Roboter der Kosmokraten


Kommentarnummer: 1792

Heftnummer: 2668

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Schon seit Langem ist bekannt, dass sich die »Hohen Mächte jenseits der Materiequellen«, auch Kosmokraten genannt, einer ganzen Reihe von Helfern und Beauftragten bedienen, die in den Niederungen des Standarduniversums sowie vergleichbaren (Parallel-)Universen die unterschiedlichsten Aufgaben erfüllen. Eine besondere Rolle spielen hierbei besondere »Roboter«, wie wir seit der Begegnung mit Laire wissen. Seine 2,52 Meter große Körperform entsprach der eines überschlanken, dafür aber ästhetisch wohlgeformten Menschen, wenngleich mit je sechs Fingern und sechs Zehen. Laire trug bei seinen »Auftritten« keinerlei Kleidung. Die Oberfläche bestand vielmehr aus einer exotischen Metalllegierung, die im Normalfall relativ weich war, aber nach Bedarf in der Struktur verändert werden konnte.
 
Laire hatte bereits vor mehr als 18 Millionen Jahren auf der Ebene seinen Dienst versehen, als es zur Ernennung eines neuen »Bunds der Zeitlosen« kam, der sieben Mächtigen Kemoauc, Ganerc, Partoc, Murcon, Lorvorc, Ariolc und Bardioc. Kurz vor ihrem ersten Eintreffen auf der Ebene wurde ihm sein linkes, für den Schritt hinter die Materiequellen notwendiges Auge von den Loowern entwendet (PR 900). Vor langer Zeit auf der Erde versteckt, von den Ägyptern in einem unzerstörbaren Behälter beim Fundamentaushub der Cheopspyramide entdeckt, wurde es später in den Pyramidenkörper eingebaut, im Jahre 3586 abermals gefunden und kurz darauf von Boyt Margor erbeutet (PR 883, 891).
 
Die Umwandlung Samkars – des wahren Ritters der Tiefe Igsorian von Veylt – belegte, dass es sich bei den »kosmokratischen Robotern« keineswegs immer um rein mechanische Konstruktionen handelte. Langwierige und extrem aufwendige Prozesse ermöglichten es in seinem Fall, ein Lebewesen mit einem Robotleib zu versehen. Grundlage hierzu war ein Transformfeld, dessen Detailaktivitäten ebenso im mehrdimensionalen Bereich als auch bis in subatomare Größenordnungen hinein abliefen.
 
Als Ergebnis verschmolz organisches Gewebe des Ausgangskörpers mit zuvor hergestellten Hightech-»Prothesen« zu einem einheitlichen Gebilde, sodass etwas völlig Neues entstand, gewissermaßen »biomechanische Vollkommenheit« – zumindest auf die Umgebung des Standarduniversums bezogen (PR 979). In zweifellos deutlich bescheidenerer Weise griff auch die Superintelligenz ES, möglicherweise von diesem Vorbild beeinflusst, bei ihrem Boten Lotho Keraete auf eine solche »biomechanische« Konstruktionsweise zurück.
 
Während Samkars Umwandlung im Jahr 3587 abgeschlossen wurde, lag die von Laire in schwer ergründlicher Vergangenheit. Unklar bleibt in diesem Zusammenhang, ob für die »Cairol-Serie« in gleicher Weise eine »Lebewesen-Robot-Transformation« angenommen werden muss. Fest steht, dass seit mehr als 100.000 Jahren Roboter mit dem Namen Cairol als Beauftragte der Hohen Mächte agierten; sie kommandierten Flotten oder traten als Boten auf. Stets operierten sie von kobaltblauen Walzen aus.
 
Der erste Cairol war jener, der vor rund 100.000 Jahren direkten Kontakt zu den Baolin-Nda hatte. Im System der Sonne Onzhous – der ursprünglichen Heimat der Baolin-Nda – in der Galaxis Norgan-Tur kam es vor rund 80.000 Jahren zu einer Auseinandersetzung zwischen den Baolin-Nda auf der einen sowie Cairol und einer riesigen Kampfflotte auf der anderen Seite. Dabei fand Cairol dank einer Kriegslist der Baolin-Nda den Tod (PR 1900). Der zweite Cairol wurde im Jahr 1291 NGZ in der Milchstraße vernichtet/getötet, als die Kosmische Fabrik MATERIA vernichtet wurde (PR 1988). Derzeit ist Cairol III für die Kosmokraten tätig.
 
Diesen Robotern der Kosmokraten gemeinsam ist neben ihrer bedrohlich-faszinierenden Ausstrahlung das äußere Erscheinungsbild mit einer Größe von 2,5 Metern und einem schlanken, metallischen Leib wie bei Laire. Allerdings ist die Außenhaut stumpf und von einem dunklen Haselnussbraun. Sie besteht aus einem hoch exotisch legierten Metall, das im Normalzustand relativ weich und elastisch, aber dennoch selbsttragend ist und bei Bedarf durch eine Art »Kristallfeldintensivierung« extrem verhärtet werden kann. Selbst in diesem Verfestigungszustand bleibt die Haut beweglich, wird aber bei molekularer und atomarer Umwandlung der Materialstruktur tiefschwarz; in diesem Fall zeigt sie ein kristallines Glitzern. Der Kopf hat eine oben abgeflachte ovale Form, ist 35 Zentimeter hoch und 20 Zentimeter breit. Mund-, Nasen- und Ohröffnungen sind nur angedeutet: Flexometallwülste formen die schlanke Nase, die schmalen Lippen sowie die winzigen Ohrmuscheln. Die Augen in den runden Augenhöhlen wölben sich glitzernd wie Riesendiamanten.


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