922. Nr. 48. / Intrawelt 12. Erschienen: Februar 2006 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 60048

 

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Atlan, Bote des Flammenstaubs

  Leo Lukas



Zyklus:  

Intrawelt-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Intrawelt, Transfermond

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide verfolgt einen übermächtigen Gegner
Kythara Die Varganin erkundet den Transfer-Trabanten
Tuxit Der Rhoarxi ist weiterhin für Überraschungen gut
Peonu Der Seelenhorter hat für alle Eventualitäten vorgesorgt
Allgemein   
Titelzeichner: Dirk Schulz
Innenillustration: Harry Messerschmidt
LKS: Leserkommentare und Kurzbewertungen

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Romaninhalt
Nachdem Kythara am 27. Juli 1225 NGZ auf dem Transfermond zurückbleiben musste, entschloss sie sich, die Wartezeit bis zur Rückkehr Atlans nicht untätig zu verbringen. Die Varganin hinterlässt lediglich einen Speicherkristall in der Baracke des Wächterwesens Teph, mit der Nachricht an den Arkoniden, dass sie maximal 40 Tage auf seine Rückkehr warten werde. Bevor sie zur DYS-116 zurückkehrt, erfährt Kythara vom Krakenwesen, dass in seiner Amtszeit als Wächter nur ein einziges Mal jemand wieder aus der Intrawelt zurückgekehrt wäre. Beunruhigt kehrt sie zum Kleinraumschiff aus der Flotte der Konterkraft zurück. Ihr Weg führt an dem schwarzen Oktaederschiff vorbei, dass ihr bereits bei der Landung auf dem Transfermond aufgefallen war. Allerdings ist dieses von einem mentalen Abwehrfeld umgeben. Als nächstes Untersuchungsobjekt wählt sie die goldene Space-Jet aus, die Atlan beim Landeanflug aufgefallen war. Die Messinstrumente von Kytharas Schutzanzug scheinen jedoch zu spinnen, da sie völlig widersprüchliche Werte für das Alter des goldenen Anstrichs des Raumfahrzeugs angeben. Im Innenraum entdeckt die Varganin Sitzgelegenheiten für einen sechsgliedrigen Riesen und sieben Zwergenwesen. Die Space-Jet ist ohne Energie und weitgehend demontiert, daher verliert Kythara bald wieder das Interesse an dem Kleinraumschiff.
Ein anderes Kleinraumschiff erweckt ihr Interesse. Es handelt sich um das Beiboot eines riesigen Fernraumschiffs aus fünf großen Kugeln. Die Besatzung stammt aus dem friedliebenden Volk der Hemeelo. Diese Leben als Zweiheiten also Dualwesen in einer vor Dreck, Schleim und Schmutz starrenden Umwelt. Als Zweiheiten werden sie bezeichnet, weil jeweils zwei Individuen dieses Volks auf Lebenszeit über einen gemeinsamen Darm miteinander verbunden sind. Diesem Umstand, niemals einsam zu sein, verdanken die Hemeelo ihren tiefen inneren und äußeren Frieden, der jedoch vom Eigentümer des schwarzen Oktaederschiffs gestört wurde. Er hatte eine Notlage vorgetäuscht und sich so an Bord des Hemeelo-Schiffs geschlichen. Dort hatte er einigen von ihnen etwas von ihrer Seele geraubt. Mit dem Versprechen, dass er ihnen das Geraubte zurückgibt, wenn sie sich nur kooperativ verhalten, zwang der Fremde die Hemeelo in seine Dienste. Nachdem der Fremde in die Intrawelt verschwunden war, versuchten die Zwillingswesen ihr Verlustgefühl durch die Aufnahme fremder Wesen in ihren Lebensverbund auszugleichen. Doch keine der so entstandenen Dreiheiten überlebte die medizinischen Experimente. Es kam zu Kämpfen zwischen den Hemeelo und den anderen auf dem Transfermond gestrandeten Raumfahrern. Die Dualwesen dachten jedoch nicht daran, einfach aufzugeben. So verwüsteten und entvölkerten die Hemeelo ungewollt den Himmelskörper nach und nach. Schließlich tauchten Atlan und Kythara auf. Die Dualwesen glauben, dass es eine Verbindung zwischen der Varganin und dem Seelendieb geben müsse und schicken die Varganin deshalb in das Oktaederschiff. Mit viel Überwindung gelingt es ihr die Mentalbarriere um den schwarzen Klotz zu durchbrechen und schließlich ins Innere vorzudringen. Dort wird sie jedoch von der Raumschiffsautomatik mit ihren Ängsten konfrontiert, in Gestalt einer Projektion des Henkers der Varganen Magantilliken. Obwohl sie weiß, dass Magantilliken bereits lange Zeit tot ist, ängstigt sie sich fast zu Tode und entkommt nur mit letzter Kraft. Die Hemeelo holen sie anschließend in ihr Raumschiff und fügen Kythara in das Dualwesen Bölv/Haiciez ein, das so zur Dreiheit wird. Diesmal führt der Vorgang nicht zum sofortigen Tod des Opfers und selbst die mentale Barriere, mit der sich die Varganin vor der Integration zu schützen versucht, bricht langsam zusammen. Doch da erscheint der Fremde, der die Hemeelo in seinen Bann zwang und der mit dem Seelenhorter Peonu identisch ist, und befiehlt ihnen, gegen Atlan vorzugehen. Kythara erleidet einen Schock, der es ihr ermöglicht, sich aus dem geistigen Verbund mit Bölv/Haiciez zu lösen und die Kontrolle über die Dreiheit zu erlangen. Sie schleppt sich und ihre unerwünschten Partner in die Klinik und lässt die Vereinigung rückgängig machen. Nun überlegt sie, wie sie in den Kampf eingreifen kann.
Atlan und Tuxit glauben, dass Peonu in das Allerheiligste der Kathedrale von Rhoarx eingedrungen ist und sich selbst eine Portion vom Flammenstaub nahm. Jolo ist definitv tot und sein Leichnam wird vom Unsterblichen mit einem Energiestrahler verstäubt. In der Intrawelt herrscht gerade Tag, so müssen der Arkonide und der Rhoarxi etwa 20 Stunden warten, bis sich die Sonne wieder deaktiviert, um die Kathedrale verlassen zu können, ohne in der Oberfläche der Kunstsonne zu verglühen. Peonu nutzt seinen Vorsprung, um seinen Verfolgern diverse Hindernisse in den Weg zu legen. So wird der Weg zum Ausgang des Transferschlauchs, der übrigens ein im Hyperraum eingelagerter Rüssel Tephs ist, zu einem einzigen Hindernislauf. Die Bodenstation des Maulspindlers Kozalack wird sogar von einem Heer aus Dienern des Seelenhorters belagert. Dank des Flammenstaubs reicht die Kraft Tuxits jedoch, den Belagerungsring, mit Atlan auf dem Rücken, fliegend zu überwinden. Danach ist das Vogelwesen jedoch vollständig erschöpft und spuckt sogar Blut. Während sich Atlan auf dem Weg an die Oberfläche macht, bleibt der Rhoarxi zurück. Er plant, die Intrawelt vollständig umzugestalten, so dass alle ihre Bewohner in Freiheit und Zufriedenheit leben können.
Auf dem Transfermond angekommen, wird Atlan von Peonu angegriffen und in sein schwarzes Schiff verschleppt. Der Seelenhorter selbst hat keinen Flammenstaub angenommen, der war ihm einfach zu gefährlich. Stattdessen täuschte er seine Flucht vor, um Atlan in eine Falle locken zu können. An Bord seines Schiffes verfügt der Lutvenide über eine Apparatur, die den Flammenstaub nach Atlans Tod aufnehmen kann. Peonu hat das Gerät von den Lordrichtern erhalten und soll den Flammenstaub dort abliefern, überlegt nun aber, sich darüber hinwegzusetzen. Ein Problem hat Peonu allerdings, dank Atlans Ritteraura kann er den Arkoniden nicht direkt körperlich angreifen. Stattdessen aktiviert er den Abwehrmechanismus, der bereits der Varganin zu schaffen machte. Atlan wird von sieben geisterhaften Maahks angegriffen, die Giftgas ausatmen. Bevor er jedoch an seinen Ängsten stirbt, greift Kythara ein. Sie hat die Kontrolle über ein Beiboot der Hemeeto erlangt und rammt das Raumschiff Peonus mit diesem. Anschließen gehen Atlan und Kythara gemeinsam gegen den Seelenhorter vor. Der reißt ihnen immer größere Stücke aus der Seele. Da setzt der Arkonide alles auf eine Karte als er den Extrasinn bewusst freigibt. Er hofft, dass der Brocken zu groß ist für den Seelenvampir. Tatsächlich gibt Peonu nach. Atlan kann sogar vom Lutveniden verlangen, alle seine Seelenbrocken wieder zurückzuerhalten. Für Kythara kommt hingegen alle Hilfe zu spät. Sie stirbt, nachdem sie und Atlan an Bord der DYS-116 zurückgekehrt sind. Peonu hat inzwischen den Transfermond mit unbekanntem Ziel verlassen. Nachdem die Hemeeto ebenfalls vom Transfermond aufgebrochen sind, startet Atlan mit der DYS-116. Ein bestimmtes Ziel hat er nicht, da er nicht weiß, wo sich die AMENSOON oder die MORYR aufhalten und ob er der Konterkraft trauen kann. Zunächst will der Arkonide einfach herausfinden, wozu der Flammenstaub überhaupt gut ist, bzw. was er bewirken kann.

Handlungszeit: 27. Juli bis 3. September 1225 NGZ bzw. 27. Juli bis 3. September 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Der Roman hat mir gut gefallen, auch wenn er ein paar Wermutstropfen für mich enthielt. Erstmals ist ein Teil des Romans aus der Ich-Erzähler-Perspektive von Kythara verfasst. Allerdings war dies auch die letzte Gelegenheit, dem Charakter der Varganin etwas mehr Farbe zu verleihen, da sie in diesem Roman den Heldentod starb. Zuvor lässt Leo Lukas seine Heldin so ziemlich jedes Übel durchstehen, das ich mir vorstellen kann. Vor allem jene Szenen, in denen der Autor in allen Details ausmalt, wie die Hemeelo sich im Dreck suhlen und wie sich Kythara dabei ekelt, war nicht unbedingt mein Geschmack. Ich hätte mir doch einen etwas ruhmvolleren und nicht so endgültigen Abgang für sie gewünscht. Andererseits freut es mich, dass nach langer Zeit einmal wieder ein Volk, dessen Angehörige den Helden Probleme bereiten, nicht einfach aus Bösartigkeit handelt, sondern aus nachvollziehbaren Motiven.
Der Zweikampf zwischen Peonu und Atlan geriet bei alldem allerdings einwenig zu sehr in den Hintergrund. Jedenfalls ist nun der Weg frei, für einen nahezu unbelasteten Start in den nächsten Abschnitt der Atlan-Serie, der den Titel „Flammenstaub“ tragen und voraussichtlich den Handlungsfaden um die Lordrichter von Garb abschließen wird.


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© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch