Atlan - Obsidian-Miniserie    


Nach Exposé von Uwe Anton

Inhalt

Die Obsidian-Miniserie: (Romanliste)
Handlungszeit: 1225 NGZ oder 4812 n. Chr.
Als Heftromane erschienen: Mai 2004 bis Oktober 2004
Als Hardcover erschienen: ?
Situation:

Die im Hyperraum eingelagerte Kharag-Stahlwelt ist die Steuerzentrale des Sonnentransmitters im Zentrum des Kugelsternhaufens Omega-Centauri. Mehr als zwei Tage sind vergangen, seit Atlan seinen Widersacher Crest-Tharo da Zoltral besiegte. Wissenschaftler untersuchen die Kharag-Stahlwelt und deren Gegenstation im Normalraum auf der Methanwelt Kharba, während die ATLANTIS mit Crest-Tharo als Gefangenen nach Arkon I aufgebrochen ist. Atlan koordiniert die Forschungsarbeiten, während die TOSOMA im stationären Orbit über Kharba kreist, um dem Unsterblichen im Notfall Rückendeckung zu geben. Dies scheint ein reiner Routinejob zu sein, bis unvermittelt eine riesige Weltraumplattform im Zentrum des Sonnendodekaeders erscheint, bei der es sich um die Vergessene Positronik der Varganen handelt. Atlan ist in seiner Jugend bereits diesem kosmischen Objekt begegnet und beschließt auf den Kreuzer zu wechseln.
Auf Kharba betritt er den Transmitter zum Raumschiff, doch werden der Arkonide und seine Begleiter von der Plattform abgefangen, die inzwischen von parasitär lebenden Robotspinnen beherrscht wird. Für die Entführten beginnt eine wilde Verfolgungsjagd durch die Raumstation. Kommandant January Khemo-Massai beschließt mit der TOSOMA die Vergessene Positronik anzufliegen und ein Einsatzteam abzusetzen, das Atlan befreien soll. Als der Kreuzer sich der varganischen Plattform nähert, aktiviert sich unvermittelt der Sonnentransmitter und versendet Raumstation und Kreuzer. Als Gegenstation des Sonnenleuchtfeuers von Omega-Centauri erweist sich ein Sonnensystem im Inneren einer Dunkelwolke, das den Namen Obsidian-Kluft erhält. Nachdem Jorge Javales und Atlan den Transmitterschock überwunden haben, fliehen sie mit einem Kleintransmitter von Bord der Plattform, während die Vergessene Positronik beschleunigt und mit immer neuen Gewaltstarts aus der Dunkelwolke zu entkommen sucht. An Bord der TOSOMA stellt man fest, daß die fünf Planeten des einzigen Sterns der Kluft sich extrem ähneln. Die Ausnahme bildet der einzige Mond im System, bei dem es sich um ein Sporenschiff der Mächtigen zu handeln scheint.
Bewohnt werden die Welten der Kluft von ganz unterschiedlichen Wesen, die alle von einem unheimlichen Phänomen bedroht werden. Auf diesen Planeten muß Atlan um sein Überleben und um die Rückkehr in seine gewohnte Umgebung kämpfen.
Allgemeines:

Nach weniger als einem Jahr Pause wird die Atlan-Serie bereits mit einem neuen Kurzzyklus fortgesetzt. Heft Nr. 875 bzw. Obsidian 1. Im Licht des Kristallmondes, von Hubert Haensel schließt direkt an das letzte Heft des Centauri-Zyklus an. Rainer Castor beschränkt sich im Obsidian-Zyklus auf eine Tätigkeit im Hintergrund als Zuarbeiter in Sachen Serienhintergrunddaten für den Exposé-Autor Uwe Anton.

Atlan-Heftromanliste

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Allgemeine Überlegungen von Bernd Labusch

Gegenüber dem Atlan-Centauri-Zyklus stellte die Obsidian-Miniserie in der langen Lebensgeschichte des unsterblichen Arkoniden eine echte Steigerung dar. So gelang es einen tragfähigen Spannungsbogen aufzubauen und die Puzzlestücke des Rätsels um die Obsidian-Kluft in mundgerechten Häppchen über die Romane zu verteilen. Fast allen Autoren gelang es die Bewohner der Planeten Vinara I bis V und ihre Kulturen lebendig und bunt zu schildern. Es gab keinen Roman wie Centauri 11, der den Leser mit einer wahren Flut von Informationen überschwemmte und auch keinen Roman wie Centauri 3, 8 oder 10, der als völliger Lückenfüller gelten kann.
Die Romane des Minizyklus fügen sich harmonisch zusammen, trotz der obligatorischen Action-Sequenz am Beginn des Romans und des ebenso obligatorischen Cliffhangers am Ende. Vor allem die Cliffhanger nervten schnell, da wohl niemand ernsthaft mit einem vorzeitigen Ableben des Titelhelden rechnete. Enttäuschend waren die beiden Romane von Hubert Haensel (Obsidian 1) und Arndt Ellmer (Obsidian 9), die viel sinnfreie Action im Leerlauf boten. Arndt Ellmer muß man allerdings zu gute halten, daß er kurzfristig für den erkrankten Dirk Hess einspringen mußte.
Die Varganin Kythara und die Vergessene Positronik wurden vermutlich als Querverweis auf das etwa zeitgleich mit Obsidian 1 erscheinende Atlan-Hardcover Nr. 24 und die Handlung des Varganen-Zyklus der klassischen Atlan-Serie eingefügt. Sie erfreuten sich jedoch schnell solcher Beliebtheit bei den Fans, daß sie auch im nächsten Kurzzyklus “Die Lordrichter” noch eine Rolle spielen werden.
Ebenfalls erfreulich ist, daß es sich diesmal bei der Thematik des Minizyklus (Ein gestrandeter Schwarm, die Lebensgeschichte des Cynos Sardaengar alias Cagliostro und ein vermeintliches Sporenschiff) nicht um eine belanglose Gangsterjagd handelt, sondern um ein Thema, das auch für reine Rhodanleser, die nur zufällig in diese Heftserie hinein schnuppern von Interesse sein könnte.
Auch der Abschlußband konnte überzeugen, obwohl das Stilmittel der fiktiven Kurzbiographie zugegeben alles andere als neu war. Doch gab es diesmal anders als in Centauri 12, Perry-Rhodan 2199 und Rhodan-Odyssee 6 keinen geistig verwirrten Amokläufer, der sich zum guten Abschluß noch selbst aus dem Weg räumt. Vielmehr ergibt sich die Lösung der Geschichte aus deren eigenen inneren Logik, wie es eigentlich immer sein sollte. Andererseits fehlte ein dramatischer Höhepunkt wie etwa in Traversan 12, die Auflösung der Krise durch eine Sicherheitsschaltung wirkte im Vergleich zur Größe der an die Wand gemalten Gefahr schon fast zu banal.
Insgesamt gelang es trotz zahlreicher Unwägbarkeiten, wie dem Ausfall mehrerer ursprünglich fest eingeplanter Autoren, ein rundes und spannendes Werk zu präsentieren, das dem alten Werbespruch der Atlan-Serie vom “Absoluten Abenteuer” vollkommen gerecht wird. Auch wenn Obsidian nicht ganz an Traversan heranreicht, so bildet der Minizyklus doch ein gutes Fundament auf dem Uwe Anton, Rainer Castor und ihre Mitstreiter aufbauen können.


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