Nummer: 2078 Erschienen: 19.06.2001   Kalenderwoche: 25 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Die Pforten von ZENTAPHER
Hinter den Fraktalen - Atlan erforscht ein seltsames Gebilde
Ernst Vlcek     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Land Dommrath   Cluster 0057            
Zeitraum: März 1304 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 12078
Ausstattung:  Journal Nr.40
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Nach ihrer großen Reise durch Raum und Zeit ist die SOL unter dem Kommando von Atlan, dem unsterblichen Arkoniden, im fernen Land Dommrath herausgekommen. Man schreibt nun das Jahr 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - die Menschen an Bord der SOL haben über ein Dutzend Jahre ihres Lebens gewissermaßen »verloren«, was für Unruhe an Bord sorgt.
Dennoch will Atlan nicht sofort die Rückreise antreten. Es gibt Hinweise darauf, daß Geschehnisse im Land Dommrath eng zusammenhängen mit Ereignissen, die sich in der heimatlichen Milchstraße abspielen. So gibt es in beiden Galaxien gigantische Pilzdome und damit Zugänge zur Brücke in die Unendlichkeit.
Ein wichtiger Schlüssel dazu ist der mysteriöse Sektor CLURMERTAKH, in dem es zu Verzerrungen des Kontinuums und anderen Problemen kommt. Hier ist einer der Ritter von Dommrath verschollen, ausgerechnet jener, der als einziger mehr über die Geheimnisse von Thoregon zu wissen scheint.
Atlan läßt den Planeten Clurmertakh ansteuern - und dort betreten die Mitglieder der kleinen galaktischen Einsatztruppe DIE PFORTEN VON ZENTAPHER...

 
Die Hauptpersonen
Startac Schroeder Der junge Teleporter geht ein gefährliches Risiko ein
Atlan Der Arkonide will die Geheimnisse von ZENTAPHER ergründen
Omuel Eine seltsame Androidin wacht über die Entree-Station
Grim Oyschkavary Der Oberste Bilibothekar wird mit unverhofftem Besuch konfrontiert
Scam Envaroy Der junge Novize wird zur Stütze eines zerstörten Kabinetts
Icho Tolot Der Haluter entpuppt sich als Mechaniker

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: -   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Kosmonukleotide
PR-Kommunikation: Das Phänomen Perry Rhodan - Die Videodokumentation von Adolph Zepmeisel
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Marco Scheloske / Gereon Bartel / Manuel Bianchi / Jörg Wilhelm / Frank Schmitt / Dieter Hofmann / Klaus Müller / Kurt Hirsch / David Stötzler
LKSgrafik: Frank Schmitt: PR 2058
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Bibliothekare    DORIFER     Frostrubin    Ultimative Fragen                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: 40 / Seite: 12
Journalgrafik: Markus Winter: Unsere Welt - ohne Alternativen
Journaltitel: Hartmut Kasper: Journal-Intro / Daniela Rost: Eisvulkane auf Ganymed / Martin Marheinecke: Die Außenseiter von Atlantis Teil 2 / Lasker Skerhut: Mathematik - leicht gemacht durch Computeralgebra / Wilhelm Anname: Virtuelle Geschichte
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Report

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Innenillustrationen

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Inhaltsangabe

Startac Schroeder setzt seine Teleporterfähigkeit ein und springt ins Innere der Dunklen Null. Als Startac materialisiert, findet er sich an einem merkwürdigen Ort wieder. Er steht inmitten einer weiten Halle, mit nach oben gewölbten Wänden. Startac fühlt sich unerwartet leicht. Es herrschen nur 0.5 Gravos innerhalb der Kugel. Der fremde Ort wirkt steril und beklemmend. Starkes Unbehagen macht sich breit. Plötzlich materialisiert aus dem Nichts eine kleine, zierliche Gestalt. Die Augen- und Körpersprache dieses Wesens strahl massive Ablehnung aus. Es ist offensichtlich, dass Startac als unerwünschter Fremdkörper betrachtet wird. Könnte das Wesen ihn töten, es würde keine Sekunde zögern. Die zierliche Gestalt, der kein Geschlecht zuzuordnen ist, stellt sich als Omuel vor, die Wächterin über den Entree zu ZENTAPHER. Startac kann mit dem Begriff «ZENTAPHER» nichts anfangen und lässt sich auf ein Gespräch mit der Wächterin ein. Daraus ergeben sich einige Andeutungen, die Startac Rätsel aufgeben. So vergleicht sich Omuel mit einem Androiden. Das grazile Wesen bezeichnet sich als Wächterin der Pforte zu ZENTAPHER. ZENTAPHER, offenbar der Raum innerhalb der Dunklen Null, wurde laut Omuel von dem «Architekten» Kintradim Crux erschaffen. Fast schon mystisch wird Startac eröffnet: »Es gibt nur zwei Seiten und du kommst von der falschen Seite.« Kurz darauf löst sich das Wesen in Luft auf.
 
Startac  stößt bei der weiteren Erkundung der fremden Umgebung auf eine Reihe «Aussichtsfenster», die den Blick auf ein phantastisches Panorama freigeben. Zwischen ausgedehnten Wolkenbänken, die einen unüberschaubar, weiten Raum bedecken, driften große Gebilde, die Startac unwillkürlich als schwebende Städte einordnet. Was sich seinem Auge erschließ, ist eigentlich unmöglich. Der geometrisch verfügbare Raum, der das Innere der Dunklen Null bildet, steht nicht im Einklang mit dem Raum, der sich vor Startacs Augen ausbreitet. Der Teleporter entschließt sich das Innere der Dunklen Null wieder zu verlassen und seinen Freunden zu berichten. Mühelos erreicht er die Stelle, an der Atlans Gruppe ungeduldig auf ihn wartet. Nachdem Startac wegen seiner Fahrlässigkeit zurechtgewiesen wurde, erläutert der Mutant seine Entdeckung. Atlan stimmt Startacs Vorschlag schließlich zu, die Gruppe ins Innere der Kugel zu befördern. Auch Atlan wird von Omuel empfangen und mit Ablehnung behandelt. Auf Fragen, wo genau man sich befinde, antwortet die Wächterin nur sehr spärlich. Als die Gruppe die «Aussichtsfenster» erreicht und Tolot den Raum und die Wolken analysiert, gibt es erste Erkenntnisse. Tolot ermittelt, das die Wolkenbänke aus Tausenden «Fraktalen» bestehen, was auf künstlichen Ursprung schließen lässt. Weitere Details der Umgebung bleiben jedoch verschlossen. Der Raum in dem die Gruppe angekommen ist, bildet offenbar eine Art Ein- oder Zugang zu der Welt von ZENTAPHER. Nach weiteren, vorsichtigen Untersuchungen, beschließen Atlan, Startac und Tolot, mit einer der zahlreichen Gondeln die den Entree umfliegen, ins Innere von ZENTAPHER vorzustoßen. Grim Oyschkavary ist der Oberste Bibliothekar vom Kabinett Saraogh. Grim plagen große Sorgen.
 
Er sieht die Arbeit der Bibliothekare gefährdet, bekommt nicht die angeforderte Unterstützung und muss zu allem Überfluss noch den Ausfall des Bibliothekrechners beklagen. Der Oberste Bibliothekar weiß nicht mehr wie er unter diesen Umständen die anstehende Arbeit bewältigen soll. Seine Eingaben bei Kintradims Höhe werden nicht beachtet. Schlimmer noch, man stuft die Wichtigkeit und Priorität seines Kabinetts auf Null, ein Umstand der Saraogh faktisch als unwichtig deklariert. Grim macht aus dieser Erkenntnis das Beste und leitet diese Information nicht an seine Mitarbeiter weiter, sondern spornt sie noch mehr an, die ungeheure Datenfülle der Bibliothek, zu ordnen und zu verwalten. Vielleicht, so hofft der Oberste Bibliothekar, wird der Einsatz entsprechend gewürdigt und honoriert. Doch die Hoffnung ist vergebens. Nicht einmal der Bibliotheksrechner wird gewartet und repariert. Als Grim Oyschkavary bereits die Hoffnung aufgibt, erscheinen Fremde auf Saraogh. Dabei handelt es sich um Atlan, Startac und Tolot, die mit einer Gondel den Weg durch und «hinter» die fraktalen Wolken nach Saraogh gefunden haben. Atlan kann mit Grim Oyschkavary und seinem Assistenten eine Kommunikation aufbauen und das Vertrauen des Oberste Bibliothekars gewinnen. Es gelingt Tolot sogar, den defekten Bibliotheksrechner zu reparieren. Leider findet Atlan, wie zunächst erhofft, keine Informationen über ZENTAPHER. Dafür gibt es umfangreiche Bücher über alle möglichen Phänomene des bekannten und unbekannten Universums. Zu seiner großen Überraschung stößt Atlan auf ein Buch, das sich im Detail mit den Kosmonukleotiden befasst, unter anderem mit einem großen Kapitel über DORIFER.
 
Als Grim Oyschkavary den Kabinettsrechner in Betriebnehmen will, geht von seinem Terminal ein Thermoschuss aus, der den Bibliothekar auf der stelle tötet. Offensichtlich will jemand die Nutzung des Kabinettrechners unter allen Umständen verhindern. Atlan, Startac und Tolot verlassen kurz darauf das Kabinett Saraogh und fliegen zur Entree Station zurück. Startac entwendet vor dem Abflug einige der Bücher, die detailliertes Wissen über DORIFER und seine Beziehung zu anderen Kosmonukleotiden enthalten. Beim Durchstoßen der Fraktalwolke und dem auftretenden Strangeness-Schock zerfällt jedoch das Material der Bücher zu Staub. Die Informationen sind somit verloren. Wieder in der Entree Station angekommen, stellen die Zurückgebliebenen zudem fest, das der Zeitablauf «hinter» der fraktalen Wolke von dem der Entree Station abweicht. Denn während Atlan, Startac und Tolot nur 6 Stunden Abwesenheit messen, sind für den zurückgebliebenen Teil der Gruppe sieben Stunden vergangen.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Obwohl Startac Schroeder nur wenige Meter tief in die Dunkle Null teleportieren will, spürt er, dass sein Sprung rund 20 Kilometer weit ins ungefähre Zentrum der rätselhaften Sphäre umgeleitet wird. Der Teleporter erscheint in einem ovalen Raum mit vier Portalen. Es herrscht eine Schwerkraft von 0,5 Gravo, und der Monochrom-Mutant spürt eine aggressive Präsenz, die ihn psionisch zu töten versucht, was aber misslingt. Danach beobachtet Schroeder, wie eine ein Meter große humanoide Person vor ihm kondensiert und in der Luft schweben bleibt. Er stuft das Wesen als weiblich ein, und es stellt sich als Omuel vor. Es begrüßt ihn in der Entree-Station von ZENTAPHER. Zugleich betont die Androidin, er stehe auf der falschen Seite und hätte nicht in das Reich Kintradim Crux, des Architekten, kommen dürfen. Anschließend zerfällt Omuel in Myriaden sich verflüchtigender Tropfen.
 
Ein Blick durch eine der runden Luken der Entree-Station zeigt dem Terraner, dass ellipsoide Gondeln die Station umkreisen. Ihm fließt das Wissen zu, dass es sich dabei um Transportmittel zu den drei schwebenden Städten handele, die in der Ferne zu sehen sind. Es sind Kintradims Höhe, die aus ineinander verschachtelten Plattformen besteht, auf denen sich Bauwerke erheben und eine Fläche von zehn Quadratkilometer bedecken, Box-ZENTAPHER, die einer acht Kilometer langen beschädigten Lagerhalle sowie einigen Dutzend Wolkenkratzer ähnlichen Gebäuden gleicht und MORHANDRA, eine 1,5 Kilometer große, fragil wirkende Konstruktion aus kristallinen Türmen und Verstrebungen. Hinter den drei Städten wird das Blickfeld in einer Entfernung von 19 Kilometer durch etwa 625.000 Fraktale abgeschlossen, die wie eine Wolkendecke wirken. Damit ist der Innenraum der Dunklen Null offenbar größer als das von außen erkennbare Volumen.
 
Der Teleporter kehrt zu den anderen zurück, und nacheinander teleportiert er Atlan da Gonozal, Myles Kantor, Trim Marath, Dao-Lin-H'ay, Mondra Diamond und Icho Tolot in die Entree-Station. Dort erscheint erneut Omuel, spricht ihren Satz und verschwindet wieder. Anschließend stellt der Haluter in einem Experiment fest, dass sie die Entree-Station wirklich nicht verlassen können, indem er ein Vibratormesser aus einer Luke wirft, das mit geschätzten 255 Gravo in Richtung der Fraktale beschleunigt wird. Das wiederum fordert Omuel zum Erscheinen auf, die jetzt aber erklärt, die 233 Gondeln dienten zwar der Fortbewegung, doch es nicht erlaubt sei, die Städte, vor allem MORHANDRA mit ZENTAPHERS Herz, anzufliegen.
 
Trotz aller Belehrungen wagen sich die Galaktiker hinaus in den Bereich der Gondeln. Sie können eine in Betrieb nehmen und fliegen zur Fraktalwand hinter den Städten. Dort durchqueren sie eine Strangeness-Barriere und erreichen eine zwölf Kilometer lange, quadratische Ebene, die dicht bebaut ist. Auf einer Art Marktplatz begegnen sie zwei Pilzwesen, mit denen sie über den Translator Kontakt aufnehmen. Die beiden Pilzwesen stellen sich als Grim Oyschkavary, der Oberste Bibliothekar, und Scam Envaroy, sein Gehilfe, vor. Dieser Ort sei das Kabinett Saraogh, das mehrere Bibliotheken umfasse. Oyschkavery zeigt tiefe Betrübnis über die Entwicklung, die das Kabinett nimmt, denn seit rund dreizehn Jahren wurden erhebliche Teile des Kabinetts unerklärlicher Weise zerstört, und es leben auch nur noch 154 Bibliothekare. Oyschkavery erbat zwar über den Kabinettrechner bei den Pseutaren um 2000 Novizen, die bei der Rekonstruktion helfen sollten. Doch aufgrund der Dringlichkeitsabstufung wurde ihm das verweigert, und erst vor kurzer Zeit bekam er den geklonten Novizen Envaroy zugeteilt.
 
Über Mohodeh Kascha können die Bibliothekare nichts aussagen. Dafür entdeckt Atlan in einem Folianten die Darstellung des Kosmonukleotids DORIFER sowie der zwölf Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu. Als Oyschkavary das Interesse des Arkoniden bemerkt, erzählt er von Crux' letztem Besuch vor fünfzehn Jahren. Der 2,50 Meter große, elegante, aber schlicht schwarz gekleidete Architekt mit seinem schlangenartigen Kopf war voller Sorge. Er sprach aber auch über das Kosmogen DORIICLE, dem DORIFER als DORIICLE-2 angehöre. Weiterhin kenne er DORIICLE-1 bei Norgan-Tur, DORIICLE-4 bzw. TRIXTA bei Rauppathebbe, sowie nahe NGC 1399 DORIICLE-5 bzw. FORNAX-A. Es gäbe aber auch das Kosmogen TRIICLE, zu dem TRIICLE-9 bei Behaynien gehöre. Schon viele Kosmonukleotide hätte Crux in seinem Leben aufgesucht und war sogar in jenem Bereich, zu dem nur die Höheren Entitäten Zugang hätten. Dazu musste er eine Transformation durchmachen. Lange Zeit hätte sich Crux auch mit der 3. Ultimaten Frage beschäftigt, aber die Antwort darauf nicht gefunden.
 
Tolot hat unterdessen den Kabinettrechner repariert, und Oyschkavary will umgehend Kontakt zu einer übergeordneten Instanz aufnehmen. Obwohl Atlan glaubt, in der Bibliothek Informationen über die 3. Ultimate Frage zu finden, verzichtet er darauf, danach zu suchen. Er muss an Perry Rhodans Erlebnis am Berg der Schöpfung denken. Etwas später finden sie den Obersten Bibliothekar erschossen vor dem Rechner. Envaroy fordert sie daraufhin auf, das Kabinett zu verlassen, und sie kehren mit der Gondel zur Entree-Station zurück.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Kosmonukleotide

Atlan und seine Begleiter haben begonnen, die Geheimnisse der »Dunklen Null« zu erforschen - und gleich zu Beginn stoßen sie bei den Bibliothekaren im Kabinett Saraogh auf Dinge, die in ihrer vollen Konsequenz kaum zu überschauen sind. Wir erfahren, daß hier der Architekt von ZENTAPHER, Kintradim Crux, alles Wissen, das er jemals über Kosmonukleotide herausgefunden hat, speichern und in Gestalt ungezählter Bücher und Folianten niederlegen ließ. Da fallen uns natürlich sofort Bezeichnungen wie Frostrubin alias TRIICLE-9, DORIFER und Moralischer Kode ein. Letzterer hat, genau wie der genetische Kode bei Menschen, Tieren und Pflanzen, die Form einer Doppelhelix, die sich durch das gesamte Universum erstreckt, ohne daß sich ihre Länge in konventionellen Maßeinheiten angeben ließe. Den Einzelinformationen eines biologischen Gens vergleichbar sind die des Moralischen Kodes: »psionische Felder« von bedeutendem Energiegehalt - eben die Kosmonukleotide, die in ihrer Gesamtheit aller ihrer Determinanten als »Naturgesetze« das Wesen, die Struktur und die Entwicklung des Universums bestimmen.
 
Ihre Gesamtheit wurde von den Kosmokraten auch Endlose Armada genannt, denn die Doppelhelix läuft in sich selbst zurück, hat also weder Anfang noch Ende. Die Umschreibung Moralischer Kode stammt ebenfalls von den Kosmokraten, während die Chaotarchen ihn »Kodex der Entwicklung« nennen. Die in der psionischen Doppelhelix kodierte »Moral« ist jedoch, wie der Kosmokrat Taurec zu Rhodan sagte, gleichbedeutend mit dem Sein an sich, mit der Existenz des Universums in der Form, die dir so vertraut, so selbstverständlich erscheint. (PR 1224) Und weiter: Was dir und allen anderen Bewohnern des Universums als natürlich erscheint, ist keineswegs natürlich. Es ist das Resultat eines Programms, eines universellen Schöpfungsprogramms, das in der psionischen Doppelhelix des Moralischen Kodes gespeichert ist. Die Welt, in der du lebst, ist keine unveränderliche Welt mit unveränderlichen Gesetzen. Das Universum, wie es seit fünfzehn oder zwanzig Milliarden Jahren existiert, existiert in dieser Form nur durch das in der wahren Endlosen Armada gespeicherte Programm. Der Moralische Kode programmiert das Universum, und jede Veränderung dieses äonenalten Programms bedeutet eine Veränderung der Natur des Universums...
 
Du mußt wissen, Perry Rhodan, daß jedes einzelne Psi-Feld das vollständige Programm des Universums enthält und daß jedes einzelne Psi-Feld in permanenter Verbindung mit einem bestimmten Teil des Kosmos steht. Die Verbindung ist informeller und interaktiver Natur. Informell, weil eine ständige Informationsübertragung zwischen dem jeweiligen Psi-Feld und jener kosmischen Region stattfindet, für die dieses Psi-Feld zuständig ist. Interaktiv, weil die Informationsübertragung in beide Richtungen erfolgt. Vom Psi-Feld zur kosmischen Region und von der kosmischen Region zurück zum Psi-Feld. Ein Rückkoppelungsmechanismus, der der Überwachung des Schöpfungsprogramms dient. (PR 1224) Kosmonukleotide sind im übergeordneten Kontinuum angesiedelte Informationspools, die im Standarduniversum vierdimensionale »Abdrücke« haben; DORIFER-TOR - 430.000 Lichtjahre vom Zentrum Absantha-Shads und 320.000 Lichtjahre von Sabhal entfernt - erreichte beispielsweise eine Durchmesser von drei Lichtminuten.
 
Eine bestimmte Anzahl sind zu einem Kosmogen zusammengefaßt: Mindestens neun, wenn wir uns die Bezeichnung TRIICLE-9 vor Augen führen, gehören beispielsweise zum Kosmogen TRIICLE. DORFIFER wird in Kintradim Crux' Aufzeichnungen als DORIICLE-2 bezeichnet, während das auf Terra als FORNAX-A bekannte mit DORIICLE-5 identisch sein dürfte, beides demnach Bestandteil des Kosmogens DORIICLE. In den Kosmonukleotiden speichern Psionische Informationsquanten (Psiqs) sämtliche Aspekte der möglichen Entwicklung, die uns als vergangen, zukünftig oder einander parallel erscheint. Psiqs enthalten Informationen oder sind welche und gehören zu jenem ultrahochfrequenten Teil des hyperenergetischen Spektrums, der als psionischer Bereich bekannt ist und dem wohl auch die On- und Noon-Quanten angehören.
 
Die den Psiqs immanenten Welten der Wahrscheinlichkeit sind dauernden Veränderungen unterworfen, experimentelle Bausteine für eine stabile Wirklichkeit, die ständig korrigiert werden und zu Welten mit Bestand transformieren. Es gibt potentielle Zukünfte und Vergangenheiten, die einen hohen Realitätsgrad haben, ebenso wie solche, deren Inhalt äußerst unwahrscheinlich bleibt. Stets existiert eine Gruppe von Psiqs, deren Informationsgehalt von universeller Gültigkeit ist. In »Messenger« kopiert und mit den anderen Kosmonukleotiden harmonisch abgestimmt, wird auf diese Weise unmittelbarer Einfluß genommen. Perry Rhodans Entdeckung, daß das Nachod as Qoor (»Loch der Ewigkeit«) im Universum Tarkan mit DORIFER identisch ist, lieferte uns die darüber hinausgehende Erkenntnis, daß der Moralische Kode multiversal ist, also die Entwicklung nicht nur in unserem, sondern in einer unbekannten Zahl oder aller paralleler Universen kontrolliert. Aufs Ganze des Multiversums bezogen ist die Realität der Universen, der parallelen Zeitabläufe oder wie immer wir es im einzelnen nennen, demnach einander gleichberechtigt.
 
Da die Kosmonukleotide hierbei als Schnittstellen fungieren, kann es zu Überlappungen, Verschmierungen und dergleichen kommen, einer n-dimensionalen Unschärfe. Je nachdem, von welchem Standpunkt aus ein Beobachter sie und ihre Entwicklung betrachtet, erscheint ein verändertes Bild - genau wie die Meßmethode bestimmt, ob ein Quant als Teilchen oder Welle beobachtet wird. Strenggenommen kann es bei den Kosmonukleotiden deshalb nicht einmal eine exakte Unterscheidung von Innen und Außen geben, handelt es sich doch um Phänomene, die zum übergeordneten Kontinuum gehören

Rainer Castor

   
NATHAN