Nummer: 2273 Erschienen: 11.03.2005   Kalenderwoche: 10 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,75 €

Der gefallene Schutzherr
Der Herr auf Schloss Kherzesch - er regiert den Arphonie-Sternhaufen
Horst Hoffmann     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Schloss Kherzesch               
Zeitraum: u.a. 1332 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601753
EAN 2: 52273
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.377
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Im Kampf gegen die Kybernetischen Heerscharen befindet sich Perry Rhodan mittlerweile im Sternhaufen Arphonie, in unmittelbarer Nähe des Schlosses Kherzesch. Dort regiert Tagg Kharzani, der grausame, aber mysteriöse Herrscher über den Sternhaufen. Gemeinsam mit der Schutzherrin Carya Andaxi bilden Perry Rhodan, Atlan und die Motana unter ihrer Stellaren Majestät Zephyda nunmehr die so genannte Allianz der Moral. Als Atlans Raumschiff ELEBATO als vernichtet gemeldet wird, scheint alles verloren. Doch der Terraner gibt nicht auf: Obwohl der vorborgene Planet Graugischt von einer großen Flotte der Kybb bedroht ist, organisiert Perry Rhodan die Gegenwehr. Erst als Hilfe eintrifft, wie sie unerwarteter kaum sein könnte, wird die Schlacht entschieden: Graugischt und seine Bewohner haben überlebt. Währenddessen wartet Tagg Kharzani auf seine Flotte: Der seltsam aussehende Humanoide ist DER GEFALLENE SCHUTZHERR ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Tagg Kharzani Der Schutzherr verfällt dem Wahnsinn
Enkrine Ein seltsames Wesen versucht eine Stimme der Vernunft zu sein
Gon-Orbhon Ein »Gott« bietet einen Handel für Leben an
Deitz Duarto Der Prim-Direktor hat schlechte Nachrichten

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Rätsel Graugischt
PR-Kommunikation: Leipziger Buchmesse 2005
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 3.Auflage Heft 1676 - 1677
Witzrakete:
Leserbriefe: Tobias Kersten / Marco Seider / Thorsten Schweikard / Michael Ufer / Christoph Neumann
LKSgrafik: Saskia Hengstermann: Ascari da Vivo und ihr Dron Qertan
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Schutzherren von Jamondi - Zeittafel                                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 377 / Seiten: 4
Clubgrafik: ?: Titelbild von Hornsignale 224
Nachrichten: Hermann Ritter: Vorwort
Fanzines: Intern 247 - Thorsten Grewe / Atlan Centauri Special - Frank Zeiger / Fandom Observer 187 - Martin Kempf / Basis 20 - www.perry-rhodan.fr.st / Fremde Welten 9 - Thomas Berger / Exterra 31 - Claudia Höfs / Intravenös 126 - Rüdiger Schäfer / Perry Rhodan-Perspektive 74 - Achim Havemann / Solar-X 168 - Wilko Müller jr. / World of Cosmos 41 - Andreas Dempwolf
Magazine: Nova 6 - Ronald M.Hahn / Star Trek Communicator 93 - Space Contact GmbH
Fan-Romane: Ad Astra - Januar 2005 - Hary-Production / ad astra 65 - Hary Production / Fan-Edition - SoaceShop Achim Havemann / Hornsignale 224 - Michael Haitel / SF-Notizen - Kurt S.Denkena
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges: CD - Von der Wahrheit - Dred Fox Productions

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
Reporttitel:
Reportgrafik:
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau:
Reportriss: :

Innenillustrationen

Schloss Kherzesch
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:21
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Es waren immer neue Paläste entstanden, neue Türme, neue Hallen, neuer Prunk und Luxus. Der Schlosskomplex erstreckte sich inzwischen über den halben Kontinent. In einem Gleiter brauchte Kharzani einen Tag oder mehr, um das Areal zu überqueren. Es war fast vollbracht. Die unter ihm dahinziehenden Parks mit den schönsten Gewächsen der Galaxis und Teiche, von den kilometerlangen Spinnen-Brücken überspannt, hatten im Universum kaum ihresgleichen, so groß und endlos es auch sein mochte. Für ihn war das Schloss sein Mittelpunkt.


Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeicher:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


 

 
 
 
Inhaltsangabe

In der Zeit vor der Blutnacht von Barinx, als Tagg Kharzani noch nicht völlig dem Wahnsinn verfallen war, wurde sein Verhältnis zu den anderen Schutzherren bereits durch ein krankhaftes Geltungsbedürfnis und Neid vergiftet. Er war der Meinung, man verweigere ihm die ihm zustehende Anerkennung und begann deshalb damit, sich selbst ein gigantisches Denkmal zu setzen: Einen gigantischen Schlosskomplex aus prachtvollen Palästen und anderen Prunkbauten auf dem Planeten Kherzesch. Mit der Zeit entwickelte Kharzani, der im Gegensatz zu den anderen Schutzherren ein sterbliches Wesen ist, eine übersteigerte Furcht vor dem Tod und einen damit verbundenen Verfolgungswahn. Zwar wurde sein Alterungsprozess durch Enkrine, einen intelligenten Symbionten, der wie eine zweite Haut um Kharzanis Körper lag, stark verlangsamt. Doch das genügte Kharzani nicht, außerdem war der Symbiont ihm wegen seiner ständigen mahnenden Einflüsterungen lästig. Kharzani ließ als Bestandteil seines Schlosses das Stellare Spital errichten, in dem die besten Mediker Arphonies (einige davon waren von Kharzanis Schergen entführt worden) nur zu dem einzigen Zweck arbeiteten, Kharzanis Gesundheit zu erhalten. Auch ein Hofstaat musste her, denn Kharzani lechzte nach Huldigungen. Zwölf mächtige Kybb aus dem Volk der Rodish sollten seine Gefährten sein, sie stiegen zu seinen Stellvertretern auf.
 
Besonderes Misstrauen und sogar Hass empfand Kharzani stets für Carya Andaxi, die diese Empfindungen noch anstachelte, indem sie den Planeten Graugischt in unmittelbarer Nähe von Kherzesch zu ihrem Domizil machte. Für Kharzani war klar, dass Andaxi ihn von dort aus überwachen und ihm eines Tages alles nehmen wolle, was er sich auf Kherzesch aufgebaut hatte. Nach der verheerenden Schlacht gegen STROWWANs Hilfsvölker wurde Kharzani von der Wesenheit, die aus Gon-Orbhon und dem Nocturnenstock Satrugar hervorgegangen war, nach Parrakh eingeladen. Gon-Orbhon bot ihm die durch den Aufenthalt im Nocturnenstock garantierte Unsterblichkeit an, wenn Kharzani ihm gegen die Schutzherren beistehen würde. Doch dazu kam es nicht mehr, denn ES beendete den Konflikt durch die Verbannung aller Schutzherren-Machtzentren in Hyperkokons - dummerweise befand Kharzani sich zu diesem Zeitpunkt in Jamondi, konnte sein Schloss also nicht mehr erreichen. Zusammen mit den anderen Schutzherren begann er deshalb mit der Arbeit am Projekt DISTANZSPUR, denn selbst sein Porter wurde bei dem Versuch, den Hyperkokon zu verlassen, vernichtet.
 
Kharzani wollte jedoch auch in Jamondi nicht auf die absolute Macht, die allein ihm das Gefühl der Sicherheit vermitteln konnte, verzichten. Deshalb führte er mit seinen Kybb-Völkern den entscheidenden Schlag gegen die Schutzherren und vernichtete den Orden in der Blutnacht von Barinx. In der folgenden Zeit entdeckte er, dass er zwar in dem abgestorbenen Nocturnenstock Antallin nicht die Unsterblichkeit erlangen konnte, dass es aber möglich war, dem Stock etwas von der lebensverlängernden Kraft zu entnehmen: Den zu Opalziegeln weiterverarbeiteten Schaumopal. Je mehr er von dieser Substanz in dem Kybb-Titanen, der ihm als Domizil diente, um sich herum aufschichtete, desto stärker wurde seine Alterung gehemmt, bis sie schließlich praktisch nicht mehr messbar war. Nach Inbetriebnahme der DISTANZSPUR konnte Kharzani wieder in sein Schloss einziehen, die Opalziegel wurden dorthin verfrachtet. Nur Carya Andaxis in dieser Zeit entstehender Schattenstaat sowie die Hyperdimos konnten Kharzani in seinem Verfolgungswahn jetzt noch Kopfzerbrechen bereiten. Er schuf sich eine persönliche Leibgarde, die Dunklen Polizisten, und installierte eine Staubwolke aus acht zertrümmerten Planeten um das Kher-System herum, die aufgrund ihrer Hyperkristallanteile als „Kher-Diamant“ bezeichnet wurde und jegliche Ortung von außerhalb verhinderte.
 
Doch dann schlug die erhöhte Hyperimpedanz zu. Die Opalziegel verloren ihre Wirkung, neue konnten erst nur noch spärlich und nach dem Zusammenbruch der DISTANZSPUR gar nicht mehr herangeschafft werden. Kharzani war somit wieder auf seinen Symbionten Enkrine angewiesen. Der ehemalige Schutzherr gab jedoch nicht auf, sondern begann mit der Umstellung auf Technologien, die den veränderten Umständen angepasst waren. Er schöpfte neue Hoffnung aus dem Gedanken, dass die Hyperkokons sich auflösen würden, so dass er den Planeten Parra-h - und damit die Unsterblichkeit in Satrug-r - erreichen könnte. Dabei wurde er bereits unmerklich über einen Splitter des Nocturnenstocks, den er bei seinem ersten Besuch auf Parrakh erhalten hatte, von Gon-Orbhon beeinflusst. Dann wurde ein Giftanschlag auf ihn verübt, den er seinen 12 Prim-Direktoren zuschrieb. Sie ließ er töten, doch sein Plan, den gesamten Planeten Kherzesch zu sterilisieren, konnte ihm von Enkrine ausgeredet werden.
 
In der Gegenwart erhält Tagg Kharzani von Deitz Duarto die Nachricht, dass die Schlacht um Graugischt zu einer Niederlage für die Kybb geführt hat. Außerdem stürzen seine wichtigsten Rüstungsplaneten aus dem Hyperkokon heraus…

Johannes Kreis

 
Rezension

Schon wieder mal eine „Lebensgeschichte“. Eigentlich erfahren wir bis auf den wahren Verwendungszweck der Opalziegel kaum etwas, das nicht schon längst bekannt gewesen wäre oder das man sich nicht selbst hätte zusammenreimen können. Bösen Zungen könnten diesen Roman daher als „Lückenfüller“ bezei-hnen - ich würde das natürlich nie tun… Zumal der Roman mir wirklich gefallen hat. Er ist eine schöne Charakterstudie des total verkorksten Tagg Kharzani. Hoffmann lässt die bekannte Historie aus der Sicht des gefallenen Schutzherren noch einmal ablaufen, so dass man seine Handlungsweise und seine sich endlos im Kreis drehenden Gedanken nachvollziehen kann. Wie in einer enger werdenden Spirale konzentriert Kharzani sich immer mehr auf sich selbst, seine Todesangst und seine Paranoia. Am Ende ist er so in seiner verqueren Vorstellungswelt gefangen, dass er gar nicht mehr anders handeln kann...
 
Leider wird einiges nicht geklärt, was ich mir von einer Lebensgeschichte Kharzanis erhofft hätte: Wie sind eigentlich die Kybb-Titanen in Kharzanis Hände gefallen? Wie ist es dazu gekommen, dass die Motana auf die verschiedenen Arten, die wir inzwischen kennengelernt haben, missbraucht werden (Schaumopal-Sklaven und Föten-Mißbrauch, Kyber-Neutros, Biodim-Antrieb)? Woher kommt Kharzani überhaupt? Wenn die DISTANZSPUR in Jamondi entwickelt worden ist: Wie sind dann ihre Gegenstationen nach Arphonie gelangt? In „Der ewige Gärtner“ wurde zwar ein Kontakt zwischen beiden Sternhaufen erwähnt, wenn ich mich recht erinnere, aber wie ist der dann wiederum zustande gekommen?
 
Nette Ironie, dass ausgerechnet die ewig moralisierende Carya Andaxi durch ihren Umzug nach Graugischt sozusagen der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wahrscheinlich wäre Kharzani früher oder später sowieso durchgedreht, aber Andaxi hat seiner Paranoia erst so richtig Futter gegeben. Andererseits hat Kharzani einen Teil der von ihm als Bedrohung empfundenen Vorgänge selbst eingeleitet, denn die Hyperdimos dürften wohl von der Ausstrahlung der Massen von Opalziegeln angelockt worden sein und wären sonst vielleicht gar nicht in Arphonie aufgetaucht

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Gegenwart
Enkrine quält Tagg Kharzani, schon seit einer Ewigkeit quält ihn sein Symbiont, doch ohne ihn Leben kann er auch nicht mehr. Er ist von Enkrine abhängig, denn er fürchtet nichts mehr als das Altern (und den Tod), und dies verhindert der fast unsichtbare, netzartige Symbiont schon seit Jahrtausenden.
 
Kharzani wartet auf Nachricht von Deitz Duarto, einem seiner sechs »auswärtigen« Prim-Direktoren. Der Kybb-Rodish ist unterwegs, um Graugischt zu vernichten und damit auch Tagg Kharzanis größte Feindin, die Schutzherrin Carya Andaxi. Doch die ersehnte Meldung kommt nicht durch den Äther, und Enkrine hält seinem Herrn vor, dass die Meldung nicht mehr kommen wird. Davon will Kharzani nichts wissen, er hofft verzweifelt auf den Erfolg.
 
Vergangenheit
Tagg Kharzani ist ein Schutzherr von Jamondi, er ist nicht der große, schillernde Held wie Gimgon oder Gon-Orbhon, doch er erledigt seine Aufgaben gewissenhaft und sehr zufriedenstellend. Nach einer Friedensmission trifft er auf dem Rückweg auf eine kleine Flotte wrack geschossener Schiffe. Sie fielen mysteriösen Schiffen zum Opfer, die weder Überlebende zurück ließen, noch Gefangene machten. Kharzani wechselt trotzdem zu einem der zerstörten Schiffe über und entdeckt dort den Kommandanten, dieser stirbt in diesem Moment, und ein netzartiges Gebilde löst sich in diesem Augenblick vom Sterbenden und wechselt zum Schutzherrn über. Das Gespinst legt sich um Tagg Kharzanis Körper und kommuniziert telepathisch mit seinem neuen Herrn.
 
Wie sich herausstellt, wirkt der Symbiont lebensverlängernd auf Kharzani, und dieser hat eine unnatürliche Angst vor dem Tod, denn Kharzani ist nur sehr langlebig, aber nicht unsterblich.
 
Es folgt der Krieg gegen die Kybb, dieser ist nach knapp tausend Jahren beendet. Kharzani macht sich für die Kybernetischen Völker stark und gliedert sie in die Gemeinschaft ein, dafür beginnen die Kybb mit den Bau des Schlosses Kherzesch im Arphonie-Sternenhaufen, wohin sich Tagg Kharzani immer öfter zurückzieht. Er kehrt dem Dom Rogan und Tan-Jamondi II für immer längere Zeitdauern den Rücken. Dies bemerken auch die Schildwachen und Gimgon, der Schutzherr, der Kharzani einst für den Orden entdeckte.
 
Einmal kommt Gimgon nach Kherzesch, Tagg veranstaltet ein rauschendes Essen mit allem Schönen für den Gaumen. Er zeigt voller Stolz sein wunderschönes Schloss, doch der führende Schutzherr will davon nichts wissen. Er hält das für den falschen Weg, den Hass, der immer in Tagg Kharzani aufsteigt, bemerkt er nicht. Nichtsdestotrotz arbeitet Tagg Kharzani weiter für den Orden, doch sein Hass wächst – erst recht, als Carya Andaxi auftaucht und zur Moral des Ordens wird. Doch noch arbeitet Kharzani für den Orden, auch in der Zeit des Krieges gegen die STROWWANISCHEN SCHAREN.
 
Nach dem Sieg der Superintelligenz ES kehrt Kharzani zurück in sein Schloss. Dort hat er vieles noch weiter ausgebaut, das Stellare Hospital ist entstanden, ebenso die Metropole am Hof. Doch Freunde hat Tagg Kharzani keine, nicht im Orden, nicht bei den Kybb und auch nicht in seinem Symbionten. Dieser quält ihn ständig mit moralistischen Dingen, doch darauf reagiert Kharzani nur allergisch.
 
Dann bekommt er Besuch von einem Diener der neu entstandenen Entität Gott Gon-Orbhon. Sie ist aus dem fatalen Fehlschlag Gon-Orbhons entstanden, der versuchte, den Nocturnenstock Satrugar zu retten. Dabei verschmolz der Geist des Schutzherrn mit dem Psi-Potenzial des Nocturnenstocks. Dadurch entstand eine neue Gefahr für den Orden, doch noch steht Tagg auf der Seite der Schutzherren, obwohl auch noch Andaxi ihr neues Domizil Graugischt in direkter Nachbarschaft zu Schloss Kherzesch bezogen hat.
 
Das Angebot Gon-Orbhons ist verlockend für Kharzani, der Gott verspricht dem Schutzherrn das Ewige Leben, dieses gibt es im Innern des Nocturnenstocks, dort wird der Zellverfall komplett gestoppt. Kharzani soll dort einziehen dürfen, wenn er hilft, den Orden zu schlagen.
 
Um Kharzani erst gar keine Wahl zu lassen, gibt ihm der Gott einen Splitter Satrugars mit; über den kann der Schutzherr beeinflusst werden. Nichtsdestotrotz verlangsamt der Splitter auch wirklich Kharzanis Zellverfall, wie seine Ärzte feststellen.
 
Doch bevor es zum großen Showdown kommt, schließt ES die potenziellen Kampfgebiete in Hyperkokons ein. Tagg Kharzani wird in Jamondi festgesetzt, während Carya Andaxi in Arphonie sitzt, ebenso wie der Splitter von Gon-Orbhon. Dadurch entkommt Kharzani zwar dem Einfluss des selbsternannten Gottes, dafür verspürt er wieder die Panik bezüglich eines Angriffs Andaxis auf sein Refugium, und seine Todesangst steigt ebenso wieder beträchtlich an.
 
Zusammen mit den anderen Schutzherren startet Kharzani das Projekt Distanzspur, doch nach acht Jahren wird Tagg Kharzani zum endgültig »gefallenen« Schutzherrn. Im Handstreich nimmt er Jamondi ein, die Kybernetischen Nächte gipfeln in der Blutnacht von Barinx und dem Untergang der letzten Schutzherren. Nur die Schildwachen können entkommen.
 
In seiner endlosen Panik flüchtet Tagg auf einen Kybb-Titanen und lässt ab nun Forschungen auf Baikhal Cain anstellen; dort war seinerzeit Antallin abgestürzt, ebenso ein Nocturnenstock wie Satrugar. Und wirklich, die Kybb schaffen es, Opalziegel aus Schaumopal zu gewinnen. Diese Ziegel verlangsamen den Zellverfall um das Vieltausendfache. Nach mehr als tausend Jahren wird dann auch das Projekt Distanzspur erfolgreich zum Abschluss gebracht.
 
Die Verbindung nach Arphonie steht, und nach einigen Tests traut sich auch der gefallene Schutzherr zurück in sein ehemaliges Refugium. Dort haben die Kybb weiter am Schloss Kherzesch gebaut, Kharzani ist entzückt, doch seine Panik holt ihn wenig später wieder ein, Graugischt ist verschwunden, seine Garde stößt ins Leere. Außerdem tauchen vermehrt Hyperdimos in Arphonie auf. Zum Schutz des Kher-Systems startet der Herrscher der Kybb das Projekt Kher-Diamant. Nach über hundert Jahren fühlt sich der Schutzherr wieder einigermaßen sicher. Von Jamondi lässt er weiter Opalziegel bringen und im Schloss verbauen, es entsteht das Palais des Lebendigen, noch dazu lässt er eine 1101 Meter hohe Statue von sich errichten, doch Freunde hat er noch immer keine. Zwölf Kybb-Rodish macht er zu seinen Prim-Direktoren und zieht sich in das Palais zurück. Die Zeit vergeht und um Kharzani steht es immer schlimmer, was seinen Wahnsinn angeht. Einem Mordanschlag entgeht er nur knapp, worauf alle zwölf Direktoren sterben müssen, obwohl sie nicht beteiligt waren. Er befielt den Aufbau der Dunklen Polizisten und den Bau weiterer Motoklone. Kharzani fürchtet noch immer Carya Andaxi; diese soll im Besitz einer Waffe gegen seine Kybb-Titanen sein.
 
Die Zeit verstreicht, bis die Distanzspur zusammenbricht. Doch am erschreckensten für Kharzani ist, dass die Opalziegel ihre Wirkung verlieren. Doch dann steigt auch wieder Hoffnung in ihm auf: Wenn die Hyperkokons zusammenbrechen, muss der Gott Gon-Orbhon seine Schuld begleichen und ihn in den Nocturnenstock ziehen lassen. Der Splitter aus dem Leib Satrugars beginnt wieder lebendig zu werden und gewinnt wieder den Einfluss auf Kharzani.
 
Gegenwart
Die Nachricht kommt, es ist die, die Enkrine vorhergesagt hat, und es ist die, die der gefallene Schutzherr am meisten gefürchtet hat: Der Angriff auf Graugischt hatte keinen Erfolg, der Prim-Direktor Deitz Duarto kehrt geschlagen zurück.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Rätsel Graugischt

7.000.392 vor Christus war Carya Andaxi, die zuvor im Dienst der kosmischen Ordnungsmächte gestanden hatte, mit ihrem 900 Meter durchmessenden muschelförmigen Raumschiff nach Tan-Jamondi II gekommen und wurde in den Orden der Schutzherren aufgenommen. Bald darauf wurde der Planet Graugischt im Arphonie-Haufen ihr persönliches Refugium. Keine der Schildwachen besuchte jemals diese Heimstatt, aber einige Schutzherren waren hin und wieder dort. Es galt als ungeschriebenes Gesetz, dass Carya Andaxi einen Sonderstatus hatte - Graugischt war und ist ihr Planet. Im Jahr 7.000.354 vor Christus zog sie sich hierher zurück, um - wie wir inzwischen wissen - ihre Kinder zu gebären, die später als Ozeanische Orakel bekannten Schoto-Magathe. Es heißt, dass einst aus einer Schota-Magathe die »neue, wiedergeborene Carya Andaxi« hervorgehen soll. Unklar ist allerdings, wie diese Aussage genau zu verstehen ist. ob zu gegebener Zeit aus einer Schota-Magathe ähnlich wie bei einer Insekten-Königin »nur« eine Nachfolgerin entsteht oder ob durch eine wie auch immer geartete »Bewusstseinsübertragung« tatsächlich von einer »Wiedergeburt« gesprochen werden kann. Vielleicht sind die Schota-Magathe als Ganzes gar keine Einzelindividuen, sondern Einzelkörper einer kollektiven Lebensform?
 
Nach 112 Jahren Graugischt-Aufenthalt kehrte Carya Andaxi jedenfalls mit einem Prototyp eines Bionischen Kreuzers nach Tan-Jamondi II zurück. Erstmals hörte man nun auch von den rätselhaften Submarin-Architekten, die den Ozean Graugischts bewohnten. Ein weiteres Rätsel, denn niemand weiß, ob es sich bei den Toron Erih um eine eingeborene Lebensform handelte oder ob sie mit Carya Andaxi an Bord ihres Muschelschiffs nach Graugischt gelangten. Äußerlich ein fast humanoides Volk, muss es vor Urzeiten aus Landbewohnern hervorgegangen sein; die Genetiker haben jedenfalls Anzeichen gefunden, dass eine genetische Manipulation Grund dieser Anpassung war. Doch das muss Hunderttausende Jahre vor der Abriegelung der Hyperkokons geschehen sein, und es interessiert bei den heutigen Toron Erih niemanden mehr. Die Submarin-Architekten gelten als begnadete Techniker, die vor allem bionische Technologien einsetzen.
 
Dass Carya Andaxi einige »Geheimnisse« an Bord ihres Muschelraumers mitgebracht hatte, zeigt auch die »Substanz 101«, die von den Porlimschen Schatten produziert wird. Als Teil einer Produktionssequenz, in der Genetik, Biotechnologie und Bionik ineinander übergehen, handelt es sich bei der »Molke« um die biologische Komponente, die ähnlich wie Blut im biotronischen Fasernetz beispielsweise eines Bionischen Kreuzers zirkuliert. Ähnlich wie programmierte Bakterien waren die Porlimschen Schatten in die Lage versetzt worden, »Substanz 101« herzustellen; eine Eigenschaft, die seither von Generation zu Generation weitergegeben wird. Diese quallenähnlichen Lebewesen benötigen Jahre, um die winzige Menge für ein einziges Schiff zu produzieren. Ursprünglich stammte die Substanz aus einem Designlabor der auch Regenbogeningenieure genannten Porleyter, die bereits vor rund 13 Millionen Jahren in den Dienst der Kosmokraten traten. Dass die Bionischen Kreuzer auf Graugischt entstanden und gebaut wurden, wussten wir bereits aus dem Bericht derMedialen Schildwache. Inzwischen haben wir erfahren, dass eine unbekannte, ohne Zweifel in die Tausende gehende Zahl dieser Raumer in den submarinen Schächten vorgehalten werden, gedacht für die Reise zum mythischen Ahandabo - wer immer diese auch antreten mag.
 
Es braucht nicht zu verwundern, dass es Carya Andaxi gelungen war, ihren inzwischen von Hyperdimos in den Hyperraum abgestrahlten Schutzherren Porter auf Graugischt zu deponieren. Rätselhaft bleiben allerdings die anderen Schächte - neben den zwei Kilometer durchmessenden kreisrunden Formationen gibt es nämlich auch solche mit Durchmessern von bis zu dreißig Kilometern! Dick überwuchert und verkrustet, wurden sie anscheinend schon Ewigkeiten nicht mehr geöffnet. Unter den Gigantschotten müssen sich riesige Hohlräume befinden, die tief ins Innere des Planeten führen. Was immer sich in diesen befindet, ist zweifellos uralt. Berücksichtigen wir weiterhin, dass die Planeten des Schattenstaates Andoxi mit technischen Mitteln wie dem leistungsfähigen Teletransportfeld eines Situationstransmitters in neue Positionen im Orbit anderer Sonnen versetzt und überdies hinter künstlichen »Raum-Zeit-Falten« verborgen wurden, sollten wir auf einige Überraschungen gefasst sein ...

Rainer Castor

   
NATHAN