876. Obsidian Nr. 2. Erschienen: Mai 2004 Seiten: 61 Preis: 1,65 Euro EAN 1: 4194727401656 EAN 2: 40002

 

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Insel der Verdammten

  Uwe Anton



Zyklus:  

Obisdian-Miniserie  (Heftliste)

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Hardcover:

Vinara, Vergessene Positronik

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Allgemein   
Titelzeichner: Dirk Schulz
Illustrationen: Dietmar Krüger
LKS: Interview mit dem Illustrator Dirk Schulz

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Romaninhalt
Nach der Flucht von der Vergessenen Positronik werden Jorge Javales und Atlan von einem steinernen Portal in die freie Natur eines Planeten ausgespuckt. Der Transmitterschock ist qualvoll und es dauert einige Zeit, bis der unsterbliche Arkonide und der von der Erde stammende Archivar sich erholt haben. Die Bemühungen des Unsterblichen den Transmitter in seiner Funktion zu Ergründen, um mit seiner Hilfe an Bord der TOSOMA zu gelangen, bleiben erfolglos. Atlan und Javales sind inmitten einer Steppenlandschaft gestrandet und müssen ihr Leben gegen Raubsaurier, Riesentermiten und Rudel verwilderten Scaffrans verteidigen. Bei den Scaffrans handelt es sich um verwilderte Wolfshunde, die einst die Lemurer auf dem Planeten Hayok züchteten. Wie diese Tiere auf die Welt in der Obsidian-Kluft gelangten, bleibt Atlan ein Rätsel. Die Flucht führt zu einer Ruinenstadt, in der Atlan und Javales zwei Skelette finden, die von einem Arkoniden und einem Terraner stammen könnten.
Bei Atlan löst der Anblick der Ruinen eine Vision aus, wie er sie bereits auf der Vergessenen Positronik erlebt hatte. Diesmal kann er sie jedoch zeitlich und räumlich einordnen. Bei den Visionen handelte es sich um verdrängte Erinnerungsfetzen des Tamrats Mercova-Ban, der für den Bau des Omega-Centauri-Sonnenleuchtfeuers verantwortlich war. Der Unsterbliche erfährt aus der Erinnerung des Lemurers , die er vor ein paar Tagen auf Kharba in sich aufgenommen hat, daß Omega-Centauri der Kern einer Kleingalaxis ist, die vor 546 Millionen Jahren in die galaktische Ebene der Milchstraße gezerrt wurde und dabei ihre Randsterne und den Halo verlor. Seit etwa 542 Millionen Jahren ist Omega-Centauri ein scheinbar gewöhnlicher, wenn auch sehr großer Kugelsternhaufen. Dies geschah zu einer Zeit, als auf der Erde und zahlreichen anderen Welten der Milchstraße die Kambrische Explosion stattfand. Zu dieser Zeit erlebte das Leben einen drastischen Entwicklungsschub als die ersten Vielzeller und damit die Vorfahren aller bekannten Tierarten auftraten. Auch Omega-Centauri selbst weist eine Besonderheit auf, zahlreiche Welten im Zentrum des Kugelsternhaufens, sind in Raumnischen im Hyperraum ausgelagert. Der Sonnendodekaeder war ab 6153 dha-Tamar alias 50.250 v. Chr. von den Lemurern als Zugang zu diesen geheimnisvollen versteckten Welten erbaut worden. Doch eine Expedition unter Leitung des Tamrats Sardaengar im Jahre 6204 dha-Tamar alias 50.199 v. Chr. verschwindet spurlos. Tamrat Mercova-Ban experimentiert mit seinem Pedopeiler auf der Kharag-Stahlwelt. Tatsächlich kommt es zu einem Seelentausch mit einem Lebewesen auf einer der versteckten Welten. Es handelt sich um das Pflanzenwesen Xyban-K’hirs, das eine leider gescheiterte Luftschiffexpedition auf dem Planeten Vinara in der Obsidian-Kluft leitete.
Die Vergessene Positronik schwenkt in eine Umlaufbahn um Vinara ein und zerrt dabei die TOSOMA und eine Wolke aus Obsidianbrocken mit sich. Als der Kreuzer der Atmosphäre des Planeten zu nahe kommt, wird das kleine Raumschiff von einem unbekannten Energiefeld zur Notlandung gezwungen. Die TOSOMA landet inmitten eines riesigen Raumschiffsfriedhofs, die Besatzung übersteht die Katastrophe ohne Verluste, doch mit zahlreichen Schwerverletzten. Unter den Verletzten befinden sich fast alle Schiffsoffiziere, so daß der junge Lethem da Vokoban die Schiffsführung übernehmen muß. Es bleibt ihm nicht viel Zeit, auf die veränderten Umstände zu reagieren, bevor unzählige Roboter erscheinen und die Besatzung der TOSOMA zur Felsenstadt Viinghodor auf der Insel Viingh entführen. Lethem schließt bereits nach kurzer Zeit Freundschaft mit dem Barden Umrin Zeles Barbinor, der dem Volk der Überschweren entstammt. Von Umrin erfährt der junge Arkonide, daß alle Bewohner der Planeten in der Obsidian-Kluft von Schiffbrüchigen abstammen, deren Raumschiffe zur Notlandung auf Viingh gezwungen wurden. Wichtigste Autorität in der Stadt Viinghodor ist die Varganin Kythara, die meist von der jungen Akonin Enaa von Amenonter begleitet wird. Im Wirtshaus des Springers Ondaix halten Lethem und Kythara Kriegsrat. Der Arkonide eröffnet der Varganin, daß die von der Vergessenen Positronik in den Orbit von Vinara gezerrten Obsidiantrümmer in näherer Zukunft auf den Planeten stürzen und größere Zerstörungen anrichten werden.
Bei der Unbekannten, die der Vergessenen Positronik freiwillig in die Obsidian-Kluft gefolgt ist, handelt es sich um Li da Zoltral. Genauer um ihren Körper, der von einem von Samkar geschaffenen fremden Geist kontrolliert wird, während das Originalbewußtsein Lis vor wenigen Tagen mit dem Tamrat Mercova-Ban auf der Kharag-Stahlwelt starb. Der Weg der rothaarigen Arkonidin führt zur Vergessenen Positronik. In einer Nebenzentrale der Weltraumplattform versucht sie sich Überblick über die herrschenden Verhältnisse zu verschaffen. Die Spinnenroboter in der Station stellen für sie zunächst keine Gefahr dar, bis ihr Kampfanzug unter den Einfluß des gleichen Energiefeldes gerät, das bereits die TOSOMA zur Notlandung zwang.

Handlungszeit: 19 März 1225 NGZ bzw. 19. März 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
- Die Lebensgeschichte des lemurischen Tamrats Mercova-Ban war Thema von Atlan-Centauri Nr. 11.
- Nach dem etwas enttäuschenden Auftaktroman ist dies der eigentliche Start des Obsidian-Minizyklus, da in Band 1 viele Seiten mit mehr oder weniger sinnvoller Action gefüllt wurden, nur um Atlan & Co. dorthin zu schaffen, wo man sie haben wollte. In Obsidian 2 wird dem Leser eine durchaus reizvolle Kulisse geschildert und neue, eventuell bleibende Figuren werden eingeführt. Auch der Erzählstil ist wesentlich gradliniger, Uwe Anton setzt auf den klassischen “sense of wonder”, den ruhigen und überlegten Aufbau einer geheimnisvollen Atmosphäre, und verzichtet weitgehend auf vordergründige, durch hektische Wechsel der Handlungsschauplätze heraufbeschworene Action.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch