Phariske-Erigon


Kommentarnummer: 1925

Heftnummer: 2801

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Via ATLANC und der Synchronie hat es die RAS TSCHUBAI statt in die Jenzeitigen Lande in das Jahr 20.103.191 vor Christus verschlagen. Bei der Begegnung mit den Chemebochavi erfahren sie, dass sich in den Alten Sternenlanden als kulturell aktivem Zentrum in der Southside der Milchstraße eine Gemeinschaftszivilisation gebildet hat, genannt Kodex von Phariske-Erigon – kurz Kodex. War schon die ermittelte Jahreszahl markant genug, so ist es der Name Phariske-Erigon erst recht.
 
Die erreichte Relativgegenwart liegt fast 45.000 Jahre vor jenen Erkenntnissen, die seinerzeit beim Kontextsprung der JULES VERNE gewonnen worden waren: Erst in rund 40.000 Jahren wird, zuvor von den rätselhaften Schmetterblütlern angekündigt, im Jahr 20.064.820 vor Christus die Superintelligenz ARCHETIM in der Milchstraße erscheinen und ein »Dunkles Zeitalter des Chaos und der Barbarei« beenden. Nach ARCHETIMS Tod 5011 Jahre später wird der psi-materielle Korpus in die Sonne Sol gebettet (PR 2400 ff.). Für die Versetzung der JULES VERNE galt damals, dass es sich bei dieser zeitlichen Distanz nicht um eine »normale« Zeitreise handelte, sondern in Form des »Algorrianischen Kontextwandlers« (kurz K-Wandler) ein Aggregat benötigte, das für »weite« Zeitreisen optimiert war. Also für eine große Entfernung von dem »Kontext«, mit dem das Trägerschiff des Wandlers verknüpft war. Darin lag die besondere Eigenschaft des K-Wandlers im Vergleich mit anderen Zeitmaschinen: in der Möglichkeit, über einen gewaltigen temporalen Abgrund zielgerichtet »zu navigieren«.
 
Vor dem Hintergrund des Multiversums mit seinen (Parallel-)Universen konnte laut den Algorrian Le Anyante und Curcaryen Varantir jede Zeitreise durchaus auch als »universaler Sprung« betrachtet werden. Dabei werde mit wachsender »temporaler Distanz« auch ein steigender Strangeness-Unterschied zum Ur- sprungs-Universum beobachtet. Je größer also der »temporale Abgrund«, desto wahrscheinlicher würden Effekte vergleichbar den Strangeness-Schocks mit den bekannten »Nebenwirkungen«. Der K-Wandler war hierbei jedoch so ausgelegt, dass »im Normalfall« eine negative Wirkung für Besatzung und Schiff »absorbiert« werden sollte. Seinerzeit wurde die anvisierte Zielzeit des Jahres 20.059.813 vor Christus – vier Jahre vor ARCHETIMS Tod – zwar erreicht, aber es gab eine Reihe von unangenehmen »Nebenwirkungen«. Letztlich erwies sich der K-Wandler – obwohl die Konstruktion durch die Algorrian realisiert wurde, wenngleich unter großem Zeitdruck – als nicht genügend ausgereift.
 
Inwieweit angenommen werden darf, ob die jetzige Reise via Synchronie mit dem Kontextsprung der JULES VERNE vergleichbar sein dürfte, muss sich noch herausstellen. Die Reise der JULES VERNE hatte gezeigt, dass nicht nur die von ARCHETIM und anderen Superintelligenzen vorgenommene Retroversion der ent- stehenden Negasphäre von Tare-Scharm beobachtet, sondern sogar aktiv begleitet wurde. ARCHETIM wurde in Sol bestattet, sodass wie bekannt das »sechsdimensional funkelnde Juwel« entstand – und auch die JULES VERNE erreichte wieder die Gegenwart.
 
Unter dem Strich erwies sich die »Trägheit der Zeit« als stärker – von den Algorrian als »vom Moralischen Kode gestützte temporal-stabile Universal- sequenzen« umschrieben. Dennoch oder gerade deswegen konnte sogar damals schon die Gefahr eines Zeitparadoxons nicht ausgeschlossen werden. Schließlich konnte aufgrund des überwundenen »temporalen Abgrunds« – der diesmal sogar noch um einige Jahrzehntausende größer ist! – der Weg beziehungsweise die Entwicklung eher in andere/parallele Temporal-Universalsequenzen führen. Von denen aus ist dann unter Umständen eine Rückkehr in die angestammte Welt und Zeit nicht mehr möglich, weil neben der »temporalen Differenz« auch jene der »universalen« überwunden werden muss – gewissermaßen ein »doppelter Strangeness-Unterschied« ...
 
Dass Avestry-Pasik und seine Laren genau das versuchen, macht die Gefahr sogar noch größer, denn sie wollen genau diese Änderung des Zeitablaufs mit allen Mitteln. Das hat die Manipulation Atlans ebenso bewiesen wie die zweifellos vorab stattgefundene Anpassung ihres Raumschiffs an die Hyperimpedanz-Bedingungen der angestrebten Zielzeit. Zum möglichen Erfolg lässt sich derzeit nichts sagen – Rhodan & Co. werden alles daransetzen, um das Zeitparadoxon zu verhindern –, aber er dürfte um einiges wahrscheinlicher sein, als bei sämtlichen bisherigen Zeitreisen. Nicht zuletzt, weil es drüber hinaus den Zeitriss gibt, das Chrono- dimensionale Chasma – mit ausströmenden Quanten, die ein fremdes Chrono- Signum tragen und ebenso aus ferner Vergangenheit wie aus der Zukunft jenseits der Startgegenwart stammen …


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