| Der Herr der Gesichter (I) |
Kommentarnummer: 1804 Heftnummer: 2680 Erschienen: 01.01.1970 |
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Nachdem im Jahr 297.388 vor Christus beim Zugriffsversuch von VATROX-VAMU auf das PARALOX-ARSENAL diverse Polyport-Stationen aus ihrem Versteck in der übergeordneten Existenzebene des natürlichen Psionischen Netzes ins Standarduniversum zurückfielen, arbeiteten die Oraccameo etliche Jahrhunderte an der Umsetzung ihres großen Plans der Unsterblichkeit.
Der an diesem Projekt beteiligte Maran Dana Fogga stellte sich jedoch als Feind heraus, als Agent der Sporenzivilisation und ihres robotischen Hegers. Es gelang ihm, die Oraccameo und vier andere Völker mehr oder weniger komplett durch Lebenskraft-Kollektoren zu entleiben und zu größeren Bewusstseinsinhalten zusammenzuschließen. QIN SHI, der Herr der Gesichter, war eine dieser Essenzen aus Milliarden von Lebewesen, während sich die anderen vier aus purer Angst und Panik der großen Vereinigung entzogen und in wilder Hast flohen. Die vier verschwanden aus QIN SHIS Sichtfeld – erst sehr viel später wurde ihre Spur wiedergefunden.
Weil sich das Gefühl der Sättigung rasch verlor, wurde QIN SHI bewusst, dass er weiter fressen musste, wollte er bei Kräften bleiben. Selbst die Aufnahme des Lebens eines ganzen Planeten half wenig, weil sich der Effekt schneller verflüchtigte, als QIN SHI einen neuen Planeten finden und sich an ihm laben konnte. Als einzige Alternative blieb ihm der Schlaf. Eine schlechte Alternative, da sie das Problem nur hinauszögerte, statt dass sie es löste. Hilfe brachte die Unterwerfung des jungen, aufstrebenden Volks der Xylthen. Zunächst nutzte QIN SHI die Lebenskraft-Kollektoren, dann starteten die Xylthen in seinem Auftrag ein groß angelegtes Zuchtprogramm, suchten gezielt Völker mit hohen Vermehrungsraten aus und schufen auf deren Planeten optimale Lebensbedingungen.
Auf diese Weise wuchs und gedieh QIN SHI, verließ sogar die Grenzen seiner Galaxis und zog durch die nähere und weitere Umgebung. Die Bewohner eines Kugelsternhaufens bei der Galaxis Anthuresta fielen der Fressgier zum Opfer, ehe QIN SHI gestärkt nach Chalkada zurückkehrte. Hier wurde QIN SHI auf ein Fluidum aufmerksam, das im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums leuchtete und glitzerte. Der Herr der Gesichter folgte dem Licht und fand an dessen Ausgangspunkt eine kleine, atmosphärelose Welt. SHIKAQIN erwies sich als ein gigantisches Rechengehirn, das die gesamte Oberfläche des Planeten einnahm – gebaut von den Fartranen.
SHIKAQIN bedeutete in einem alten Dialekt dieses Volks nichts anderes als »Größer als QIN SHI«. Die Fartranen hatten das gigantische Rechengehirn gebaut, als sie auf die unsichtbare Gefahr aufmerksam wurden, die immer wieder ganze Planeten entvölkerte. Ein Schreckgespenst, das QIN SHI genannt wurde. Sie hatten versucht, die Gefahr mittels ihrer Rechnerzentren zu analysieren. Aus diesem Grund entstanden immer größere Anlagen, bis sie schließlich einen kleinen plett in eine gigantische Rechneranlage verwandelt hatten. Doch aus der potenziellen Waffe gegen QIN SHI wurde eine potenzielle Waffe des Herrn der Gesichter.
QIN SHI verlor durch das Ausschleusen der Bewusstseine an Kraft, fühlte allerdings, dass ihm der Anker, den er geschaffen hatte, zusätzliche Macht verlieh. Er stabilisierte ihn im Universum, gab ihm Halt und einen Fixpunkt, an dem er sich orientieren konnte. Er ignorierte den quälenden Hunger und analysierte einen Teil der frisch aufgenommenen Bewusstseine. Zu QIN SHIS Überraschung waren sie künstlichen Ursprungs. Die »septagonischen Androiden« oder »Badakk« hatten im SHIKAQIN als Techniker gedient. QIN SHI gab den Badakk den Auftrag, die Lebenskraft-Kollektoren in einen Handelsstern einzubauen. Das Gebilde wurde zu seiner größten und durchschlagendsten Waffe überhaupt – zu der Weltengeißel.
Als QIN SHI viele Jahrtausende später nach einer weiteren Schlafphase etwa um 222.000 vor Christus erwachte, stand ihm die Weltengeißel nicht nur zur Verfügung, sie hatte bereits einmal einen Planeten abgeerntet – und QIN SHIS Reich war größer und schlagkräftiger denn je. Irgendwo im Leerraum zwischen den Galaxien begegnete er einer Entität, in der eine ähnliche Machtfülle vereint war wie in ihm. Sie nannte sich »Peregrin«. QIN SHI widerstand dem Impuls, über sie herzufallen und sie in sich aufzunehmen. Gemeinsam durchstreiften sie die Galaxien, besuchten Planeten und ihre Bevölkerungen, tauschten Wissen aus. QIN SHI musste sich stets zurückhalten, um seine Gier und Fresslust vor dem anderen zu verbergen, doch Peregrin durchschaute QIN SHI …
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