Im Mitraiasystem


Kommentarnummer: 1929

Heftnummer: 2805

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Das Solsystem wird im Jahr 20.103.191 vor Christus Mitraiasystem genannt und entspricht in einigen Punkten keineswegs den bekannten Daten. Dass es ursprünglich mit Zeut einen weiteren Planeten gab, ist seit der Versetzung der CREST III in die Vergangenheit sowie den Expeditionen mit dem Nullzeitdeformator bekannt.
Als Cappins aus dem Volk der Takerer 197.066 vor Christus in der Milchstraße – Cappin-Bezeichnung: Toch-Ramenn oder UG-3391 – das von ihnen Tranat-System genannte Solsystem erreichten, landeten sie nicht nur auf der Erde – Cappin- Bezeichnung: Lotron. Sie betraten auch die Welt Zeut – Cappin-Bezeichnung: Taimon.
Letzterer war ein Planet mit einem Durchmesser von 10.338 Kilometern, einer Schwerkraft von 0,96 Gravos und einer Eigenrotation von 37,78 Stunden. Beim Perihel, dem sonnennächsten Punkt, betrug der Abstand nur 110 Millionen Kilo- meter, womit er sich innerhalb der Umlaufbahn der Venus befand; beim Aphel, dem sonnenfernsten Punkt, betrug der Abstand dagegen rund 10,5 Milliarden Kilometer, also weit jenseits des Plutos. Hinzu kam, dass diese Umlaufbahn, die mehr jener eines Kometen als der eines normalen Planeten glich und Taimon/Zeut eine Umlaufzeit von 298 Jahren bescherte, eine ebenso extreme Neigung zur Ekliptik von vierundzwanzig Grad aufwies (PR 443). Das war ein Hauptgrund, weshalb es keine Kollisionen mit Venus, Erde oder Mars gab.
 
Die lang gezogene Ellipse der Bahn bewirkte, dass auf Zeut extreme Temperaturunterschiede herrschten: In Sonnennähe stiegen sie im Durchschnitt bis auf 68 Grad Celsius an, beim Maximalabstand fielen sie nahezu bis zum absoluten Nullpunkt – mit beachtlichen Auswirkungen auf die hiesigen Lebensformen.
Das Leben auf einem anderen Planeten, zum Beispiel auf der Erde, wäre den Croccisoren, den Spicoulos oder Arckern schwergefallen, wenn nicht gar unmöglich gewesen. Bei diesen Lebewesen auf Zeut handelte es sich um Halbintelligenzen, deren ganzes Sinnen und Trachten darauf hinausging, die eigene Art am Leben zu erhalten. Sie lebten in einer Art Symbiose miteinander. Fast zweihundert Jahre lagen sie in einem Tiefschlaf, der sie die Weltraumkälte überstehen ließ, tief unter der Oberfläche und von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen. In dieser Zeit verlor Zeut seine Sauerstoffatmosphäre. Sie gefror und schlug sich als Schnee nieder. Erst wenn sich der Planet wieder der Sonne näherte und die Temperatur anstieg, taute dieser Schnee und verwandelte sich in die frühere atembare Atmosphäre. Damit erwachten die Bewohner Zeuts zu neuem Leben. Sie kamen aus ihren Höhlen zur warmen Oberfläche empor und begannen mir ihrer seltsamen Tätigkeit, die nur der Fortpflanzung und der Erhaltung der Art diente. Und natürlich den Vorbereitungen für den nächsten Tiefschlaf. (PR 443)
 
Die mit der lemurischen Besiedlung Zeuts verbundene Hyperstrahlung hatte im hier reichlich vorhandenen, von den Lemurern Drokarnam – »Drachenmetall« – genannten PEW-Metall eine riesige »Paradox-Intelligenz« erzeugt. ZEUT war eine metallische Megaintelligenz von den Ausmaßen eines Planeten und von seinem Ursprung her engstens mit den Lemurern und ihrer Kultur verbunden (ATLAN-Centauri 11). Die Lemurer setzten ab 50.950 vor Christus das 110 Jahre beanspruchende, von ZEUT forcierte Projekt Zeut um. Sie sorgten so für eine Bahnänderung des Planeten, sodass Zeut ab 50.840 vor Christus/5560 dT ein Perihel von rund 400 Millionen Kilometern, ein Aphel von etwa 450 Millionen Kilometern und eine Umlaufzeit von 2,98 Jahren hatte. Am 18. Tag des Monats Ezrach 6332 dT (PR 581) gleich dem 23. Oktober 50.068 vor Christus wurde Zeut durch eine Haluterattacke vernichtet. Eine Folge der überaus heftigen Reaktion des Parabio-Emotionalen-Wandelstoffs war, dass bei der Umwandlung in Hyperenergie das Gros der Masse zum Bestandteil des Hyperraums wurde und überdies eine beachtliche Staubwolke entstand …
 
Rund zwanzig Millionen Jahre zuvor versuchte, wie wir nun erfahren, der Kodex von Phariske-Erigon, die Zeedun genannte Welt via Purpur-Teufe aus dem Mitraiasystem in Sicherheit zu bringen. Zeedun erwies sich wegen des PEW-Metalls aber als nicht mit einer Purpur-Teufe transportabel, der Versuch führte zu einer mittleren Katastrophe. Zeeduns zwischen etwa 420 Millionen und 530 Millionen Kilometern liegende Umlaufbahn wurde zu der aus späterer Zeit bekannten extremen Ellipse. Auch der Planet Sheheena wurde beeinflusst, sodass er nun wegen seiner stark elliptischen Bahn mit der Erde/Kerout zusammen- zuprallen droht. Zweifellos handelt es sich dabei um den von Viccor Bughassidow Medusa getauften Planeten, der aus bislang unbekannten Gründen aus dem Solsystem gelöst oder gerissen wurde ...


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