße besetzt. Sie wirkt im Auftrag der Chaotarchen, und ihr Ziel ist kompromisslose Ausbeutung.
Die Milchstraße mit all ihren Sonnen und Planeten soll als Ressource genutzt werden, um die Existenz einer Negasphäre abzusichern. Dieses kosmische Gebilde entsteht in der nahen Galaxis Hangay - ein Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Mit verzweifelten Aktionen gelingt es den Menschen auf Terra und den Planeten des Sonnensystems, dem Zugriff der Terminalen Kolonne standzuhalten. Sie verschanzen sich hinter dem TERRANOVA-Schirm und versuchen, die Terminale Kolonne zu stören.
Um die Milchstraße zu retten, muss zuerst Hangay in eine normale Galaxis zurückverwandelt werden: In der Kernzone Hangays angekommen, führt Perry Rhodan seine Truppen gegen die »Nadel des Chaos«, die zentral für die Retroversion ist. Aber sein Hauptgegner ist der Chaopressor des gesamten Feldzuges: KOLTOROC …

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide hört die Geschichte KOLTOROCS
Inkadye Die Sorgorin ist gegen ihren Willen eine der drei Mütter einer Superintelligenz
KOLTOROC Ein Potenzialfeld entartet und übernimmt die Herrschaft über die Truppen des Chaos
Trim Marath Der Kosmospürer entwickelt einen Plan, um das Leben einer Kosmokratendienerin zu retten

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Von Netzen und Modellen (1)
PR-Kommunikation: Kennst Du die … DRUSUS ?
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / William Voltz-Kurzgeschichtenwettbewerb / Dr.Rainer Nagel: Werkstattbericht - Taschnbuchausgabe Demetria-Zyklus
Witzrakete:
Leserbriefe: Josef Greil / Stefan Wolf / Bernd Lehmann / Bernd Weller / Harald Kirchhoff / Kurt Kobler / Brandon Llanque
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Endlose Armada    Ordoban     Saddreykaren    Saddreyu    V'Aupertir                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
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Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
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Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 422 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops der Außerirdische von Reinhard Habeck (Folge 282)
Reporttitel: Hubert Haensel: Vorwort / Raimund Peter: Zyklus Negasphäre - Operation Tempus / Georg Joergens: In memoriam Rudolf Zengerle (Risszeichnung Korvette (ehemals Kaulquappe)
Reportgrafik: Grafik: „Fremde Welten…“ von Hubert Schweizer, Emmendingen
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen Mai 2009
Reportriss: Johannes Fischer : Ferronischer Kreuzer der IRIDUL-Klasse

Innenillustrationen

Paragor - die Lichtstadt
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:21
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Am 25. Oktober 1347 NGZ unterrichtet Hery-Ann Taeg, die Chefmedikerin der SOL, Atlan darüber, dass die aus Koltogor gerettete Sorgorin Inkadye im Sterben liegt. Sie ist kurz nach ihrer Flucht in ein Wachkoma gefallen, irgendetwas scheint ihr die Vitalenergie zu entziehen. Als Atlan sie aufsucht und ihre Hand nimmt, erwacht sie. Jetzt, da es mit ihr zu Ende geht, kommen all ihre Erinnerungen zurück. So kann sie Atlan die Lebensgeschichte KOLTOROCS erzählen, die eng mit ihrer eigenen Geschichte verknüpft ist.
 
Inkadye war vor 70 Millionen Jahren im Auftrag der Kosmokraten in der von schrecklichen Kriegen zerrissenen Galaxie Serdragon unterwegs, um Frieden zu stiften. Es war ihr gelungen, die beiden Krieg führenden Parteien - die von den V'Aupertir abstammenden Auper'como und die insektoiden Kollogom - an einen Tisch zu bringen, und zwar in der nach Baustilen beider Völker aufgebauten Lichtstadt Paragor. Wichtigstes Instrument zur Bewahrung des Friedens sollte eine übergeordnete, vermittelnde Instanz werden: Ein mit Biophore zum Leben erwecktes psionisches Potenzialfeld, das durch Bewusstseinskopien unzähliger Auper'como und Kollogom beseelt werden sollte. Der Prozess war erfolgreich. Eine Entität entstand, die unter anderem die kopierten Bewusstseine ("Imagini") der größten Wissenschaftler beider Völker in sich vereinte. Inkadye gab der Entität einen Namen, der in ihrer Sprache soviel bedeutete wie "Träger der Hoffnung". Der Name lautete Koltoroc.
 
Die Entität wurde jedoch durch einen Angriff der Chaotarchen pervertiert. Die Chaosmächte hatten kein Interesse an der Befriedung Serdragons und entsandten das Element der Finsternis. Als das Element Koltoroc angriff, wurde es zwar durch die Biophore in die Flucht geschlagen, dabei spaltete sich jedoch ein Quant der Finsternis ab, das sich mit Koltoroc vereinigte. Die vom Quant der Finsternis ausgehende entsetzliche Qual drängte Koltorocs Entwicklung in eine unerwünschte Richtung. Zerrissen durch die Dualität der in ihm verschmolzenen Bewusstseinsinhalte zweier Völker wurde aus dem Friedensstifter die Vorstufe einer negativen Superintelligenz, die sämtliche Lebewesen in Paragor und Umgebung tötete, um ihre Bewusstseine in sich aufzunehmen. Koltoroc verschonte nur seine "Mutter" Inkadye, beherrschte aber ihren Willen und zwang sie, Serdragon mit der Lichtstadt zu verlassen. In den folgenden Jahrtausenden versetzte Koltoroc Inkadye immer wieder in Tiefschlaf und weckte sie, wenn ihm nach Unterhaltung zumute war. Inkadye suchte vergeblich nach einem Ausweg und verstand nie wirklich, was Koltoroc eigentlich von ihr wollte - es kam ihr fast so vor, als sehne die körperlose Entität sich nach ihrer Gesellschaft und bringe ihr tatsächlich Zuneigung entgegen, denn Koltoroc schützte sie und hielt sie am Leben. Sie blieb Koltorocs Gefangene, denn die Entität war noch nicht stark genug und konnte nicht riskieren, von Inkadye an die Kosmokraten verraten zu werden.
 
Eines Tages wurde Inkadye klar, dass die Entität den letzten Schritt hin zur Superintelligenz vollzogen hatte. KOLTOROC tötete unzählige Lebewesen, um sich mit ihren Bewusstseinsinhalten zu stärken, und erschuf bizarre Körperprojektionen für sich selbst. Nach 20.000 Jahren lenkte KOLTOROC die Lichtstadt zurück nach Serdragon, um diese Galaxie zum Kern seiner Mächtigkeitsballung zu machen. Die Superintelligenz unterwarf die Galaxie und die benachbarten Sterneninseln, zeigte aber kein Interesse daran, sich zu einer Materiesenke weiterzuentwickeln. Nach Jahrmillionen wurde Inkadye wieder einmal erweckt. Sie sollte als Unterhändlerin für KOLTOROC auftreten, denn ein Abgesandter der Chaotarchen erschien in Serdragon. Das Wesen war ein Saddreykare, möglicherweise ein Klon Saddreyus, den die Chaotarchen einst entführt hatten. Der Bote hatte KOLTOROC ein interessantes Angebot zu machen. Die Chaotarchen wollten seinen Schutz garantieren, dafür sollte die Superintelligenz als Chaopressor den Oberbefehl über die gerade entstehende Terminale Kolonne TRAITOR übernehmen. KOLTOROCS Ausbildung für diese Aufgabe sollte in der Negasphäre von TRIICLE-9 erfolgen. KOLTOROC willigte ein, verließ Serdragon (wobei er seine "Wurzeln" in Gestalt Paragors, Koltogors und der Staatenschiffe degenerierter Nachkommen der Kollogom mitnahm) und ließ Inkadye für lange Zeit allein. Als er zurückkehrte, berichtete er davon, dass ihm beim Neganen Berg im Zentrum der Negasphäre - dem negativen Gegenstück zum Berg der Schöpfung - die Antwort auf die Dritte Ultimate Frage zuteil geworden sei.
 
KOLTOROC widmete sich nun ganz dem Aufbau der Terminalen Kolonne und entwarf die Urformen für verschiedene Schiffstypen TRAITORS sowie die Vorstufen der Dualwesen, bei denen es sich quasi um Abbilder seiner eigenen zwiespältigen Persönlichkeit handelte. Als Prototypen der Dualwesen erschuf er aus Nachkommen der Kollogom aus der Weltraumstadt Athurgos, die unter dem Einfluss des Vibra-Psi mutiert waren, die String-Legaten. Diese Wesen traten immer als Paar auf, wobei eine "Hälfte" immer alles wusste, was die andere "Hälfte" wahrnahm - Entfernungen und Barrieren gleich welcher Art spielten dabei keine Rolle. In der Erschaffung echter Duale, die aus den Körperhälften beliebiger Lebewesen hergestellt wurden, vollzog KOLTOROC den nächsten Schritt. Eines Tages manifestierte sich der Chaotarch Xrayn in der Negasphäre. Er war nicht erfreut darüber, dass KOLTOROC sich in der Gestalt Inkadyes eine Art Haustier hielt. Der Chaotarch verlangte, KOLTOROC solle sich endlich ganz von seiner Vergangenheit lösen. Dazu war die Superintelligenz zwar noch nicht bereit, aber in den nächsten Jahrhunderten suchte er Inkadye nicht mehr auf und versetzte sie nicht wieder in Tiefschlaf. So war es der Sorgorin möglich, von Paragor aus Kolonnen-Funksprüche abzuhören und zu erfahren, dass KOLTOROC für sich selbst die Duale Metropole erschuf. Eine scheinbare Möglichkeit zur Flucht bot sich, als Inkadye dem Gallertwesen Eslan Goku-Kong begegnete, das einen Fiktivtransmitter erbaut hatte. Kurz entschlossen nutzte sie das Gerät, nur um sich unter dem Gelächter KOLTOROCS in Koltogor wiederzufinden. Die Stadt wurde ihr Kerker für die nächsten Jahrmillionen.
 
Während ihrer Erzählung verliert Inkadye mehrmals das Bewusstsein. Am 31. Oktober erkennt Trim Marath, dass ein psionisches Phänomen für den Vitalenergieverlust der Sorgorin verantwortlich ist. Gemeinsam mit Startac Schroeder versucht er, dem entgegenzuwirken. Die beiden scheinen Erfolg zu haben, denn schon am 5. November verkündet Hery-Ann Taeg, Inkadye werde überleben. Durch ihre Erzählung ist Atlan klar geworden, dass KOLTOROC nicht nur einer von mehreren Anführern TRAITORS ist, sondern der Chaopressor - quasi das Herz der Terminalen Kolonne. Fünf Tage später stellen die Solaner fest, dass das Vibra-Psi erloschen ist. Man nimmt an, dass Perry Rhodan und der Nukleus in Hangay aktiv sein müssen. Atlan will versuchen, Anschluss an diese Mitstreiter zu finden.
 
 

Johannes Kreis

 
Rezension

Wieder mal muss eine Lebensgeschichte zur Erhellung einiger Hintergründe der letzten beiden Zyklen her. Diesen Kunstgriff verwenden die Autoren immer wieder. Da werden über Monate und Jahre hinweg Rätsel aufgebaut und Zusammenhänge angedeutet - das Ganze wird dann aber nicht nach und nach aufgelöst, etwa durch irgendwelche Aktionen unserer Helden, sondern in einem Aufwasch mit einem Roman wie diesem. Wobei man noch froh sein muss, dass die Geschichte nicht auf den Umfang eines Doppelromans aufgebläht wurde. Das war in der PR-Serie aber selten anders, und es heißt ja auch nicht, dass der entsprechende Roman schlecht sein muss. Diesmal muss man sagen: Große Überraschungen hält die Geschichte KOLTOROCS zwar nicht bereit, einzelne Ideen sind aber nicht schlecht. So wird zum Beispiel klar, warum man in TRAITOR so großen Wert auf zwangsweise miteinander verschmolzene Wesen legt; sie sind quasi Spiegelbilder des "Innersten" KOLTOROCS.
 
Die Feststellung, dass KOLTOROC nicht nur irgendein austauschbarer Heerführer ist, sondern TRAITORS Dreh- und Angelpunkt, macht stutzig. Merkwürdig ist auch, dass mehrmals betont wird, wie sehr KOLTOROC an der eigenen Vergangenheit hängt. Wir erinnern uns: Die Galaktiker besitzen mehrere Eier der Tarnii-KOLTOROC. Als ich das las, dachte ich: "Die werden doch nicht...?", und meinte damit: Wenn KOLTOROC das ist, was (um mit Professor Faust zu sprechen) die Terminale Kolonne im Innersten zusammenhält, dann könnte es ja sein, dass TRAITOR doch militärisch zu besiegen ist. Vielleicht ist TRAITOR für den Chaopressor ja das, was eine Mächtigkeitsballung für eine "normale" Superintelligenz ist? Vielleicht sind die Kolonnen-Motivatoren nur Ableger der Superintelligenz? Bisher war ich eigentlich davon ausgegangen, dass TRAITOR dezentral aufgebaut ist, d.h. dass es kein Zentrum gibt, das alles kontrolliert und lenkt. Auf die eine oder andere Weise scheint KOLTOROC jedoch mit allem und jedem innerhalb TRAITORS verbunden zu sein, ganz besonders mit den String-Legaten. Also gibt es doch einen "Kern", ohne den TRAITOR vermutlich nicht handlungsfähig wäre. Was wäre also, wenn diese zentrale Instanz ausfällt? Bricht die Terminale Kolonne auseinander, wenn KOLTOROC vernichtet wird?
 
Ansonsten gibt es noch ein paar nicht ganz uninteressante Details zu erfahren: Es gibt eine negative Spiegelung des Bergs der Schöpfung - den Neganen Berg - wo man ebenfalls die Antwort auf die Dritte Ultimate Frage erfahren kann. Dann gibt es noch ein Wiedersehen mit Saddreyu, dem wir im Zyklus "Die Chronofossilien" begegnet sind. Beides dürfte für den aktuellen Zyklus aber unbedeutend sein. Inkadye darf weiterleben - zuerst hatte ich gedacht, sie sei nur in die Serie eingeführt worden, damit sie KOLTOROCS Geschichte erzählen konnte, und würde nach getaner Arbeit wieder abserviert werden.
 
A propos "abservieren": Ich habe den Eindruck, dass Wesen und Völker, deren Lebensgeschichte erst einmal erzählt worden ist, schon sehr bald ins Serien-Nirwana entschwinden. Das sind schlechte Aussichten für KOLTOROC...
 

Johannes Kreis  24.05.2009

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Von Netzen und Modellen (1)

Modelle haben - sofern sie gut gewählt sind - den Vorteil, komplexe Angelegenheiten veranschaulichen zu können. Dennoch sind sie nie »die Wirklichkeit an sich« und haben somit häufig den Nachteil, auf dem einen oder anderen Bein mehr oder weniger kräftig zu hinken. Wenn also von Kosmischen Kraftlinien, dem natürlichen Psionischen Netz, Vibra-Psi, Messengern und dergleichen die Rede ist, muss uns bewusst sein, dass es sich hier ebenfalls nur um Modelle, Gleichnisse und Metaphern handelt. Form und Verlauf eines Magnetfelds lassen sich beispielsweise durch eingebrachte Eisenspäne prima veranschaulichen - die eigentliche Natur der Feldlinien und der damit verbundenen Hintergründe werden auf diese Weise jedoch nicht erfasst.
 
Feldwirkung, -stärke und viele andere Aspekte lassen sich bei Kenntnis der Formeln mathematisch darstellen. Aber auch die Zahlen und Symbole bleiben wiederum Hilfswerk, Mittel zum Zweck, eine andere Form der Veranschaulichung - für den einen hilfreich oder gar eine Offenbarung, für den anderen nur ein unverständlicher Wust. Ein Hauptproblem bei »höhergeordneten Phänomenen« ist, dass ihnen meist in noch stärkerem Maß die Anschaulichkeit fehlt - und häufig, sofern es fünf-, sechs- und höherdimensionale Aspekte betrifft oder jene im UHF- und SHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums, sogar nicht einmal die dazu notwendige »Hypermathematik« zur Verfügung steht. Otto Normalmensch ist nun mal kein Kelosker oder T-Prognostiker - er hat nicht einmal die »passenden Eisenspäne«, um aus deren Verteilung Rückschlüsse ziehen zu können. Wir müssen uns also des Modellcharakters bewusst sein, wenn wir die gängigen Umschreibungen verwenden. So heißt es, dass die permanenten interaktiven wie informellen Verbindungen des Moralischen Kodes mit seinen Kosmogenen, Kosmonukleotiden und ihren Psionischen Informationsquanten einerseits sowie den Messengern als n-dimensionalen »Botenstoffen« einschließlich des damit verbundenen Rückkopplungsmechanismus andererseits dem entsprechen, was in anderem Zusammenhang als die Durchdringung des Multiversums mit Kosmischen Feldlinien des natürlichen Psionischen Netzes bezeichnet wird.
 
Etwas, was von den Jaschemen im Tiefenland poetischer auch als psionischer Atem der Welt umschrieben wurde - durchaus verbunden mit der Frage, welche der Umschreibungen »treffender« ist. Weiterhin heißt es, dass der Moralische Kode insgesamt überall präsent und wirksam ist, in sämtlichen parallelen, pararealen und wie auch sonst definierbaren Universen samt ihren vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Ausprägungen sowie den damit wiederum verbundenen potenziellen und sonstigen Alternativen und Varianten der Wahrscheinlichkeit und des »Realitätsgrads«. Hinzu kommt, dass jedes einzelne Kosmonukleotid das vollständige »kosmische Schöpfungsprogramm« beinhalten soll - vergleichbar einem Hologramm, bei dem sich ebenfalls aus jedem Splitter das Gesamtbild rekonstruieren lässt, während ein normales Foto in zerschnippelter Form nur ein Puzzle ergibt. Gedeutet wird das so, dass der Moralische Kode als »Informationsspeicher des kosmischen Schöpfungsprogramms« in gewisser Weise der Kosmos des Multiversums ist - denn das Wechsel- und Zusammenspiel der Psionischen Informationsquanten liefert die Informationen, die die Erscheinungsform der Universen bestimmen. Informationen über die Naturgesetze, denen Raum und Zeit, Energie und Masse, Evolution und Leben unterliegen.
 
Etwas, das in seiner Ganzheit eine neue Qualität gewinnt - denn die alte Erkenntnis, dass das Ganze mehr als nur die pure Summe der Teile ist, dürfte auch und gerade beim Moralischen Kode zutreffen. Da die Kosmonukleotide Phänomene sind, die zum übergeordneten Kontinuum gehören, bei denen über das natürliche Psionische Netz und die Messenger letztlich »alles mit allem« verknüpft ist und sein muss, kann es nicht einmal eine exakte Unterscheidung von »Innen« und »Außen« geben - vergleichbar einem Möbiusband oder einer Kleinschen Flasche, die nur eine Seite haben, welche gleichzeitig innen und außen ist. In der Mathematik wird das nicht-orientierbare Fläche beziehungsweise zweidimensionale differenzierbare Mannigfaltigkeit, die nicht orientierbar ist, genannt. Durch Mittel wie den Elementar-Quintadimtrafer von GLOIN TRAITOR wird »Standard- zu Chaosphysik«, wird Vibra-Psi »katalysiert«, sodass im Endergebnis womöglich eine Negasphäre entsteht. Aber auch das ist letztlich »nur« ein Aspekt des Ganzen, die sprichwörtliche Kehrseite der Medaille …

Rainer Castor

   
NATHAN