Sayporanische Geschichte ? (II)


Kommentarnummer: 1802

Heftnummer: 2678

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Als Perry Rhodan und seine Mitstreiter Ende Januar 1976 am Ende des Galaktischen Rätsels bei der Suche nach der Unsterblichkeit erstmals die »Welt des Ewigen Lebens« und somit die Kunstwelt Wanderer erreichten, war damit auch die erste offizielle Begegnung mit dem »Kollektivwesen« ES verbunden. Der Begriff Superintelligenz war damals unbekannt, ebenso die damit verbundenen weitergehenden Aspekte. Von Dingen wie dem Zwiebelschalenmodell, dem natürlichen Psionischen Netz, dem Moralischen Kode mit seinen Kosmonukleotiden oder Hohen Mächten wie den Kosmokraten und Chaotarchen war ebenfalls noch nichts bekannt.
 
Klar war dagegen schon, dass es neben den von den Arkoniden vermittelten Erkenntnissen hyperphysikalischer Natur zur technischen Nutzung auch solche Möglichkeiten gab, die den Lebewesen selbst entstammten. Vor allem die parabegabten Mutanten lieferten mit ihren Fähigkeiten mannigfaltige Beispiele dafür, dass es neben den rein materiellen, konventionell-physikalischen Dingen ein damals noch weitgehend unbekanntes »Mehr« gibt, welches deutlich über die reine Körperlichkeit hinausreicht.
 
In welchem Maß das der Fall sein kann, versuchte John Marshall bei der Begegnung mit ES zu verdeutlichen: Es ist eine in sich verwobene Gesamtheit, ein psychisch lebendes, überdimensioniertes Gemeinschaftswesen aus vielen Milliarden Einzelpsychen. Nehmen Sie ruhig an, eine ganze Rasse hätte ihre Stofflichkeit aufgegeben, um nur noch in geistiger Form zu existieren. Es handelt sich um ein gewolltes Aufgeben der Körperlichkeit nach einem unsagbar langen Leben, das ein Organismus in seiner rein stofflichen Form wahrscheinlich doch nicht mehr länger ausgehalten hätte. ES bleibt ES! Egal ob es sich nun um Milliarden entstofflichte Gehirne handelt oder nur um ein einziges; es ist ES. (PR 19)
 
Und es war genau diese kaum begreifliche Wesenheit, die schon damals auf Aspekte des angestrebten ewigen Lebens hinwies, die sich seither immer wieder als prägend erwiesen haben: Sie erwarten Großes und Schönes von der Unsterblichkeit? Alle organischen Lebewesen erwarten es, bis die fürchterliche Enttäuschung kommt. Die letzte Flucht ist in die Entstofflichung. Einmal werden Sie froh sein, Ihren Geist aus der Hülle des Körpers befreien zu können. (...) (PR 19)
 
Seither sind Jahrtausende vergangen, längst wurden viele weitere Erkenntnisse errungen; es gab Begegnungen und Konfrontationen mit vergeistigten Einzel- wie Kollektivwesen, wissenschaftliche Forschung lieferte Theorien und mitunter sogar technisch umsetzbare Lösungen für Aggregate. Das Wissen und bis zu einem gewissen Grad auch das Verständnis der mit diesen Dingen verbundenen Hintergründe und Zusammenhänge wuchs beachtlich, aber vieles ist nach wie vor unverstanden oder entzieht sich den Möglichkeiten normaler Wesen.
 
Fest steht, dass es reine Bewusstseine gibt, die keineswegs materielle Körper zur weiteren Existenz bedürfen. Sie setzen solche bestenfalls im Sinne eines »Ankers« oder Avatars zur Veranschaulichung oder Vergegenständlichung ein und bedienen sich dabei häufig sogar »materieller Projektionen«, die einen Körper »nur« – wenngleich mit höchster Perfektion – vorgaukeln.
 
Was für ein Individuum oder unter Umständen ganze Völker vielleicht als erstrebenswert erscheint, muss jedoch nicht zwangsläufig nur mit Positivem verbunden sein. Die bewusste Aufgabe der Körperlichkeit durch Vergeistigung mag in vielen, vielleicht sogar den meisten Fällen ein freiwilliger, ja gewollter Schritt sein, doch es gibt genügend Beispiele für spontane und ungewollte Übergänge oder sogar für solche, bei der es durch technische und/oder paranormale Einflussnahme zu einer von außen induzierten und gewaltsamen Trennung von Körper und Geist kommt.
 
Mindestens ebenso negativ ist es, wenn die Vergeistigung durch eine höhere Entität wie eine Superintelligenz erzwungen wird und keineswegs mit den Zielen und Wünschen des oder der Betroffenen übereinstimmt, sondern einem angeblich »höheren Ziel« oder vergleichbaren »Begründungen« dient. Hier spielen dann Aspekte wie die Einordnung der höheren Wesenheiten in »positiv« und »negativ« hinein, in »symbiotisch« und »parasitär« oder wie auch immer es zu umschreiben versucht wird. Auch im Fall von QIN SHI haben wir es mit diesen als negativ eingeschätzten Dingen zu tun.
 
Wer mehr über die mit dem Begriff Vergeistigung verbundenen Dinge erfahren möchte, findet beim entsprechenden Stichwort in der Perrypedia einen umfangreichen und lesenswerten Artikel, der nahezu alle damit verbundenen und in der PERRY RHODAN-Serie beschriebenen Aspekte aufgreift.


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