Nummer: 1959 Erschienen: 09.03.1999   Kalenderwoche: 10 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Im Hypertakt
Sie wollen nach Gorhoon - die große Reise mit der SOL
Robert Feldhoff     

Zyklus:  

30 - MATERIA - Hefte: 1950 - 1999 - Handlungszeit: August 1290 - Mai 1291 NGZ (4877 - 4878 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: DaGlausch   Solsystem            
Zeitraum: August bis Dezember 1290 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 91959
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Im großen Konflikt zwischen der Koalition Thoregon, die sich für den Frieden im Kosmos einsetzt, und dem nach wie vor mysteriösen Shabazza konnten Perry Rhodan und seine Wegbegleiter unlängst einen gewaltigen Erfolg erzielen: Es gelang ihnen, die SOL zurückzuerobern.
 
Damit ist das uralte Generationenraumschiff, das von Shabazzas Hilfstruppen stark verändert wurde, nach vielen hundert Jahren wieder im Besitz der Menschheit. Das Problem dabei: Durch die Kämpfe sind zahlreiche Sektoren des Schiffes schwer beschädigt worden; immerhin ist es eingeschränkt flugfähig.
 
Perry Rhodan weiß jedoch, daß dies nur ein Teilsieg ist. Nach wie vor verfügen die Gegner der Menschheit über Waffen und Machtmittel, deren Stärke und Charakter völlig unbekannt sind. Um Shabazza und seine Verbündeten entscheidend schlagen zu können, benötigt Perry Rhodan, der Sechste Bote von Thoregon, in erster Linie neue Informationen.
 
Diese wiederum kann er nur von Thoregon selbst erhalten. Sein Weg dahin führt erneut über die Brücke in die Unendlichkeit - mit dieser hat vor gar nicht langer Zeit alles begonnen. Der nächste Zugang liegt in der Galaxis Gorhoon; sie ist das nächste Ziel der SOL. Und der Flug dahin geschieht IM HYPERTAKT…

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Sechste Bote von Thoregon bricht nach Gorhoon auf
Monkey Der Oxtorner interessiert sich für die Sicherheitsmängel an Bord der SOL
Tautmo Aagenfelt Der Physiker wird gleich mehrfach bestohlen
Don Kerk'radian Der TLD-Agent sammelt Unterschriften an Bord
Ruud Servenking Der Techniker steht vor der größten Reparatur-Aufgabe seines Lebens
Fee Kellind Die ehemalige TLD-Agentin ist Kommandantin der THOREGON SECHS

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: -   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: In eigener Sache
PR-Kommunikation: ThoreCon 1999
Statistiken:
Witzrakete: Bernhard Kletzenbauer: Shabazzas Motiv
Leserbriefe: Matthias Vieweg / Achim Brennförder / Lothar Gilch / Roman Schleifer / Christopher Kirschberg / Andreas Lamprecht / Benjamin Krause / Michael Berg / Josef Gutsmiedl / Philipp Eichhoff
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Aagenfelt, Tautmo    Kellind, Fee     Kerk'radian, Don    Monkey    Muel-Chen, Roman    Servenking, Ruud    Karett, Trabzon                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
Torsten Renz : PERLAMARIN V - Raumschiff der Solmothen - Extraterrestrische Raumschiffe

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

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Inhaltsangabe

23.8.1290 NGZ: Die SOL hat das Thorrtimer-System verlassen und ist auf dem Weg in die 13 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis Gorhoon. Perry Rhodan möchte den nächst gelegenen Pilzdom aufsuchen um mit einem Helioten in Verbindung zu treten. Neuer Erster Pilot der SOL ist der Terraner Muel-Chen, das aktuell jüngste Besatzungsmitglied und einzig befähigter Emotionaut an Bord, der das Schiff mit einer SERT-Haube lenken kann.
Als die SOL auf die Reise geht wird jeder Mann an Bord gebraucht. Die 1000 TLD Agenten stellen eine drastische Unterbesatzung dar. Der Oxtorner Monkey kümmert sich um die Sicherheit des Schiffes, Tautmo Aagenfelt macht sich Gedanken über den Bau eines Hypertaktorters und Don Kerk'radian beginnt damit Unterschriften zu sammeln um die längst abgelegten Ränge und Kommandostrukturen im Schiff wieder einzuführen. Nach seiner Meinung ist bei der drastischen Unterbesetzung des Schiffes eine Straffe Kommandostruktur notwendig um auch nur annähernd eine Chance auf Erfolg zu haben die ausstehenden Aufgaben meistern zu können.
 
Bald nach dem Start des Schiffes, gibt es die erste Mannschaftsversammlung die von Rhodan persönlich eröffnet wird. Auf Wunsch der Besatzung soll der Anlaß genutzt werden eine Schiffs-Satzung oder Charta aufzustellen. In dieser Charta sollen die Ziele des Schiffes festgelegt werden sowie die Regeln, die für diese Mission gelten. Die ersten Punkte der Satzung sind schnell beschlossen. Angelehnt an die Thoregon-Agenda, werden folgende Punkte festgelegt:
Thoregon schützt Leben und Kultur seiner Mitglieder. Die SOL wird versuchen diesem Ziel Geltung zu verschaffen.
Der Einzelne ist soviel wert wie das Kollektiv. Das Wohl des Einzelnen soll nicht für übergeordnete Zwecke geopfert werden. Dieser Grundsatz gilt in unverminderter, inhaltlicher Qualität auch an Bord der SOL.
Thoregon streitet für Frieden. Die SOL wird als THOREGON SECHS versuchen, bewaffnete Auseinandersetzungen zu vermeiden. Sollten bewaffnete Auseinandersetzungen nicht vermeidbar sein, wird die Besatzung bestrebt sein, nicht allein Schaden von sich selbst abzuwenden, sondern auch das Leben etwaiger Gegner zu schonen.
 
Als die Versammlung zum formellen Teil übergeht, bringt Don Kerk'radian seinen Vorschlag ein und präsentiert 620 Unterschriften, die für ein militärisches Rangsystem unterzeichnet haben. Als Tautmo Aagenfelt in sein Labor zurückkehrt um an dem Hypertakt-Orter weiter zu arbeiten, fehlen die wichtigsten Komponenten seiner Forschungen. Als er sich bei SENECA erkundigt, wer die wichtigen Teile entwendet hat, kann die Biopositronik keine Auskunft geben. Es sieht so aus, als ob der Hyperphysiker bestohlen wurde.
Die SOL fliegt seit dem Start nicht mit voller Leistung der Triebwerke. Trotz aller Anstrengungen kann nur ein Überlichtfaktor von 48 Millionen erreicht werden. Warum dem so ist, kann keiner der Spezialisten herausfinden und auch SENECA hüllt sich in Schweigen. Obwohl die Energiebereitstellung für die übrigen Funktionen des Schiffes ständig verbessert wird, bleibt das Triebwerk auf seiner Leistung stehen.
 
Als Tautmo Aagenfelt mit dem Prototypen seines Hypertaktorters erste Erfolge erzielt, gibt es einen Zwischenfall. Der Prototyp des Orters implodiert und verletzt den Physiker schwer. Tautmo kann zwar erfolgreich behandelt werden, der Orter ist jedoch vernichtet. Aagenfelt beginnt sich über die Zwischenfälle zu wundern und wird in seinem unguten Gefühl bestärkt, als er von Monkey erfährt, das durch die Explosion sämtliche Speicher seiner Knotenrechner gelöscht wurden, und damit auch all seine bisherigen Forschungsergebnisse. Auch Monkey kommen die Ereignisse seltsam vor und der Oxtorner beschließt die weiteren Arbeiten Aagenfelts persönlich zu überwachen. Schon bald hat Aagenfelt durch seine Kenntnisse einen neuen Prototypen angefertigt. Monkey hilft ihm bei der technischen Realisierung und weicht nicht mehr von der Seite des Hyperphysikers.
 
Bei der nächsten Mannschaftsversammlung präsentiert Don Kerk'radian sein Konzept der neuen Rangordnung. Dienstgrade sind an die alten Bezeichnungen der Solaren Flotte angelehnt, was in Rhodan einige Erinnerungen an die Vergangenheit auslöst. Nach Rhodan und Bully als Expeditionsleiter, fungiert Fee Kelind als Kommandantin des Schiffes. Der Kommandantin unterstehen 3 Oberstleutnante, die gleichzeitig stellvertretende Kommandanten sind. Es folgen 10 Majore und mit fallendem Rang, 120 Leutnants. Die Mannschaftsversammlung nimmt die neuen Dienstgrade an und ernennt die Funktionsträger.
 
Als Aagenfelt und Monkey in das Labor zurückkehren, ist der neue Prototyp des Hyperorters verschwunden. Wieder kann SENECA keine Angaben machen. Es scheint, als ob nach der Ankunft in Gorhoon kein Orter zur Verfügung stehen wird. Der Oxtorner beobachtet in der Folge aufmerksam alle Vorgänge an Bord. Als er sich Außenaufnahmen ansieht und einige ferne Galaxien erkennt, beschleicht ihn erstmals der Verdacht, das etwas mit dem Flug der SOL nicht stimmt. Monkey möchte sich aber nicht auf sein Gefühl verlassen und beginnt nach Fakten zu suchen. Der Oxtorner beschließt weder Rhodan noch Bully zu informieren, da er befürchtet das sein Verdacht und das Wissen über die Vorgänge um den Hypertakt-Orter Lebensgefahr bedeutet. Nach kurzer Zeit kommt Monkey zum richtigen Schluß: Die Galaxis voraus ist nicht Gorhoon sondern die Milchstraße! Die Triebwerke der SOL liefen die ganze Zeit über mit Höchstgeschwindigkeit und nur eine Möglichkeit gibt es, die alle seltsamen Vorkommnisse auflöst. SENECA hat die Besatzung der SOL getäuscht und betrogen! Monkey versu cht sofort Maßnahmen gegen das Bordgehirn zu unternehmen, kann aber nicht mehr verhindern, das die SOL die Milchstraße erreicht und schließlich im SOL-System materialisiert. In allen Abteilungen des Schiffes treten Kampfroboter auf und machen der Besatzung klar, das sie sich als Gefangene des Bordgehirns zu betrachten haben.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Am 31. August 1290 NGZ steht die THOREGON SECHS immer noch in der Randzone von DaGlausch. Vor dem Fernflug nach Gorhoon, wo Perry Rhodan über den Pilzdom der Nonggo ins Solsystem wechseln will, soll sich die neue Besatzung an Bord einleben. Des Weiteren müssen wichtige Reparaturen an Bord durchgeführt werden. Auch sind die 1000 Männer und Frauen zwar allesamt TLD-Agenten, kennen einander persönlich aber so gut wie gar nicht. Verschiedene Zusammenkünfte sollen dafür Sorge tragen, dass die Mannschaft zusammenwächst. Rhodan und Reginald Bull halten sich aus diesem Prozess heraus, der von Don Kerk'radian koordiniert wird.
 
Indessen bemühen sich die Techniker um Ruud Servenking und die Wissenschaftler um Tautmo Aagenfelt um das Hypertakt-Triebwerk. Es hat aufgrund eines Energiemangels, den SENECA nicht erklären kann, eine Leistung von nur 40 Prozent. Der ÜL-Faktor beträgt wahrscheinlich nur 48 Millionen, es ist ebenfalls nicht nachzuvollziehen. Das ändert sich auch nicht, als ein weiterer Reaktor aktiviert wird und weitere Hypertropzapfer ihre Arbeit aufnehmen.
 
Mitte September – inzwischen tief im Leerraum – bleibt die neue ÜL-Technik allen an Bord suspekt. Immerhin können die Teams um Aagenfelt und Servenking eine SERT-Haube installieren, über die der Emotionaut Roman Muel-Chen das Hantelschiff fliegen soll.
 
In der Messe C-8 finden alle Besatzungsmitglieder Platz, und dort wird bis Anfang Oktober eine Bordcharta verabschiedet, der fast 90 Prozent zustimmen. Sie orientiert sich an der Thoregon-Agenda und lautet:
 
Thoregon schützt Leben und Kultur seiner Mitglieder. Die SOL (es deutet sich schon jetzt an, dass der neue Name sich nicht halten wird) wird versuchen, diesem Ziel Geltung zu verschaffen.
Der Einzelne ist so viel wert wie das Kollektiv. Das Wohl des Einzelnen soll nicht für übergeordnete Zwecke geopfert werden. Dieser Grundsatz gilt in unverminderter inhaltlicher Qualität auch an Bord der SOL.
Thoregon streitet für den Frieden. Die SOL wird als THOREGON SECHS versuchen, bewaffnete Auseinandersetzungen zu vermeiden. Sollten sie unvermeidbar sein, wird die Besatzung bestrebt sein, nicht allein Schaden von sich abzuwenden, sondern auch das Leben etwaiger Gegner zu schonen.
Trotz des friedlichen Konzepts stimmt die Versammlung auch dem Antrag Kerk'radians zu, jedem Besatzungsmitglied einen verbindlichen Rang zuzuordnen. So soll gewährleistet werden, dass das Schiff auch bei Gefahr effizient operieren kann.
 
Aagenfelt ist auch mit dem Bau eines Hypertakt-Orters beschäftigt, denn momentan ist es für die Menschen ein Blindflug, und sie müssen sich auf SENECA verlassen. Da mehrere Prototypen nacheinander unter unerklärlichen Umständen zerstört werden, übernimmt Monkey die Sicherheit des Wissenschaftlers. Der Oxtorner muss dabei an die letzte Nano-Kolonne denken, wird aber von SENECA beschwichtigt. Der sieht keinen Zusammenhang, denn auch er überwacht Aagenfelt mittels des Zentralen Intern-Checks (ZIC). Das wiederum macht Monkey misstrauisch.
 
Das Team Kerk'radian, Pria Ceineede und Steph La Nievand erarbeitet zusammen mit SENECA ein Hierarchiegefüge. Es basiert auf den ehemaligen Rängen der Solaren Flotte und wird Ende November in Kraft gesetzt. Dem entsprechend wird Fee Kellind zum Oberst erhoben und als Kommandantin bestätigt. Sie untersteht nur Rhodan und Bull. Oberstleutnants werden Kerk'radian (Schiffsverteidigung), Monkey (Außenoperationen) und Muel-Chen (Kosmonautik). Es folgen die zehn Majore Juno Kerast (2. Pilot), Ceineede (3. Pilotin), La Nievand (ZbV), Servenking (Cheftechniker), Viena Zakata (Funk/Ortung), Grenjamin Fandwert (Beiboote), Trabzon Karett (Positronik/Syntronik), Lene Jeffer (Bordwaffen), Hery-Ann Taeg (Medo-Abteilung) und Aagenfelt (wissenschaftliche Abteilungen). Dann kommen noch 120 Leutnants, ein Militärgericht wird nicht eingerichtet.
 
Anfang Dezember findet Monkey eher zufällig heraus, dass die SOL einen Zwischenstopp im Normalraum einlegt. Er wurde von SENECA nicht angekündigt, und der Oxtorner kann kurz das Schiff verlassen. So erkennt er, dass die SOL nicht Gorhoon anfliegt, sondern die Milchstraße. Das bedeutet unter anderem, dass das Schiff mit dem maximalen ÜL-Faktor von 120 Millionen fliegen kann.
 
Monkey weiht nicht Rhodan und Bull darüber ein, die SENECA am intensivsten überwachen wird. Vielmehr informiert er Aagenfelt, Servenking und Karett kund. Zusammen gelingt es ihnen, eine Bombe mit Fernzünder an der Schnittstelle zwischen ZIC und SENECA zu platzieren. Anschließend gilt es, abzuwarten.
 
Am 28. Dezember muss Rhodan überrascht feststellen, dass die SOL nicht Gorhoon, sondern die Milchstraße und das Solsystem erreicht hat. Kurz darauf stellt SENECA, von der Nano-Kolonne beherrscht, die Besatzung unter Arrest.

Perrypedia


Kommentar / Computer

In eigener Sache

Wenn die Realität des echten Lebens in den fiktiven PERRY RHODAN-Kosmos vorstößt, dann leider in den letzten Jahren mit bedrückender Wucht: so auch dieses Mal - wobei schon die Formulierung »echtes Leben« in diesem Zusammenhang einen verdammt makabren Unterton besitzt. Mir jedenfalls ist der Anruf von Klaus N. Frick am 9. Dezember 1998 ziemlich auf den Magen geschlagen. Wie Klaus sich dabei gefühlt hat, will ich mir gar nicht vor Augen führen, hatte er doch als Redakteur die schreckliche Aufgabe, quasi im gleichen Atemzug zuerst die Nachricht von Wolfpeter Ritters Tod mitzuteilen - Euch Fans besser als Peter Terrid bekannt -, um dann zu fragen, ob ich den PERRY RHODAN-Computer weiterführen könne ... Ich sagte »Ja«, obwohl oder gerade weil mir tausend Gedanken durch den Kopf schossen, die in ihrer Summe dennoch eher für Leere standen, für Verlust, das nur zögerlich einsetzende Begreifen (sofern das überhaupt möglich ist) und Trauer.
 
Ein »Ja« auch, weil es weitergehen soll, muß, nicht zuletzt, weil das - wie ich denke - genau in Peters Sinn ist. In den letzten Jahren hatte ich Gelegenheit, über den Autor Peter Terrid hinaus auch den Menschen Wolfpeter Ritter ein bißchen besser kennenzulernen. Von Freundschaft zu sprechen, wäre sicher zuviel; dafür waren unsere Kontakte via Brief, Telefon, E-Mail, bei den persönlichen Treffen auf Cons oder privat in Köln-Porz zu sporadisch. Aber wir hatten schnell festgestellt, daß wir, wie man so schön sagt, auf »gleicher Wellenlänge« lagen, so daß zum gegenseitigen Respekt vor der Arbeit des Kollegen die persönliche Sympathie hinzukam. Mit hineingespielt hat hier bestimmt die Tatsache, daß wir beide als »Kneifel-Schüler« gelten, und ich, um einige Jahre jünger als Wolfpeter, durch seine Romane in meinem Schreiben durchaus geprägt wurde: nicht nur durch die, die im Rahmen von ATLAN, PERRY RHODAN, MYTHOR und anderen veröffentlicht wurden und alle im für mich unverkennbaren Terrid-Stil mit reichlich Wortwitz und den stets interessanten »belehrenden Passagen« geschrieben waren, sondern auch und vor allem durch die unvergessenen, im Rahmen der TERRA ASTRA-Reihe erschienenen der »Time-Squad« Während ich bei unseren ersten näheren Kontakten meine immer noch uneingeschränkte Begeisterung für diese eigenständige Reihe zum Ausdruck brachte - heute würde man wohl »Mini-Serie« dazu sagen -, gab Wolfpeter das Kompliment auf die ihm eigene ironische Art zurück: »Während unsereiner davon träumt, endlich mal ein richtiges Buch zu schreiben, um auch mal Druckfahnen gegenlesen zu dürfen, kommt diese junge Schnösel daher und legt so einfach seinen Blutvogt vor ...« Leider war es Wolfpeter nicht vergönnt, seinen Wunsch umzusetzen - obwohl ich nicht der Auffassung bin, daß das Schreiben von »Heften« eine geringere Leistung ist, ganz im Gegenteil!
 
Die sogenannte höhere Literatur wäre mitunter froh, so viele Leserinnen und Leser zu erreichen, die dann für ein, zwei Stunden abschalten, in eine andere Welt vordringen und sich von der Phantasie eines Wolfpeter Ritters davontragen lassen. In diesem Sinne, Wolfpeter, wo immer du jetzt auch bist, mir beim Schreiben dieser Zeilen vielleicht sogar über die Schulter blickst: Du hast viel geleistet, und das bleibt unvergessen - da bedarf es keines »richtigen« Buches (welches mit »Jadegöttin« und dem Space-Thriller »Eine Welt für Mörder« eigentlich doch vorliegt)!! Vor diesem Hintergrund ist es nun um so schwerer für mich, bei der Gestaltung des PERRY RHODAN-Computers in Wolfpeters Fußstapfen zu treten ! Genau wie Kurt Mahr und Peter Griese zuvor hat er ihm mit der Zeit seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt; eine Prägung mit Ironie und Selbstironie, immensem Wissen und ganz speziellen Überlegungen zu den Einzelthemen, inhaltlich mitunter kontrovers, aber das gehört ebenfalls dazu. Schon aus diesem Grund kann und darf es nicht nur ein bloßes »Weitermachen« geben, und ich muß, genau wie meine Vorgänger, eine »persönliche Note« zu entwickeln versuchen. Das wird etwas dauern, weil nicht von heute auf morgen umzusetzen. Ich hoffe, Ihr, die Leserinnen und Leser, habt Verständnis dafür, daß es am Anfang vielleicht ein bißchen holpert oder daß ich zum Teil andere Schwerpunkte als meine Vorgänger beleuchten werde. Von Anfang an gilt allerdings: Spart nicht mit Kritik, Anregungen und Tips - wo und wann immer es geht, werde ich sie aufgreifen, versprochen. Ungeachtet möglicher Änderungen: Eine Sparte von Wolfpeters PERRY RHODAN-Computer werde ich allerdings fortführen, deshalb:
 
Apropos 1959:
Der sowjetische Satellit LUNIK fliegt in 7500 Kilometern Distanz am Mond vorbei; Alfred Hitchcocks »Vertigo - Aus dem Reich der Toten« kommt in deutsche Kinos; die Äffchen Abel und Baker erleben mit einer amerikanischen Jupiter-Rakete einen 15 minütigen Ausflug ins All bis in eine Höhe von 500 Kilometern; LUNIK III macht Aufnahmen von der Mondrückseite; der Antikriegsfilm »Die Brücke« von Bernhard Wicki wird uraufgeführt; die Amerikaner Owen Chamberlain und Emilio Segrè teilen sich den Physiknobelpreis für die Entdeckung des Antiprotons; am 15. Oktober meldet sich in der Bundesrepublik der dreimillionste Fernsehteilnehmer an

Rainer Castor

   
NATHAN