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"Seite 3" |
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Die Hauptpersonen |
Allgemein |
Titelbildzeichner: | Swen Papenbrock |
Innenilluszeichner: | Swen Papenbrock |
Kommentar / Computer: | Rainer Castor: Atopische Ordo |
PR-Kommunikation: | Perry Rhodan auf der Frankfurter Buchmesse 2013 |
Statistiken: | Der BuchmesseCon 28 / Letzte Meldung - MMT: 50 Bände PERRY RHODAN NEO |
Witzrakete: | |
Leserbriefe: | Reiner Wolf / Peter Dzieminski / Taufik Shahab |
LKSgrafik: | Peter Dzieminski: Foto - Computermuseum in Kiel |
Leserstory: | |
Rezensionen: | |
Lexikon - Folge: | |
Glossar: | Ghatamyz Sektor ITHAFOR-5 Neues Tamanium Tefroder allgemein Tefrodische Titulatur |
Computerecke: | |
Preisauschreiben: | |
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Ghonvar Toccepur hat die Verlegung des Atopischen Gerichtshofs angekündigt. Am 1. September 1514 NGZ soll Luna im Orbit von Tefor erscheinen. Tatsächlich verschwindet der Mond am 9. August aus dem Erdorbit. In den folgenden Wochen kommt es im Helitas-System, dem Herzen des Neuen Tamaniums, zu Unruhen und Übergriffen gegen Nicht-Tefroder. Sorgfaltsministerin Ashya Thosso versucht das Volk mit Propaganda ruhig zu halten und auf den bevorstehenden Kampf gegen das Atopische Tribunal einzuschwören. Vetris-Molaud setzt weiterhin auf militärische Stärke. Überschwere Paratronwerfer werden mit Hochdruck produziert und überall im System positioniert, damit dem Techno-Mond ein gebührender Empfang bereitet werden kann. Doch der Hohe Tamaron findet nicht die ungeteilte Zustimmung seines Volkes. Eine geheime Widerstandsbewegung plant seine Ermordung.
Der Tuchhändler A.C. Blumencron beobachtet die Entwicklung auf Tefor von seinem auf dem Raumhafen der Hauptstadt Apsuma geparkten Privatschiff FRANCESCO DATINI aus. Blumencron, sein Kompagnon Lebbovitz und der Schneider Ghoussep haben in dem Ultraleichtkreuzer ein Kontor eingerichtet und machen gute Geschäfte. So verkauft Blumencron ein teures Verlassenheitsgewand (traditionelle tefrodische Trauerkleidung) an den Tefroder Gador-Athinas, Produktionsleiter einer Fabrik, in der Paratronwerfer hergestellt werden. Der Mann hat seine Ehefrau verloren, jetzt ist auch noch sein Sohn bei den Kampfhandlungen im Ghatamyz-System ums Leben gekommen. In einem unbedachten Moment hat er seinem Hass auf Vetris-Molaud gegenüber seinem Schwager Kelen-Setre Luft gemacht. Dieser ist Mitglied des Widerstands und rekrutiert Gador-Athinas. Kelen-Setre hält den Zeitpunkt für gekommen, gegen Vetris-Molaud vorzugehen, denn er hat endlich die dafür geeignete Waffe gefunden: Den Tomopaten Schechter.
Tomopaten sind humanoide Wesen mit Tentakelarmen, die zu schrecklichen Waffen umgeformt werden können. Werden sie bedroht, verlieren sie die Selbstkontrolle und geraten in einen Blutrausch. In diesem Zustand hat Schechter vor einiger Zeit einen Mord begangen, für den er jetzt im Hochsicherheitsgefängnis Holosker auf der Eiswelt Aunna büßt. Er gerät immer wieder mit anderen Gefangenen in Konflikt und wird zur Strafe von den tefrodischen Wächtern zum "Picknick" geschickt: Er und seine Widersacher werden kilometerweit entfernt von Holosker ausgesetzt. Sie müssen auf dem Rückweg entweder die von aggressiven Robotwürmern unsicher gemachte tödliche Eiswüste durchqueren oder ihre Begleiter töten, um sofort zurückgeholt zu werden. Doch Schechter hat einen Schutzengel: Den Aufseher Kelen-Setre. So überlebt er die unmenschlichen Haftbedingungen. Im Auftrag seines Schwagers bringt Gador-Athinas den Tomopaten, der wieder einmal "picknicken" muss, mit einem Gleiter in Sicherheit.
Die Tefroder feiern ihren glorreichen Führer, denn Luna erscheint weder am 1. September bei Tefor, noch am Folgetag. Dafür materialisiert die HELLHÖRIG IST DAS OHR DER GERECHTIGKEIT des Tesqiren Dhayqe im Helitas-System. Er verkündet, das Atopische Tribunal habe umdisponiert. In einem Vieraugengespräch mit Vetris-Molaud konkretisiert Dhayqe das bekannte Angebot der Atopen. Wenn der Hohe Tamaron dafür sorgt, dass Bostich in die Hände des Tribunals gelangt, soll er einen Zellaktivator als Lohn erhalten. Dhayqe geht davon aus, dass sich Bostich im Solsystem befindet. Vetris-Molaud ist zufrieden, denn sein Mutantenkorps ist bereits vor Ort.
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Schräge Vögel wie Blumencron und Konsorten gibt es in der Perry Rhodan - Serie viel zu selten. Leider entgleist der Humor manchmal ein wenig (ich sag' nur: "Nä, watt bin ich für 'ne schöne Leich!" - Zitat Ghoussep), aber insgesamt habe ich mich köstlich amüsiert. Schechter ist ebenfalls ein ziemlich skurriler Typ, aber auf ganz andere Weise als Blumencron. Man stelle sich vor: Um sich besser beherrschen zu können, trägt Schechter stets den Ghyrd, eine Art Zwangsjacke, durch die seine Arme immobilisiert werden. Alle manuellen Tätigkeiten verrichtet er mit seinen geschickten Füßen. Wenn Schechter "cosghyrd" wird, also zur Mordmaschine mutiert, richtet er ein von Uwe Anton recht explizit beschriebenes Gemetzel an. Mal sehen, ob er den geplanten Mordanschlag auf Vetris-Molaud überleben wird. Ich glaube es nicht. Gegen Vetris-Molauds Technoskorpione wird sich der Tomopat vielleicht durchsetzen können, aber sicherlich gibt es noch andere Schutzmaßnahmen - außerdem muss Schechter erst einmal in die Nähe des Hohen Tamaron kommen. Das dürfte schwierig werden.
Sehr nett fand ich die Einblicke in die neue tefrodische Gesellschaft, wenn ich auch sagen muss, dass sich die Tefroder nicht sehr von irgendeinem x-beliebigen anderen Volk unterscheiden. Es gelingt Anton nicht so recht, ein Alleinstellungsmerkmal für die Tefroder herauszuarbeiten. Dabei gibt es doch Ansatzpunkte, zum Beispiel ihren besonderen Geruchssinn oder ihre einzigartige Geschichte.
Eine Frage bleibt offen: Wo ist Luna? Ob das Tribunal denn nun wirklich vor der militärischen Stärke der Tefroder eingeknickt ist oder einfach erkannt hat, dass man Vetris-Molaud mit einfachen Mitteln zur Kooperation bewegen kann, sei mal dahingestellt. Noch immer durchschaue ich die wahren Ziele des Tribunals nicht. Wollen sie die nebulöse Atopische Ordo durchsetzen, d.h. glauben sie selbst an die von ihnen verbreiteten Parolen, oder was steckt in Wahrheit dahinter - und welche Rolle hat der Techno-Mond bei alldem zu spielen?
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Atopische Ordo Nach wie vor tappen wir bei der Beurteilung des Atopischen Tribunals und seiner diversen Helfer wie der Onryonen ziemlich im Nebel. Immerhin hat es inzwischen durchaus ein paar Informationen gegeben, die über das erste paukenschlagähnliche offizielle Auftreten hinausgehen. Im Vordergrund steht weiterhin die geforderte Auslieferung der Hauptangeklagten Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich an das Atopische Tribunal. Beide seien Fraktoren des kosmischen Gefüges – auch als Atopische Ordo umschrieben –, wobei ein Fraktor eine Person oder ein Geschehnis von großer Auswirkung auf die Entwicklung des Kosmos ist.
Rhodan werden hierbei Vergehen zur Last gelegt, wie zum Beispiel an der Auslösung des DORIFER-Schocks und an der mittel- und unmittelbaren Tötung von Superintelligenzen wie Seth-Apophis und KOLTOROC beteiligt gewesen zu sein. Hauptanklagepunkt sei allerdings der Weltenbrand oder Ekpyrosis von GA-yomaad, die erst in der Zukunft stattfinden soll – ausgelöst in der Milchstraße im »achten Kreis der Gerechtigkeit des Jahres 84.387«. Angeblich ein so schwerwiegendes Verbrechen, dass der Rat der Atopen – der Rat der Richter – beschlossen habe, ihm präventiv zuvorzukommen.
Der Begriff Atopie stammt vom griechischen atopia für »Ortlosigkeit«, »nicht zuzuordnen« oder »von hoher Originalität«. Eine Situation ist atopisch, wenn man sie nicht zuordnen kann oder mit der man zunächst nichts anzufangen weiß.
Sprachlosigkeit kennzeichnet bezeichnenderweise derzeit all das, was von und über das Atopische Tribunal zu erfahren ist. Von Genneryc hörten wir vollmundig die Verkündung des »ersten Jahres des Atopischen Tribunals in der Galaxis Milchstraße« und dies sei ein Grund zu feiern. Die Tage des Unrechts sind vorüber. Die Milchstraße hat unendliche Jahrhunderte des Leids durchlebt und sich damit redlich, sehr redlich, einen Anspruch auf Gerechtigkeit erwirkt. Dies wird nun geschehen, denn es ist höchste Zeit! (PR 2700) Es habe genug Krieg gegeben ...
Sonderlich glaubhaft wirkt Derartiges angesichts des Angriffs mit Linerarraumtorpedos oder des Vorgehens im Arkon-System nicht unbedingt. Skepsis ist auch angesagt, wenn wir uns die Gespräche zwischen dem Báalol Peo Tatsanor und Marshall Leza Vlyoth oder zwischen Zarlt Hozarius und dem Atopischen Richter Chuv vor Augen führen.
Zweck des Tribunals sei es, so Vlyoth, die Atopische Ordo herzustellen, zu bewahren und zu gewährleisten – eine Ordnung, die nicht aus den Niederungen der geistlosen Natur entstehe, wo sich stets das Stärkere und Angepasstere durchsetzt. Deshalb brauche die Gerechtigkeit Hilfe – durch das Atopische Tribunal.
Ziel ist eine Ordnung, die an die Gleichrangigkeit alles Beseelten glaubt. Mehr noch: die diese Gleichrangigkeit wirklich praktiziert. Das Tribunal sei keine universale Institution – leider nicht. Oder Dank, dass es nicht so ist. Das mag jeder sehen, wie er es für richtig hält. Das Tribunal kann immer nur punktuell eingreifen und muss schon da seine Kräfte bündeln, um Schlimmstes zu verhindern. Und weiter: Das Atopische Tribunal sieht die Bevorzugung und Rangerhöhung einzelner Intelligenzen ebenso wie die ganzer Zivilisationen durch Superintelligenzen mit Skepsis. Und leider gibt die Biografie solcher besonders Herausgehobenen dem Tribunal immer wieder recht. (PR 2710) Somit stehen Rhodan und Bostich auf der Fahndungsliste des Tribunals.
Ähnlich äußerte sich Chuv und begründete es mit dem Recht der Atopischen Ordo. Wir bedauern jeden einzelnen Toten, das musst du mir glauben. Es ist nicht der Weg, den wir gehen wollen, aber es ist der, den wir leider gehen müssen. Würdet ihr euch nicht gegen die Einsichten sperren, die wir bringen, sondern mit uns zusammenarbeiten, um die Fraktoren zu fassen, wäre all dies nicht notwendig. (...) Das alles ist nur durch euren Widerstand gegen die Anordnungen des Atopischen Tribunals notwendig geworden. Wir sind hier, um den Kriegen endlich ein Ende zu machen, nicht um eigene zu beginnen. Aber weil uns euer Wohl am Herzen liegt, sind wir bereit, sehr weit zu gehen, um euch daran zu hindern, euch weiter selbst Schmerzen zuzufügen bei eurem blinden Tapsen durch eine Welt, die ihr bislang nicht einmal im Ansatz begreift. (...) Wir bringen die Dinge wieder ins Lot, ordnen alles so, wie es hätte sein sollen, wären nicht an unzähligen Stellen zu unzähligen Zeitpunkten falsche Entscheidungen getroffen worden. Wir heilen die Welt. (PR 2719) Wer's glaubt …
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