481. 1. Auflage: Dezember 1980 Seiten: 63. Preis 1. Auflage: 1,80 DM

 

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Der Dunkle Oheim

Im Bann der schwarzen Ringe

  Marianne Sydow


Unterzyklus:  

42.  Der Dunkle Oheim (Atlan 473 bis 485)

Großzyklus:  3.  König von Atlantis
Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Ritiquian, Yepha

2650 n. Chr. / vor ca. 50 Millionen Jahren


Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide in einer Todesfalle
Razamon Atlans Gefährte in einer Todesfalle
Der Dunkle Oheim Der Herr der Schwarzen Galaxis
Yeers Ein körperloses Wesen
Olken Ein körperloses Wesen
Kil'Dhun Ein Horniger
Pyrun Ein Diener der Kosmokraten
YEPHENAS Eine gespaltene Superintelligenz
Allgemein   
Titelzeichner: Johnny Bruck
Innenillus: Themistokles Kanellakis
LKS: Artikel: Astronomie heute, von Michael Adrian / Comic: Gofruun & Heix (Teil 10.), von Can Sharper

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Romaninhalt
Atlan und Razamon sind mit dem Kleinraumschiff SEDHYR-IT vom Dimensionsfahrstuhl Luckirph geflohen und treiben nun mit dem Raumschiff führerlos im Weltall. Eine Kollision mit dem Planeten Ritiquian oder dem Anker des Dunklen Oheims, einem schwarzen Energieschlauch der sich im Weltraum um das Zentralgestirn von Ritiquian schlängelt, ist nur eine Frage der Zeit. Verzweifelt durchsuchen die beiden Pthorer das Organschiff nach einer Fluchtmöglichkeit. In einer winzigen Kabine stoßen sie schließlich auf einen Brocken aus dunkler Materie, wie sie bereits einen an Bord des Flaggschiffs der Geisterflotte im Halo der Schwarzen Galaxis gefunden haben. Der Brocken aus schwarzem, sehr porösem Material, kann wie Razamon am eigenen Leib erfahren mußte, als eine Art ungerichteter Fiktivtransmitter genutzt werden.
Während die beiden Unsterblichen nach einer besseren Fluchtmöglichkeit suchen, können sie auf dem Monitor des Kleinraumschiffs das weitere Schicksal Dorkhs beobachten. Das Weltenfragment ist von einem riesigen Pulk landender und startender Organschiffe umgeben. Die Alven sollen den Dimensionsfahrstuhl unter ihre Kontrolle bringen. Doch als die SEDHYR-IT etwa die halbe Strecke zwischen Luckirph und dem Ring des Oheims zurückgelegt hat, beginnt unerwartet eine Massenflucht der Alven. Das düstere Geisteswesen von Dorkh, der eigentliche Feind des Oheims auf der fliegenden Insel, der als eine schwarze Wolke aus dem SCHLOSS quoll und dabei alles intelligente Leben in seiner Nähe tötete, verläßt das Weltenfragment und greift alle Organschiffe an, die nicht schnell genug fliehen können. In der Endphase manifestiert sich der Seelenvampir von Dorkh als eine winzige Kopie des Rings des Dunklen Oheims. Er nimmt fahrt auf und nähert sich mit rasender Geschwindigkeit dem Zentralgestirn mit dem Anker des Dunklen Oheims.
Auf seinem Kurs befindet sich auch die SEDHYR-IT. Eine Kollision des Organschiffs mit dem Seelenvampir von Dorkh erscheint unvermeidlich. Nach kurzem Zögern lassen sich Atlan und Razamon vom Brocken aus dunkler Materie in die Lebensblase im Orbit des Planeten Ritiquian abstrahlen. Dort halten sich auch die Körperlosen Yeers und Olken auf. Vom weißen Energiering der Lebensblase aus, der sich um die Hauptwelt der Schwarzen Galaxis schlängelt, beobachten die Unsterblichen, wie der kleine schwarze Ring von Dorkh den Dunklen Oheim herausfordert. Der Seelenvampir wird vom Oheim als Sohn bezeichnet, doch dieser ist nur an seinen Ursprungsort zurückgekehrt, um die negative Superintelligenz abzulösen. Der Dunkle Oheim nimmt die Herausforderung durch seinen Sprößling nicht ernst. Um seinen Ableger einzuschüchtern, schildert er ihm seinen Werdegang. Zeitgleich erfahren auch Atlan und Razamon die Entstehungsgeschichte des Dunklen Oheims.

Einst waren die Dimensionsfahrstühle im Auftrag der Kosmokraten geschaffen worden und hatten den sieben Mächtigen bei der Förderung des Lebens im Universum als dritte Welle hinter den Sporenschiffen und dem Korsallophur-Schwarm gedient. Doch seit ihrem Start waren viele Millionen Jahre vergangen und die Dienste der Dimensionsfahrstühle wurden von den Kosmokraten nicht mehr benötigt. Auch die Organisation der Mächtigen hatte bereits seit langer Zeit zu existieren aufgehört, als der Pthorer Pyrun ein letztes Mal aufbrach, um eine Botschaft der Hohen Mächte zu überbringen. Er war kein junger Mann mehr, als er mit seinem lebenden Mantel Glymp zur Superintelligenz YEPHENAS reiste. Das Raumschiff der Robotbürger mit dem er seine Reise begann, wurde zu einer Notlandung auf einem einsamen Planeten gezwungen. Dort wurde der Bote Zeuge, wie die einheimischen Intelligenzwesen Opfer einer Invasion durch die Tapheen wurden. Das Oberhaupt der kriegerischen Humanoiden Dirgas befragte Pyrun peinlich genau, über seine Heimat die Dimensionsfahrstühle und ließ ihn anschließend doch noch zu YEPHENAS bringen. Beim Kontakt mit der Superintelligenz erlitten Pyrun und Glymp einen tödlichen Schock, den sie waren zu spät gekommen. Dennoch erreichte die schizophrene Superintelligenz die Nachricht der Kosmokraten:
“Wie jede Wesenheit Deiner Entwicklungsstufe trägst auch Du negativ reagierende Komponenten in Dir, YEPHENAS. Es wird Zeit, daß Du sie von Dir stößt. Sie mögen Dir als ein Teil Deiner selbst erscheinen, von dem Du Dich nicht trennen kannst, ohne Deine Existenz zu gefährden. Die Trennung wird ein schmerzhafter Prozeß sein, aber sie läßt sich nicht länger hinauszögern. Du und dieser negative Teil Deiner selbst - Ihr werdet von nun an verschiedene Wege gehen.”
Wie in vielen Superintelligenzen hatte sich auch in YEPHENAS im Verlauf der Zeit ein Pool mit Bewußtseinsinhalten angesammelt, der Ziele verfolgte, die vom übrigen Kollektiv als destruktiv und verwerflich empfunden wurden. In der Anfangszeit kann dieser negative Pool vom restlichen Kollektiv kontrolliert und in konstruktive Bahnen gelenkt werden, doch bei vielen Superintelligenzen ist irgendwann der Punkt erreicht, da der negative Pool über den positiven Kern hinaus wächst. Wenn dieser Punkt überschritten ist, droht die Superintelligenz sich im geistigen Zweikampf mit ihrem inneren Widerpart selbst zu vernichten. Doch YEPHENAS hatte diesen Punkt längst überschritten, als Pyruns Botschaft sie erreichte. Ihr negativer Bewußtseinspool hatte sich längst jeder Kontrolle entzogen, eine eigene Persönlichkeit als Dunkler Oheim entwickelt und seine positive Seite sogar unterworfen. Nach anfänglicher Panik stufte der Dunkle Oheim die von Pyrun überbrachte Warnung der Kosmokraten als für ihn inzwischen gegenstandslos ein.
Doch wenige Jahrtausende später erschien ein sehr kriegerischer Bote der Kosmokraten, über den der Dunkle Oheim nur wenig herausfinden konnte, der ihm jedoch die deutliche Drohung überbrachte, daß die negative Superintelligenz Gefahr liefe schon bald zur Materiesenke zu werden. Die schizophrene Superintelligenz YEPHENAS konnte mit dieser Drohung zunächst nichts anfangen, bis eines Tages eine Expedition unter Leitung von Kil’Dhun eintraf. Kil’Dhun stammte von Pthor und gehörte dem gleichen Volk an, wie Glymp der Symbiont Pyruns. Die einstigen Bastion der Kosmokraten war von den Tapheen erobert worden und befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrtausenden unter der Kontrolle des Dunklen Oheims.
Die Expedition hatte nach den Spuren einer verschwundenen Superintelligenz gesucht. Ihre Mächtigkeitsballung lag in Nachbarschaft zu jener von YEPHENAS und der Dunkle Oheim hoffte sie für sich erobern zu können. Doch mit der Superintelligenz CALIS, war nicht nur ein gefährlicher Konkurrent verschwunden, sondern auch dessen gesamte Mächtigkeitsballung und zwar nicht nur die dazugehörigen Galaxien, sondern auch der Leerraum, der diese umgab und der Leerraum, der eigentlich an die Stelle der verschwundenen Galaxiengruppe hätte treten müssen. Es war, als hätte es die gesamte kosmische Region nie gegeben oder als hätte jemand sie mit einer riesigen Schere aus dem Weltraum geschnitten und die Kanten anschließend fein säuberlich zusammengenäht. Zurückblieben entlang der Naht die Tore zu einer Nische im Hyperraum, aus der Materiejets hervorquollen und in der ein Wesen hauste, das sich als Materiequelle Calis bezeichnete und aus der Vereinigung der Superintelligenz CALIS mit deren Mächtigkeitsballung entstand.
Der Dunkle Oheim erschrak angesichts der Vorstellung, selbst eines Tages zur Materiequelle zu werden, wie es die Kosmokraten sich erhoffen. Noch mehr schockierte ihn jedoch das Schicksal einer Materiesenke, zu der er nach Ansicht der Hohen Mächte würde, wenn er nicht den bereits eingeschlagenen Weg verläßt. Denn die Dimensionstore zu den Materiesenken sind Einbahnstraßen, die zu Senken im Hyperraum führen, die in ihnen gebündelten Energien ganzer Galaxiengruppen entweichen ins Nichts außerhalb des Universums und die aus der Vereinigung der negativen Superintelligenzen mit ihren Mächtigkeitsballungen entstandenen Wesenheiten sind ohne Hilfe von Außen für immer in den Materiesenken gefangen und absolut handlungsunfähig.
Diese Entwicklung löste beim Dunklen Oheim einen schweren Schock aus. Nun vollzog sich die lange überfällige Trennung des negativen Bewußtseinspools vom Anker YEPHENAS. Es entstand ein zweiter bedeutend kleinerer, schwarzer Ring aus psionischer Energie, der sich zunächst um Pthor schlängelte und anschließend, begleitet von der Flotte der Tapheen, mit dem Dimensionsfahrstuhl in die Schwarze Galaxis und in die Tiefen einer fernen Vergangenheit floh, wo er sich vor den Hohen Mächten (Kosmokraten und Chaotarchen) sicher fühlte.

Handlungszeit: August 2650 n. Chr. / vor ca. 50 Millionen Jahren

Anmerkungen:
Der ungefähre Zeitpunkt der Trennung des Dunklen Oheims von YEPHENAS ergibt sich aus Atlan 473. Demnach ließen sich die Magier von Oth vor 50 Millionen Jahren auf Pthor nieder, nachdem der Dimensionsfahrstuhl vom Dunklen Oheim erobert wurde.

© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch