Diese Bezeichnung steht für zwei Völker des gleichnamigen Universums:
a) Raupenwesen:
Sie sind die Bewohner jener Welt des Druuf-Universums, auf der nach bisherigen Erkenntnissen sämtliche durch Überlappungsfronten aus dem Normaluniversum entführten Lebewesen auftauchen; die Terraner tauften diese Welt aufgrund ihres durch den anderen Zeitablauf erstarrten Lebens auch als die "Kristallwelt". Diese Erscheinung liegt natürlich am Zeitablauf, der hier um den Faktor 72.000 geringer ist, als im Normaluniversum. Die Sonne des Systems ist gelbweiß, erscheint durch den veränderten Zeitablauf jedoch rot (Dopplereffekt). Die Kristallwelt ist ein Sauerstoffplanet mit breiten Tälern und Gebirgszügen, silbernen Strömen und Steppen, aber nahezu ohne eigenes Leben. Die Beherrscher dieser Zeitebene (s.u.) wurden auf diese Welt aufmerksam, weil sie am Rand ihres Universums dahineilt und immer wieder in das Normaluniversum eindringt, jedoch stets auch wieder zurückkehrt.
Dann ist sie aber stets mit fremden Organismen aus dem Normaluniversum überladen. Wissenschaftler stellten fest, daß diese Lebewesen mit ihrem temporalen Beharrungsvermögen eine gewisse Angleichung an den Zeitablauf des Normaluniversums bewirken. Natürlich war es für die Machthaber eine bittere Erkenntnis, als sie bei der ersten Begegnung erkennen mußten, daß nicht ihr Universums, sondern das andere, das sie kreuzen, das dominierende ist. Sie erkannten, daß sie sich ihm anpassen mußten, wenn sie weiterhin existieren wollten. Von der Übernahme der fremden Lebensformen versprach man sich eine Verschmelzung beider Zeitebenen. Daher schickten sie Überwachungsschiffe los, um rechtzeitig darüber informiert zu sein, wenn der Planet wieder einmal in das andere Kontinuum überwechselt - im Normalraum wird dieses Phänomen als Überlappungsfront bezeichnet. Die Raupenwesen erhielten den Auftrag, sich der Neuankömmlinge aus dem anderen Universum anzunehmen; sie versorgen sie mit Nahrung und Quartieren.
(Anmerkung: Es ist nicht bekannt, ob alle "entführten" Lebewesen auf dieser Welt blieben, oder ob sie an andere Orte gebracht wurden. Die terranischen Beobachtungen bei ihren Einsätzen mit den Linsen- bzw. Krümmungsfeldgeneratoren und praktische Notwendigkeiten lassen dies jedoch vermuten. Schließlich wurden im Lauf der Zeit zig-Milliarden Lebewesen übernommen.)
Die hier lebenden Kreaturen wirken wie ins Riesenhafte vergrößerte Raupen von mindestens anderthalb Metern Größe. Sie gehen aufrecht, und gläserne Flügelansätze auf dem Rücken verraten, daß sie wohl früher einmal die Fähigkeit besaßen, sich in die Luft zu erheben. Dennoch lassen sie sich zum Gehen auf ihre kurzen Laufbeine herab. Statt feiner Haare besitzen sie eine dunkelbraune Panzerschale, die den gesamten Körper umschließt. Dicht unter dem runden Insektenkopf mit den Augen sitzen zwei feingliedrige Greifwerkzeuge, die sich erheblich von den Beinen unterscheiden. Untereinander verständigen sich die recht intelligenten Wesen mit schrillen Piepsern. Bei ihrem ersten Kontakt mit den Terranern werden diese Laute im üblichen, um den Faktor 72.000 langsameren Zeitablauf gehört, und dementsprechend erklingen sie als ein langgezogenes "druuuuuuf...".
So kamen die Raupen zu ihrem Namen. Zunächst hielt man die Wesen für die eigentlichen Beherrscher dieser Zeitebene, doch nachdem im Jahr 2041 ein erster Kontakt zustande kam, zeigten sich die Raupen sehr verwundert über diese Annahme. Sie sind auch in keiner Weise mit den eigentlichen Machthabern verwandt, wie danach vermutet wurde, sondern werden im Gegenteil von diesen nur als "geflügelte Sklaven" bezeichnet, was ihren Status deutlich macht. Eine eingehendere Untersuchung ergab außerdem, daß die Raupenwesen harmlos und völlig ungefährlich sind. Ihre Aufgabe besteht im wesentlichen darin, die im Rahmen der Überlappungsfronten der beiden Universen auf ihre Welt gebrachten Lebewesen mit Nahrung zu versorgen.
b) Beherrscher des Druuf-Universums:
Dieses Volk lebt in einem Universum, mit dem es ab dem Jahr 2030 immer wieder zu Überlappungserscheinungen kommt. Dort herrscht zunächst ein um den Faktor 72.000 langsamerer Zeitablauf, der sich bis ins Jahr 2044 jedoch auf ein Verhältnis von 2:1 (Normal:Druuf) reduziert. Auch in tiefer Vergangenheit, nachweislich ab 8006 v.Chr., traten Überlappungsfronten bereits im Solsystem (damals Larsaf) auf. Nach dem in diesem Universum vorherrschenden Volk wurde das Kontinuum von den Terranern "Druuf-Universum" genannt.
(Details zu den Überlappungserscheinungen, dem Druuf-Universum usw. siehe unter "Sonstiges").
Das riesige Siamedsystem, nur zwei Lichtjahre vom Entladungstrichter entfernt, der sich im Jahr 2043 22 Lichtjahre vom terranischen Flottenstützpunkt Gray Beast entfernt stabilisiert, ist die Heimat der Druuf. Siamed ist ein Doppelstern, bestehend aus einem dunkelroten Riesen mit einer maximalen Strahlungsleistung bei einer Wellenlänge von 5.000 Angström-Einheiten und einem kleineren, lichtstarken, gelbgrünen Begleiter. Die Umlaufbahnen der insgesamt 62 Planeten sind teilweise sehr exzentrisch, denn sie müssen stets bemüht sein, die komplizierten Schwerkraftverhältnisse des Systems auszugleichen. Manche Planeten schlängeln sich zwischen beiden Sonnen hindurch, woraus sich zwangsläufig katastrophale Witterungseinflüsse ergeben. Andere Himmelskörper umlaufen beide Sonnen gleichzeitig, was klimatisch wesentlich günstiger ist. Unter den Planeten des Systems sind eine ganze Reihe von Methanriesen. Viele der Planeten besitzen außerdem zahlreiche Monde, und die größten Monde werden ihrerseits von Satelliten umkreist, die sich obendrein auf gegensätzlichen Umlaufbahnen bewegen.
Hauptwelt des Druuf-Reiches ist Siamed-16, von den Terranern nur Druufon genannt. Druufon erinnert an die Erde, nur daß hier alles doppelt so groß zu sein scheint; selbst die Vegetation weist Parallelen zur Heimat der Menschen auf. Es gibt Kontinente und Meere, die allerdings fremdartige Umrisse besitzen. Die mittleren Temperaturen liegen bei 21,4°C. Druufons Himmel ist von brauner Färbung. Weite Teile des Planeten sind von Gebirgen und unbewohnten Hochplateaus bedeckt. Die Hauptstadt des Planeten heißt ebenfalls Druufon. Der Durchmesser des Planeten beträgt etwa 24.000 km, die Schwerkraft liegt bei 1,95 g. Die Atmosphäre enthält neben Sauerstoff und Stickstoff überraschend hohe Spuren der Edelgase Helium und Argon. Allerdings liegt der Luftdruck bei 830 Millibar, weshalb die Terraner die Welt bereits als Hochdruck-Welt klassifizieren. Der Druufon-Tag dauert 48,6 Stunden. 21 Monde umkreisen den Planeten, von denen die drei größten ihrerseits einen Mond besitzen. Die Druuf selbst sehen völlig anders aus als Menschen. Der durchschnittliche Druuf ist von quadratischer Form - wenigstens drei Meter groß und fast ebenso breit. Nur junge Druuf sind etwa so groß wie Terraner. Die Fortbewegung geschieht auf zwei unförmig wirkenden Säulenbeinen, die beim ausgewachsenen Druuf fast so groß sind wie ein Mensch. Die beiden starken Arme enden in auffallend zarten und feingliedrigen Greifwerkzeugen, die in keinem Verhältnis zur Körpermasse stehen, und die mit menschlichen Händen auch keine Ähnlichkeit besitzen.
(Anmerkung: Die Angabe im Verlagslexikon über menschenähnliche Hände ist falsch.)
Geradezu erschreckend wirkt der kugelrunde, etwa 50 cm durchmessende Kopf mit seinen vier großen, fluoreszierenden Augen, der ohne erkennbaren Übergang aus dem kubischen Körper entsteht. Zwei Augen sitzen wie gewohnt vorne, die beiden anderen sind dort angeordnet, wo sich beim Menschen die Schläfen befinden. Diese Anordnung erweitert den Blickwinkel ungemein, wenngleich sie auch nicht direkt nach hinten sehen können. (Anmerkung: Die Angabe des Verlagslexikons, daß zwei Augen hinten sitzen, ist falsch.) In welche Richtung die in hunderte kleiner Facetten unterteilten Augen jeweils blicken, ist nur schwer einzuschätzen. Nase und Ohren sind nicht zu erkennen, auch fehlt jeglicher Haarwuchs. Der Mund stellt ein gleichschenkliges Dreieck dar, dient vorwiegend zur Nahrungsaufnahme, und verstärkt den Eindruck, daß die Druuf von Insekten abstammen. Oberhalb der vorderen Schädelrundung sind winzige Auswüchse zu erkennen, die ihre Sprachwerkzeuge darstellen, und an Fühler oder Antennen erinnern. Die Verständigung der Druuf untereinander erfolgt auf der Basis ultrahoher Frequenzen von etwa 200.000 Hertz, die sie mit körpereigenen Sendern erzeugen.
Gleichzeitig sitzt in ihrem Körper ein gleichgeschalteter Empfänger. Damit sind sie organische Funkstationen, besitzen aber keine sehr große Reichweite. Das Empfangen von Gedanken ist ihnen mit ihrer organischen Empfangsanlage nicht möglich, obwohl den Druuf die Eigenschaft der Telepathie von ihrem Hilfsvolk, den Kruukh, durchaus bekannt ist. Unter den Druuf selbst sind jedoch Telepathen unbekannt. Darüber hinaus fällt es menschlichen Telepathen anfangs ziemlich schwer, die Gedanken eines Druuf zu lesen. Auch die Beeinflussung über einen Hypno ist sehr viel schwerer als gewöhnlich. Die Ursache hierfür ist in der absoluten Fremdartigkeit der Druuf zu suchen. Erst wenn eine gewisse Gewöhnung eingetreten ist, können Telepathen problemlos auch gegen Druuf eingesetzt werden. Für eine natürliche Möglichkeit der Abschirmung besteht kein Beweis. Die Druuf sind zum Aufrechtgehen gebaut. Trotz ihrer enormen Körperkräfte ist das Aufstehen für sie eine mühsame Angelegenheit-- immerhin beträgt das mittlere Körpergewicht eines Druuf unter den Schwerkraftverhältnissen seines Heimatplaneten 400 kg. Sie ruhen im Stehen aus; Sitzen ist eine unbequeme Tätigkeit, obwohl sie beim Arbeiten manchmal unerläßlich ist. Nur die Nacht wird in liegender Stellung verbracht. Als Bett kommt hierbei ein mit dünnen Stangen an der Decke befestigtes Schwebegestell zum Einsatz. Eine braunschwarze, lederartige Haut, die wie ein elastischer Panzer wirkt, und enganliegende, fast durchsichtige Kleidung vervollständigen den Eindruck absoluter Fremdartigkeit.
(Anmerkung: In HC-9 erwähnt das Televisor-Wesen Harno, daß die körperliche Verwandtschaft zwischen Menschen und Druuf vor einer Million Jahren größer war als im Jahr 2043. Allerdings gab es damals keinen Übergang zwischen beiden Universen, und so war es schwierig, den Druuf zu begegnen.)
Aus terranischen Einsätzen im Druuf-Universum ist außerdem bekannt, daß die Druuf über ein sehr sensibles Nervensystem verfügen, was sich in einer besonderen Empfindlichkeit gegen Schockstrahler äußert. Die Druuf sind nüchterne und berechnende Geschöpfe, deren sozialer Aufbau sich in einer Unterscheidung aus hohen Würdenträgern, den sog. Lenkern, Politikern, Wissenschaftlern, Angehörigen der Raumflotte und Arbeitern erschöpft.
(Anmerkung: Raumflotte und Arbeiter wurden nachträglich hinzugefügt, obwohl in HC-9 bei der entsprechenden Aufzählung keine Rede davon war. Die Ergänzung erscheint aber zwingend notwendig.)
Regiert wird das Volk der Druuf vom Rat der 66, wie überhaupt die Zahl Sechs eine herausragende Rolle bei diesem Volk spielt.
(Anmerkung: Später heißt es in der Handlung, daß die Druuf ein Oktalsystem benutzen, was der Basis 8 entspricht. Demzufolge teilen sie den Kreis in 512 Teile (=8³). Es konnte nicht geklärt werden, welche Aussage zutreffender ist. Daher wird bis auf weiteres von einer Basis 6 ausgegangen.)
Der Rat der 66 sitzt in einem kuppelartigen Bau, der an eine altrömische Kampfarena erinnert. Überdimensionale Sitzreihen spannen sich rund um die Arena bis hoch unter die Decke, die sich 50 Meter über dem Boden spannt. Diese Anordnung hat einen psychologischen Hintergrund, denn wer vor den Rat zitiert wird, muß stets aufblicken, um seine Zuhörer zu sehen. Die Halle selbst besitzt einen Durchmesser von gut 100 Metern. Der Oberste Richter der Druuf ist Ankläger und Oberster Anwalt in einer Person. Bei den schwersten Vergehen, etwa Verrat, stehen ihm zwölf weitere Richter zur Seite. Kennzeichnend für alle Richter sind feuerrote Roben, obwohl die Lieblingsfarbe der Druuf allgemein ein Dunkelgrau bekannt ist. Die Städte der Druuf sind-- entsprechend ihrer körperlichen Erscheinung-- wuchtige Gebilde aus Beton und Metall. Die Gebäude sind meist bienenkorb- oder kuppelförmig, darin dienen federnde Plastikhäute als Teppich. Gelegentlich sind auch seltsam geformte Spiraltürme in den Städten zu erkennen, die technischen Zwecken dienen, und Kuppeln aus reiner Energie. Alles auf Druufon ist in einem düsteren Blaugrau oder Schwarz gehalten. Das Licht der beiden Sonnen vermischt sich derart, daß in der Atmosphäre ständig eigenartige Lichtreflexe entstehen, die zwischen dunkelrotem Glühen und bläulichem Grün wechseln. Der Bodenbereich ihrer Städte ist ausschließlich den Fußgängern vorbehalten-- Fahrzeuge verkehren weit darüber auf eigenen Fahrbahnen.
Ein Nachtleben im irdischen Sinn scheinen die Druuf nicht zu kennen-- wenn die Dämmerung hereinbricht, gehen keine Lichter auf den Straßen an. Doch während die Druuf an der Oberfläche schlafen gehen, beginnt unter der Planetenoberfläche das Leben, das aber nur arbeitenden Charakter hat-- Vergnügungsanlagen sucht man auch hier vergebens. Nicht viel anders gestaltet sich das Leben auf den insgesamt 21 Monden von Druufon, auf denen große Aktivität herrscht. Alle wichtigen Anlagen liegen auch hier tief im Schutz gewachsener Felsen. Auf Druufon ist die wichtigste unterirdische Einrichtung vermutlich das Hauptrechenzentrum. Im Jahr 2043 wird es bei einem terranisch-arkonidischen Angriff jedoch zerstört. Als Hauptwelt eines Reiches ist Druufon selbstverständlich in der Lage, sich innerhalb kürzester Zeit in eine waffenstarrende Festung zu verwandeln.
Dann werden die normalerweise im Boden versenkten Geschütze ausgefahren. Außerdem ist Druufon ein Flottenstützpunkt ersten Ranges; fast pausenlos landen und starten Raumschiffe, und natürlich verfügt der Planet über eine eigene, wenigstens mehrere hundert Einheiten umfassende Schutzflotte, die ausschließlich aus bemannten Kriegsschiffen besteht, während der Großteil der Flotte von Robotern geflogen wird. Die Druuf bauen sehr unterschiedliche Formen von Robotern, geradezu individuell, wahrscheinlich genau abgestimmt auf die einzelnen Arbeitsgebiete. Dies ist besonders interessant, weil alle bislang bekannten Zivilisationen davon ausgehen, daß ein Multifunktionssystem die bessere Alternative ist. So bewegen sich die Roboter mal auf Rädern, mal auf Ketten, mal auf Beinen. Sie haben unterschiedliche Körperformen, unterschiedliche Gliedmaßen, teilweise eingebaute Waffensysteme und sind im großen und ganzen asymetrisch.
Geschichte:
Die Druuf haben in ihrer Geschichte viele Völker unter ihre Herrschaft gezwungen. Es gibt in ihrem Reich eine Vielzahl der unterschiedlichsten Lebewesen, und viele werden als Sklaven gehalten. Als Hinweis auf die Aktivitäten im Reich der Druuf kann gelten, daß auf den Planeten Roland des Siamedsystems, auf dem ein geheimer Stützpunkt existiert, vor 200 Druuf-Jahren der letzte Angriff fremder Mächte erfolgte. Irgendwann kam es zu Entladungstrichtern zwischen dem Druuf- und dem Normaluniversum, und die Druuf schickten ihre Raumschiffe in die Milchstraße. Ihr erstes Ziel war damals das Solsystem, einst Larsaf genannt, in dem ihnen der Arkonide Atlan einen harten Kampf lieferte. Die damaligen Entladungszonen waren jedoch nicht lange genug stabil, so daß es ihnen erst im Jahr 2043 mit Entstehung des Entladungstrichters in der Nähe des Myrthasystems gelang, größere Erkundungen in der Milchstraße durchzuführen. Es dauerte nicht lange, bis sie den Entschluß faßten, die Milchstraße zu unterwerfen; durch das massenhafte Überwechseln von Milchstraßenbewohnern in ihr Kontinuum durch die Überlappungsfronten sahen die Druuf eine Möglichkeit, daß sich der Entladungstrichter auf Dauer stabilisieren könnte.
Doch in unserem Universum, auf der anderen Seite des Entladungstrichters, zog der Robotregent von Arkon einen Großteil der arkonidischen Flotte zusammen, und es entwickelte sich eine Materialschlacht von riesigen Ausmaßen. Zeitweise verbündeten sich die Druuf auch mit den Terranern, mußten jedoch erkennen, daß auch die von Perry Rhodan geführte Menschheit offenbar nur ein Interesse hatt- - nämlich die Druuf von der Milchstraße fernzuhalten. Zehntausende von Schiffen beider Seiten führten mit erbitterter Härte eine Materialschlacht, bei dem die Siegchancen sich immer wieder zur einen oder anderen Seite verlagerten. Doch es stellte sich heraus, daß viele der Kampfmittel, die die Druuf in ihrem Universum gewöhnlich verwendeten, im Normaluniversum versagten.
Anmerkung: Leider wird in der gesamten Handlung nicht darauf eingegangen, welche Kampfmittel das sein sollen.)
Die Druuf suchten auch nach anderen Mitteln, um in die Milchstraße einzusickern. So gelang es ihnen über die terranische Firma "Intertime Sleeping Corporation" 2.000 junge Druuf auf die Erde zu transportieren. Das Unternehmen wurde jedoch rechtzeitig entdeckt, und die Druuf getötet. Später versuchten die Druuf auch mit Erfolg, einen neuen Entladungstrichter künstlich zu stabilisiere- - daraufhin kam es zum Angriff auf das Solsystem, der nur mit arkonidischer Hilfe abgeschlagen werden konnte. Ein terranisches Einsatzkommando ließ dieses Weg aber wieder zusammenbrechen, und Ende des Jahres 2044 wird der Haupttrichter nahe dem Myrthasystem schließlich so instabil, daß ein Durchgang nicht mehr möglich ist. Seit seinem Verschwinden besteht keine Verbindung mehr mit dem Druuf-Universum. Abgesehen von der "Kristallwelt", auf der alle aus dem Normaluniversum im Zuge der Überlappungsfronten entführten Lebewesen anzukommen scheinen, ist außerhalb des Siamedsystems nur ein großer, tiefroter Stern bekannt.
Auf ihn stieß der Arkonide Atlan im Jahr 8003 v.Chr., als er das Larsafsystem gegen die Druuf verteidigte und dabei durch einen stabilen Entladungstrichter in das fremde Universum vorstieß. Zu berücksichtigen ist dabei, daß für die Druuf bis zu ihrem erneuten Erscheinen im 21. Jahrhundert nur drei bis vier Monate vergingen. Das namenlose System hat insgesamt drei Planeten, von denen der dritte eine dichte Lufthülle besitzt. Organisches Leben scheint nicht zu existieren; vielmehr wird der Planet als stark ausgebaute Robotfestung verwendet. Riesige Kraftwerke und zahlreiche Raumhäfen verraten den Einsatzzweck. Mehr als 100 Schiffe unterschiedlicher Größe (aber keines über 500 Meter Länge) sind hier dauerhaft stationiert. Im Jahr 8003 v.Chr. vernichtet Atlan mit seinen Schiffen die planetaren Anlagen völlig. Über seine weitere Nutzung oder einen evtl. Wiederaufbau ist nichts bekannt.
Verteidigung und Raumflotte:
Die bisher gesichteten Raumschiffe der Druuf besitzen die Form eines Torpedos von dunkler Färbung, der vorne und hinten abgerundet ist. Es kommen unterschiedliche Baugrößen zum Einsatz. Die Landung erfolgt auf ausfahrbaren Heckflossen. (Anmerkung: Es ist anzunehmen, daß damit die im Heck gelegenen, ausfahrbaren Stützen gemeint sind. Teilweise wurde auch eine Landung auf dem Bauch beschrieben, die jedoch ignoriert wird - die Uneinigkeit der einzelnen Autoren diesbezüglich ist schon von Springern und Überschweren her bekannt.) Die positronische Auswertung der Druufgeräte erfolgt in Symbolgruppen. Die Geräte selbst sind in ihrer Funktion jedoch recht ähnlich denen der Terraner, Arkoniden oder anderer Völker.
Die Energiegewinnung der Druuf arbeitet prinzipiell nicht anders als die der Menschen, nur verwenden sie zur Stabilisierung ihrer nuklearen Energieentwicklung einen anderen Katalyseprozeß. Insgesamt ist es Menschen nur schwer möglich, die Bedienung von Druuf-Geräten zu verstehen; zu fremdartig ist die Logik, die hinter allem steht. Der Unterlichtantrieb scheint auf bekannten Prinzipien wie Impuls bzw. Korpuskular zu basieren. Die Aggregate stören mit ihren Schubimpulsen jedoch die automatische Zielerfassung der Geschütze. Um die ungeheuren Beschleunigungswerte zu bewältigen, sind die Druufschiffe mit ähnlich wirksamen Antigravabsorbern ausgerüstet, wie terranische Einheiten. Obwohl die Druuf-Triebwerke sehr kräftig sind, besitzen sie keine Schiffe, die etwa mit der terranischen STAATEN-Klasse mithalten können, und 1.000 km/sec2 erreichen.
Zu beachten ist dabei allerdings auch die bis zuletzt wenigstens 50 % langsamer verlaufende Eigenzeit der Druuf. Da sie im Verlauf aller Kämpfe dennoch mit arkonidischen und terranischen Einheiten mithalten konnten, kann als Richtwert 350 bis 400 km/sec2 angenommen werden. Als Überlichtantrieb dient im Gegensatz zu allen in der Milchstraße bis dahin bekannten Systemen ein Triebwerk, das ein überlichtschnelles Fliegen "auf Sicht" ermöglicht, das sog. "Lineartriebwerk". Zu beachten ist hierbei, daß das Ortungssystem eines Druufschiffes während des Überlichtfluges unverändert weiterarbeitet - das Ziel bleibt sichtbar. Darüber hinaus wird im Verlauf des Krieges gegen Arkon ein hervorragender Ortungsschutz für den Unterlichtflug entwickelt. Es ist den Druufschiffen aber nicht möglich, die Geschütze abzufeuern, während sie sich noch im Linearflug befinden. Außerdem ist die Druuf-Technik auch in der Lage, aus ihrer Bahn geratene Planeten innerhalb kurzer Zeit wieder auf ihre ursprüngliche Position zu bringen. Ob sie auch in der Lage sind, stabile Welten selbst aus ihrer Bahn zu reißen (etwa vergleichbar den arkonidischen Synchronwelten), kann nur vermutet werden.
Bewaffnung und Kampfwert:
Prinzipiell unterscheidet sich die waffentechnische Ausrüstung der Druufschiffe nicht von denen arkonidischer oder terranischer Schiffe der Jahre 2043/44. Die verwendeten Energiegeschütze sind lediglich etwas schwächer. Die Druuf kennen auch eine Art Arkonbombe. Dagegen verfügen sie nach aller Erfahrung über kein System, das mit der Gravitationsbombe vergleichbar wäre.(Anmerkung: Verschiedentlich wurde im Lauf der Handlung behauptet, die Druuf besäßen keine Arkonbombe. Dies ist jedoch durch ihren Angriff auf den Hadesstützpunkt bewiesen.)
Die Kriegsflotte:
Im Verlauf der Kämpfe an der Blockadefron- - dem Gebiet um den Entladungstrichter nahe des Myrthasystem- - verlieren die Druuf ungeheure Materialwerte. Wie auf arkonidischer, so sind auch auf Seiten der Druuf zehntausende Kriegsschiffe permanent im Einsatz, und ebenfalls wie der Robotregent setzen die Druuf fast ausschließlich Robotschiffe ein. Die Größe ihrer Flotte läßt sich nicht abschätzen, da nicht bekannt ist, wieviele Einheiten abgesehen von der Blockadefront noch im Einsatz waren. Es könnte sich demzufolge durchaus um mehrere Hunderttausend Schiffe handeln. Als sicher kann es gelten, daß die Druuf über eine vergleichbare Rüstungskapazität verfügen, wie sie Arkon III darstellt.
Bekannte Schiffstypen:
Kommandoschiff:
Diese Einheiten sind gute tausend Meter lang, und verfügen meist nur über eine geringe lebende Besatzung. Von solchen Schiffen aus werden ganze Flotten befehligt, und im Zuge des Eindringens von Terranern in das Druuf-Universum auch die Bildrelaisstationen. Ob diese Einheiten größere Beiboote mitführen, ist nicht bekannt.
Schlachtkreuzer:
Von den größeren Schiffstypen der Druuf stellt der Schlachtkreuzer den größten dar, der in Serie produziert wird. Das Schiff besitzt die Standardform der Druufschiffe und ist 490 Meter lang; der Durchmesser beträgt 95 Meter. Das Beschleunigungsvermögen beträgt 370 km/sec². (Anmerkung: Diese Angabe wurde vom Rißzeichnungsband 3 übernommen. Tatsächlich wurden die Druufschiffe oft als schwerfällig beschrieben. Dieser Effekt könnte aber auf den bis zuletzt noch um 50 % langsameren Zeitablauf zurückzuführen sein. Theoret-sch - also unter den Bedingungen des Druuf-Univerums - müßten die Beschleunigungswerte etwa doppelt so groß sein. Alle Angaben in der Wertetabelle wurden jedoch ausschließlich in Bezug auf die Wechselwirkung zu terranischen bzw. arkonidischen Schiffen beurteilt.)
Zerstörer:
Kleinerer Typ eines Kampfschiffes der Druuf. Ihre Bewaffnung besteht aus einem schweren Bugstrahler.
Jäger:
Die schnellen Jäger dienen den Druuf zur Sicherung ihrer Stützpunkte und Kolonien. Allerdings sind sie nur zum Flug innerhalb einer Atmosphäre konzipiert, obwohl sie durchaus auch feindliche Kriegsschiffe attackieren können.
Jagdrakete:
Schnelles Torpedo, wie es auf Stützpunkten und teilweise auch an Bord größerer Kampfschiffe mitgeführt wird. Zur Vernichtung ganzer Himmelskörper kann die Jagdrakete auch mit einer Arkonbombe ausgerüstet werden.
Bildrelaisstation:
Diese unbewaffneten Einheiten sind nur zehn Meter lang. Sie werden von den Druuf dazu benutzt, in ihr Universum vorgestoßene Lebensformen zu beobachten, die dabei ihre Eigenzeit behalten haben. Zu diesem Zweck befindet sich an Bord eine komplexe Kameraanlage für Zeitrafferaufnahmen. Aus diesem Grund werden diese Schiffe, von denen nur wenige existieren, auch als Zeitverzögerer bezeichnet.
Stabilisierungsstation:
Als der Entladungstrichter nahe des Myrthasystems zusammenbricht, bilden sich spontane, kurzlebige Trichter an anderen Stellen. Normalerweise sind diese nicht ausreichend stabil, um damit Raumschiffe von einem Universum in das andere wechseln lassen zu können. Um dies dennoch zu erreichen, wurde nach den Plänen des Wissenschaftlers Onot diese Station gebaut. Es handelt sich um einen scheibenförmigen Koloß von 8.000 m Durchmesser und 1.500 m Dicke. In erster Linie ist die Station ein riesiges Kraftwerk, das den Planeten Druufon in einer Entfernung von drei Millionen Kilometern umkreist. Die Station ist nicht bemannt, besitzt aber eine Reihe von Energiegeschützen. Ein Schutzschirm steht der Station nicht zur Verfügung; aufgrund der permanenten Stabilisierung des Entladungstrichters ist ein gleichzeitiger Betrieb eines Energieschirms nicht möglich. Als die Station dafür benutzt wird, einer Flotte der Druuf Nachschub zu bringen, die das Solsystem attackiert, wird die Station von einem terranischen Einsatzkommando vernichtet.