Richterschiff CHUVANC


Kommentarnummer: 1922

Heftnummer: 2798

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Die CHUVANC ist das Schiff des Atopischen Richters Chuv – sie kann somit, wie es offenbar für alle Richterschiffe gilt, als ausgesprochenes Unikat eingestuft werden. Bei aller Individualität gibt es andererseits auch etliche übereinstimmende Merkmale hinsichtlich der eingesetzten Technik. Unklar bleibt hierbei allerdings, von wem diese Komponenten stammen, die vereinfachend als »Tribunal-Technik« umschrieben werden.
 
Basiseinheiten dieser Technik sind die sehr kleinen, für normale Augen kaum sichtbaren prototechnischen Stammzellen, die ihre Kraft aus dem Hyperraum schöpfen – die totipotenten technischen Progenitorzellen oder kurz tt-Progenitoren. Es handelt sich bei ihnen nicht um normale Materie im konventionellen Sinn, wenngleich sie auf den ersten Blick durchaus so wirken, sondern vielmehr um eine teilmaterielle Manifestation mit beachtlichem freien hyperenergetischen Anteil. Insbesondere Letzteres gestattet konkrete Materialisationen weiterer festmateriell erscheinender Objekte – vergleichbar einer Materieprojektion. Im Gegenzug wird der abgeflossene hyperenergetische Anteil durch automatischen Ladungsausgleich ähnlich einer Hyperzapfung ersetzt oder wieder aufgefüllt.
 
Für den normalen Sublicht- wie Überlichtflug gibt es unterschiedliche Antriebe; gemeinsames Merkmal sind jedoch die speziellen Triebwerke der Richterschiffe, die Trans-Chronalen Treiber. Sie sind es, mit denen man die künstliche Dimension Richtung Jenzeitige Lande befahren kann – die Synchronie.
 
Der zentrale Grundkörper der CHUVANC ähnelt einem riesigen tiefblauen Ellipsoid von 4500 Metern Länge und einem maximalen Durchmesser von 1500 Metern. Der Länge nach verläuft um diesen Grundkörper ein abgestufter Ringwulst, der in erster Linie Abstrahlprojektoren der offensiven Waffensysteme, Hangarschleusen für die Beiboote und Abschussrampen für die Torpedos und Drohnen birgt. Mittschiffs kragt er 825 Meter weit aus und ist 300 Meter dick, wird zum Bug hin breiter und dicker, während er zum Heck hin abflacht und eine grob dreieckige »Heckflosse« formt. Auf jeder Seite ragen aus dem Heck drei gekrümmte dornähnliche Auswüchse; am Bug gibt es einige teils 1000 Meter lange, antennenähnliche Auswüchse, die ein- und ausfahrbar sind. Die Gesamtlänge der CHUVANC beträgt 8600 Meter, die größte Breite 3150 Meter, die größte Dicke 1500 Meter.
 
Der Sublichtantrieb ist ein leistungsstarker Feldantrieb, der Überlicht-Haupt- antrieb ein mit 1230 »weichen Transitionen« pro Sekunde arbeitendes Hypertakt-Triebwerk.
Die offensiven Waffensysteme sind teilweise abtrennbar und können für begrenzte Zeit autonom handeln. Neben starken Impuls- und Desintegrator- geschützen verfügt die CHUVANC über eine Art Transformkanone, die Bomben auf Materie-Antimaterie-Basis versenden kann. In Schiffsinneren wurden Hyperimplosionsbomben eingesetzt: Die von ihnen erzeugten Hyperfelder durchmessen zwei Meter, sind energiereich und extrem aufgeladen; sie kontrahieren blitzartig zu einem Punkt und strahlen dabei Masse und Energie in den Hyperraum ab. Nicht einmal die HÜ-Schirme der TARAS bieten bei so etwas einen Widerstand. Der Babylonische Blender manipuliert höherdimensionale Schutzschirme; ein Rückkopplungseffekt an Bord des angegriffenen Schiffes verwirrt dessen Systeme. Weiterhin stehen überlichtschnelle Torpedos beziehungsweise Drohnen zur Verfügung, »die Boten« genannt.
 
Als Defensivbewaffnung steht ein Miniatur-Repulsorwall zur Verfügung – grob ein Ellipsoid von 9150 Metern Breite, 7500 Metern Dicke und einer maximalen Länge von 14.600 Metern. Bei Bedarf kann – neben normalen Schutzfeldern – wie bei den Raumern der Onryonen eine starke »Raumschale« errichtet werden. Dieses einem Paratronschirm vergleichbare Abwehrfeld wird von zahllosen Projektoren erzeugt, die mikrotechnisch in die Schiffshülle eingewoben sind.
 
Hinzu kommen variabel projizierbare Schutzfelder im Schiffsinneren auf der Basis eines multipel verschränkten Paratrons, bei dem mehrere ineinander gelagerte Paratronschirme nicht nur ihre Wirkungen ergänzen, sondern sogar potenzieren. Neben einer Aufladung im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums gibt es aufgrund der verschränkten Komponenten eine fraktale Fältelung – vergleichbar den fraktalen Aufriss-Glocken der Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR. Laut Gholdorodyn weist die fraktale Fältelung des Schutzschirms um die Zentrale einige tiefendimensionale Verwerfungen auf, die »gegenläufige Suprionatsreflektoren« simulieren und so die Fraktalverschränkung induzieren.


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