Nummer: 2411 Erschienen: 02.11.2007   Kalenderwoche: 44 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,75 €

Schwinge-von-Raffat
Am Rande des Chaos - Weltraumpiraten und ein unverhofftes Wiedersehen
Leo Lukas     

Zyklus:  

35 - Die Negasphäre - Hefte: 2400 - 2499 - Handlungszeit: 1346 - 1347 NGZ (4933 - 4934 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Schwinge-von-Raffat   Koh-Raffat-System            
Zeitraum: Juli 1346 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601753
EAN 2: 72411
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Im Frühjahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Menschheit vor der größten Bedrohung ihrer Geschichte: Die Terminale Kolonne TRAITOR hat die Milchstraße besetzt und alle bewohnten Planeten unter ihre Kontrolle gebracht.
Die gigantische Raumflotte steht im Dienst der sogenannten Chaotarchen. Ihr Ziel ist, die Ressourcen der Milchstraße auszubeuten, um die Existenz der Negasphäre in Hangay abzusichern: einem Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Perry Rhodan ist mit dem Spezialraumschiff JULES VERNE über 20 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit der Milchstraße gereist, die damals Phariske-Erigon hieß, um die Menschheit in der Gegenwart zu retten.
Atlan begibt sich indessen auf eine gefährliche Fahrt nach Hangay, an den Brennpunkt des Geschehens. Mit Mühe durchbricht er den Grenzwall der sich wandelnden Galaxis, stößt vor in eine der Proto-Chaotischen Zellen - und begegnet der SCHWINGE-VON-RAFFAT ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Atlan Der Unsterbliche hat schwerwiegende Entscheidungen zu treffen
Dr. Indica Die Nexialistin muss sich an vorderster Front bewähren
Hajmo Siderip Der Xeno-Psychologe gerät in altbekannte, gefährliche Fahrwasser
Kerseluuf der Jüngere Der Vennok erkennt seine wahre Berufung

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Durchbruch nach Hangay
PR-Kommunikation: PAX TERRA - Die Perry Rhodan-Oper jetzt zum Herunterladen
Statistiken: Aktueller Hörbuch-Download - www.pr2400.de / Bootskins - www.rgross.de/bootskin.htm / Silberband 100 - BARDIOC / Die Welt von PR - Einstiegshilfe
Witzrakete:
Leserbriefe: Peter Kollmann / Rainer Markert / Karl Aigner / Lothar Peters / Manfred Bartl / Frank Günther / Bernhard Albert / Ursula Buss / Winfried Podolski
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Hangay    Hauri     Karaponiden    Vennok                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
Christoph Anczykowski : Gleiter Typ TEREX - Terranische Beiboote

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Innenillustrationen

»Rad der Wunder« (die Schwinge-von-Raffat)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:11
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


»Rad der Wunder« nannten viele, die sie zum ersten Mal erblickten, die mächtige Station. Zum Rad des Schicksals sollte sie für jeden Einzelnen von ihnen werden.
Kommandant der Schwinge-von-Raffat war Marschall Böudevail, ein reich dekorierter Veteran zahlreicher Feldzüge und Forschungsmissionen. Heißsporn, Draufgänger und Haudegen, wie er im Buche steht, hatte er im Laufe seiner langen Karriere die halbe linke Schädelschwinge mitsamt des Auges eingebüßt. Sein rechtes Bein unterhalb des zweiten Kniegelenks wurde von einer Prothese ersetzt, deren Klicken bei jedem Schritt durch die endlosen Gänge hallte. Bald lernten Böudevails Untergebene, welche er stets behandelte, als wären es die eigenen, einer strengen Hand bedürfenden Kinder, dieses Geräusch genauso zu lieben wie den Marschall selbst


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Inhaltsangabe

Am 22. Juli 1346 NGZ erreichen die RICHARD BURTON und ihre Begleitschiffe den Randbereich des Segarenis-Sternhaufens. Nach den Informationen, die Atlan von der Noquaa-Kansahariyya erhalten hat, befindet sich im Zentrum des Sternhaufens das Koh-Raffat-System, dessen veränderlicher Stern von der Raumstation Schwinge-von-Raffat aus beobachtet wird. Um mehr über die hier entstehende Proto-Chaotische Zelle herauszufinden, legt Atlan das Sonnensystem als neues Ziel fest. Es ist allerdings gar nicht so einfach, dorthin vorzustoßen, denn im Bereich der Proto-Chaotischen Zelle nehmen die nicht vorhersehbaren Kursabweichungen immer mehr zu: Es wird immer schwieriger, vorher festgelegte Koordinaten mit Überlichtgeschwindigkeit zu erreichen. Deshalb fliegt nur die RICHARD BURTON weiter, weil nur sie von ESCHER gesteuert wird. ESCHER braucht geraume Zeit, um überhaupt Berechnungen anstellen zu können, und ab einem bestimmten Punkt muss die RICHARD BURTON stoppen. Das Koh-Raffat-System kann nicht erreicht werden. Es wird jedoch festgestellt, dass TRAITOR seine Aktivitäten auf diesen Sternhaufen und dieses System konzentriert. Die Traitanks und andere Kolonnen-Einheiten werden vom Raum-Zeit-Router gRIX-1199 geleitet. Dessen Kursanweisungen nützen ESCHER jedoch nichts. Atlan weicht deshalb zur Raumstation Schwinge-von-Raffat aus, die einige Lichtwochen von der Sonne entfernt ist.
 
Diese Station sollte nach Atlans Informationen eine aus Vennok bestehende Besatzung tragen, ist jedoch in den letzten Jahren von Piraten erobert und zu deren Stützpunkt ausgebaut worden. Seit der Hyperimpedanz-Erhöhung und der Machtübernahme durch TRAITOR sind die Piraten in der Station gefangen und haben sich im Kampf um die dahinschwindenden Vorräte gegenseitig dezimiert. An die Station ist ein Beiboot der Kartanin angedockt, bei dem es sich offensichtlich um die KUTATU handelt - mit diesem Schiff ist Ar-Dus-Taar vor 18 Monaten in Segarenis verschollen. Tatsächlich wurde sie von Wa-Gon-Bloi, dem karaponidischen Oberhaupt der Piraten, gefangen genommen, nachdem dessen Männer die KUTATU bei dem Versuch, mit ihr von der Station zu entkommen, in ein Wrack verwandelt hatten. Atlan schickt Landetruppen aus, die die Station in kürzester Zeit erobern. Als sie zu Wa-Gon-Bloi vordringen, der seit geraumer Zeit unter Verfolgungswahn leidet und sich in seiner Zentrale verschanzt hat, sind sie gezwungen, ihn zu töten. Dummerweise wird dadurch die Selbstvernichtung der Station ausgelöst, denn die entsprechenden Anlagen hatte Wa-Gon-Bloi so präpariert, dass sie sich beim Erlöschen seiner Mentalimpulse aktivieren.
 
Den Galaktikern bleiben rund 100 Minuten, um die Station zu räumen, wie Atlan von dem Vennok Kerseluuf dem Jüngeren erfährt, einem Opportunisten, der eine phänomenale Karriere vom Kloputzer zum Chronisten des Piratenchefs hinter sich hat. Die Galaktiker evakuieren alle ca. 18.000 Piraten, um sie später der NK zu übergeben. Dabei finden sie auch Ar-Dus-Taar, die jahrelang von Wa-Gon-Bloi gequält und missbraucht worden ist. Kaum hat sich die RICHARD BURTON entfernt, da explodiert Schwinge-von-Raffat. Jetzt werden die von Dr. Indica geborgenen Daten ausgewertet. Von der Station aus ist beobachtet worden, dass im Koh-Raffat-System 10 Kolonnen-Forts und eine Kolonnen-MASCHINE in Position gegangen sind. Die "Verwandlung" des Systems in den Kern der Proto-Chaotischen Zelle hat aber erst nach der Ankunft eines weiteren Raumschiffes begonnen - und bei diesem Schiff handelt es sich eindeutig um die SOL! Doch damit nicht genug: Aus der Medostation wird gemeldet, dass Ar-Dus-Taar mit Dao-Lin-H'ay identisch ist. Zu guter Letzt teilt ESCHER am 27. Juli mit, dass er mit den bisher gesammelten Daten und der von Mondra Diamond erbeuteten Karte die Standorte von ca. 200 weiteren Proto-Chaotischen Zellen im Randbereich Hangays ermitteln konnte.

Johannes Kreis

 
Rezension

Na, hab' ich's nicht gesagt? Ar-Dus-Taar ist Dao-Lin-H'ay. Die Ärmste! Was sie in den Klauen des durchgedrehten Piratenkapitäns hat durchmachen müssen, wird man wohl nie erfahren. Ist vermutlich auch besser so. Interessanter ist die Frage, warum sie allein in Hangay unterwegs war, d.h. warum sie die SOL verlassen hat. Zuletzt haben wir in PR 2331 etwas von der SOL gelesen. Damals, es war das Jahr 1342 NGZ, war die SOL im Halo Hangays gestrandet, die Galaxie war eigentlich außerhalb ihrer Reichweite. Jetzt sind sowohl Dao als auch das Generationenraumschiff im Zentrum Hangays unterwegs. Wie sind sie in nur 4 Jahren dorthin gekommen? Und warum kann die SOL sich ungehindert unter Kolonnen-Einheiten bewegen? Es scheint ja sogar so zu sein, dass sie entscheidenden Anteil daran hat, eine Proto-Chaotische Zelle zu erzeugen! Allerdings kann es sich dabei auch um ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen von Ereignissen gehandelt haben. Wir wissen ja, dass der Prozess, der Hangay zu einer Negasphäre werden lässt, schon viel früher begonnen haben muss. Siehe z.B. PR 2147.
 
Diese Knalleffekte, die LL sich natürlich bis zuletzt aufhebt, werten den an sich schon lesenswerten Roman noch weiter auf. Natürlich wartet man jetzt mit Spannung auf die Antworten auf obige Fragen. Leider wird man sie vermutlich nicht allzu bald erhalten. Der Roman gefällt mir wie gesagt gut. Auf der einen Seite das launige Geplänkel zwischen Hajmo und seinen Freunden, auf der anderen die amüsante Geschichte Kerseluufs, bei der man zwischen den Zeilen lesen muss, was sich im Gegensatz zu den blumigen Schilderungen des Vennok wohl wirklich ereignet hat. Diese Art von hintergründigem Humor finde ich erheblich besser als den Slapstick-artigen Stil, den LL sonst so oft verwendet. Natürlich finde ich es auch nett, dass Atlan bei der Eroberung der Station erneut mit der für ihn typischen Konsequenz vorgeht und seine Landetruppen mal so richtig einsetzt.
 
Sehr schönes Lesefutter mit einigen tollen Enthüllungen, und das in einer relativ frühen Phase des Zyklus. Diese Mischung aus Infos und dadurch neu aufgeworfenen Fragen macht Lust auf mehr!
 

Johannes Kreis  04.11.2007

   
Inhaltsangabe 2

Das Hangay-Geschwader ist auf dem Weg zum Segarenis-Sternhaufen, um die dort entstehende Proto-Chaotische Zelle zu untersuchen und nach dem Verbleib der Kontaktwaldsprecherin Ar-Dus-Taar zu forschen. Dabei werden die Hyperraumverhältnisse aufgrund des Inkonsistenzeffekts immer schwieriger, da die erratischen Abweichungen nach jeder Flugetappe die immer größere Tendenz zeigen, im Inneren einer Sonne zu enden. Einziges Gegenmittel ist die weitere Reduzierung von Etappenlänge und ÜL-Faktor. Schließlich wagt Atlan mit der RICHARD BURTON und der Unterstützung der Parapositronik ESCHER den Weiterflug.
 
Vergangenheit – Der Chronist: Die Schwinge-von-Raffat ist eine vennoksche Raumstation zur Beobachtung der 2,5 Lichtmonate entfernten Sonne Koh-Raffat, eines irregulären, veränderlichen Hyperstrahlers. Besatzung sind circa 400 Wissenschaftler und Raumsoldaten.
 
Als die im Segarenis-Sternhaufen stationierten Kampfraumer der Vennok im Rahmen der Auseinandersetzungen mit anderen Völkern der Galaxie abgezogen werden, wird die Station von Piraten übernommen und weiter ausgebaut. Der Chronist Kerseluuf der Jüngere und einige der überlebenden Besatzungsmitglieder schließen sich den Piraten an.
 
Mit der Erhöhung der Hyperimpedanz kommen die Piraten wegen der von ihnen verwendeten primitiven Technik – bei verringertem Aktionsradius – recht schnell klar. Doch als die Terminale Kolonne TRAITOR die Macht in Hangay übernimmt, wachsen die Probleme schnell an. Das nahe System Koh-Raffat wird zu einem der Zentren des Truppenaufmarsches der Invasoren, und dann beginnt der Hyperraum im Segarenis-Sternhaufen zu entarten. Interstellare Raumfahrt wird fast unmöglich und das letzte verfügbare Fernraumschiff setzt sich mit einigen Meuterern ab, so dass keine Flucht mehr möglich ist. Unter den 25.000 Piraten bricht der Kampf ums nackte Überleben aus.
 
Das Beiboot einer Expedition der Neuen Kansahariyya wird von verzweifelten Besatzungsmitgliedern gestürmt und irreparabel beschädigt, die Besatzung bis auf wenige Ausnahmen ermordet, der Rest gefangen genommen. Das Mutterschiff dreht nach der vereinbarten Frist ab.
 
Juli 1346 NGZ: Dies ist die Lage, als die RICHARD BURTON auftaucht. Die Galaktiker erobern die Station und sichern sich alle aufgezeichneten Orterdaten. Da der Kommandant der Station vor seinem Tod die Selbstvernichtung aktiviert hat, werden die überlebenden Piraten evakuiert.
 
Ar-Dus-Taar, das letzte überlebende Besatzungsmitglied der NK-Expedition, wird befreit, dem Tode nahe ins Bordhospital gebracht und dort als Dao-Lin-H'ay identifiziert. Bei der Auswertung der erbeuteten Orterdaten kann die Entstehung einer Proto-Chaotischen Zelle nachvollzogen werden. Dabei zeigt sich, dass dabei auch die SOL in Erscheinung trat und vermutlich von Einheiten TRAITORS übernommen wurde.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Durchbruch nach Hangay

Die Grenze von Hangay umgibt in rund 30.000 Lichtjahren Distanz zur Hangay-Hauptebene die gesamte Sterneninsel - grob betrachtet eine abgeflachte Kugel von etwa 180.000 Lichtjahren Durchmesser und einer Dicke oder Höhe von 60.000 Lichtjahren. Bei den Friedensfahrern wurde hierfür der Ausdruck Grenzwall Hangay geprägt. Dabei gehen sie davon aus, dass die (hyper-)physikalischen Hindernisse (noch) nicht in ganz Hangay bestehen, sondern lediglich diese »Außenhülle« unpassierbar machen, deren Dicke meist nicht einmal 100 Lichtjahre beträgt, wie sich inzwischen herausgestellt hat.
 
ESCHER hatte zunächst ein sechsdimensionales Modell der Außenhülle Hangays hochgerechnet, kombiniert aus den Ortungsresultaten der Friedensfahrer sowie Mondra Diamonds Karte. Wie sich dann beim Vorstoß zeigte, bestätigte sich die Theorie Weitgehend in der Praxis. Entlang der gesamten »Mantelfläche« von Hangay ist die Struktur des Hyperraums unterbrochen und vom übrigen Hyperkontinuum »getrennt«. Die Bereiche, die im Grenzwall selbst liegen, sind für konventionelle oder auch Hightech-Triebwerke nicht zu passieren - mit Ausnahme zahlreicher kleiner Stabilzonen, die nach wie vor in eng begrenztem Umkreis normale physikalische und hyperphysikalische Bedingungen bieten und überall im Grenzwall vorhanden sind. Sie durchmessen mitunter nur wenige Lichtsekunden, entstehen für die Dauer von einigen Minuten bis zu einer Stunde und verändern permanent wandernd ihre Position. Zwischen den Stabilzonen erstrecken sich Verbindungslinien gleicher Physik; Korridore oder Schneisen, die bei entsprechender Kenntnis des richtigen Bewegungsvektors zum Raumflug genutzt werden können. Genau das tun die Truppen der Terminalen Kolonne beim Einflug - die Raum-Zeit-Router versorgen sie mit dem passenden Kursmaterial.
 
Da die Stabilzonen überdies jeweils um den eigenen »Schwerpunkt« rotieren, bildet nach ESCHERS Modell jede der Zonen ein Phänomen aus, das an eine dreidimensionale Spirale erinnert. Auch die »Spiralarme« sind zum Raumflug nutzbar - sie sind jedoch zu kurz, um als Verbindung von Stabilzone zu Stabilzone zu dienen. Von zentraler Wichtigkeit ist dabei, dass eine Fortbewegung mit geringer Geschwindigkeit erfolgen muss. Egal, ob Korridore, Schneisen oder die dreidimensionalen Spiralformationen - eine Nutzung mit zu großem Bewegungsimpuls bringt die physikalisch fragilen Strukturen unverzüglich zum Zusammenbruch - und das unabhängig davon, ob der Linearraum oder der Hyperraum als Fortbewegungsmedium verwendet wird. Es muss langsam und behutsam geschehen. Fest steht auch, dass der Grenzwall nicht von Billiarden Projektorstationen erzeugt wird, sondern dass es sich um einen (hyper-)physikalischen Effekt der entstehenden Negasphäre selbst handelt. Die Wissenschaftler der BURTON gehen davon aus, dass im Bereich des Grenzwalls die Raum-Zeit-Struktur selbst in kleine separate Raum-Zeit-Zellen zu einem »Diskontinuum« zergliedert ist und sich in permanenter, nicht vorhersagbarer Bewegung befindet. Hinzu kommt, dass auch das Psionische Netz im Grenzwall Hangay verändert und ge- oder unterbrochen ist - verbunden mit dem Phänomen, dass die Vitalenergie der Raumfahrer quasi in diese Lücken »abfließt«.
 
In Hangay selbst ist es nicht mehr möglich, geradeaus zu fliegen. Und selbst das gilt nicht überall mit gleicher Zuverlässigkeit, sondern kann von Sektor zu Sektor, von Stunde zu Stunde unterschiedlich ausfallen. Je länger die Etappe dauert, desto größer ist die statistische Abweichung vom Kurs, desto mehr Einheiten eines Verbands sind im Durchschnitt betroffen. Die Parapositronik interpretiert diese Inkonsistenzeffekte als Zeichen einer inhomogen veränderten Raum-ZeitStruktur. Hangay ist mit dem übrigen Standarduniversum nicht mehr »korrekt verbunden«, das GESETZ hat hier nicht mehr seine volle Gültigkeit. Die Phänomene werden zweifellos im Lauf derJahre zunehmen, je länger die Genese der Proto-Negasphäre dauert - und zwar vermutlich mit exponentiell steigender Rasanz! Die Galaxis selbst ist in eine Innere und eine Äußere Zone aufgeteilt, auch Kern- und Außenzone genannt. In der Außenzone ist weitgehend normaler Raumflug möglich, mit den bekannten Einschränkungen der Inkonsistenzeffekte als Zeichen einer inhomogen veränderten Raum-Zeit-Struktur. Die Kernzone mit ihrem Durchmesser von (derzeit!) wenigen hundert Lichtjahren ist allerdings von einem ähnlichen Grenzwall eingekapselt wie die Gesamt-Galaxis. Über das Innere der Kernzone liegen noch keinerlei Erkenntnisse vor. Einzelne, über die gesamte Außenzone Hangays verteilte Raumgebiete sind seit einigen Monaten in zunehmendem Maß unpassierbar geworden - die ProtoChaotischen Zellen !

Rainer Castor

   
NATHAN