Sonnentransmitter (I)


Kommentarnummer: 1885

Heftnummer: 2761

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Es galt seinerzeit als Jahrtausendvorhaben und wurde am 5. Februar 1344 NGZ bei der Aufbaukonferenz der Völker offiziell erstmals von Perry Rhodan vorgestellt: der Aufbau eines galaktischen Transmitternetzes (PR 2300). Die technologischen Schwierigkeiten wie auch die Kosten der Raumfahrt waren zwölf Jahre nach dem Hyperimpedanz-Schock noch gewaltig – und für die Zukunft war eine Verbesserung der Situation, wenn überhaupt, nur in kleinen Schritten zu erwarten. Sollte es zu einer kulturellen und ökonomischen Wiedererschließung der Milchstraße kommen, die dem Stadium der Zeit vor dem Hyperimpedanz-Schock entsprach, wurde eine neue Art Transportwesen benötigt, zumindest was das Gros des Personen- und Frachtverkehrs betraf.
 
Seit dem Ereignis in der Nacht vom 10. auf den 11. September 1331 NGZ um 2.28 Uhr Terrania-Standardzeit waren Lineartriebwerke weit von den Werten der Zeit vor der Hyperimpedanz-Erhöhung entfernt. Metagrav-Triebwerke funktionierten überhaupt nicht mehr, Transmitter nur eingeschränkt und wie Transitionen allgemein mit drastisch verringerter Reichweite und vielfach gesteigertem Energieaufwand.
 
Bei der Aufbaukonferenz konnten andererseits erste Ergebnisse vorlegt werden – so lieferte Hypertron-Sonnenzapfung Energiemengen, die zwar nicht an die der früheren Hypertrop-Hyperraumzapfer heranreichten, aber immerhin für Großtransmitter geeignet waren. Kombiniert mit der unter den neuen Bedingungen als funktionstüchtig und robust erwiesenen Käfigtransmitter- statt der anfälligen Torbogen-Technologie ließ sich die auf rund fünf Lichtjahre ermittelte »Transmissions-Reichweitenbegrenzung« aushebeln (was inzwischen, wie wir wissen, auch durch die von den Akonen entwickelten Kokontransmitter erreicht werden kann).
Perry Rhodan sprach sich für ein Transmittersystem aus, das möglichst große Teile der Galaxis umspannte und unter langfristigem Gesichtspunkt auch auf Möglichkeiten wie den Einsatz von Sonnen- und den auf Halbraumtunneln basierenden Situationstransmittern zurückgreifen sollte. Dass darüber hinaus auf dem Gebiet der »normalen Raumfahrt« weitere Forschungen und Anstrengungen erforderlich waren, verstand sich von selbst: Schließlich mussten nicht nur die Transmitter eines solchen Systems zu den jeweiligen Standorten gebracht werden, sondern es würde im Sternenmeer stets genügend Situationen geben, die eine freie Beweglichkeit per Raumschiff erforderten.
 
Mit dem Angriff der Mikro-Bestien der Terminalen Kolonne TRAITOR auf die Konferenzteilnehmer wurden diese Pläne allerdings zunächst über den Haufen geworfen. Nach dem Abzug der Terminalen Kolonne war ein »jetzt erst recht« umso stärker ausgeprägt. Die Erfahrungen der Besatzung durch die Truppen der Chaosmächte begünstigten nicht nur die Fortentwicklung des Galaktikums, sondern ließen die Völker auch an die Vorhaben der Aufbaukonferenz anschließen.
 
Hinzu kam, dass eine Reihe von Vorarbeiten schon deutlich früher begannen. Bereits am 17. September 1327 NGZ hatten Atlan und Icho Tolot an Bord der VASCO DA GAMA – vor dem Hintergrund der angekündigten Hyperimpedanz- Erhöhung – den Kharag-Sonnendodekaeder im Zentrum des Kugelsternhaufens Omega Centauri erreicht (PR 2368). Ziel der Mission war, diese beeindruckende Hinterlassenschaft der Lemurer auf die bevorstehenden hyperphysikalischen Änderungen vorzubereiten und auch unter den neuen Bedingungen funktionstüchtig zu halten. 1340 NGZ wurde dann das zunächst unter strikter Geheimhaltung vorangetriebene Projekt KombiTrans im kleinen Kreis von nur vier Eingeweihten aus der Taufe gehoben.
 
Langfristig sollte es eine Kombination diverser Transmittersysteme und -technologien geben – normale Käfigtransmitter, jene der Mobilen Transmitter- Plattformen (MOTRANS), aber auch Situationstransmitter lemurischer wie terranischer Produktion sowie die Sonnentransmitter selbst. Vorbild war unter anderem das Große Tamanium der Lemurer, bei dem die Hauptwelten der 111 Tamanien als Knotenpunkte ihres Transmitternetzes über die gesamte Milchstraße verteilt gewesen waren.
 
Atlan – zum »Sonderbeauftragten des Galaktikums für Sonnentransmitter« ernannt – begann mit seinen Mitstreitern Anfang 1350 NGZ mit der Erkundung der Lage in Omega Centauri. Immerhin konnte es sein, dass die Terminale Kolonne alles vernichtet hatte. TRAITOR hatte weder Kharag-Stahlwelt noch den Sonnendodekaeder beschädigt – dennoch dauerte es fast ein Jahr, bis die Transmitterfunktion wiederhergestellt war. Das Vordringen in den Leerraum geschah etwas schneller – Nagigal-Trio, Gulver- und Jiapho-Duo sowie ZEUT-80 wurden innerhalb weniger Monate bis zum 2. März 1351 NGZ erreicht.


Alle Seiten, Datenbanken und Scripte © PR & Atlan Materiequelle (1997 - 2019)