Atlan - Intrawelt - Minizyklus    


Nach Exposé von Michael Marcus Thurner

Inhalt

Der Dunkelstern: (Romanliste)
Handlungszeit: 1225 NGZ oder 4812 n. Chr.
Als Heftromane erschienen: Oktober 2005 bis März 2006
Als Hardcover erschienen: ?
Situation:
Die im Hyperraum eingelagerte Kharag-Stahlwelt ist die Steuerzentrale des lemurischen Sonnentransmitters im Zentrum von Omega-Centauri. Im Frühjahr 1225 NGZ untersuchen unzählige Wissenschaftler die Weltraumfestung und deren Gegenstation im Normalraum auf Kharba, während die ATLANTIS im stationären Orbit über der Methanwelt kreist, um Atlan und seinen Mitstreitern im Notfall Rückendeckung zu geben. Nach dem Sieg über Crest-Tharo da Zoltral und seinen Schergen, verspricht die weitere Erforschung des Kugelsternhaufens ein reiner Routinejob zu werden. Selbst die Ereignisse um das Erwachen der Obsidian-Kluft, erweisen sich nachträglich, dank des rechtzeitigen Eingreifens Sardaengars alias Cagliostros, als eine scheinbar bedeutungslose Episode. Der unsterbliche Arkonide könnte sich also ohne schlechtes Gewissen dem politischen Tagesgeschäft auf Arkon zuwenden, doch verläßt er Vinara an Bord von Kytharas Oktaederschiff AMENSOON und fliegt auf den kürzesten Weg zur Kharag-Stahlwelt. Dort hat sich überraschend ein über 50.000 Jahre alter Pedopeiler reaktiviert. Tatsächlich ist es der Cappin Carscann, der das Gerät als eine Art Transmitter benutzt. Bereits im Sterben liegend, kann dieser Atlan vor den geheimnisvollen Lordrichtern von Garb warnen, die sich das Erbe der Varganen aneignen wollen. Die Truppen der Plünderer wären schon am Werk und wollten die PSI-Quelle Murloth pervertieren. Anfangs sind Kythara und Atlan im Kampf gegen die Schergen der Lordrichter auf sich allein gestellt, doch auf Maran'Thor finden sie im Daoghor Gorgh-12 und dem Saqsurmaa Emion neue Mitstreiter.
Mit Hilfe des Kardenmoghers, eines varganischen Vielzweckroboters gelingt es Atlan die PSI-Quelle zu vernichten, bevor die Lordrichter deren gesammelte PSI-Energien zum Dunkelstern in der Galaxie Dwingeloo I weiterleiten können. Der Arkonide beabsichtigt, die Pläne des Schwerts der Ordnung weiter zu untergraben und das Geheimnis des Dunkelsterns zu ergründen. Doch bevor er die ATLANTIS in Omega-Centauri zur Verstärkung herbeirufen kann, steuert Kythara bereits mit der AMENSOON die einsame varganische Bastion Vassantor an. Sie will ihren einstigen Geliebten Kalarthras aus seiner Tiefschlafkapsel in den Katakomben der Bastion befreien. Scheinbar eine Routineangelegenheit, doch haben die Schergen der Lordrichter, die sich selbst Garbyor nennen, Atlan und seinen Begleitern auf Vassantor bereits eine Falle gestellt. Dank des beherzten Eingreifens der Cappins von der SYVERON findet die Befreiungsaktion ein glückliches Ende, doch Kalarthras hat sich dramatisch verändert und die Lordrichter scheinen einen Peilsender zu besitzen, mit dem sie die Position der AMENSOON anmessen können. Trotzdem begleiten Atlan, Gorgh-12, Kalarthras und Kythara die Cappins um Heroshan Offshanor in die Galaxis Dwingeloo I als sie von dort ein Hilferuf des Pedopeilers ERYSGAN erreicht. Die MORYR der Cappins und die AMENSOON treffen jedoch zu spät in der fremden Galaxie ein, um die Schlacht zu Gunsten der ERYSGAN wenden zu können. Auf getrennten Wegen irren die AMENSOON und die MORYR von nun an durch eine Sterneninsel, die seit Jahren Schauplatz der dunklen Aktivitäten der Lordrichter und ihrer Schergen ist. Ziel der Garbyor scheint es zu sein, mit Hilfe der Anaksa-Station im Orbit des Dunkelsterns einen Übergang in den Mikrokosmos der Varganen zu schaffen.
Nach dem Ende des Dunkelsterns werden Atlan und Kythara von Mitgliedern der Konterkraft, der internen Opposition der Garbyor gegen die Pläne der Lordrichter von Garb, aufgegriffen und mit einem Kleinraumschiff namens DYS-116 in die Dunkelwolke SET-3 geschickt. Dort soll sich die geheimnisvolle Intrawelt befinden, in der der Flammenstaub aufbewahrt wird. Atlan soll sich in den Besitz dieses von Mythen umrankten Stoffes bringen, da die Anhänger der Konterkraft glauben, dass sich damit die Lordrichter besiegen lassen. Die Intrawelt erweist sich als riesige, noch immer im Bau befindliche Hohlwelt, die nur über einen Portalmond zu erreichen ist. Kythara wird vom Portalwächter, dem Krakenwesen Teph aufgehalten. Atlan stößt daher allein in die Hohlwelt vor, die sich als Panoptikum seltsamster Tiere und Intelligenzwesen erweist. Der Arkonide findet schnell neue Freunde, wie das Echsenwesen Jolo, das Schneckenwesen Albia und das Vogelwesen Tuxit. Aber der Unsterbliche findet im Seelenhorter Peonu auch einen neuen Feind. Peonu ist ein alter Diener der Chaotarchen, der Atlan ein Stück seiner Seele raubt. Während er zunächst in seinem Unterschlupf zurückbleibt, zieht der Arkonide weiter durch die Intrawelt - dabei immer auf der Suche nach einem Hinweis auf die verschollenen Erbauer der Hohlwelt und dem Versteck des Flammenstaubs.
Allgemeines:
Die Handlung der neuen Atlan-Serie wurde bruchlos mit dem Intrawelt-Zyklus fortgesetzt. Heft Nr. 911 bzw. Obsidian 37 bzw. Intrawelt 1: Wächter der Intrawelt, von Hubert Haensel schließt inhaltlich direkt an das letzte Heft des Dunkelstern-Zyklus an. Damit stellt der Intrawelt-Zyklus bereits das fünfte Kapitel eines in epischer Breite konzipierten Großzyklus dar. Im folgenden Flammenstaub-Zyklus sollen die Ereignisse um die Lordrichter jedoch ihren Höhepunkt und Abschluß erreichen. Uwe Anton beendet seine Tätigkeit als Expokrat und betätigt sich von nun an nur mehr als Autor.

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Kommentar von Bernd Labusch

Erstmals stammten die Exposés von Michael Marcus Thurner. Uwe Anton hatte nach dem Dunkelstern-Zyklus wegen Überlastung diesen Posten aufgegeben. Tatsächlich scheint ein wenig frischer Wind in die Serie gekommen zu sein. Die Handlungsschauplätze wirken wieder farbiger, lebendiger und oft auch schräger als in den letzten beiden Kurzzyklen. Vor allem jedoch fehlen die am Obsidian-Zyklus nervenden Cliffhangar. Allerdings kann der Intrawelt-Zyklus die Anleihen beim Obsidian-Zyklus nicht verleugnen.
Wie die Obsidian-Kluft präsentiert sich auch die Intrawelt als ein kleines isoliertes Universum für sich, dessen alleiniger Daseinszweck darin besteht, einen für den Fortbestand der Region gefährlichen Stoff zu isolieren. Dort waren es Biophoren, hier ist es der Flammenstaub, dessen genaues Wesen noch unbekannt ist. Die Arbeit der einzelnen Autoren ist wieder solide bis sehr gut. Und so gibt es, abgesehen von einem kleinen dramaturgischen Durchhänger im Spannungsbogen der Miniserie, keinen Grund zu klagen. Gegen Ende entfernt sich der Intrawelt-Zyklus schließlich gänzlich vom Vorbild und schlägt eine völlig eigenständige Richtung ein. Die Handlung um die Intrawelt ist in sich abgeschlossen. Alle wichtigen Fragen zur Intrawelt beantwortet. Es ist kaum anzunehmen, dass dieses Gebilde jemals wieder zu einem Schauplatz eines Atlan- oder Rhodan-Romans wird und so stellt sich der Minizyklus als ein vollständig in sich selbst ruhender, weitgehend vom Rest isolierter Bestandteil der Serie dar. Intrawelt 3: „Der Seelenhorter“ von Leo Lukas und Intrawelt 11: „Die Kathedrale von Rhoarx“ vom neuen Expokraten Michael Marcus Thurner zählen für mich zu den besten Heftromanen der letzten Jahre. An den Eindruck, den der Traversan-Zyklus einst hinterlassen hat, reicht der Intrawelt-Zyklus noch nicht ganz heran, aber m. E. kann Michael Marcus Thurner mit seinem Einstand als Expokrat zufrieden sein.

Beim Lesen von Intrawelt 11 hatte ich ein seltsames Déjà-vu. Schließlich war Perry Rhodan in den seeligen Perry-Comics der 70er Jahre selbst ab Ausgabe 39 auf die Suche nach dem Zentrum der Universen bzw. dem Ort zwischen den Orten gegangen.
Wobei sich diese von ES veranlasste Suche als nicht ganz einfach erwies, da sich die Goldenen bedroht fühlten. Diese haben in einer eine Millionen Jahre in der Zukunft liegenden potentiellen Realität die Milchstraße erobert, die Superintelligenz ES vernichtet und die letzten Terraner versklavt. Doch sollte Perry das Zentrum der Universen tatsächlich erreichen, so könnte dies ihr vorzeitiges Ende bedeuten, so glaubten sie nicht zu unrecht. Deshalb sabotierten sie alle Aktivitäten des Großadministrators, um schließlich einen regelrechten Zeitkrieg vom Zaum zu brechen. Die Goldenen schickten Agenten aus, um z. B. Perrys Geburt zu verhindern. Allerdings folgte ihnen Perry mit der CREST, die bei einem der Anschläge in die potentielle Zukunft der Goldenen geschleudert wurde und deren Besatzung dort eine Zeitmaschine erbeuten konnte. Am Ende blieben alle Bemühungen Perrys und seiner Begleiter jedoch scheinbar fruchtlos. Im Gegenteil, der Zeitkrieg hatte dazu geführt, dass die Goldenen die Milchstraße bereits eine Millionen Jahre früher, also in der Gegenwart, erobern konnten. Der CREST blieb nur die Flucht in die Tiefen von Raum und Zeit. Doch dann stieß Perry in der Vergangenheit einer fremden Galaxie doch noch auf den geheimnisvollen Ort zwischen den Orten und auf den Goldenen Lethos, der ihm dabei half alles wieder ins rechte Lot zu bringen. Allerdings erwies sich der Aufenthalt am Anker des Multiversums als nicht unproblematisch für Perry und die CREST kehrte mit etwa 100 Jahren Verspätung auf eine Erde zurück, die zwar nie von den Goldenen bedroht wurde, deren Regierung dafür jedoch mit feindlichen Agenten unterwandert war.
Hier geht es speziell um das Ende dieses Abschnitts der Comics in den Heften 97 bis 99. Nun die Ähnlichkeit der Grundideen (z. B. das Zentrum der Universen) zum aktuellen Szenario der Atlan-Serie ist verblüffend. Bei der konkreten Ausführung gibt es jedoch keine Übereinstimmungen. Ich vermute daher, dass hier der Zufall Pate stand.

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