Nummer: 1968 Erschienen: 11.05.1999   Kalenderwoche: 19 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Ketzer der Tazolen
Eine Reise in die Vergangenheit - und eine Jagd nach Elcoxol
Susan Schwartz     

Zyklus:  

30 - MATERIA - Hefte: 1950 - 1999 - Handlungszeit: August 1290 - Mai 1291 NGZ (4877 - 4878 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Chearth               
Zeitraum: Januar 1291 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 91968
Ausstattung:  Report Nr.304 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Als Mhogena, der Fünfte Bote von Thoregon, über die Brücke in die Unendlichkeit ins Solsystem zu den Terranern kam, hoffte er auf die Hilfe der Menschheit. Sein Volk, die wasserstoffatmenden Gharrer, ist nämlich von einer ungeheuren Gefahr bedroht: Invasoren haben die Galaxis Chearth angegriffen und das Verderben über zahlreiche bewohnte Planeten gebracht.
 
Die Invasoren beabsichtigen zudem, den geheimnisvollen Sonnentresor zu öffnen. Wenn sie dies tun, werden die Guan a Var ausbrechen, die Sonnen würmer - und das würde über kurz oder lang den Tod der ganzen Galaxis bedeuten.
 
Hinter der Attacke steckt offensichtlich Shabazza, der Gegenspieler der Koalition Thoregon. Seine Machenschaften sorgten bereits in der Milchstraße und anderen Galaxien für Tod und Vernichtung.
 
Mhogena konnte bei seinem Gesuch auf der Erde nur einen kleinen Erfolg verzeichnen. Aus der Milchstraße brach eine winzige Hilfsflotte auf: die GILGAMESCH der Zellaktivatorträger unter Befehl des Arkoniden Atlan und zehn Kampfschiffe der wasserstoffatmenden Maahks.
 
Mit dieser bescheidenen Streitmacht nimmt Atlan den Kampf gegen die Invasoren auf. Immerhin gab es erste Erfolge. Einer davon betrifft die Gefangennahme des Anführers der Algiotischen Wanderer - dieser entwickelt sich zum KETZER DER TAZOLEN…

 
Die Hauptpersonen
Vincent Garron Der terranische Mutant taucht ein ins Farbenmeer
Vil an Desch Das wohl meistgehaßte Wesen zweier Galaxien braucht neues Elcoxol
Mhogena Der fünfte Bote von Thoregon im Dialog mit seinem bisher größten Feind
Ver to Nisch Die Entdeckung des Forschers verändert ein Weltbild
Soe ra Lor Eine Tazolin schreibt die Geschichte ihres Volkes auf

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Elcoxol
PR-Kommunikation: Der Perry Rhodan Infotransmitter
Statistiken: 11. Science Fiction Tage NRW
Witzrakete: Ulrich Magin: PR-Fans privat (im Report)
Leserbriefe: Bernd Schramm / Herbert Gleißner / Kai-Michael Kolbow / W.Piechullek / Juerg Schmidt / Ulf Debelius / Jürgen Six / Holger Pollmann / Siegfried Hochberger / Michael Kreth / Gunter Bernth
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Dro ga Dremm    Ellert, Ernst     Flares    Gaintanu    HEDU RU GIOR    Icchto    Kauhriom    Nachto    Porrista    Ramsoh    Thuraghur   Voighat   Yponiko   Xion                  
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
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Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
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Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 304 - Seiten: 12
Cartoon : Rüsselmops - der Außerirdische (Folge 178) / PERRY RHODAN-Fans privat (Ulrich Magin)
Reporttitel: Report-Intro (Hubert Haensel) / Michael Thiesen: Irrfahrt durch die Unendlichkeit - Die Geschichte des Raumschiffs SOL Teil 7 / Lars A.Fischinger & Roland M.Horn: Fiat Lux - Der Weltuntergang wird verschoben
Reportgrafik: Michael Prieskorn: Havarie
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen Juni 1999
Reportriss: Gregor Paulmann : Galaktische Technologie - Antigravschacht Klasse B Teil 2

Innenillustrationen

Gantusch - Unter Wasser (Shift)
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:49
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Doch bevor er etwas sagen konnte, begann der Beschuß. Von allen Seiten sausten Torpedos in hoher Geschwindigkeit auf den Shift zu.


Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Chearth: Das Wissenschaftlerteam um Myles Kantor versucht verzweifelt den Manipulationen der Algioten am Sonnentresor entgegenzuwirken. Der Pulsar Wlaschos läuft noch immer aus seiner ursprünglichen Pulsfrequenz und droht die Stabilität der Sonnenmatrix zu gefährden. Immer häufiger gelingt es den Sonnenwürmern auf einen der äußeren Sterne des Tresors überzugreifen.
 
Auch das Verhalten Vincent Garrons gibt Anlaß zur Besorgnis. Von den Hyperstrahlungen des Sonnentresors magisch angezogen, verschwindet der Mutant immer häufiger von Bord der GILGAMESCH, um sich an einen unbekannten Ort zu begeben. Man kann nur vermuten, das er sich nahe dem Sonnentresor in einer Hyperraumblase aufhält. Während er kurzzeitig an Bord des Schiffes zurückkehrt, scheint er von den Hyperphänomenen um den Sonnentresor fasziniert, ja förmlich gefesselt zu sein. Die einzig gute Nachricht ist, das die furchtbare Metamorphose die sein Äußeres furchtbar entstellt, offenbar vorläufig an einem Haltepunkt angekommen ist. Als man Vincent Garron bittet, durch seine Gabe die 2 maßgeblich an den Störimpulsen der Algioten beteiligten Stationen anzugreifen und auszuschalten, lehnt der Mutant ab. Er möchte nach eigenen Aussagen keine weiteren Leben durch seine Mutantengabe gefährden. Kurz darauf verschwindet Garron wieder spurlos.
 
Vil an Desch verkündet den Galaktikern zwischenzeitlich, das er ohne weitere Versorgung durch Elcoxol zukünftig wenig hilfreich und schon bald wieder dem körperlichen Verfall Preis gegeben sein wird. Der ehemalige Scoctore eröffnet überraschend, das er sich schon vor seiner Gefangennahme einen beträchtlichen Vorrat der lebenswichtigen Substanz für den Notfall beiseite geschafft und versteckt hat. Atlan über diese Neuigkeit ungehalten, stimmt dennoch zu, zwei Vesta Kreuzer auf den Weg zu schicken um das Elcoxol zu bergen. Mhogena begleitet die Expedition. Das Elcoxol kann schließlich auf dem Planeten Gantusch, unter Überwindung verschiedenen Schwierigkeiten, geborgen werden. Vil an Desch sieht somit einer sicheren Zukunft entgegen.
 
Zirka 1900 Jahre in der Vergangenheit: Ver to Nisch, ein Archäologe der Tazolen, reist viele Jahre seines Lebens durch die unerforschten Regionen Tazolars, um nach Relikten aus der Vergangenheit seines Volkes zu suchen. Als Ver to Nisch schließlich einen aufregenden Fund macht und auf ein uraltes Bauwerk stößt, übersetzt er aus alten Schriften erstaunliches. Es gibt keinen Zweifel, in den Texten stehen die Frauen im Vordergrund und nehmen eine führende Rolle ein. Das steht im krassen Gegensatz zur Überzeugung der Tazolen, denn in der Gegenwart nehmen die Frauen eine untergeordnete Stellung ein. Sie gelten als dumm und kurzlebig. Nach vielen Prüfungen der Übersetzungen beginnt Ver to Nisch schließlich daran zu glauben, das es einmal anders gewesen sein könnte. Tatsächlich war es früher so, das die Männer zwar langlebiger waren, jedoch von den Frauen des Volkes geführt wurden. Es war schließlich auch eine Frau, die weise Syr, die das Rezept des lebensverlängernden Bades verfeinerte und so den Männern ein weitaus längeres Leben schenkte. Schon damals wußten die weisen Frauen das es durch diesen Umstand zum Umbruch in der Gesellschaft der Tazolen kommen würde. In der Zukunft werden es die Männer sein, die das Volk anführen - und so ist es bis in die Gegenwart geblieben.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Während auf Thagarum Vil an Desch zu seinen Göttern Gaintanu, Icchto, Nachto usw. betet, geschieht bei den Algiotischen Wanderern Bedenkliches. In den Schaltstationen der Planeten Huscoot und Thuraghur, die mit Khauriom ein gleichseitiges Dreieck mit einer Seitenlänge von 1,5 Lichtjahren bilden, erreichen sie eine Erhöhung der Pulsfrequenz Wlaschos auf 15,2373 pro Sekunde. Sofort wechseln drei Sonnenwürmer von Skoghal auf den Neutronenstern Arpako, wo sie Flare-Effekte auslösen.
 
Myles Kantor, Atlan und Dr. Julio Mangana versuchen, Vincent Garron zur Teilnahme an einem Angriff gegen die beiden Welten zu bewegen. Zum Entsetzen von Tuyula Azyk entzieht sich der Todesmutant diesem Wunsch und kehrt in sein Elysium zurück.
 
Indessen sucht Mhogena den Tazolen auf, der davon spricht, wieder Oberster Scoctore zu werden. An Desch vergleicht sich mit dem Erneuerer und Aufklärer Ver to Nisch, der auch als Ketzer galt:
 
Vor 2400 Jahren zog der junge Vertonir, dessen linker Arm verkrüppelt war, auf Tazolar im Hilor-System in der Galaxie Algion die Aufmerksamkeit des Scoctoren Tar ig Pal auf sich, weil er in Gebetstrance in einer alten Form des Tazolischen betete. Er erhielt eine gehobene Ausbildung und wurde als to Nisch zum Scoctoren.
 
Als solcher bereiste er Ansarubim, einen der beiden Kontinente Tazolars. Er verstand sich als Sprachrohr Theansus', Gott der alten Weisheit, und stieß mit 500 Jahren auf die Reste einer Mauer, die den Kontinent durchzog. Nach 100-jähriger Forschung entdeckte to Nisch eine Höhle mit bis zu 7000 Jahre alten Malereien. Dort fand er auch zwei 1500 Jahre alte Skelette weiblicher Tazolen, die sich innig umarmten. Dazu Aufzeichnungen der einstigen Herrscherin Soe ra Lor, in Alt-Tazolisch verfasst, die von einer matriarchalisch regierten Vergangenheit berichten.
 
Demnach waren die Frauen in der tazolischen Frühzeit in der Minderheit, auch wenn doppelt so viele Mädchen wie Jungen geboren wurden. Deren Lebenserwartung wurde stark reduziert, weil viele Frauen bei einer Geburt starben. Zu der Zeit verehrten die Tazolen schon Icchto, den Gott des Himmels, Hilor, die Kraft der Wärme, Nachto, Gott des Feuers und Blitzes, Xion, Herr der Nacht und der Schatten usw. Trotz des Matriarchats war die einzige Göttin Ramsoh, zuständig für die Fruchtbarkeit und den Mond. Als deren Inkarnation wurde Syr, die erste weise Frau, betrachtet. Syr wiederum entdeckte, dass die Stoffwechsel fördernde Wirkung der Schlammbäder durch Kräuter und andere Zutaten erhöht wurde. Doch es zeigte sich, dass sich die Lebenserwartung der Frauen im Gegensatz zu den Männern nicht erhöhen ließ. Nach dem Tode Syrs zog ihre Tochter Gev nach Westen ins Landesinnere.
 
Die Tazolen wurden eines Tages sesshaft und gründeten Städte. Als die Hohepriesterin Icho, eine Nachfahrin Gevs, beschloss, dass Kif der Vater ihrer Kinder sein sollte, erschlug Gor, ihr zweiter Mann, die beiden. Die weise Frau Ifor sorgte dafür, dass Gor am Schandpfahl dem Tod durch Austrocknung preisgegeben wurde. Bestimmte Insekten jedoch verlängerten sein Leben, indem sie abgestorbene Haut entfernten und dem Körper eine Art Öl zuführten. Die Priesterinnen lernten in der Folge, die Myrden zu melken und aus deren Sekret durch Beimengung von Sograstermilch, Gobanblut und anderen pflanzlichen und tierischen Produkten Elcoxol zu bereiten, das den wöchentlichen Bädern beigefügt wurde.
 
Mehr und mehr Männer lehnten sich gegen die weibliche Vorherrschaft auf. Die Priesterinnen riegelten schließlich ihr Reich durch eine Mauer gegen die Freien Männer ab. Nach Jahrhunderten aber gelang es Herowott, als Frau verkleidet das Geheimnis des Elcoxol an sich zu reißen. Er zwang die Hohepriesterin ra Lor zur Machtübergabe, bot ihr auch die Ehe und die Zusammenlegung der beiden Reiche an. Doch ra Lor verschwand mit ihrer Geliebten Vori ri Nas und wurde nie wieder gesehen. Die Vorherrschaft der Frauen endete, und das Zeitalter der Unterdrückung begann.
 
Die Entdeckung von to Nisch schockierte alle anderen Scoctoren derart, dass sie ihn töteten. Doch seine Erkenntnisse ließen sich auf Dauer nicht verheimlichen.
 
Der 5. Bote zeigt sich beeindruckt von der tazolischen Geschichte, und an Desch eröffnet, er habe vor seiner Gefangennahme einen Elcoxol-Vorrat auf Gantusch, dem vierten Planeten des Voighat-Systems und 45 Lichtjahre vom Sonnentresor entfernt, versteckt. Entsprechend startet Dao-Lin-H'ay mit dem VESTA-Kreuzer DOLAMO, Kommandant Arando Norrand, aus dem Modul VINAU zu dieser Wasserwelt. Sie wird von Mhogena und an Desch begleitet.
 
Gantusch war eine Welt der Cartagener, wurde aber von den Algioten verwüstet. Nahe eines Korallenriffes verbarg der Scoctore ein Beiboot, weshalb auch immer. Überlebende Cartagener hatten das Beiboot zwar mehrfach angegriffen, doch den 56 verplombten Elcoxol-Behältern war dabei nichts passiert. Sie werden am 25. Januar 1291 NGZ geborgen, und die DOLAMO kehrt unversehrt nach Thagarum zurück.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Elcoxol

Läßt man das von den Tazolen im Laufe der Zeit immer mehr verfeinerte und ritualisierte Beiwerk fort, das mit Elcoxol verbunden ist, bleibt unter dem Strich dennoch ein erstaunlicher »Stoff«. Überdies einer, der ohne nähere Betrachtung des besonderen Tazolen-Metabolismus in seinen Wechselwirkungsmechanismen vermutlich nicht zu verstehen ist> Tazolar, zweite Welt der Sonne Hilor, ist der Herkunftsplanet der Tazolen, die in ihrem Ursprung Wasserbewohner waren, aber sogar nach der Entwicklung zu Landbewohnern nicht die starke Abhängigkeit vom Wasser verloren. Vordergründig handelt es sich bei dieser Aussage um eine Trivialität - immerhin gilt gleiches für die meisten sauerstoffatmenden Organismen auf Kohlenstoffbasis, deren Körper zu 60 und mehr Prozent aus Wasser besteht, also auch für Terraner. Interessant ist allerdings, daß ein Großteil des tazolischen Stoffwechsels über die stets feucht zu haltende Haut abgewickelt wird. Tazolen besitzen zwar Lungen und einen Magen-Darm-Trakt, doch beiden kommt nicht die Bedeutung zu, welche Terraner von sich kennen: 30 bis 40 Prozent der Atmung werden nämlich über Hautporen abgewickelt, deren Anbindung an Kapillargefäßschleifen den Gasaustausch ermöglichen; fast 80 Prozent des Wasser- und Mineralbedarfs müssen über weitere Hautporen abgedeckt werden (der Rest ist Teil der Nahrungsaufnahme). Wichtige Stoffwechselorgane liegen deshalb direkt unter der Haut und sind an ihrem Pumpen und Pulsieren zu erkennen.
 
Wenn also gesagt wird, die empfindliche Haut sei ständig »vom Austrocknen bedroht«, verbirgt sich dahinter eine noch viel gravierendere Tatsache: Nicht nur die Haut ist hierbei betroffen, sondern der Gesamtorganismus - denn ohne Schlammpackungen in der Frühzeit oder die später ritualisierten Bäder würde ein Tazole verdursten! Mehr noch: Da viele wichtige Mineralien, Spurenelemente und Nährstoffe direkt über die Haut aufgenommen werden, kommt ihr maßgebliche Funktion beim Aufrechterhalten des Ionengleichgewichts zu (wichtig für Muskelbewegung, Übertragungsmechanismen der Nerven und so fort), und nicht zuletzt erfolgt über Poren eine teilweise Abgabe von Stoffwechselschlacken, die ohne Feuchtigkeitszufuhr die winzigen Hautöffnungen verkleben und im Extrem eine Selbstvergiftung hervorrufen können, die der eines Nierenversagens beim Menschen recht ähnlich ist. Ob mit diesen Besonderheiten letztlich die im Grunde geringe natürliche Lebenserwartung, vor allem die der Frauen, zusammenhängt, ist eine offene Frage, kann allerdings nicht ausgeschlossen werden. Um so wichtiger war da Ifos Entdeckung der Myr, später Myrden genannten Insekten, deren Hinterleibssekret sich als einer der wichtigsten Grundstoffe für die Gewinnung von Elcoxol herausstellen sollte. Wie nun die genaue Rezeptur dieses Stoffes auch aussehen mag, unter dem Strich sind es vor allem die mit ihm verbundenen Wirkungen, die uns an dieser Stelle interessieren: Elcoxol führt nämlich zu Abhängigkeit, ja Sucht, so daß im Extrem nur wenige Wochen ohne dieses Mittel auszukommen ist. Inwieweit hier ein psychischer Abhängigkeitsaspekt hineinspielt, ist von untergeordneter Bedeutung, denn die körperliche Abhängigkeit ist viel gravierender.
 
Einmal auf die stoffwechselfördernde Wirkung Elcoxols eingestellt, kommt der Körper offensichtlich nicht mehr ohne aus. Ohne Elcoxol ist der Betreffende zum »Austrocknen« verurteilt und stirbt qualvoll; mit Elcoxol dagegen verlängert sich in Abhängigkeit von der Dosis das Leben (erhobener Zeigefinger ist an dieser Stelle unangebracht - auch die Zellaktivatorträger sind im Grunde hochgradig Süchtige; Entzugsdauer von 62 Stunden führt zwangsläufig zum Tod ...). Bisherige Erfahrungen mit künstlicher Langlebigkeit (oder gar »Unsterblichkeit«) zeigten, daß es mit purer biochemischer und biophysikalischer Betrachtung allein kaum getan ist: Primärfunktion der Zellschwingungsaktivatoren ist eine Reizstrahlung auf hyperphysikalischer Basis, gleiches muß für die Zelldusche (Physiotron) oder für die Biophysikalische Hyperregenerierung der Okefenokees/Konstrukteure des Zentrums von M 87 gesagt werden. Sogar das Langlebigkeitsserum, mit denen es die Terraner im Jahr 2040 erstmals zu tun hatten (U-Lf 54 oder Immunserum X-1076 die Ara-Bezeichnung, 453 LS>Ara die Kurzformel irdischer Ärzte), zeigte, daß die Hauptwirkung weniger auf chemisch-physikalischer als vielmehr hyperenergetischer Natur basierte.
 
Das Serum war eine katalytische Trägersubstanz, bei der erst die psionische »Aufladung« durch die intelligenten Serumträger zu einer »Emission« des aus deren Blut hergestellten Mittels führte, die die Zellregeneration anregte, das Immunsystem extrem stärkte und somit in der Gesamtwirkung der von Zellaktivatoren ähnelte. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, daß genaue Analysen des Elcoxols ebenfalls eine »Hyper-Komponente« ergeben, und diese ist zweifellos primär an das Sekret der Myrden geknüpft. Ob allerdings Vil an Desch einer solchen Analyse zustimmt, dürfte zu bezweifeln sein. Die herausragende Stellung, die Elcoxol inzwischen für die Zivilisation der Tazolen insgesamt gewonnen hat, läßt keinen Platz für »moralische Entrüstung«: Was die einen als »suchterzeugende Droge« umschreiben können, ist für die Tazolen selbst zum »lebensnotwendigen Medikament« geworden. Ob man will oder nicht - diese Tatsache ist zu akzeptieren ...  
 
Apropos 1968:
Ein B-52-Bomber verliert beim Absturz auf Grönland seine aus vier Wasserstoffbomben bestehende Ladung; die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) wird in Großbritannien eingeführt; Juri Gagarin stirbt bei einem Flugzeugunglück; Martin Luther King wird ermordet, ebenso Robert Kennedy; sowjetische Truppen rücken in Prag ein

Rainer Castor

   
NATHAN