| Oraccameo - Oracca (I) |
Kommentarnummer: 1785 Heftnummer: 2661 Erschienen: 01.01.1970 |
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Bei der ersten Begegnung mit dem Verzweifelten Widerstand traf Perry Rhodan unter anderem auch auf Högbom Trumeri aus dem Volk der Oracca – kleinwüchsigen, nur rund 1,2 Meter großen Humanoiden, die äußerlich an lebende Skelette erinnerten und bevorzugt dunkle, kuttenähnliche Gewänder trugen. Rhodan erfuhr von Trumeri, dass diese Wesen, als sie erstmals mit QIN SHI zu tun bekamen, bereits eine uralte Zivilisation mit großem Wissen über das Wesen des Kosmos sein sollen. Sie waren allerdings von dem Wunsch getrieben, unsterblich zu werden ...
Aus eigener Kraft gelang es nicht. Sie konnten nicht einmal den ersten Schritt auf dem zugegebenermaßen schwierigen Weg gehen, der zur Unsterblichkeit führt. Aber die Oracca erhielten Kenntnis von einer mächtigen Wesenheit in der Teilgalaxis Dosa, die den Überlieferungen zufolge immer wieder für lange Zeit schlief, um plötzlich zu gesteigerter Aktivität zu erwachen. Die Gerüchte sprachen dabei von gewaltigen Zeiträumen. War diese Wesenheit unsterblich?
(...) QIN SHI verpflichtete sich, bei der Vergeistigung der Oracca zu helfen – sie auf eine ewige, körperlose Existenz zu heben, in der sie als reiner Geist, als Bewusstsein existieren konnten. (...) Natürlich ging die Superintelligenz nur zum Schein auf das Angebot ein. Sie nahm, doch sie gab nicht. Bis sie begriffen, dass sie betrogen worden waren, vergingen Generationen, heißt es in den Legenden.
(...) Die Oracca halfen QIN SHI bei der Herrichtung des bösen Etwas, das heutzutage Weltengeißel genannt wird. Als verkohlten Stern bezeichnen es die einen; ein totes Wunderwerk nennen es die anderen. Die Weltengeißel lauerte, wartete und gierte nach Leben, während die Oracca durch ganz Chanda zogen und den möglichen Aufstieg in höhere Sphären anpriesen, den QIN SHI den Auserwählten gewähren würde.
(...) Sie verkündeten die künftige Herrlichkeit und die Lüge so geschickt, dass sich ihnen überall Arme und Tentakel entgegenstreckten. Große Augen schauten sie voller Erwartung an. Die Völker begannen, an das segensreiche Wirken QIN SHIS zu glauben. Sie sehnten die Superintelligenz herbei, und was früher ein kosmisches Schreckgespenst aus Angst und Verzweiflung gewesen war, wandelte sich zu einem Lichtbringer, der herbeigesehnt wurde.
(...) Im Gegenzug erhielten die Oracca in einem ersten Schritt von QIN SHI eine »hyperphysikalische Aufladung«, ein ganz besonderes Geschenk, das sie zu Langlebigen machte – ein Stück näher an der Unsterblichkeit. Einer dieser Langlebigen war Nartog der Weitsichtige.
(...) Ein Bote trug ihm zu, dass sein Volk den Lohn für seine Dienste an QIN SHI empfing. Die Superintelligenz war über den Heimatplaneten der Oracca gekommen und hatte ihn entvölkert. Sie hatte keine Hilfe bei einer eigenständigen Vergeistigung geleistet, sondern nur eine Aktivierung durchgeführt, wie QIN SHI sie ohnehin seit Langem praktizierte. Die Oracca wurden ... gefressen. Ihre Lebensenergie, kurz zuvor auf den gewesen besonderen Status der Langlebigkeit gehoben, wurde von der Superintelligenz inhaliert, sich zu eigen gemacht.
(...) Aus Langlebigen wurden Alte. Sie zogen durch Chanda, wie sie es zuvor getan hatten, doch sie betrieben keine Propaganda für QIN SHI mehr, sondern sie vereinigten sich und schrien die Wahrheit hinaus in die Galaxis. Die Wahrheit, dass es keine Vergeistigung in höhere Sphären mit QIN SHIS Hilfe gab. Die Wahrheit, dass die Oracca verblendet gewesen waren und gelogen hatten. Die Wahrheit, dass QIN SHI ein Monster war.
Nur wollte diese Wahrheit niemand mehr hören, denn Nartog und die anderen Propagandisten hatten zu lange ihre Arbeit zu gut erledigt. Die Bewohner von Chanda waren verblendet. Aus den Alten wurden Uralte, jedenfalls jene, die die folgenden Hetzjagden überlebten. Denn die Indoktrinierten wandten sich gegen sie und bezeichneten sie nun als Ketzer. In den Augen aller stellten die Oracca nun Verräter an QIN SHI dar, dem sie einst gedient hatten.
(...) Dass sie immer noch leben, verdanken sie QIN SHI, aber ihre Geschichte hat sie gelehrt, die Superintelligenz zu hassen. (...) Wenn sie von der Weltengeißel hören, empfinden sie Wut – und Scham. Viele erzählen in der einen oder anderen Form die Geschichte, aber niemand glaubt ihnen. (PR 2628)
Ramoz' Erinnerungen – bei denen hinsichtlich Vollständigkeit und Wahrheit durchaus gewisse Zweifel erlaubt sind – scheinen nun auf den ersten Blick zu bestätigen, dass den aus den Oraccameo hervorgegangenen Oracca in der Tat nicht so ganz zu glauben ist.
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