916. | Nr. 42. / Intrawelt 6. | Erschienen: Dezember 2005 | Seiten: 63 | Preis: 1,75 Euro | EAN 1: 4194727401755 | EAN 2: 50042 |
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/ Romaninhalt
Das dritte Gesetz
Cathrin Hartmann
Örtlichkeiten: Zeitraum: Hardcover:
Intrawelt
1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.
Zyklus:
Weitere Angaben:
Atlan
Der Arkonide
erlebt, wie ein Mementa sich Bahn bricht
Albion
Der "Breite Mann" zehrt sich aus
Jolo
Das Echsenwesen vergisst aus Sorge
sogar das Essen
Tuxit
Ein alter Vogel betätigt sich als
Krankenpfleger
Titelzeichner:
Andreas Adamus
Innenillustration:
Harry Messerschmidt
LKS:
Leserkommentare / Autoren-Portrait
von Cathrin Hartmann
Nachdem Atlan und seine Begleiter auf Weisung des Ältesten Rates der Grün-Nomaden die Parzelle Pregesbau verlassen mußten, reisen sie an Bord einer Gondel durch das Himmelsnetz weiter. Allerdings hat der Arkonide zunächst kein konkretes Ziel vor Augen. Es befindet sich kein Maulspindler an Bord der Gondel, worüber der Unsterbliche zunächst sogar froh ist, bis Probleme mit dem Schneckenwesen Albion auftreten. Der “Breite Mann” sondert Unmengen von Schleim ab und leidet unter starkem Schüttelfrost. Sein Zustand ist nach kurzer Zeit so ernst, daß sogar das nimmersatte Echsenwesen Jolo seinen Appetit verliert. Auf Anraten des Vogelwesens Tuxit beginnt Atlan die Fühler Albions zu massieren, woraufhin sich die Gesundheit des Schneckenwesens ein wenig stabilisiert. Albion selbst versenkt sich zunehmend in Trance und erzählt in diesem Zustand die Geschichte eines seiner fernen Vorfahren, dem als nur sieben Jahre altem Jüngling verstorbenen Kietai.
Ein kurzer Zwischenstopp auf der Flachstation ZER-77 bringt keine große Hilfe. Die Maulspindler in der Station sind mit der Betreuung der zahllosen Pilger vollkommen ausgelastet, die sich auf dem Weg zum Großen Thongning in Pregesbau befinden. Atlan und seine Begleiter verfügen über keine Geldmittel und werden daher mit großer Herablassung behandelt. Angeblich gibt es in der gesamten Station niemanden, der sich um die Gesundheit des Schneckenwesens kümmern könnte, das aus dem Volk der Drieten stammt. Als die Fragen des Arkoniden drängender werden, wird der an den Galimatiden Tracas verwiesen. Die Galimatiden sind Gestaltwandler und gelten als die Bibliothekare der Intrawelt. Tracas kann jedoch auch nicht weiter helfen. Er verrät nur, daß sich seines Wissens gegenwärtig 14 Drieten in der Parzelle Hüffen aufhalten. Als Atlan und seine Freunde die Reise mit der Gondel fortsetzen, nähert sich Albions Zustand einem kritischen Punkt. Der Arkonide ist hilflos und kann nur den Erzählungen des Drieten lauschen. Er erfährt so, wie die Schneckenwesen in die Intrawelt gelangten. Als sich Albion schließlich aufgeben will und auf den Tod vorbereitet, läßt sich der Unsterbliche auf einen letzten Versuch zur Rettung des Drieten ein. Er wettet mit ihm, daß dieser sich in seinem Zustand nicht in sein weibliches Alterego, die “Hohe Frau” Albia verwandeln könne. Als Wetteinsatz setzt er den Cueromb ein, den er in der Hütte Peonus gefunden hatte. Das Wunder geschieht. Albion geht auf die Wette ein und verwandelt sich in das weibliche Schneckenwesen Albia, das keinerlei Anzeichen von Krankheit zeigt. Der Driete ist damit erst einmal gerettet und die Gondel wird in Kürze die Parzelle Hüffen erreichen. Atlan hofft von den Artgenossen des Scheckenwesens einige noch offene Fragen beantwortet zu bekommen und Hilfe für die endgültige Heilung Albions zu finden. “Das Gedächtnis ist eine seltsame Sache”, überlegte Kietai. “Es zeigt einem die Vergangenheit genau so, wie man sie haben möchte.” Während er mit seiner schweren Erkrankung kämpft, erzählt Albion die Geschichte des Jünglings Kietai, der in einer fernen, nicht mehr datierbaren Vergangenheit lebte. Damals lebten die Drieten noch auf ihrer Heimatwelt Makharas in den Weiten der Galaxie Dwingeloo I. Der Bau der Intrawelt befand sich noch in seinen Anfängen und die wenigen bereits existierenden Parzellen waren nichts weiter als leere stählerne Ebenen. Die Drieten verfügten zwar über keine eigene technische Zivilisation, aber über ein geradezu magisches Naturtalent als geniale Hochbau-, Tiefbau- und Landschaftsarchitekten. Von den in Dwingeloo ansässigen Raumfahrtzivilisationen werden sie daher als die Galaktischen Ästhetiker bezeichnet und als Planer für unzählige Bauprojekte angeworben. Ihre Heimatwelt wurde von ihnen im Verlauf der Jahrtausende vollständig umgestaltet und in eine riesige Stadt umgewandelt, die sich in Form von Hochhäusern und Kellern bis in größte Höhen und tiefste Tiefen erstreckt. Eines Tages erscheinen Werber von der Intrawelt, die fast die Hälfte aller Drieten für den Bau der Intrawelt gewinnen wollen. Sie werden höflich zurückgewiesen, mit dem Hinweis auf die nächste Sitzung des Ältestenrats in einigen Jahren. Was die Werber natürlich nicht zufriedenstellt. Kietai selbst war der Sohn Bidons, dem bei der Entbindung der abergläubische Maras zur Seite stand. Zur allgemeinen Überraschung gebar Bidon am Tag der Geburt Kietais ein zweites Kind. Ein unerhörter nie dagewesener Vorgang, der von Maras als schlechtes Omen für die Zukunft der Drieten gedeutet wurde. So wuchsen die Zwillinge als Außenseiter auf, die beständig um Anerkennung kämpften. Kietai, der Erstgeborene hatte dabei alle Sympathien seines Vaters auf seiner Seite. Der Zweitgeborene wurde von allen verachtet und einfach nur der “Nichtling” genannt. Er dachte jedoch nicht daran sich einfach aufzugeben, gab sich selbst den Namen Onagi. Maras sah jedoch weiterhin in den Kindern Bidons schreckliche Unglücksboten. Eines von ihnen würde eines Tages gegen die drei heiligen Gesetze des Planeten Makharas verstoßen, die da lauten: Primum - “Du sollst bauen und nicht zerstören.” Sekundum - “Du sollst deinem nächsten nicht schaden.” Tertium - “Du sollst nicht ohne Nachkommen sterben.” Jedes Jahr am Tag der Geburt von Kietai und Onagi kehrten die Werber nach Makharas zurück, um einen weiteren Versuch zu starten, mehr als die Hälfte der Drieten für den Ausbau der Intrawelt zu gewinnen. An der Haltung der Schneckenwesen zum Thema hatte sich jedoch auch kurz vor dem siebten Geburtstag der beiden Zwillinge nichts geändert. Trotzdem machte sich der Nichtling Hoffnung von ihnen zur Hohlwelt gebracht zu werden. Um diesen Anspruch Nachdruck zu verleihen lockte er einen Artgenossen, der einen besonders schönen Kristall geschaffen hatte, in eine baufällige Kapelle und brachte diese zum Einsturz. Der fremde Driete starb dabei, doch Onagi gelangte so in den Besitz des Kristalls, der allgemeine Bewunderung für seinen Besitzer auslöste. Kietai, der seinen Zwillingsbruder durchschaut hatte, war von dieser Entwicklung entsetzt. Anstatt jedoch seinen Bruder als Mörder und Saboteur zu entlarven, beschloß er, etwas zu erschaffen, das schöner ist als der Kristall im Besitz des Nichtlings. Am frühen Abend schlich er dazu in die große Höhle unter dem Wohngebäude Bidons, um dort heimlich sein Werk zu tun. Er entschloß sich eine grobe, häßliche Säule im Zentrum der riesigen Halle zu bearbeiten, bis diese so schön glänzt, wie der Kristall. Leider mißlang Kietai die Arbeit. Die Säule zerbrach und die Höhle stürzte ein. Das Wohngebäude Bidons und unzählige Nachbargebäude stürzten ebenfalls ein und Kitais Elter fand dabei den Tod. Kurze Zeit später, der junge Driete hatte sich kaum beruhigt, geriet die gesamte Oberfläche des Planeten Makahras in Bewegung. Es kam zu gewaltigen Vulkanausbrüchen, die schließlich dazu führten, daß der gesamte Planet unter einer dicken Schicht Lava versank. Von über zwei Millionen Drieten, die zu diesem Zeitpunkt auf Makahras gelebt hatten, überlebten nur etwa 200.000. Sie wurden von den, gerade rechtzeitig erschienen, Werbern zur Intrawelt gebracht. In der Hohlwelt fanden sie eine neue Aufgabe als Landschaftsarchitekten der Parzellen. Betreut wurden sie dabei von den kauzigen Anstizen, die sich als Fellknäuel auf unzähligen Beinen präsentierten. Onagi kam jedoch mit der neuen Situation nicht zurecht. Er hatte auf Makahras zu wenig gelernt, um ein guter Landschaftsgestalter zu sein. Als sich sogar die mysteriösen Herren der Intrawelt deshalb beschwerten, lief der Nichtling Amok. Es kam zum Zweikampf zwischen den Zwillingen, der mit dem Sieg Kietais endete. Die anderen Drieten hatten diesen Gewaltausbruch beobachtet und verurteilten Kietai zum Tode, weil er gegen zwei der drei Gesetze seiner Heimat verstoßen hatte. Vor seiner Hinrichtung brachte der junge Driete jedoch noch einen eigenen Sprößling zur Welt. So hatte er zumindest nicht gegen das Tertium verstoßen, auch wenn inzwischen alle Drieten glaubten, daß Kietai allein für den Untergang von Makahras verantwortlich wäre. Handlungszeit: Mitte August 1225 NGZ bzw. Mitte August 4812 n. Chr. Anmerkungen: © Schrotys Materiequelle |