Der Kodex von Phariske-Erigon


Kommentarnummer: 1927

Heftnummer: 2803

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Mit dem Begriff Kodex von Phariske-Erigon – kurz Kodex – wird die Gemeinschaftszivilisation umschrieben, die in den Alten Sternenlanden als kulturell aktivem Zentrum in der Southside der Milchstraße aktiv ist. Im Unterschied dazu gehören all jene Milchstraßenregionen außerhalb der Sternenlande zu der Freien Sternenweite. Letztere dürfte somit, wenngleich es sich natürlich nur um eine sehr grobe Einteilung handelt, Teil des Einflussgebiets des Imperiums der Empörer sein. Andererseits kämpft der Kodex an Hunderten Fronten gegen die Tiuphoren, deren Sterngewerke wohl nicht geschlossen und massiv auftreten, sondern immer nur partiell und gezielt zuschlagen – insbesondere natürlich bei ihrem Banner- Kampagnen.
 
Dem Imperium der Empörer stehen die rund hundert raumfahrenden Nationen des Kodex von Phariske-Erigon gegenüber. Die meisten der in den Alten Sternenlanden zu findenden Sternenstaaten sind eher klein, umfassen zwischen zehn bis hundert Siedlungswelten. Drei Völker allerdings – so die Aussagen der Chemebochavi – führen den Kodex gleichberechtigt an: die Eyleshioni, die Rayonen und die Ziquama.
 
Die Eyleshioni wurden von S'chemta als geniale Biologen und Gentechniker umschrieben; ihre Heimatwelt sei Eyyo im Paynvardsystem, die Heilswelt. Bemerkenswert ist hierbei, dass es die Eyleshioni auch in der Gegenwart des Jahres 1517 NGZ noch gibt – wenngleich über sie nur wenig bekannt ist: Bewohner der Welt Eyyo, aus den Tiefen der Southside. Die Eyleshioni betreiben keine eigene Raumfahrt. Fremden sind Landungen auf Eyyo nicht gestattet. Kontakte laufen ausschließlich über Eyyos Mond Fälveym. Kein Nicht-Eyleshioni hat Eyyo jemals betreten, und es existieren keine Aufnahmen oder Berichte über diesen Planeten. (PR 2757)
 
Auch die Rayonen sind ohne Zweifel in Gestalt der Onryonen in zwanzig Millionen Jahren noch aktiv. Im Jahr 20.103.191 vor Christus sind sie Raumfahrer – Pioniere, die stets neue Herausforderungen suchen. Ihr wichtigstes Forschungs- gebiet ist der Halbraum, der Zwischenbereich zur fünften Dimension, den sie On-Raum nennen. Sie ergründen ihn mit großer Hingabe. Rayonen und On-Raum – da braucht es keine hyperinpotronische Berechnung zur auf der Hand liegenden Vermutung, dass sich diese Begriffe mit der Zeit zu Onryonen abgeschliffen haben.
 
Ihre Heimatwelt ist Ryo im Valoysystem als Mittelpunkt des Rayonats, das eine knapp 5000 Lichtjahre durchmessende Raumkugel umfasst und unbenommen der größte Sternenstaat des Kodex ist. Zu ihm gehören 3944 Siedlungswelten in 3880 Sonnensystemen – durchaus also mit der LFT vergleichbar, zu deren 5000 Licht- jahre durchmessendem Kerngebiet etwas mehr als 4000 Siedlungswelten gehören. Beim Rayonat wird der Kernbereich um die Kugelschicht der Sternenmark erweitert, sodass sich ein Gesamtdurchmesser von rund 10.000 Lichtjahren ergibt.
 
Die Ziquama vom Planet Ziqua im Golqasystem sind laut S'chemta Techniker. Angeblich sind sie für die sogenannten Purpur-Teufen verantwortlich, über die wir gar nichts wissen. Mehr werdet ihr darüber nicht erfahren. Der Kodex hält die Funktionsweise der Purpur-Teufen geheim. Die Teufen gelten als Mittel der letzten Hoffnung. Uns Chemebochavi steht diese Rettung nicht zur Verfügung, weil wir dem Verteidigungsbündnis nicht beigetreten sind. (PR 2801)
 
Mit Blick auf die Informationen, die uns zur Verfügung stehen, stellt sich bei den Ziquama die Frage, ob wir es bei ihnen vielleicht mit den Erbauern des Neutronen- sternengevierts zu tun haben. Shanda Sarmotte gegenüber jedenfalls hatte sich das Chi-Wesen, das sich selbst als Kustus, Sachverwalter bezeichnete, wie folgt geäußert: Meine Gebieter sind die, die du in Gedanken Gravo-Architekten nennst. (...) Das, was du als Dhalaam-System bezeichnest, befindet sich in den Alten Sternenlanden. In dem Gebiet, das du in deinen Gedanken Southside der Milch- straße nennst. Alles andere ist das Imperium der Empörer. (PR 2728)
 
Zwischen den Fronten befinden sich die unabhängigen Völker und Staaten. Angesichts des Vorgehens der Tiuphoren fühlen sich von diesen viele, wenn nicht die meisten mittlerweile nicht nur bedroht, sondern ernsthaft gefährdet. Einzige Hoffnung auf Rettung dürfte in ihren Augen sein, sich an den Kodex zu wenden und um Aufnahme oder Assoziierung zu ersuchen. Demgegenüber stehen jene Völker, die den Kodex bilden – ihre Besorgnis ist mindestens ebenso berechtigt. Sie können sich selbst schon kaum der Tiuphoren erwehren, sodass jedes weitere Kodexvolk die Möglichkeiten und Mittel noch mehr schwächt. Andererseits verspüren sie die Pflicht, sie nicht alleine zu lassen …


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