Nummer: 2059 Erschienen: 06.02.2001   Kalenderwoche: 6 Seiten: 60 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Die Astronautische Revolution
Ein Sambarkin folgt dem Ruf der Sterne - und bringt sein Volk in große Gefahr
Leo Lukas     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Land Dommrath   Cluster 0178            
Zeitraum: Dezember 1303 NGZ bis Januar 1304 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 12059
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Ein ungewöhnliches Schicksal verschlug zwei junge Mutanten von der Erde in eine fremde Umgebung: Der Teleporter Startac Schroeder und der Morkhero-Spürer Trim Marath verschwanden am 25. Dezember 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung aus Para-City, der Stadt der Monochrom-Mutanten. Sie materialisierten auf dem Planeten Chirittu, einer Welt, auf der man offensichtlich noch nie etwas von der Erde, der Milchstraße oder anderen bekannten Begriffen gehört hat. Vor allem aber ist Chirittu eine Welt, die umkämpft wird.
Trim und Startac werden Zeuge erbarmungsloser Schlachten, bei denen aber anscheinend nur Roboter eingesetzt und Industrieanlagen zerstört werden. Die eine Seite in diesem Konflikt wird als »die Legion« bezeichnet, bei der anderen handelt es sich um Angehörige der Astronautischen Revolution.
Immerhin machen die beiden die Bekanntschaft eines seltsamen Wesens, das ihnen zur Flucht von dem umkämpften Planeten verhilft. Dieses Wesen ist Keifan, ein Druide vom Planeten Couxhal. Gemeinsam gehen sie auf eine Reise durch die verschiedenen Portale. Und langsam erfahren sie wertvolle Hintergründe über DIE ASTRONAUTISCHE REVOLUTION ...

 
Die Hauptpersonen
Ruben Caldrogyn Ein Sambarkin folgt dem Ruf der Sterne
Vismar Elonkun Der Diagonaldenker fördert Caldrogyn auf sehr spezielle Weise
Ydene Caldrogyn Rubens Mutter kann bei all ihren Fähigkeiten auch anstrengend sein
Trim Marath Der junge Mutant erfährt mehr über eine fremde Galaxis
Startac Schroeder Der Terraner läßt sich auf ein waghalsiges Unternehmen ein

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Astronautische Revolution
PR-Kommunikation: -
Statistiken: Leo Lukas - Kaberettist und Autor (Seite 57)
Witzrakete:
Leserbriefe: Frank Quednau / Christopher Kirschberg / Harald Sill / Thomas Bilat / Dipl.-Rechtspfleger Dirk Bender / Thomas Rippert / Christoph Dittert / Dieter Schmitt / Paul Herbich / Stefan Koch
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Caldrogyn, Ruben    Dominant-Rat     Kozmo Yezzik    Sambarkin    Tashun-Reba    Yezzikan Rimba    Yezzikan-Rimba-System                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
Gregor Paulmann : REMOTE-II-Klasse, S.N.C. 1-01-11RC - Terranische Raumschiffe

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Impressionen - Ruben Caldrogyn
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:45
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


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Inhaltsangabe

Ruben Caldrogyn ist etwa 380 Jahre alt, als Trim Marath, Startac Schroeder und Keifan Sogho Nirwai'Mangolem auf dem Planeten Yezzikan Rimba mit ihm zusammentreffen. Trim und Startac erhoffen sich Hilfe und Unterstützung für die Rückkehr in die Milchstraße, doch Ruben Caldrogyn ist gegenüber den fremden Besuchern äußerst misstrauisch. Er empfängt Trim und Startac zwar, macht aber keinen Hehl daraus das er sie für Spione der Ritter von Dommrath hält. Ruben Caldrogyn gehört zum Volk der Sambarkin. Er ist groß gewachsen, 2,28 m groß und humanoid. Wie alle Sambarkin ist der Anführer der Astronautischen Revolution schmal gebaut und besitzt einen kantigen und vergleichsweise langen Schädel. Der Kopf des Revolutionsführers ist haarlos und wie ein Marmorstein in Beige, Braun und Grau gemasert. Aus der Stirn wachsen 2 fingerlange und daumendicke Hörner, die in Farbe und Glanz an Perlmut erinnern. Das linke Horn Caldrogyns ist gekürzt, vermutlich abgebrochen oder abgeschnitten. Die Augenhöhlen sind länglich oval, die Augen selbst unabhängig voneinander beweglich.
 
Der Kiefer des Sambarkin ist extrem breit und wird von unten von einer starken Knochenplatte geschützt. Die Zähne im breiten Mund sind sägezahnartig angeordnet, dreieckig und scharf. Die Sambarkin besitzen zweigeteilte Ohrläppchen, die sie als Pseudofinger verwenden können. Möchte Ruben auf etwas deuten, dann lässt er seine »Lappfinger« auf das Ziel zeigen. Die Lappfinger werden für eine ganze Reihe von Gesten und Symbolen verwendet. Sambarkin gelten als verantwortungsbewusste, integre Wesen, die ihre Ziele konsequent verfolgen. Die Vorfahren der Sambakin waren vermutlich Raubtiere, die ihren Körperbau durch die Evolution Schritt für Schritt gewandelt haben. In der Gegenwart sind Sambarkin Vegetarier, deren Lebenserwartung etwa 500 Erdjahre beträgt. Erst durch die Führsprache von Keifan ist Ruben zu überzeugen, das er es nicht mit Feinden zu tun hat. Es ist offensichtlich das der Führer der Astronautischen Revolution großen Respekt vor den paranormalen Fähigkeiten der beiden Terraner hat. Trim spricht Ruben auf das Gerücht an, die Astronautischen Revolution verfüge über ein Fernraumschiff.
 
Wie Ruben bestätigt ist das zwar richtig, jedoch verbirgt sich hinter der Umschreibung »Fernraumschiff« ein Raumfahrzeug, das maximal 28.000 Lichtjahre zurücklegen kann. Immerhin wäre das Schiff in der Lage die Entfernung nach Crozeiro zu überbrücken. Ruben Caldrogyn verspricht den beiden Terranern sie mit der CERRANGY nach Crozeiro zu fliegen, wenn die beiden Mutanten seine Bewegung aktiv und moralisch unterstützen, denn um den Zustand der Astronautischen Revolution steht es schlecht. Nicht nur der Zustand der Schiffe ist katastrophal, auch die abgespaltenen Außenwelt-Kolonisten setzen Caldrogyns Bewegung schwer zu. Die letzte große Niederlage der Astronautischen Revolution erfolgte bei der Vernichtung des Druiden Planeten Couxhal, bei der viele Schiffe vernichtet wurden. Nicht zuletzt wegen der zu befürchtenden Angriffe von Seiten der Legion und der Außenwelt-Kolonisten haben die Sambarkin einen Mienengürtel um ihren Heimatplaneten gelegt, der bei Annäherung feindlicher Kräfte automatisch ausgelöst wird und die Hauptwelt der Astronautischen Revolution mit ins Verderben reißt. Wie Trim und Startac feststellen eine äußerst ungewöhnliche und befremdliche Art auf Angriffe zu reagieren, doch Ruben Caldrogyn und seine Gefolgsleute ziehen es wohl eher vor mit ihrem Planeten unter zu gehen als in die Hände der Feinde zu fallen. Ruben Caldrogyn überredet Startac Schroeder mit ihm in die unterirdischen Bereiche des Sektorenportals zu teleportieren, um die anlagen zu erkunden. Fast scheint es als wolle das Schicksal Richter spielen, denn kurz nachdem die beiden verschwunden sind, erscheint eine große Flotte der feindlich gesinnten Außenwelt Kolonisten im Rimba-System, eine gefährliche Situation die das Ende bedeuten kann.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

In dem Kurierboot werden Trim Marath, Startac Schroeder, Keifan Sogho Nirwai'Mangolem und Hermigo von Ruben Caldrogyn empfangen. Der Sambarkin ist fast 2,50 Meter groß und humanoid. Der haarlose Schädel wirkt graumeliert und kampflüstern, aber die Sambarkin sollen ethisch hoch stehende Wesen sein. Das Oberhaupt der Astronautischen Revolution trägt einen Antipsi-Reif und stuft die beiden Terraner als Spione der Ritter von Dommrath ein, die sterben sollten. Da der Druide aber für sie bürgt, dürfen sie weiterleben. Während des zweistündigen Fluges nach Yezzikan Rimba berichtet Caldrogyn von sich und der Revolution:
 
Seine Kindheit verlebte Caldrogyn in der Schule der Schnitzer vom Sommerhügel. Weil er deren Provinzialität nicht ertrug, ließ er mit acht Domm-Jahren (19 Terra-Normjahre) seine Mutter Ydene, die ihn allein erzog, zurück und siedelte in die Hauptstadt Kozmo Yezzik über. Dort trat er in die Akademie Tashun-Reba ein, die im Land Dommrath als Hort des Wissens bekannt war und in der er schnell hohes Ansehen erlangte.
 
Eines Tages nahm der Diagonaldenker Vismar Elonkun, Oberster Lehrer der Tashun-Reba, ihn mit in ein Geheimlabor. Elonkun war mit 185 Domm schon sehr hinfällig, eine Folge des Experiments mit Neuro-Transmuter-Paketen, durch die er die allen Sambarkin anhängende Sperre, an Raumschiffe und Raumfahrt zu denken, überwinden wollte. Caldrogyn, der in sich auch eine unerklärliche Sehnsucht nach den Sternen verspürte, begeisterte sich für die Ziele des Diagonaldenkers.
 
Von dem berku'tamaischen Techniker Yos'Erlock erhielt Caldrogyn einen getarnten Datenträger, den dieser von dem Prä-Astronautiker Yos'Haberg erwarb. Daraus ging hervor, dass mehrere Berku'Tama im Dommjahr 433389 seit dem Erscheinen des Fanals von Kohagen-Pasmereix (das war 82 NGZ), auf Arnaff im Do'chekalur 0178 das Raumschiff IOL'BERK erbauten. Es wurde sofort von den Doppelstabrobotern der Legion zerstört, und die Erinnerung an diese Astronautische Revolution wurde den Berku'Tama genommen. Und ebenso soll den Sambarkin die Erinnerung an ihren ersten Kontakt mit den Rittern von Dommrath vor 5000 Domm genommen worden sein.
 
Diese Informationen trieben Elonkun und Caldrogyn noch mehr an, gegen die Denkblockade vorzugehen, die offenbar von den Rittern stammte. Der Diagonaldenker wollte weiterhin den NTP verwenden, der auf Halluzinogene einer Lurchart zurückging. Caldrogyn hielt es aber für zu gefährlich und wandte sich von Elonkun ab. Er leitete dessen überfällige Ablösung als Oberster Lehrer ein und wurde sein Nachfolger. Das brachte ihm die Feindschaft des Dominanten Forschers Balubs Uganker ein, dem Vorsteher des Dominant-Rates, der Regierung der Sambarkin. Uganker hätte gerne seinen Urenkel Dirmel auf dem Posten gesehen. Bei einem Besuch seiner Mutter entdeckte Caldrogyn schließlich, dass Elonkun sein Vater war, was ihn zusätzlich erboste.
 
Mit der Patamedikerin Carnial Bo Heed begann Caldrogyn 433784 Domm mit der Entwicklung eines ungefährlichen NTPs. Trotz Behinderungen durch die Familie Uganker konnten sie sich und einigen freiwilligen Studenten in der Wendenacht des Jahres 433800 (1057 NGZ) von der geistigen Sperre befreien. Sie nannten sich fortan Astronautische Loge und erkannten, dass sich die sambarkische Technik seit 5000 Jahren nicht weiter entwickelt hatte. Das galt sicherlich für alle Völker im Land Dommrath und geschah auf psionischer Basis. Doch warum taten das die Ritter? Wozu das Verbot der Raumfahrt und die bedrohliche Legion?
 
Heimlich entwickelte die Loge ein Raumfahrtprogramm, konzipierte Psi-Analysatoren, Antipsi-Geräte und alles, was wichtig für eine Astronautische Revolution war. Indessen zog Caldrogyns Mutter in die Hauptstadt und wurde eine berühmte Bardin.
 
Bo Heed, die persönlich mit Caldrogyn nicht klar kam, tauchte eines Tages unter. Zu der Zeit, 433802 Domm, fielen Invasoren mit Walzenschiffen in das Land Dommrath ein. Die Legion besiegte die Fremden, die im Lebensraum der Außenlandkolonisten angesiedelt wurden. Diese schienen ebenfalls Nachkommen einstiger Eindringlinge zu sein. Es war die typische Vorgehensweise der Ritter, der sanfte Weg mit so wenigen Opfern wie möglich.
 
Caldrogyn konnte die Vormachtstellung des Uganker-Clans brechen und wurde 433808 Domm zum Dominant-Forscher. Er suchte den Kontakt zu anderen Welten und erfuhr dabei, dass die Außenland-Kolonisten über Schiffe verfügten, die sogar bewaffnet waren.
 
Am Murkolas, dem 7. Croz in der 5. Kado des 4. Rhyn 433897 Domm (16. April 1288 NGZ) wurde die Astronautische Revolution ausgerufen. Das Lokalportal von Kozmo Yezzik wurde durch ein rotes Schirmfeld abgeriegelt, und die Schiffe IOL'BERK II, ANU'TOCKLEIA, YOS'KARTOLL, ELONKUN, AMIN, TASHUN und CARNIAL BO HEED starteten und gingen in Transition. Um Yezzikan Rimba wurden Raumminen deponiert, die den Planeten zum Geiselplaneten machten. Die Minen waren miteinander vernetzt und würden bei der Annäherung nicht autorisierter Schiffe, also der Legion, eine Kurztransition durchführen. Die Schockwelle wiederum würde die Sonne Rimba zu einer Reaktion reizen, die die Bevölkerung des Planeten umbringen würde. Es wäre also nicht im Sinne der Ritter von Dommrath.
 
Die Legion ging moderat gegen die Revolution vor, die dadurch wenig Zulauf erhielt und ins Stocken geriet. Im Jahre 433903 Domm (1302 NGZ) übermittelte Rembatta-O-E, der Anführer der Außenland-Kolonisten, eine Revolution bräuchte Opfer und Hass. Er wollte einen blutigen Krieg. Doch Caldrogyn wies diese Forderung von sich, und die Außenländer schlugen alleine los. Sie vernichteten schließlich die Druidenwelt Couxhal. Die Revolution konnte nichts dagegen tun, denn sie verfügte über viel zu wenige Schiffe.
 
Erst vor einem Tag wurde Caldrogyn angegriffen. Der Attentäter trug eine Gambia-Maske und konnte somit nicht identifiziert werden. Nachdem Caldrogyn ihn überwunden und getötet hatte, musste er entsetzt erkennen, dass es seine eigene Mutter war. Sie wollte ihn davon abhalten, noch mehr Schuld auf sich zu laden.
 
Wie sich herausstellt, verfügt die Astronautische Revolution nicht wirklich über ein Fernraumschiff. Aber Caldrogyn bietet den beiden Mutanten die CERRANGY an, die eine Reichweite von 28.000 Lichtjahren besitzt. Damit können sie zumindest Crozeiro erreichen. Zuvor sollen sie dem Sambarkin aber eine Bitte erfüllen und bislang unzugängliche Hohlräume unterhalb des Lokalportals erkunden. Schroeder ist einverstanden und teleportiert mit Caldrogyn. Etwas später, am 08C.06K.10R. im Jahr 433903 Domm (1. Januar 1304 NGZ) erscheinen 1800 Raumschiffe der Außenland-Kolonisten an den Grenzen des Systems.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die Astronautische Revolution

Einem außenstehenden Beobachter des Landes Dommrath drängt sich ein recht zwiespältiges Gefühl auf. Bezogen auf den bisherigen Informationsstand Trim Maraths und Startac Schroeders muß vieles zwar zwangsläufig noch als offen betrachtet werden, doch die bislang gewonnenen Erkenntnisse ergeben ein Bild, das einen schwanken läßt. Spiegeln die Verhältnisse in dieser Galaxie einen goldenen Käfig oder ein realisiertes Utopia wider? Die Wahrheit liegt vermutlich wie so oft irgendwo in der Mitte. Allgemeiner Wohlstand, Völkerverständigung und die Kontakte untereinander sind zweifellos bemerkenswert. So hat im Land Dommrath eine auffallend starke »Durchmischung« der Völker stattgefunden: Zehn bis zwanzig Prozent einer planetaren Bevölkerung sind über die Portale zugewanderte Fremde, die sich im Verlauf der Generationen vermehrt und den örtlichen Bedingungen angepaßt haben. Vergleichbares dürfte in der Milchstraße bestenfalls auf Welten wie Lepso vorzufinden sein. Die von den Dommrathischen Verkündern vertretene Philosophie hat auf den ersten Blick durchaus einiges für sich. Die Do'Tangulhai genannte Ordensgemeinschaft, die sich als »Hüter der Moral« empfindet, betrachtet die Freiheit des Individuum als oberstes Gebot; ihr soziales Eintreten für Notleidende, Verfolgte und Gedemütigte oder die Hilfe bei Katastrophen ist zweifellos positiv.
 
Sogar die in den drei Dogmen vertretenen Thesen klingen nicht schlecht: Der Friede im Land Dommrath ist das höchste Gut; die Freiheit der Bewohner des Landes Dommrath soll so wenig wie möglich eingeschränkt werden, es sei denn dies kollidiert mit dem Ersten Dogma; die Bewohner des Landes Dommrath bilden eine friedliche Wohlstandsgemeinschaft. Die Stabilität des Wohlstands soll nicht gefährdet werden. Niemand soll aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden, es sei denn dies kollidiert mit dem Ersten oder dem Zweiten Dogma. Aber alldem liegt das Herrschaftsprinzip der sich sehr bedeckt haltenden Ritter von Dommrath zugrunde. Diese Geheimnisvollen bestimmen aus dem Verborgenen heraus, sie kontrollieren die Portal-Transmitter des Dommrathischen Netzes, von ihnen stammt das Verbot der Raumfahrt, bei ihnen liegt das Gewalt- und auch das Technologiemonopol. Vereinbart sich das mit der propagierten Freiheit? Auf den ersten Blick durchaus, denn bezogen auf die Reisemöglichkeiten, die die Portale bieten, kann ein Bewohner des Landes Dommrath leichter und weiter in seiner Sterneninsel herumkommen als ein vergleichbarer Normalbürger in der Milchstraße. Andererseits endet diese Freiheit, wenn es sich um die beliebige Bewegung in Form von Raumfahrt dreht. Kein Wunder, wenn da eine Bewegung wie die Astronautische Revolution Zulauf findet, deren Credo lautet: Den Völkern von Dommrath gehören nicht nur die Planeten, nicht allein das, was ihnen die Ritter so »großmütig zugestehen«, sondern auch die nicht ins Do'Tarfryddan eingebundenen Sterne und ihre Welten, letztlich das Universum in seiner ganzen Weite. Denn jeder hat das Recht, eigene Fehler zu begehen und eigene Erfolge zu feiern...
 
Ruben Caldrogyn, der Anführer der Astronautischen Revolution und der Dominant-Forscher seines Volkes der Sambarkin, ist alles andere als ein Kriegstreiber. Sein Widerstand richtet sich gegen die Bevormundung der Ritter, gegen ihre Art der mehr oder weniger subtilen Beeinflussung, die nicht nur auf Yezzikan Rimba die technische Weiterentwicklung hemmte und hier sogar für lange Zeit verhinderte, so daß nicht einmal der Begriff Raumfahrt gedacht oder ausgesprochen werden konnte. Kontrollmechanismen, die an die Funktion der Portale gebunden sein dürften, werden ebenso vermutet wie paranormale Beeinflussungsmöglichkeiten, »Suggestoren der Ritter«. Beweise gibt es noch nicht. Die Ritter selbst hüllen sich in Schweigen, bleiben außerhalb jeder Zugriffsmöglichkeit. Ruben Caldrogyn steht vor dem Problem, gegen »jemand« vorgehen zu müssen, der nicht faßbar ist und bleibt, der nicht in Erscheinung tritt, der Übergriffe eher mit Milde beantwortet, der schon den Ansatz von Haß durch Wohlstand erstickt und jede Gelegenheit nutzt, seine moralische Überlegenheit praktisch zum Ausdruck zu bringen.
 
Mag zu Beginn die Astronautische Revolution von regem Zulauf gesegnet gewesen sein, so verliert sie inzwischen das Interesse der Öffentlichkeit: Mangel ist mit ihr nämlich nicht verbunden; die weiterhin gestattete Nutzbarkeit des Dommrathischen Netzes zeigt vielmehr auf, daß die Astronautische Revolution keinerlei Unterschied im tagtäglichen Leben bedeutet, weder den Völkern noch dem einzelnen Vorteile beschert. Selbst die überall aktiv werdenden Raumschiffe der Legion stellen in ihrem Vorgehen den hohen moralischen Anspruch der Ritter unter Beweis; ihre technische Überlegenheit gestattet es ihnen, die eher behelfsmäßigen Raumer der Astronautischen Revolution unter Minimierung der Opfer kampf- und flugunfähig zu machen. Industrielle Zentren der eben erst aufkeimenden Raumfahrt werden gezielt lahmgelegt, und sogar diese Aktionen zeigen eine bemerkenswerte Rücksicht, Übergriffe auf die Bevölkerungen werden vermieden, denn vor Beginn der Aktionen wird ihnen die Gelegenheit gegeben, sich über die Portale in Sicherheit zu bringen.
 
Irgendwie klingt das alles viel zu schön, um wahr zu sein. Kein Wunder also, daß Trim und Startac fast zwangsläufig nach einem bissigen Reptil Ausschau halten - kein Paradies ohne Schlange. Wo aber ist der Haken? Wer verbirgt sich wirklich an Bord der Legionsschiffe? Was hat es mit der von Keifan berichteten Seuche auf sich, jener explosiven Zelldeformation, die den Druiden an den Gen-Defekt der beiden Monochrom-Mutanten erinnert? Zu viele Fragen bleiben offen. Ob sie beantwortet werden können, wird sich zeigen müssen - denn das Auftauchen der Raumer der Außenland-Kolonisten verheißt nichts Gutes...

Rainer Castor

   
NATHAN