Posbi-Geschichte (III)


Kommentarnummer: 1908

Heftnummer: 2784

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Anfang 2115 alter Zeitrechnung schloss das Zentralplasma mit dem Vereinten Imperium, das aus dem Solaren Imperium der Terraner und dem Tai Ark'Tussan der Arkoniden hervorgegangen war, einen Freundschaftsvertrag. Die Posbis wurden die treuesten Verbündeten der Terraner und traten im Februar 2115, wie auch die Springer und Aras, der Galaktischen Allianz bei. Rückwirkend betrachtet zeigten sie damit eine gesamtgalaktische Verantwortung, die sie in der Gegenwart zum Hauptpart der dem Galaktikum unterstellten Kriegsflotte mit annähernd 400.000 Fragmentraumern macht. Hinzu kam, dass die Hundertsonnenwelt durch den damaligen Friedensschluss, wie sich viel später herausstellte, ein Chronofossil wurde.
 
Als solches wurde die Hundertsonnenwelt im August 427 NGZ allerdings zum speziellen Angriffsziel des Dekalogs der Elemente. Das Element der Technik ließ durch den Sextadim-Aktivkodierer eine Sextadim-Strahlung auf die Posbi-Zentral- welt einwirken. Durch vorübergehende Dekodierung der ÜBSEF-Konstante des Zellplasmas wurde der einstige Hasseffekt reaktiviert, sodass die Posbis ihre GAVÖK-Verbündeten angriffen.
 
Mit modifiziertem Plasma der Urzelle des Planeten Rando I, den Kazzenkatt unmittelbar vor seiner Zerstörung vorübergehend durch das Element der Zeit aus dem Jahr 2402 holen ließ, stabilisierte der Herr des Dekalogs den Hasseffekt. Anin An des Elements der Technik tauschten die Plasmakomponenten der Posbis und das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt selbst gegen das genveränderte Material der Urzelle aus – das sogenannte Hassplasma.
 
Das echte Zentralplasma wurde in der Dekalog-Basis BRÜTER untergebracht. Bei Andro-Beta wurde überdies aus den Bruchstücken der zerstörte Planet Rando I wiederhergestellt und mit Millionen Tonnen Hassplasma versehen, das die Anin An aus Material der Urzelle gezüchtet hatten – eine Falle für Perry Rhodan und die Endlose Armada. In der Maske des Kosmokraten Tiryk lockte Kazzenkatt Perry Rhodan und die Endlose Armada dann im März 428 NGZ zu dieser Chronodegeneration Rando I. Dort geriet die Besatzung der BASIS unter den mentalen Einfluss des Hass- plasmas. Der Oxtorner Stalion Dove und das Psi-Ei Zeitkind/Shiva/Lullog durchkreuzten allerdings Kazzenkatts Pläne. Dove sorgte dafür, dass das in BRÜTER gelagerte Zentralplasma nach Rando I abgestrahlt wurde. Es neutralisierte das Hassplasma und vereinigte sich mit diesem zu einem neuen Urplasma. Per Transmitter wurden Teile des neuen Urplasmas von Rando I über die ehemalige Dekalog-Basis des VERSTÄRKER zur Hundertsonnenwelt transportiert, wo es das Hassplasma ebenfalls in normales Plasma zurückverwandelte.
 
Da sich die Gesamtplasmamenge dadurch verdoppelte, wurde die Intelligenz des Plasmas erheblich gesteigert. Bei der Aktivierung des Chronofossils Hundertsonnenwelt durch die Endlose Armada kam es zu einem evolutionären Sprung nicht nur des Zentralplasmas, sondern aller Posbis: Bisher Maschinen mit einer bio- logischen Komponente, wurde aus der hypertoyktischen Verzahnung von Positronik und Plasma nun eine bionische Vernetzung, die die Posbis wie organische Wesen Gefühle empfinden, Stimmungen unterliegen und irrationale Wünsche hegen ließen.
 
Das Zellplasma der Posbis an sich ist weiterhin eine semitransparent-blassbraun bis -bläulich gefärbte amorphe Masse, die dennoch ein neuronales Netz mit hoch regenerativen Binnenstrukturen und trotz der immensen Flexibilität dauerhaften, zellulären mnemonischen Engrammen bildet. Obwohl sich dieses Netz permanent verändert, überdauern die mnemonischen Engramme, die ihm ein dauerhaftes Gedächtnis samt eigener Persönlichkeit verleihen. Das Plasma ist vor allem eins: ein Lebewesen. Als solches hat es einen Stoffwechsel; es atmet, nimmt Nahrungsstoffe auf und muss Stoffwechselendprodukte abgeben.
 
Allerdings ist das Plasma zu einer hoch entwickelten Art von Autorecycling fähig: Absterbende Zellen werden weitgehend wiederverwertet. In jeder Biopositronik/ Hyperinpotronik ist der Plasmabereich dennoch umgeben und durchdrungen von den obligatorischen Ver- und Entsorgungseinrichtungen, die das Überleben des Zellplasmas gewährleisten. Das Zellplasma selbst ist auf diese Weise von der Außenwelt isoliert – die Ver- und Entsorgungsanlagen haben aber zwangsläufig Verbindungen, die keineswegs komplett autark sind, sondern in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen »aufgefüllt« beziehungsweise »entleert« sowie gewartet werden müssen. Und damit anfällig für Fremdzugriffe und -einflüsse wie die Balpirol-Proteindirigenten genannten prionenartigen Fremdstoffe der Tefroder sind, die in der Region der Balpirol-Halbleiter konzentriert nachgewiesen werden können.


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